Dezentraler Wettbewerb: Modell-OLC

Soarer

User
Hallo zusammen,

habe mal einen neuen Thread aufgemacht. Wir hatten im Nachbarthread http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=141766&page=9darüber diskutiert, ob es möglich wäre, auf Basis kleiner GPS-Logger einen dezentralen Segelflugwettbewerb a la OLC durchzuführen.

Ich habe daraufhin das OLC-Team kontaktiert mit der Anfrage, ob der OLC auf Modelle erweiterbar, bzw. die Software zur Auswertung für unsere Zwecke nutzbar wäre.

Dazu habe ich, sehr freundliche und positive, Antwort von Reiner Rose (Leiter OLC) erhalten. Er wird sich kommende Woche telefonisch bei mir melden, um zu fragen, was wir genau wollen. Er war wirklich sehr aufgeschlossen und meinte, es wird sich eine Lösung finden.

Jetzt wäre es gut, zu sammeln "was wir wollen", d. h. festzustecken, wie ein Modell-OLC aussehen sollte. Meine ersten Ideen dazu:

- Wertung von Flugzeit nach erstem Steigflug (egal ob elektrisch, F-Schlepp, Winde, Flitsche). Erfordert die Disziplin, mit Motor nicht zu "betrügen", ist aber einfacher als ein zusätzliches Log für Motorbetrieb.
- Wertung von Strecke (wie im OLC Vieleck automatisch optimiert durch Software)
- Verschiedene Spannweitenklassen (DLG bis 1,5; Mittelklassen bis 2,5 und 2,5 bis 4m, Grossegler ab 4m - macht das Sinn?), aber keine Indizierung einzelner Flugzeuge wie beim OLC, da zu kompliziert
- Eignung für Modellloger (Frage, ob man unsere Datenformate ins OLC- igc-Format konvertieren kann.
- Grössere Selbestverantwortung als beim OLC (d.h. verschiedene Loggerformate zulassen, keine Prüfung, ob "originale Dateien", da sonst keine Konvertierung mehr möglich).

Das sind nur erste Ideen. Korrigiert und/oder erweitert die Liste gerne.

Was mir wichtig ist:
- Es sollen mehr oder weniger ALLE mitmachen können. Also nicht nur Grossegler oder F3B/J oder was auch immer, sondern ein offener Spasswettbewerb.
- Es soll UNKOMPLIZIERT bleiben. Also viel Selbstverantwortung (wer bescheisst, nimmt sich selbst den Spass) und nur einfache Regeln.

LG

Tobias
 

Gast_17021

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Moin

Freut mich sehr das die Idee (doch) auf Interesse gestoßen ist! Ich hatte ja meine Zweifel... ;)

Wer so gut mit Motor an kreisen kann das das niemand bemerkt das er an war, hat wohl mehr geschwitzt und sich konzentrieren müssen das der Versatz usw genau passt, als wenn er "normale" Thermik genutzt hätte! :p:rolleyes: Da es ja um nichts geht, wäre Besch...en ja eh völlig sinnlos.

Da passt ja gerade alles zusammen, vor wenigen Minuten habe ich eine Mail von Hepf bekommen, daß das Jeti-GPS-Modul ab heute lieferbar ist! :D

Gruß Christian
 

Alt-F4

User
Hallo,

schöne Idee, so ein inoffizieller GPS-Streckenflug-Modellsegler-Wettbewerb!

- Verschiedene Spannweitenklassen (DLG bis 1,5; Mittelklassen bis 2,5 und 2,5 bis 4m, Grossegler ab 4m - macht das Sinn?), aber keine Indizierung einzelner Flugzeuge wie beim OLC, da zu kompliziert
Indizierung macht bei Modellen wohl tatsächlich wenig Sinn. Ich schlage aber vor, zusätzlich zwei Klassen für (Semi-) Scale-Segler einzuführen: zum Beispiel <4m und >4m Spannweite.

:)
 
Ich schlage aber vor, zusätzlich zwei Klassen für (Semi-) Scale-Segler einzuführen: zum Beispiel <4m und >4m Spannweite.

:)

Ich lese und höre immer wieder aus Großsegler- und GPS-Wettbewerbsberichten, dass es mit Spannweiten ab 5 oder 6 m nochmal so richtig abgeht, was Leistung anbelangt. Vielleicht sollte man über den 4m noch mal eine Klassentrennung einführen (z.B. 6m?).

Was meinen die Experten dazu?
 
