UP Vorgelat verbindet sich nicht mit EP Laminierharz

Gast_26399

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Hallo,

ich laminiere öfters ein paar Teile mit Sicht-Carbon-Oberfläche.

Hierzu verwende ich als Deckschicht das UP-Vorgelat von R&G.

Manchmal jedoch verbinden sich einige Stellen des EP-Laminates nicht richtig mit dem UP-Vorgelat. Wenn man das ausgehärtete Teil dann aus der Form holt, sieht man dort weißliche Stellen, wo keine richtige chemische Verbindung eingegangen wurde.

Vorgehensweise: UP-Vorgelat in die Form dünn einpinseln, einen Tag aushärten lassen, dann die Form mit EP Harz einpinseln und anschließend das Gewebe einlaminieren, alles aushärten lassen.


Was mache ich falsch? Warum teilweise keine chemische Verbindung in selber Form im selben Arbeitsgang, wo doch die restlichen Flächen einwandfrei sind?
 

pixler

User
up-vorgelat sollte komplett ausgehärtet sein bevor du weiter arbeitest, bei ep-gelcoat verhält es sich gerade andersrum, das muss in angeliertem zustand weitergarbeitet werden. hast du vielleicht zu viel staub im raum?
 
Hallo

Powerflieger stell doch bitte mal ein Bild ein von Deinem Fehlversuch.
So wird zu viel spekuliert und sind zu viele Unbekannte.

Danke.

Gruß AT
 

ogar

User
up und ep gehen keine chemische bindung ein.
desderwegen muß das up-vorgelat vollständig durchgehärtet sein, bevor mit ep weiterlaminiert wird. es ist eine reine kraftschlüssige verbindung der beiden materialien.

in deinem fall gibt es wie mein vorgänger schreibt ohne aussagekräftige fotos keine chance der analyse.
 

Gast_26399

User gesperrt
Hallo,

hier ein paar Bilder, welche zwei Fehlerstellen auf dem CFK-Teil zeigen.

Die hauchdünne Deckschicht hatte ich an der größeren Stelle schon abgekratzt (ging kinderleicht), die kleine linke Stelle ist jedoch bisher unberührt.
 

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Gideon

Vereinsmitglied
In der Regel funktioniert das Überlaminieren bereits nach 5-6 Stunden, sobald die Oberfläche klebefrei ist - generell empfehle ich aber ein Durchhärtung über Nacht

Was ich nicht verstehe ist, dass sich das Vorgelat so einfach mit dem Fingernagel abkratzen ließ

Check mal Dein MEKP und vor allem Dein UP-Vorgelat. Wie alt, wie gelagert? Verfärbt sich der komplette Ansatz von rosa auf braun nach dem Mischen? Verdünnt (mit Aceton)?

Weißliche Stellen lassen eher auf einen Wasserkontakt des Epoxydharzes schließen
 

Gast_26399

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Hallo,

Durchhärtung des UP-Vorgelats erfolgte für 24 Stunden.

MEKP Härter ist etwa 4 Monate alt, UP-Vorgelat ca. 2 Monate. Nach dem Anrühren mit MEKP verfärbt sich das UP-Vorgelat vollständig nach braun.

Wasserkontakt kann ich ausschließen.


Wäre es möglich, dass das (gehärtete) Vorgelat auch nach 24 Stunden noch Dämpfe frei setzt und so die weißen Stellen verursachen könnte? Immerhin riecht das fertig laminierte und ausgehärtete CFK-Teil nach dem Entformen auch noch leicht nach Polyesterharz-Geruch...
 

ogar

User
beschreib mal wieviel härter du nimmst, wie du umrührst und ob der pinsel neu war.
 
Bild der Fehler ist zwar schön,
aber kannst mal Bild vom ganzen Teil machen, damit man die Geometrie und Anfang und Ende sieht.

Gruß AT
 

Gast_26399

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beschreib mal wieviel härter du nimmst, wie du umrührst und ob der pinsel neu war.

Ansatz sind 20g UP Vorgelat mit 0,4-0,5ml MEKP Härter.

Würde es schaden, mehr Härter zu verwenden, z.B. statt der 2% vielleicht 4% zur Sicherheit?


