Ausweichregeln

ihr lieben manntragenden, gibts denn einen guten link zu den ausweichregeln?

ich selbst hatte auf meiner flugwiese schon das echte vergnügen, mit einem manntragenden in der selben blase zu kurbeln - weit unterhalb der zugelassenen höhe (ich fliege sogar im hottie mit piccolario).

ich war schon gute 10min in der (großen + schwachen) blase, dann kam der große und setzte sich neben mich auf die "aussenbahn".
so sind wir friedlich nebeneinander gestiegen - 20-30m von flügelspitze zu flügelspitze bis ich ausgestiegen bin.
wir waren zu dritt dort- das ist kein "latein"
war btw. ein 3m styroabachi mit 3kg den man in 600m noch sehr schön sieht.

jetzt würde mich interessieren:
- wer biegt wie ab bei einer begegnung?
- welche reglen gelten bei tangentialer annäherung?
- welche regeln gelten beim kreisen ? (wir waren btw. beide in der gleichen richtung unterwegs)

wäre schön, wenn das mal einer vernünftig erklären könnte.

vg
ralph
 
ihr lieben manntragenden, gibts denn einen guten link zu den ausweichregeln?


ich war schon gute 10min in der (großen + schwachen) blase, dann kam der große und setzte sich neben mich auf die "aussenbahn".
so sind wir friedlich nebeneinander gestiegen - 20-30m von flügelspitze zu flügelspitze bis ich ausgestiegen bin.
wir waren zu dritt dort- das ist kein "latein"
war btw. ein 3m styroabachi mit 3kg den man in 600m noch sehr schön sieht.

jetzt würde mich interessieren:
- wer biegt wie ab bei einer begegnung?
- welche reglen gelten bei tangentialer annäherung?
- welche regeln gelten beim kreisen ? (wir waren btw. beide in der gleichen richtung unterwegs)

Ausweichregeln:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ausweichregeln_zwischen_Luftfahrzeugen

Gemeinsames Kreisfliegen:
- Möglichst weit versetzt Kurbeln, solange die Höhendifferenz < ca. 70m.
Das heißt bei zwei Seglern im Bart: 180 Grad versetzt
- Keine Überholvorgänge im Bart
- Unbedingt dieselbe Drehrichtung, der erste im Bart bestimmt diese.
Aufgrund der Tatsache, daß ein kreisendes Modellflugzeug aus dem echten Segler praktisch nicht zu sehen ist, ist die Umsetzung schwierig, falls das Modell der erste Flieger im Bart ist

Gemeinsames Hanfliegen:
- Derjenige mit der rechten Fläche am Hang hat absolutes Vorflugrecht



Andreas
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Im Sinne der Gefahrenabwehr und Risikovermeidung ist es dringend geboten, in solchen Situationen umgehend den Ort des Geschehens zu verlassen, Ausweichregeln hin oder her. Diese schließen Modellflugzeuge nämlich nicht mit ein. Lediglich Luftsprotgeräte werden in den Ausweichregeln erwähnt, dazu zählen Modellflugzeuge nun mal nicht (vgl. §13 LuftVO).
 

Kayb

User
Ausweichregeln:
Aufgrund der Tatsache, daß ein kreisendes Modellflugzeug aus dem echten Segler praktisch nicht zu sehen ist...

Ich denke hier kann ich widersprechen: Modelle sind aus der Luft relativ gut auszumachen.

Ich denke im vorliegenden Fall war es durchaus die Absicht des Manntragenden in dem vom Modell "markierten" Bart mitzukreisen.

An und für sich ist klar, dass der Manntragende sicher Vorrecht hat. Und du Verrnünftigerweise den Platz Räumen solltest.

