Motor durch Magnete einkleben weniger Drehzahl?

Hallo,

habe hier einen Turnigy SK 4260-500 (14W) der ja bekanntlich so um die 500rpm/V leisten soll.
Da die Magnete nur oben eingeklebt (nur eine Hälfte) waren in der Glocke, hab ich sie auch in der unteren Hälfte mit Epoxy eingeklebt.
Dadurch kam natürlich auch etwas Epoxy auf die Magnete.
Beim drehen ist jedoch kein Wiederstand zu spüren und auch kein Reibegeräusch.
Betrieben wird der Motor mit einem Turnigy 85A SBEC Regler.

Nun war ich erstaunt, dass der Motor mit einer 13x8 Latte an 6S gerade mal um die 20A zog (mit Jeti MUI gemessen). Mit einer 15x8 zeiht er nur 28A. Drehzahl scheint wesentlich geringer als sie sein sollte.

Normalerweise müsste er laut DC Calc mit 13x8 um die 46A ziehen.

Frage:
Kann es sein, dass dies durch Epoxy auf den Glockenmagneten verursacht wird? Das dürfte doch eigentlich nix ausmachen?
Vielleicht hat ja jemand ne Idee. Ach ja der Turnigy Regler ist auf Autotiming und 8khz.

Grüße Dieter
 
nur wenn du selber vorher und hinterher bei ziemlich identischer temperatur und akkuspannung gemessen hast, ist die aussage überhaupt zu hinterfragen.

alles andere fällt unter serienstreuung und normale temperaturabhänigigkeit.
wenns schon warm ist, braucht jeder prop weniger leistung.

vg
ralph
 
Hi,

kann Entwarnung geben, waren nicht die geklebten Magnete (hätt mich auch gewundert).
Am Regler muss High Timing eingestellt werden für den Motor, Autotiming ist = Slowtiming.

Grüße Dieter
 

TDM14

User
Wenn der Anker aus der Glocke gezogen wird ist es wichtig ein Stück Eisen( z.b . eine Schraube) in die Glocke zulegen, damit die Permanent-Magnete keinen Schaden nehmen. Sollte über längere Zeit die Glocke ohne Eisen liegen, so verlieren die Magnete an Kraft( Magnetismus)!!

Gruß Dirk
 

Gast_1681

User gesperrt
Oh Gott, was mach ich dann nur mit den Magneten, die ich seit Jahren zum Türmchen aufgestapelt habe? Haben die nun alle keine Kraft mehr?

Dirk,
Du solltest Dich wirklich mal näher mit der Wirkungsweise eines Permanentmagneten auseinandersetzen. Dem isses Wurscht, ob die Feldlinien durch Eisen, Edamer, Salami oder Luft verlaufen. Eisen bündelt diese nur. Er "verbraucht" sich nicht, nur weil ein paar Wochen kein Eisen die Feldlinien bündelt. Denn: auch im Motor ist Luft zwischen dem Magneten und dem Stator! Und keiner wird wohl auf die Idee kommen, da ne Schraube reinzustecken...

Nix für ungut,
Kuni
 

Scrad

User
Komisch,wenn ich bei einem dicken Scorpion die Glocke abziehe,holt die sich die Schrauben alles selbst vom Tisch.Muß also was dran sein...........:D:D:D:D
 

haschenk

User †
Da ist schon was dran...

Da ist schon was dran...

Hallo,

den Effekt der "Eigen-Entmagnetisierung" (wenn kein geschlossener Magnetkreis vorliegt) gibt es wirklich.
Aber nicht bei Neodyms.

Die Erklärung dafür würde ziemlich in Tiefen der Theorie führen und ist deshalb hier nicht möglich. Praktisch hängt diese Erscheinung von der sog. "Koerzitivkraft" (notwendige Gegenfeldstärke zum Entmagnetisieren) des Magnetwerkstoffs und von den Abmessungen des Magnets (grob gesagt bei einem Stabmagnet Länge/Durchmesser) ab.
In beidem liegen die Neos weit im sicheren Bereich.

Aber z.B. bei AlNiCo-Magneten ist diese Gefahr sehr real.
Diese Magnete müssen deshalb immer ein gewisses Mindestverhältnis Länge/Dicke haben (typisch etwa 5), sonst entmagnetisieren sie sich selbst. Das gilt für "freie", d.h. nicht in einen Eisenkreis eingebaute Magnete. Sind sie in einen Eisenkreis eingebaut, können sie viel kürzer sein. Dann darf aber der Eisenkreis niemals "geöffnet" werden, sonst sind die Magnete "weg". Aus diesem Grund ist es bei "kurzen" AlNiCo-Magneten auch zwingend, daß sie unmagnetisiert eingebaut und erst dann in einer geeigneten Vorrichtung magnetisiert werden. Und aus diesem Grund gibt es auch keine AlNiCo-Magnet"scheiben". AlNiCo-Magnete haben aber andere, günstige Eigenschaften, und deshalb werden sie immer noch in gewissen Anwendungen eingesetzt.


