Nurflüglerkonstruktionsfragen

Guten Tag
Ich plane seit einiger Zeit, einen Nurflügler zu bauen (Spannweite: 2m). Ich habe zwar schon recht präzise Pläne angefertigt, aber immer noch ein paar Fragen:

1. Kennt irgendjemand von euch ein gutes Thermikprofil, das man gut fürs langsame Fliegen einsetzen kann? Ich will nur Thermikfliegen, also kein Kunstflug(allerhöchstens mal ne Rolle oder nen Looping).

2. Ich habe vor, das Teil mit einem EDF, der in ddie Seitenflosse integriert ist, auf Höhe zu bringen. Ist dies eine gute Idee, oder sollte ich besser einen Aussenläufer mit Klapplatte in die Rumpfspitze stecken?

3. Da ich gerade bei der Seitenflosse bin: Soll ich ein anlenkbares Seitenruder einbauen oder wäre das übertrieben?

4. Wie soll ich das Teil starten?

5. Ich habe vor, die Flügel aus Styropor zu schneiden, da ich Holzflügel nicht mag. Nur sind diese allein nicht so stabil, deshalb würde ich noch gerne wissen, ob ich die Flügel mit Holz beplanken oder mit GFK überziehen soll. Ich weiss nun nicht, wieviele Lagen GFK welcher Stärke und welches Harz oder welches Holz welcher Stärke ich verwenden soll.

Ich wäre froh, wenn ihr mir Antworten auf meine Fragen/Probleme geben könntet.

Wenn ihr noch irgendwelche Daten zu meiner Idee bracht, einfach schreiben.

gruss frak
 
Positiv-Bauweise

Positiv-Bauweise

Hallo,

Zur sogenannten Positiv-Bauweise schau mal bei den HLG-Experten im Forum rein. Die haben eine Menge Bautipps und Erfahrung mit dieser Bauweise. Als Stützstoff verwenden die allerdings kein Styropor sondern die extrudierte Version von Polystyrol ("Styrodur" von BASF).
Für einen Pfeil (siehe Bild) mit 1,6 m Spannweite (Wurzeltiefe 300 mm, Außen- 200 mm) habe ich als "Beplankung" ein 49 g/m^2 Glasgewebe (Leinwand R&G) -diagonal- verwendet. Zusätzlich zur Verstärkung im Mittenbereich ist ein 188 g/m^2 (Hybrid-) Kohle-/Aramidgewebe aufgebracht. Es dient zur Verstärkung bei Frontalstürzen und Erhöhung der Biegesteifigkeit. Im übrigen ist das Glasgewebe mit einem Zellulosekleber (Tapetenkleister) aufgebracht worden. Hierzu wird das Gewebe zunächst zugeschnitten und anschließend in einem Arbeitsgang ohne Vorstreichen auf den Stützstoff mit einem breiten Pinsel aufgestrichen. Das Ganze ablüften lassen. Das Aufbringen mit Tapetenkleister spart zum Einen einen größeren Harzauftrag, zum Anderen wird bereits eine glatte Oberfläche der Beschichtung erzielt.
Die zugeschnittenen Hybridgewebestücke auf der Profioberseite und -Unterseite mit Nadel und Faden durch den Stützstoff festnähen! Macht man das nicht, verrutschen die Teile beim anschließenden Aufrollen des Harzes (sparsam damit umgehen) und Einformen mit PE-Folie. Einen Holm habe ich nicht eingebaut. Bei höheren Streckungen und Spannweiten bzw. hohen Belastungen im Hochstart oder -Kunstflugfiguren wird dieser aber erforderlich sein.

Ich forme die Teile zwischen die Negativschalen ein und verpresse mit Vakuum. Dies ergibt eine sehr gleichmäßige Struktur und evtl. Lufteinschlüsse und Falten in der Folie werden vollständig heraus-"gebügelt".

Die Ruder werden übrigens als "Elastic-Flaps" angelenkt. Dazu säge ich auf der Unterseite das Gewebe auf und unter vorsichtigem Aushöhlen des darunterliegenden Stützstoffs auf ca 10 mm Breite entsteht der elastische Bereich des Ruders. Klappt prima und die Rudermaschinen brauchen dazu nicht mal viel Strom zur Betätigung. Die Kabelzuführungen können durch den Stützstoff mit entsprechenden Feder-Stahldrähten (2,5..3 mm Durchmesser) gebohrt werden (Anpeilen und Ausrichten beim Bohren). Anschließend Kabel mit dünnem, an einem Ende mit einer Öse versehenen Stahldraht durchfädeln.