Wenn ich davon ausgehe, dass der Segler dich gesehen hat würde ich auch weiterkreisen, da keine allzu akute Gefährdung besteht.
 
danke für den link!

falls es an definition luftsportgerät hängen bleiben sollte: ;)
nehmen wir hier einfach den gewerblichen kameraflieger mit der entsprechenden ordnungsgemäß erlangten erlaubnis an.
sauber unter 300m unterwegs.

darf denn der manntragende in die blase einfliegen, in der ich schon deutlich sichtbar kurbele?

wenn ja, woraus leitet sich dieses privileg ab?
oder bin ich für die gefahrenabwehr "zuständiger" als der manntragende?

im verkehr wird ja auch nicht der bus gegenüber dem radfahrer privilegiert.......

(ich rede jetzt nicht von der "letzten rettungsblase" in 100m höhe, das versteht sich von selbst.)

wenn das juristisch so hinterlegt ist, ist ja ganz klar, dass die großen keinerlei rücksicht nehmen brauchen /wollen, weil am ende der modellflieger sowieso der dumme sein wird, egal, was passiert ist.

einen niedrig anfliegenden sportflieger hört man sicher, aber richtungshören funzt nur auf absolut freier fläche.
und die augen vom modell zu nehen, um zu suchen, wo er gerade ist, ist nicht einfach und auch nicht ungefährlich.
und das eigene sichtfeld wird oft überschätzt, die zone des scharfen sehens ist relativ klein.
wer daran zwiefelt, sollte sich mal an ein kugelperimeter setzten - dort herrschen idealbedingungen für die sehfeldbestimmung ud im richtigen leben ist das noch viel schwieriger!

vg
ralph
 

Thommy

User †
Hallo,
da der Modellpilot die Höhe im Vergleich zu dem Echten kaum einschätzen kann, ist es doch bessser auf gemeinsames Kurbeln weitestgehend zu verzichten.
Nur wenn ganz sicher ist, dass das nicht auf gleicher Höhe stattfindet.

Aus zahlreichen Gesprächen mit Seglerpiloten an der Teck kann ich nur sagen, dass denen kaum etwas mehr Angst macht als plötzliche wilde Ausweich- oder Abheizmanöver. Berechenbar weiterfliegen und im Zweifel einfach ohne wilde Aktionen sich aus dem entsprechenden Bereich bewegen.

Ansonsten möchte ich auch dieser immer wieder auftauchenden These der Unsichtbarkeit von Modellen widersprechen.

Die Argumentation wird je nach dem gedreht wie man es gerne hätte, mal sind die Modelle kaum auszumachen und dann konnte man schon aus der Entfernung erkennen, dass sich die Modelle nicht an die Regeln halten.

In der Nähe von Modellflugplätzen und bekannten Hangfluggeländen muß man eindach mit Modellen in der Luft rechnen, und diese sind meistens auch über mehrere Kilometer in der Luft zu erkennen.

Das gelingt jedem der an einen Hang mit dem Auto fährt, das gelingt vom Nachbarhang aus, dann sollte das auch für Segelflugzeuge, UL und Motorflieger möglich sein.

Ein kreisendes Modell blitzt immer wieder in der Sonne auf, und es ist nahezu unrealistisch, dass das Modell lange Zeit direkt auf das Segelflugzeug zufliegt,
in der Situation wäre es tatsächlich schwer oder gar nicht zu erkennen.

Diese Situation stellt sich umgekehrt schon viel eher.

Sicher ist es für ein auf der letzten Rille daherkommendes Segelflugzeug immer eine Versuchung in einen Bart mit Modellen einzusteigen um wieder Höhe zu machen und sich die Kosten für einen neuen Start zu sparen,
allerdings wäre es auch gut, wenn sich der Pilot Gedanken über die Situation des Modellfliegers machen würde und sich klar ist, dass sich die modelle nicht plötzlich auflösen können und dass der Modellflieger aus seiner Perspektive womöglich eine ganz andere Einschätzung der Situation hat.

Dass man als Modellflieger nicht zu manntragenden auf gleicher Höhe in den Bart steigt ist wohl klar, wenn diese allerdings in mehreren hundert Meter Höhe kreisen, spricht auch nichts dagegen deutlichst darunter mit dem Modell sein Glück zu versuchen.