Umrühren mit einem Holzstab von etwa 10mm Durchmesser, kräftig in neuem sauberen Joghurtbecher oder ähnlichen Behältern. Das gemischte Harz fülle ich dann in einen neuen Behälter und verwende dann stets einen neuen Pinsel.


@AT
Detailbilder vom gesamten Bauteil möchte ich aus diversen Gründen nicht einstellen, ich kann aber sagen, dass die gesamte Geometrie sehr unkompliziert und ähnlich einer großen Küchenschale mit großem Radius ist. Und das Ganze dann als Halbschale, also nur eine Formenhälfte. Enformen lässt sich alles daher auch sehr leicht ohne Gewalt.


Gruß
Powerflîeger315
 

ogar

User
20g ist sehr wenig, da braucht es eine sehr genaue härterdosierung. über 2% würde ich in diesem fall nicht gehen.
umrühren immer mit einen eckigen rührstab, bei rundstäben besteht die gefahr der schlechen durchmischung (man braucht halt ordentlich widerstand im becher)
neuer pinsel ist ok.
hauchdünne gelcoatschicht eher nicht. ich vermute, du bist unter der mindestschichtdicke. deine fehlstellen liegen beim laminieren offensichtlich nahezu senkrecht, da läuft es dann noch dünner. darauf dann gewebe (in der nähe ist eine kante, gelle), so ist die gefahr des lufteinschlusses da. auch beim entformen, was leicht geht wie du schreibst, kommt spannung ins bauteil und solche stellen lösen sich (gelcoat vom laminat).
ich würde zunächst: anderen rührstab verwenden (mundspatel), dicker gelcoat streichen (2x), evtl. vakuum legen.

viel erfolg, ogar
 

Gast_26399

User gesperrt
Hallo ogar,

ich kann aber keine dickere Gelcoat-Schicht verwenden, da es ein Sichtcarbon-Teil ist. Wenn die Gelcoat-Schicht dicker wird, leidet darunter die Transparenz, da UP-Vorgelat mit steigender Dicke ja immer milchiger wird...

Trotzdem danke soweit!
 

Gideon

Vereinsmitglied
Mindestschichtdicke oder Lufteinschlüsse sind sicherlich nicht das Problem. Lösen wird das ein zweimaliger Auftrag oder der Einsatz von Vakumm definitv nicht

1. Ein zweimaliger Auftrag erfordert ein Überarbeiten innerhalb von 30 Minuten

2. Vakuum verhindert Lufteinschlüsse nicht

Beim Spritzauftrag wird mit deutlich geringer Nassfilmdicke gearbeitet, und es gibt hierbei höchstens Probleme mit der Deckkraft bei pigmentierten Varianten

Auch sind ungesättigte Polyester relativ tolerant hinsichtlich Über-/Unterdosierung - im Gegensatz zu Epoxydharzen mit stöchiometrischem Mischungsverhältnis (dank Polyaddition)



Ich würde generell zu einer Warmaushärtung raten, um die Vernetzung des Harzes zu begünstigen bzw. dessen Sprödigkeit zu beseitgen. Gerade das ist sehr wichtig auch für den Verbund der Lagen untereinander (interlaminare Scherfestigkeit)
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Verbindungsprobleme

Verbindungsprobleme

Vor ein paar Tagen habe ich auch meine ersten Sichtcarbonteile aus der Form geholt und bin mit dem Ergebniss super zufrieden. Allerdings habe ich beim zweiten Teil einen Fehler gemacht:

Als Deckschicht habe ich in die Form Glasurit MS Klarlack einlackiert. Allerdings habe ich wie bei einem "normalen" Teil lackiert, sprich eine super glatte, glänzende Schicht erzeugt. Die große Freude über meine Lackierkünste währte nicht lange denn man kann den Klarlack nach der Entformung recht leicht vom Teil abziehen. ;)

Dies trotz der Tatsache, dass ich noch auf den klebrigen Lack laminiert habe. Demnächst werde ich meine Lacke für Beschichtungen in der Form wesentlich weniger stark verdünnen und so sehr matt lackieren. Das habe ich beim ersten Teil ( unbewusst ) auch so gemacht und die Haftung ist um Längen besser. Die Sichtkohle stört eine matte Lackierung in der Form nicht im geringsten.

Gruß

Stefan
 
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