So große Segler habe ich (noch) nicht. :D

:)

Dann bist Du auch kein Experte ! ;)

Bei mir hört es ja auch bei 4,4m auf, drum hab ich ja Angst, dass die 6m-Fraktion Kreise um uns rum fliegt wenn wir in einer Klasse starten....:cry:

Nein im Ernst, im Zuge des "immer-größer"-Trends sehe ich kaum noch die 4m-Klasse auf Flugplätzen und der Unterschied in der Flugleistung ist wirklich gewaltig zwischen 1:3,75 und 1:3 oder sogar 2,5...
 

Lars Wenckel

Moderator
Teammitglied
EHRENKODEX

EHRENKODEX

tachi,

ich bin nach wie vor absolut begeistert von dieser idee:) über eine klasseneinteilung bräuchte erstmal nicht nachgedacht werden, alles sollte so unkompliziert wie möglich sein.

die sache mit den e-motoren beschäftigt mich schon länger, vielleicht sollte ein "ehrenkodex" eingeführt werden und der flug von einer zweiten person bestätigt werden.
 
Ich finde auch, dass man hier unterscheiden muss. Welchen Spaß bringt ein Spaßwettbewerb bei dem ich mich nicht wirklich mit anderen messen kann
weil diese eine gänzlich andere Klasse fliegen als ich? Beim Original OLC ist es ja genauso. Dort wird ja auch nach Modellklassen und deren Leistungsfähigkeit unterschieden. Auch eine Unterscheidung der Startart / Höhe sollte mit rein. Ein Windenstarter mit vllt. 150m hat es sicher schwerer als ein F-Schlepper, der auf 450m ausklinkt.

Bei der Logger-Geschichte bin ich aber derselben Meinung wie der Thread-Starter. Hier sollte es eine offene Plattform geben - egal ob ich nun Jeti GPS, WSTech oder irgendeinen Laufcomputer von Aldi eingebaut habe.

Oliver


PS: Super, dass auf dem Feld hier mal was weitergeht. Ich freue mich schon hier dabei zu sein!!!
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin

Eine Klasseneinteilung fände ich auch sehr Sinnvoll! Vielleicht der Einfachheit halber nur 3 Klassen: unter 2,5m, bis 4m und ab 4m. Den Unterschied der Gleitleistung eines ü-6m-Seglers holt man meist durch die besseren Kreisflugeigenschaften in schwacher, enger Thermik mit einem zB leichten 4,5m-Segler wieder raus, wenn es für alle gut hochgeht ist es egal ob man einen HLG oder M=1:2 am Knüppel hat... Das ist aber schon fast eine philosophische Frage...

Der Start/ die Startart wäre mir nicht so wichtig, wer in der Luft ist wird gewertet, wie auch immer.

Gruß Christian
 

Soarer

User
Hallo zusammen,

wow, die positiven Rückmeldungen freuen mich und motivieren zum weitermachen!

Zur Klasseneinteilung: Ich finde Christians Vorschlag gut als Ausgangsbasis. Sollte es nicht reichen, kann man später weiter differenzieren.

Vielleich kann ein OLC-erfahrener manntragender mal berichten, wie das Prozedere genau abläuft. Würde wohl weiterhelfen, sinnvolle Ideen fürs Modellsetting zu entwickeln.

Was mich beonders beschäftigt ist die Streckenwertung: Soweit ich das verstanden hab (letzter Aerokurier) wertet die OLC-Software automatisch die Strecke aus, d.h. legt ein Dreieck (bzw. um einen Schenkel erweitertes Dreieck) möglichst optimal in die geflogene Strecken. Ist das so richtig? Oder aktiviert der Pilot den OLC Logger selbst und legt Wendepunkte fest?

LG Tobias
 
Also bei den Manntragenden läuft das so ab, dass das Flarm (Kollisionswarngerät) gleichzeit als IGC-Logger dient. Der Logger erkennt auch sofort, ob der Motor läuft, oder nicht. Und ja, die Streckenabschnitte werden dann möglichst optimal in die gefloge Strecke eingefügt, ich glaube bis zu 8 Ecken, also nicht nur 3.
 
super

super

hallo,

zunächst danke an Soarer, der sich die Mühe gemacht hat mal Kontakt aufzunehmen.

Das ist jedenfalls genau das was ich mir auch schon lange vorstellte.