Das Stichwort ist gegenseitige Rücksichtnahme, aus dem größeren Risiko des Bemannten kann man aber keinen Freifahrtschein für jegliche Aktionen oder automatische Vorfahrt herleiten.

Gruß
Thommy
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke hier kann ich widersprechen: Modelle sind aus der Luft relativ gut auszumachen.

Ich denke im vorliegenden Fall war es durchaus die Absicht des Manntragenden in dem vom Modell "markierten" Bart mitzukreisen.

An und für sich ist klar, dass der Manntragende sicher Vorrecht hat. Und du Verrnünftigerweise den Platz Räumen solltest.

Wenn ich davon ausgehe, dass der Segler dich gesehen hat würde ich auch weiterkreisen, da keine allzu akute Gefährdung besteht.


Hmmmm...
Ich weiß ja nicht, wie gut Deine Sehschärfe ist - aber die Modellflugzeuge, die ich in den vergangenen 25 Jahren und ein paar tausend Flugstunden wirklich aus der Luft so rechtzeitig gesehen habe, daß ich hätte ausweichen können, kann ich an einer Hand abzählen - und brauche noch nicht einmal alle Finger.

Da kommen einige Faktoren zusammen, die das Erkennen extrem schwierig machen:
- Sehr kleine Silhouette (auch bei Großseglern)
- Schnelle und unvorhersehbare Manöver aufgrund der großen Wendigkeit
- Sehr gute Steigleistung der Modelle. Im echten Flugzeug sind die Verfahren zur Luftraumbeobachtung darauf optimiert, Ziele zu erkennen, die sich horizontal bewegen. Es ist extrem schwierig, ein Ziel zu erkennen, daß innerhalb weniger Sekunden eine Höhenänderung von ein paar hundert Metern durchführt. AUs diesem Grund ist es beispielsweise eine Grundregel für Segelflieger, einen Flugplatz nicht unterhalb einer gewissen MIndesthöhe zu überfliegen - wir wissen, daß wir selbst einen Windenstart mit einem echten Segelflugzeug schnell übersehen können


Ergo:
Geht NIE davon aus, daß der Segler Euch gesehen hat.

Andreas
 
danke für den link!

falls es an definition luftsportgerät hängen bleiben sollte: ;)

Luftsportgerät = Ultraleicht, Drachenflieger und Gleitschirm

nehmen wir hier einfach den gewerblichen kameraflieger mit der entsprechenden ordnungsgemäß erlangten erlaubnis an.
sauber unter 300m unterwegs.

darf denn der manntragende in die blase einfliegen, in der ich schon deutlich sichtbar kurbele?

Jederzeit.

wenn ja, woraus leitet sich dieses privileg ab?

Kein Privileg. Jeder hat das Recht, den Luftraum zu nutzen.

oder bin ich für die gefahrenabwehr "zuständiger" als der manntragende?

im verkehr wird ja auch nicht der bus gegenüber dem radfahrer privilegiert.......

Völlig korrekt - Modell und Flugzeug sind gleichberechtigt.
Bist Du allerdings nicht in der Lage, für die Gefahrenabwehr in gleichem Maße wie der Pilot des bemannten Flugzeuges zu sorgen (sprich: Ausweichregeln einzuhalten)... dann wird es interessant. Siehe unten.

Spielt für die Praxis jedoch keine große Rolle: Solange sich beide legal im Luftraum aufhalten, muß man eben versuchen, sich gegenseitig auszuweichen. Geht es schief, wird man keinem der Beteiligten einen Strick daraus drehen. Rein juristisch gibt es (noch) kein Gesetz, das es dem Modellflieger gebietet, dem bemannten auszuweichen - man könnte es als Höflichkeit ansehen, daß der Beweglichere ausweicht.


Ergo: Beide müssen auswechen, falls sie können.
In diesem Beispielfall MUSST Du also den Bart verlasssen und ausweichen. Mit Glück weicht der andere ebenfalls aus, falls er das Modell sieht - darauf darfst Du Dich jedoch nicht verlassen.