Gruß,
Helmut
 

Gast_1681

User gesperrt
Tach Helmut,

so dramatisch kann das aber auch nicht sein: für die berühmten Lowther-Breitbandlautsprecher gibt (oder gab) es Austauschmagnetsätze, um den Treiber von Ferrit auf AlNiCo umrüsten zu können. Meines Wissens wird der blanke Magnet zum Kunden geschickt. Die Polschuhe bleiben im Treiber.

Ich weiß, dass solche Effekte durchaus real sind, aber im Modellbau keine Rolle spielen. Und eine Schraube in der Glocke wird die Magneten nicht schützen. Wenn dann bräuchte es schon ein passendes Teil.

Gruß,
Kuni
 

haschenk

User †
Kuni,

wie gesagt, es kommt auf die Abmessungen an. Mit denselben Abmessungen wie "unsere" Neodyms wären AlNiCo-Magnete nicht magnetisch stabil.

Im Modellbaubereich kommen AlNiCo-Magnete z.B. in einem Teil der Glockenanker-Motoren vor; aber auch dort sind die Abmessungen so gewählt, daß die Magnetisierung auch ohne Eisenkreis stabil ist. Aus Fertigungsgründen werden diese Magnete aber auch erst nach der Montage magnetisiert. AlNiCo-Magnete werden z.B. auch in Kompaß-gesteuerten Freiflugmodellen in Form von Stäben eingesetzt.

Vorteilhaft ist bei den AlNiCos die geringe Korrosionsanfälligkeit und der geringe Temperaturkoeffizient. Wegen des geringen TKs werden AlNiCos auch in Messgeräten oder Präzisionsmotoren/Tachogeneratoren verwendet. Früher hat man kleine AlNiCo-Stäbe z.B. auch in Fernsehern zur Ablenk-Korrektur der Bildröhren verwendet; solche "geretteten" Stäbchen waren gut zum Experimentieren geeignet. Säge davon ein kurzes Stück ab, und du wirst erleben, daß die Magnetisierung verschwindet.

In der Vor_Neo_Zeit wurden AlNiCo-Magnete z.B. auch in industriellen Scheibenläufermotoren verwendet. Es war nur dem Hersteller (der über eine Magnetisierungseinrichtung verfügt) möglich, diese Motoren zu demontieren und dann wieder zusammenzusetzen, um z.B. eine defekte Ankerscheibe zu ersetzen.

Im Modellbau spielt das Alles normalerweise keine Rolle. Aber es schadet auch niemand, ein wenig über den Tellerrand zu schauen und um den Eigen-Entmagnetisierungs-Effekt zu wissen.


Gruß,
Helmut
 

Gast_1681

User gesperrt
Hallo Helmut,

hast ja Recht. Ich war nur so dermaßen von dem Post von Dirk geplättet, dass ich vielleicht etwas zu sarkastisch wurde.

Mea Culpa.
Kuni
 
Hallo Helmut und Kuni,
bei den alten 540ziger Bürstenmotoren ,der ersten Stunde gab es durchaus auch im Modellbau den Effekt.Ich kenne da ein paar Tuningmotoren aus USA die auf Igarashi Motoren aufgebaut wurden ,die haben nachdem sie auseinandergebaut wurden deutlich höher gedreht wie ungeöffnet.Ich habe selbst Aufmagnetisiervorrichtungen für Ferritemotoren gebaut und damit geschlossene Motoren einerseits das Feld etwas aufgepäppelt und etwas Timing verschoben. Die Motoren haben nach der Kur trotz vorgestellten Timing niedriger gedreht .Bingo ! Einmal aufgemacht wars dahin und muste neu gepuscht werden.
Das ist allerdings an den Jungs in "Drüben" ziehmlich vorbei gegangen,worden.
 
hier ging es allerdings darum, dass der motor nach dem neueinkleben langsamer gelaufen sei.

also müssten die magnete hier stärker und nicht schwächer geworden sein :D


vg
ralph
 
Ralph,
meine Antwort ging auch nicht mehr um die von Dieter gestellte,hat er ja selbst aufgeklärt ,sondern um die Klarstellung vom Helmut und dass es sogar im Modellbau Motoren gegeben hat die Empfindlich auf Statorherausziehen reagiert haben.Für derart kritische Motoren hatten die Motorenfirmen sogar exstra Demontageflußteile die auf die Stirnseiten der Magnete gesetzt wurden vor der Demontage.
 
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