Es wird nicht alles beim ersten Mal klappen, vorallendingen nicht das Aufbringen des Glasgewebes (Vorsicht, es verzieht sich leicht und es gibt Falten). Aber Übung macht den Meister und so schlecht ist das Ergebnis nicht.
Also, auf geht´s

Grüße Peter
 

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hallo f1h-flyer

Ich glaube, einer von uns versteht Positiv-bauweise falsch oder ich hab mich nicht klar genug ausgedrückt, deshalb tu ich das hier nochmals: Ich möchte die Flügel aus Styropor (oder EPP) schneiden, und dann diese entweder beplanken (mit Holz), mit GFK überziehen oder mit straping Tape versteifen. Keinesfalls aber möchte ich irgendwelche Formen bauen oder das Teil bespannen.


freak
 
Hallo Freak,

Wenn du den Flügel mit Heißdraht ausschneidest, erhältst du den Positivkern und die äußeren Negativschalen. Dann willst du das Positiv entweder mit Holz beplanken oder mit GFK/CFK verstärken. Dazu brauchst du dann zum Verpressen die Negativschalen. Das Ganze nennt man dann auch Positivbauweise. Bei der Positiv-Schalenbauweise verwendet man dünnen Stützstoff als (Halb-) Schale, die aber dann in einer Form verpreßt wird. So viel zum Verständnis.

Das Bespannen dient nur zur Fixierung des Gewebes und Abdichtung gegenüber dem Kernmaterial.
Alles klar?

Peter
 
Hallo Freak,
ein Impeller hat wenn er aus ist mehr Widerstand als das ganze Brett.
Da ist eine Klappluftschraube besser.

Wenn du 3-5 Grad V-Form oder Ohren planst ist ein angelenktes Seitenruder schön.

Ein leichtes 2m Brett ( keine bis wenig Pfeilung ) würde ich mit Balsa beplanken und im Wurzelbereich bei der Steckung und der Stützrippe, falls Du eine Steckung einbaust, unter das Balsa Glasmatten legen. Such mal nach Styro-Balsa Bauweise.

Wenn du mit Tape bespannst muss ein Holm in die Fläche. Das wird sonst zu weich.

GFK-Beschichtung hab ich noch nie gemacht. Peters Vorschlag mit dem Tapetenkleister klingt aber sehr interessant. Das wird sicher sehr leicht weil der Kleister zu 98% aus wasser besteht und verdunstet.

Gruss Andi
 
Würde es auch gehen, wenn ich es so machen würde:

1 Holm durchgehend, bei ca. 30% der Flächentiefe (von vorne gesehen) und einen dünneren, nur etwa 1/3 jedes Flügels lang, bei ca. 60% (auch von vorne gesehen) bei der Wurzelrippe (senkrecht zu dieser) einzukleben und den Flügel dann auf jeder Seite des Rumpfes steckbar (z.B. mit einem gebogenen und einem geraden Stahlrohr, + 3,5 grad V-form) mache, die Stellen, an denen die Holmevon unten eingeklebt sind, evtl. mit GFK beschichten und das Ganze dann mit Straping Tape bespannen?
 
Glasgewebe / Tapetenkleister

Glasgewebe / Tapetenkleister

Hallo, ein Hinweis,

ich bin neugierug geworden, habe Peters Vorschlag mit dem Tapetenkleister im Bereich "GFK, CFK, AFK und sonstige" vorgestellt, ich wollte Näheres zum Verbund Glasgewebe / Tapetenkleister und Harz wissen.

Klaus.
 
Das ist mir auch klar geworden, deshalb habe ich vor, etwa 15 cm vor der Wurzelrippe auch ein Stahlrohr einzukleben, an dessen einem Ende der CFK-Stab von der Flügelspitze eingeklebt ist und auf der anderen Seite einer, der parallel zur Wurzelrippe ist.
 
EPP-Flügel

EPP-Flügel

Hallo Freak,

ich würde pro Flügel 2 Hohleholme einlegen. Und zwar an der dicksten Stelle des Profils, meisst bei 25%.
Im Wurzelbereich muss zwischen die Holme ein Sperrholzbrett geklebt werden (5-Min-Epoxi) und davor ein Messingrohr als Steckung (10cm lang ?).
Das kann etwas bergab verklebt werden wegen der V-Form.
An die Wurzel muss auch eine 4mm Sperrholzrippe. 10 cm hinter dem Holm reichen zwei kurze Messingröhrchen durch die Wurzelrippe als Verdrehsicherung.
Am Randbogen soll auch ein Sperrholzbretchen zwischen die Holme geklebt werden.
Die Flügel werden so recht biegesteif.

Gegen Verdrehen der Flügel z.B. bei Querruderausschlag hilft Strappingtape unter 45° über Kreuz aufgebracht.

Gruss Andi
 

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Das dürfte eine Prinzipzeichnung sein.
Einfach mal die Zeichnung anklicken und in normaler Größe auf dem Bildschirm anschauen.
Da fallen dann kantige Übergänge auf, die ein Profil normal so nicht hat.
Holm oben und unten rot, Verbindung dazwischen lila(?), Sperrholzrippe ebenfalls, blau Steckungshülsen und Verdrehsicherung.
Lies dich mal durch die Seiten www.aerodesign.de durch, da ist auch http://www.aerodesign.de/profilelight/JWL065.dat.
 
Dat Profil

Dat Profil

Das JWL065 als DXF
 

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