Der exakt gleiche Fall tritt ein, wenn ein (echter) Segelflieger in einem Bart kurbelt und ein anderes Flugzeug fliegt darauf zu - zur Not verläßt man dann eben den Bart und weicht aus, wenn der andere keine Ausweichbewegung macht. Ansonsten ist es eine Frage der Höflichkeit, daß der ankommende Segelflieger dem bereits Kurbelnden das Vorflugrecht gewährt, um ihn "nicht aus dem Bart zu werfen". Ein juristisches Anrecht darauf besitzt er nicht.



wenn das juristisch so hinterlegt ist, ist ja ganz klar, dass die großen keinerlei rücksicht nehmen brauchen /wollen, weil am ende der modellflieger sowieso der dumme sein wird, egal, was passiert ist.

Ganz hart ausgedrückt:
Der Modellflieger spielt in solch einer Situation mit seinem Modell, der Segelflieger mit seinem Leben. Du kannst davon ausgehen, daß letzterer meist etwas vorsichtiger sein wird (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Er wird jedoch höchstwahrscheinlich deshalb keine Rücksicht auf das Modell nehmen, weil er es in der Mehrzahl der Fälle schlicht und einfach nicht sieht.


einen niedrig anfliegenden sportflieger hört man sicher, aber richtungshören funzt nur auf absolut freier fläche.
und die augen vom modell zu nehen, um zu suchen, wo er gerade ist, ist nicht einfach und auch nicht ungefährlich.
und das eigene sichtfeld wird oft überschätzt, die zone des scharfen sehens ist relativ klein.
wer daran zwiefelt, sollte sich mal an ein kugelperimeter setzten - dort herrschen idealbedingungen für die sehfeldbestimmung ud im richtigen leben ist das noch viel schwieriger!

Du hast das Dilemma korrekt beschrieben.
Der herankommende "Große" sieht Dich höchstwahrscheinlich nicht, Du selber hast nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, sinnvoll auszuweichen.

Ich würde nicht ausschließen, daß ein Modellflieger ein Problem bekommen könnte, wenn ihm die Gegenseite nachweisen kann, daß er von vorneherein gar nicht in der Lage war, den Luftraum so ausreichend zu beobachten, daß er eine Kollision verhindern konnte.



Andreas
 
Im oben beschriebenen Fall war es doch wohl eher so, dass der Grosse den Modellflieger als willkommene Thermikboje gesehen hat, so wir wir uns ja auch gern an gefiederte Freunde halten. Zumal er ja offensichtlich auch den vorgegebenen Kreis akzeptiert und sich von aussen angenähert hat, wie das ein anständiger Neueinsteiger in den Bart tut.

Unter diesen Bedingungen vom Modellflieger Ausstieg zu erwarten ist wohl etwas viel verlangt.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Ganz hart ausgedrückt:
Der Modellflieger spielt in solch einer Situation mit seinem Modell, der Segelflieger mit seinem Leben. Du kannst davon ausgehen, daß letzterer meist etwas vorsichtiger sein wird (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Er wird jedoch höchstwahrscheinlich deshalb keine Rücksicht auf das Modell nehmen, weil er es in der Mehrzahl der Fälle schlicht und einfach nicht sieht.

Zitat:
einen niedrig anfliegenden sportflieger hört man sicher, aber richtungshören funzt nur auf absolut freier fläche.
und die augen vom modell zu nehen, um zu suchen, wo er gerade ist, ist nicht einfach und auch nicht ungefährlich.
und das eigene sichtfeld wird oft überschätzt, die zone des scharfen sehens ist relativ klein.