Dezentral, nicht zeitgebunden und ohne dass jemand mit einem PDA unten daneben stehen muss ...
Deshalb sollte man die Sache so einfach wie möglich halten:
-zu Beginn nicht so viele Klassen (kann man evtl. immer noch zu einem späteren Zeitpunkt) einführen.
-keine 2. Person zum Überwachen, dass macht schon wieder Abhängigkeiten (ähnlich, wie wenn man auf einen Schlepp-Piloten angewiesen ist). Auch derjenige kann besch...

betr. Motor: wie bereits durch christianka6cr beschrieben, es gibt nichts zu gewinnen. Also wer meint er muss beschei... , der tuts halt. Im Zweilfel kann man es ja auch am Log erkennen. Nur eben so wenig Technik zum überwachen als möglich, wäre aus meiner Sicht sinnvoll.

Oder man unterteilt eben in reine Segler und Motorsegler, aber das führt eben wieder zu einer aus meiner Sicht unerwünschten Diversifizierung. Außerdem kann man ja auch hier beschei..., genauso wie einer sagen kann ich hab ein 2m Segler eingesetzt und stellt aber Werte ins OLC von einem 5m Segler.

Was ich damit sagen will: man sollte auf keinen Fall glauben alles überreglementieren zu müssen oder wollen. Außerdem sollte man auf die sportliche Fairness setzen und wer gegen die verstößt, naja ... jedenfalls alles andere endet in einem Regel- und Überwachungswahn mit zum Teil deutlichem technischen und evtl. finananziellem Mehraufwand.

Letztlich geht es eben nur um einen interessanten Vergleich, sonst aber auch nichts. Denn nicht nur die Modelle sind zu unterschiedlich, sondern auch die jeweiligen Bedingungen (flaches Land und z.B. alpin).

Gruß
Jürgen
 
Was wird denn dann eigentlich bei uns Modellseglern genau gewertet? Soll die reine Strecke (incl. gekurbel) gewertet werden, die Zeit die ich mich halten konnte, die Strecke eines einzelnen Dreiecks (ähnlich Wandersegelflug) oder die
Mehrfachumrundungen eines definierten Dreiecks wie beim GPS Cup?

Oliver
 

Soarer

User
Was wird denn dann eigentlich bei uns Modellseglern genau gewertet? Soll die reine Strecke (incl. gekurbel) gewertet werden, die Zeit die ich mich halten konnte, die Strecke eines einzelnen Dreiecks (ähnlich Wandersegelflug) oder die
Mehrfachumrundungen eines definierten Dreiecks wie beim GPS Cup?

Oliver

Hi Oliver,

das ist eben zu definieren. Wobei ich da erstaml mit Reiner Rose sprechen möchte, was wie genau möglich ist. Vor allem hinsichtlich verschiedener Logger.

Meine (vorläufige) Idee wäre eine Wertung bestehend aus:
1) Zeit: Die Flugzeit ab Ende des ersten Steigflugs.
2) Strecke: Wie im OLC automatisch optimierte Strecke mit einer zu bestimmenden Zahl von Wendepunkten (z. B. auch bis zu 8)

Bei der Strecke legt das Programm dann automatisch ein optimales (d.h. möglichst "kurzes") Vieleck in die von dir geflogene Strecke. Das fände ich am einfachsten, weil man einfach fliegen kann und nichts vorher festlegen muss. Würde mir so am meisten Spass machen. Wenn es gut geht, kann man taktisch auf Strekce fliegen; wenn es mau ist, kann man einfach schauen, dass man lang oben bleibt und auf Zeit fliegt.

Wegpunkte selbst festlegen fände ich mühsaml, weil mann dann schon wieder ein Eingabegerät braucht. Zudem ist das im "echten" OLC auch nicht so vorgesehen.

LG Tobias
 
Hört sich sehr gut an, Tobias! Na dann bin ich ja gespannt und warte bis du uns neuen Input von Herrn Rose hier postest.

Gruß, Oliver
 
Echt geile Sache, dass die Resonanz so positiv ausfällt!

Zur Klasseneinteilung:
Wie vorgeschlagen primär nach Spannweiten, die Feinheiten kann man im Laufe der Zeit nachjustieren.

Zu den GPS-Geräten:
Es gibt kostenlose Konverter, die sämtliche GPS-Dateiformate in igc umwandeln können. Jedoch zeigt OLC dieses Format als invalid an, die Ausgangsdatei veränderbar war. Ich denke, man kann unsere gängigen Dateiformate aber auch einfach zulassen.