An der Teck ist es mir letztes Jahr 3 mal passiert dass ein motorisiertes UL mitten durch den für die Modellflieger festlegten Flugraum (500m Radius um Startstelle, 150 hoch) durchgeflogen ist. Einmal so knapp an meinem Modell vorbei, dass ich die Luft angehalten habe und mein Modell sichtbar
auf die Wirbelschleppe reagiert hat. Zweimal ist ein Segelflugzeug mit hoher Geschwindigkeit (vermutlich im Endanflug auf einen der beiden umliegenden Segelflugplätze) vermutlich knapp an der Grenze des Luftraums für Modelle vorbei gezischt, obwohl für alle Beteiligten die Grenzen nur schwer abgeschätzt werden können. Endanflug mit knapp 200 km/h heißt rd. 50 m/sec. Vom Auftauchen in meinem Blickfeld bis Vorbeiflug am, Modell sind das vielleicht 2 Sekunden. Reaktion + Einschätzen des Flugwegs eine Sekunde, bleibt eine Sekunde zum Ausweichen. Da komme ich je nach Modell gerade mal 10-20m weit.

Ich fliege deshalb am liebsten kaum noch am Wochenende und am liebsten, wenn wetterbedingt keine Manntragenden unterwegs sind.


Du hast das Dilemma korrekt beschrieben.
Der herankommende "Große" sieht Dich höchstwahrscheinlich nicht, Du selber hast nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, sinnvoll auszuweichen.

Ich würde nicht ausschließen, daß ein Modellflieger ein Problem bekommen könnte, wenn ihm die Gegenseite nachweisen kann, daß er von vorneherein gar nicht in der Lage war, den Luftraum so ausreichend zu beobachten, daß er eine Kollision verhindern konnte.

Dann müsste man Modellflug konsequenterweise verbieten. Wenn ich auf mein Modell achte sehe ich einen anfliegendes Flugzeug sehr spät. In der verbleibenden Zeit ist es mir wenn die Höhe annähernd gleich ist einzuschätzen ob ich höher oder niedriger bin.

Seit diesem Jahr steht in den Aufstiegsbedingungen für Hoher Bohl und Hörnle an der Teck explizit drin, dass der Modellflieger ausweichen muss. Ist für mich ein Grund vermehrt an der Startstelle Bölle ohne Aufstiegsbedingung zu fliegen, da für mich díese Regelung praxisfern ist. Blöderweise fliegen am Bölle auch viele Manntragenden direkt über dem Flugraum der Modelle, während sie an der anderen Startstelle nur bei An- Und Abflug vorbeikommen und das meistens deutlich ausserhalb unseres Flugraumes.

Unter diesen Bedingungen vom Modellflieger Ausstieg zu erwarten ist wohl etwas viel verlangt.

Wird aber von einigen wenigen Piloten erwartet. Ich habe selbst schon erlebt, dass so ein Modell mit knapp 20kg aus seiner rettende Blase zur Gefahrenabwehr aussteigen musste weil ein Großer in fast gleicher Höhe einstieg und ihn aus unserem zulässigen Luftraum rausdrückte,
so dass der Pilot aussenlanden musste. Und der Manntragende ist auf dem Nachbarflugplatz stationiert und kennt die Gegebenheiten.

Es bringt aber nichts, wenn jede Seite der anderen ihre Versäumnisse an den Kopf wirft. Es ist wie im Straßenverkehr, jeder muss damit rechnen dass ein Teilnehmer mal unbedacht oder unaufmerksam zu handelt. Ich denke jeder der schon ein paar Jahre Auto fährt war schon mal froh, dass ein anderer für einen mit gedacht hat.

Hans
 

thomasr

User
Hallo,
da komm' ich für meinen Teil echt nicht mit. Egal, wann und wo das ist, wer Vorfahrt hat, welche Ausweichregeln es gibt, oder sonstwas, wann immer in der Luft was auftaucht wo ein Mensch drinsitzt oder drunterhängt, mach ich mich doch sofort weit, weit weg.
Weg, einfach nur weg, am besten runter. Wenn potentiell Menschen in Gefahr sind, bzw. sein könnten kann ich mich über gültige Regeln zu dem nicht Thema streiten. Irgendwo hört der Spaß doch auf. Was ich allerdings schon erwarte ist, dass mir dazu die Chance gelassen wird, in dem die manntragenden eine Mindestflughöhe einhalten.
Ist dies gegeben, so denke ich kann ich immer von Seglern, MoSe, oder einmotorigen wegfliegen. Im Zweifel sofort senkrecht nach unten.