Zur Wertung:
Rahmenbedingung
Ich würde pauschal eine maximale Höhendifferenz (z.B. 200m) zwischen Wertungsanfang und Wertungsende festlegen. Das reicht für Thermikanschluss und dann ist das Wertungsende die Landung. Dazwischen bleibt der Motor aus.

Zeitwertung
Eine Zeitwertung ist für reinen Thermikflug interessant, am Hang bei Sturm ist diese Wertung aber witzlos.

Streckenflugwertung
Genauso ist es mit der Streckenwertung. Nur ein Vieleck über eine Anzahl von Wendepunkten zu legen, lässt Hin-und Herfliegen am Hang zu. Die Schwierigkeit liegt darin außerhalb eines konstanten Aufwindfeldes Strecke zu machen.
Deshalb ist mein Vorschlag (in Anlehnung an Skynavigator), ein Dreieck im Flug zu definieren, das im Anschluss möglichst schnell, möglichst oft wiederholt wird. Das Wiederbefliegen sollte mit etwas Übung gut gelingen, weil man sich Winkel und Entfernung gut einprägen kann. FAI-ähnliche Dreicke sollen natürlich mehr Punkte geben als sehr spitze Dreicke, bei denen man an den Hang zurückfliegen kann. Noch besser als die Idee der Rahmenzeit finde ich eine Bewertung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Dabei sollte man aber eine Mindestflugzeit/Mindeststrecke einführen.

"Problematisch" beim Vieleck
Durch die Sichtbarkeit eines Modelles ist die Flugstrecke bei einem einmaligen z.B. 4-Eck schon limitiert. D.h. wenn so bewertet wird, dann etwa 8-10 Wegpunkte zulassen und echte Dreicke höher bewerten als Zick-Zack.
Klarer Vorteil des n-Ecks ist, dass dieses Bewertungsschema beim OLC vorhanden ist.

Was meint ihr?
 

Soarer

User
Danke Philipp für deine Anregungen, ist super wenn viele mitdenken

Echt geile Sache, dass die Resonanz so positiv ausfällt!

Zu den GPS-Geräten:
Es gibt kostenlose Konverter, die sämtliche GPS-Dateiformate in igc umwandeln können. Jedoch zeigt OLC dieses Format als invalid an, die Ausgangsdatei veränderbar war. Ich denke, man kann unsere gängigen Dateiformate aber auch einfach zulassen.

Ich hoffe auch schwer, dass das gehen könnte und man z. B. GPS Babel nutzen kann.

Echt geile Sache, dass die Resonanz so positiv ausfällt!

Streckenflugwertung
Genauso ist es mit der Streckenwertung. Nur ein Vieleck über eine Anzahl von Wendepunkten zu legen, lässt Hin-und Herfliegen am Hang zu. Die Schwierigkeit liegt darin außerhalb eines konstanten Aufwindfeldes Strecke zu machen.

Eine Idee ist, durch die Begrenzung der Wegpunkte das Hin- und Herfliegen am Hang zu begrenzen, da ein Hang ja nur eine begrenzte Strecke hat, während man in der Ebene Grosse Strecken fliegen kann. Dann hätte man am Hang zeitlich Vorteile, in der Ebene eher von der Strecke. Prinzipiell hast du aber natürlich recht mit dem Problem.

Mit der Festlegung von Wegpunkten hab ich keine Ahnung, ob das prinzipiell geht.

Ich werde jetzt erstmal warten, was sich im Gespräch mit Herrn Rose ergibt. Ich nehme die Ideen alle mal mit ins Gespräch. Ggf. müssen wir dann eh einiges wieder beerdigen, vielleicht ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten. Ich bin echt positiv gestimmt und hoffe, dass letztendlich was bei rauskommt.

LG Tobias
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin

Stimmt, Hangflug macht die Sache kompliziert! Wie wäre es, wenn man aus jeden Flug ein gleichschenkliges 3-Eck machen "muss"? Dann wären ein paar der Vorteile eines Hangs wieder wett! Wobei ich zu 90% am Hang fliege, einen Flug über 3 Stunden hin und her einzustellen würde aber irgendwie wenig hermachen was den Reiz eines Wettbewerbs anbelangt... Da müssen gute Ideen her!
Bei den "Echten" wird soviel ich weiß ein soaren innerhalb eines Streckenfluges bis zu einem gewissen Weg nur als einfache Strecke gewertet. Muss ich aber nochmal genau nachschauen... Bin mir nicht ganz sicher, ist schon zu lange her.

Gruß Christian
 
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