Reden wir hier aber über Ausweichregeln beim gemeinsamen Modellfliegen, so bin ich dabei und lerne gerne was.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Ist dies gegeben, so denke ich kann ich immer von Seglern, MoSe, oder einmotorigen wegfliegen. Im Zweifel sofort senkrecht nach unten.

In der Ebene mit großem freiem Luftraum kann das gehen.

Am Hang kann das direkt in die Fläche oder Kanzel des Manntragenden führen , weil eben dort die Lufträume nicht getrennt sind .

Hans
 
Im Zweifel sofort senkrecht nach unten.
Und was, wenn der zweite im Pulk etwas tiefer dahinter kommt?

Genau diese panikartigen (oder auch spassbetonten) vertikalen Bewegungen sind gefährlich. Mit solchen Bewegungen rechnet im Cockpit niemand; man hat auch gar keine Chance, den Luftraum entsprechend zu scannen.
 
thomas,

mit verlaub, was du da zum besten gibst, ist undifferenzierter unfug!

wegmachen ja, aber dann doch richtig.

ich sehe es wie thommy, hektische, unberechenbare und nicht den allgemeinen regeln (und damit dem vom piloten erwarteten entsprechende) reaktionen sind ganz sicher das schlimmste.

"nach unten weg" - wer kann korrekt einschätzen, wer nun höher ist?
evtl. führt genau diese reaktion zum unfall.

biege ich links oder rechts ab?
eines von beiden ist auch definitiv falsch.

hier geht es einfach darum, wie man sich im falle des falles richtig verhält.
der fall tritt nämlich irgendwann von ganz allein ein, den muss man nicht provozieren.

wo ein mensch drinsizt oder drunter hängt:

du glaubst gar nicht wie viele davon neugierig sind und mal eben ne runde um das modell drehen und gucken wollen.
das geschieht zumeist in vernüftiger entfernung, aber ein angenehmes gefühl kommt dabei nicht unbedingt auf.

vg
ralph
 

thomasr

User
Die Erlebnisse von Hans Rupp hatte ich gottseidank noch nicht. Die Berechnungen zur Reaktionszeit sind schon beeindruckend und beschreiben gut die Situation, dass die manntragenden einem auch die Chance lassen müsen auf ihr Auftauchen zu reagieren.
Mein Unverständnis liegt sicher daran, dass ich keine Erfahrungen mit Hangflug habe bei dem sich die manntragenden und die Modelle am gleichen Hang aufhalten.
Aber so wie Hans es beschreibt, würde es mir auch keinen Spaß mehr machen. Das Risiko wär's mir nicht wert.

Gruß
Thomas
 

DG-Fan

User
Hallo Thomas,
so sehe ich das auch!
Sobald ich einen manntragenden Flieger bemerke oder mir der Flugleiter diesen
meldet,sehe ich auch zu diesem Platz zu machen oder diesem so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen.Oder fliege in den Flugraum,den mir der Flugleiter zuweist.

Gruß
Thomas
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Mir sind da ein paar Fragen eingefallen, deren Beantwortung für die grundsätzliche Verhaltensweise als Modellflieger vielleicht hilfreich sind:
  1. Wer kann die horizontale Staffelung oder Position der Luftfahrzeuge in der Luft am besten erkennen und beurteilen?
  2. Wer kann gleichzeitig die vertikale Staffelung oder Position der Luftfahrzeuge in der Luft am schlechtesten erkennen und beurteilen?
  3. Für wen sind die Folgen eines Zwischenfalls am schwerwiegendsten?
  4. Für wen ist es also am einfachsten, risikolosesten und sinnvollsten seine Position zu verlassen?

Es ist in meinen Augen außerdem unzulässig davon auszugehen, dass der Pilot eines Luftfahrzeugs das Modellflugzeug in der Luft erkennen kann. Es muss vielmehr in Betracht gezogen werden, dass er das Modell nicht erkennen kann bzw. nicht sieht!
Daran sollte sich immer das Verhalten orientieren.
 
jetzt würde mich interessieren:
- welche regeln gelten

vg
ralph

siehe RCN-Magazin:
"Im unkontrollierten Luftraum gibt es nur eine Grundregel, nämlich "sehen und gesehen werden". Daneben existieren Ausweichregeln, die den Modellflieger aber nur insoweit betreffen, als dass er jedem anderen Teilnehmer am Luftverkehr auszuweichen hat."
ohne Quellenangabe.

@Hans Rupp: diesen Beitrag hätte ich mir bei der Höhendiskussion von JE gewünscht.
 

thomasr

User
thomas,

mit verlaub, was du da zum besten gibst, ist undifferenzierter unfug!

wegmachen ja, aber dann doch richtig.

ich sehe es wie thommy, hektische, unberechenbare und nicht den allgemeinen regeln (und damit dem vom piloten erwarteten entsprechende) reaktionen sind ganz sicher das schlimmste.

"nach unten weg" - wer kann korrekt einschätzen, wer nun höher ist?
evtl. führt genau diese reaktion zum unfall.

biege ich links oder rechts ab?
eines von beiden ist auch definitiv falsch.

hier geht es einfach darum, wie man sich im falle des falles richtig verhält.
der fall tritt nämlich irgendwann von ganz allein ein, den muss man nicht provozieren.

wo ein mensch drinsizt oder drunter hängt:

du glaubst gar nicht wie viele davon neugierig sind und mal eben ne runde um das modell drehen und gucken wollen.
das geschieht zumeist in vernüftiger entfernung, aber ein angenehmes gefühl kommt dabei nicht unbedingt auf.

vg
ralph
Naja, undifferenzierten Unfug wollte ich nicht wiedergeben. Audrücken wollte ich lediglich, dass ich alles tun würde um Gefahren zu vermeiden. Weiß ich nicht, ob der manntragende unter mir ist, steige ich sicher nicht senkrecht ab. So schlau wäre ich schon.
Es käme mir aber nie in den Sinn mit einem manntragenden Flieger in einem Bart zu kreisen. Regel hin oder her.
Sagen wollte ich also, dass ich mich möglichst entferne und meine Belange als Modellflieger beim Ausüben meines Hobbies hinten an stelle. Für mich passen manntragender Flug und Modellflug defintiv nicht zusammen. AUch auf der Waku hat mich das schon vom Fliegen abgehalten. Das was Hans geschildert hat möchte ich nicht erleben. Einmal hatten wir aber auch eine Situation, bei der ein Mose hinter einem Wald hochstieg und in sehr niedriger Höhe hinter dem Platz durchflog. Hätte zu diesem Zeitpunkt jemand an der Winde gehangen, hätte es kritisch werden können. Aber man muss sich wohl nix vormachen. Ein Restrisiko bleibt immer.
Gruß
Thomas
 
Einmal hatten wir aber auch eine Situation, bei der ein Mose hinter einem Wald hochstieg und in sehr niedriger Höhe hinter dem Platz durchflog.
Gruß
Thomas

Ja, sowas gibts wirklich: ein früherer Fliegerkamerad (er ist im Bett gestorben) hat das jahrelang praktiziert, immer tiefste Gangart.
Obwohl er schon einen Teil-Motorausfall hinter sich hatte, war er nicht zu bekehren. Hangkantenhöhe war seine grosse Leidenschaft, der eine oder andere hier hat vielleicht mal im Filstal eine G 109 gesehen.

Allerdings gibts auch eine Ausnahme: in der Ausbildung wird Schlechtwetter-Tiefflug gelehrt (gleichbleibende Höhe 150 m ü. Grund, Hindernisse ausweichen, Ortschaften umfliegen), mein Prüfer hat das dann im Prüfungsflug (Motorsegler) auch verlangt.
Das ging über ca. 30 km, heisst also: nicht jeder Tiefflieger ist illegal...
 
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