Fun 500-27 wird glühend heiß

Hallo an alle.

Bin gestern mit dem Thermik XL von einem Freund beim fliegen gewesen.
Verbaut war folgendes Setup:

Motor: Fun500-27/5,2 zu 1 Getriebe (nicht gekühlt)
Luftschraube: Aeronaut Cam Carbon 15*8
Akku: Zippy 4s 5000 20C
Regler: YGE 60
Wetter: Schwül warm (ca. 28 Grad)
Laut Drivecalc sollte der Antrieb unter 40A ziehen, was lt. Datenblatt als Dauerstrom i.O. wäre. Kurzzeitig sollten ja 50 A funktionieren!!!

Nach der Landung war der Motor allerdings soo heiß, das man sich die Finger dran verbrannt hat (Motor war erst vor kurzem bei Kontronik).
Steigflüge waren so ca. 30 Sek. lang.

Was meint ihr dazu? So kann ich das Setup ja sicher nicht weiterlaufen lassen, oder?
Welche LS sollte ich max verwenden? Wir haben vor auf Graupner Carbon 13*7 zu gehen. Kühlschlitze werden angebracht.

Gruß

Jürgen
 
sollte, könnte, hätte----

was habt ihr denn für einen strom GEMESSEN?

und 30sek ist ohnehin sehr weit weg von "kurzzeitig".

vg
ralph
 

steve

User
Hallo,
mess mal mit einem Infrarot oder sonst was für einen Temp.-Messer. Diese Angaben wie glühend heis bringen da nichts. Alles über 50-60° wird als sehr heis empfunden. Die nächste Schwelle ist, wenn es richtig zischt, weil es über 100° hat.
Ansonsten hat Ralph alsolut recht: 30sec ist mindestens 20sec über kurzzeitig.
Optimal ist ein Logger. Evtl. kann Dir einer einen leihen.
Real ist es erfahrungsgemäss so, dass es keinen zu hohen Strom oder sonst was gibt, sondern die zugeführte Energie pro Zeiteinheit entscheidet, ob Du deinen Antrieb in den Hitzetod schickst oder ob es eben noch geht. Der Wirkungsgrad ist auch entscheidend, weil er festlegt, wieviel Deiner Energie den Prop als mechanische Ernergie erreichen und wieviel den Antrieb aufheizen. Abgestrahlt wird beim Innenläufer nur sehr wenig und sehr langsam. Da ist es entscheidend, ob Du mit einem Eta von 90 oder von 80 nach oben krabbelst.

Bei meinen Loggs konnte man schön sehen, wie pro Run die Temp ansteigt. Da bildet sich eine saubere Treppe. Du mußt dann nur noch entscheiden, wann es Dir zu heis wird und die Gesamtlaufzeit darauf reduzieren.

Wenn Du zwischen Deinen 30sec Last z.B. 40min segelst, ist das dann wieder was ganz anderes, als wenn nach 30sec abturnen der nächste Schub kommt.

Wenn Du aber 30sec brauchst, um raufzukommen, würde ich mal ganz pragmatisch sagen: Dein Antrieb ist für den Flieger etwas zu klein.

Vielleicht versuchst Du auch mal einen Al, die sind bei Überlast nicht so empfindlich. Aber auch da würde ich den Motor lieber eine oder zwei Nummern größer wählen.

Grüsse
 

loscho

User
Hallo Jürgen,
ich hab diese Antriebskonfiguration auch. Der 4s/3900mAh ist allerdings von X-CELL. Sie ist in einem Brisk mit ca. 3kg eingebaut und zieht ca. 40A(im Stand nach ca. 30sec. Laufzeit). Es sind kleine Lüftungsschlitze in der Nase. Wärmeprobleme gibt es keine.

Gruß
Lothar
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi, dein Name ist Programm ... :D;)

... nein im Ernst: Ich vermute drei Dinge:

1. Timing jenseits von gut und böse!
-> hier wären 5° optimal

2. Eine Motorphase hat schlechten Kontakt
-> St.-Bu. überprüfen. Besser, direkt anlöten!

3. Stator entmagnetisiert.
-> Hilft nur noch einschicken.
 
@ Gerd - Deine Assoziation ist gar nicht so schlecht gewesen :D

Ist allerdings der Flieger von einem Freund. Bei meinen würd mich die Motortemp nicht so erschrecken :D:D.
Glühend heiss war wohl ein bisschen übertrieben. Aber die Finger hat man sich schon dran verbrannt.

Turbospinner ist drauf. Allerdings bringt der nichts, weil Motorspanntdurchmesser fast gleich Getriebedurchmesser ist und somit fast nichts durchkommt.
Hab aber gestern schon Kühlschlitze in den Rumpf gefräst.

Falsches Timing könnte sein. Mein Kollege hat den YGE Regler beim Hersteller reseten lassen und ihn danach so eingebaut.

Die LS Größe hab ich nach den DriveCalc Werten ausgewählt (sollte ca. 39 A ziehen ) und bei anderen scheint dieses Setup ja problemlos zu funktionieren :D
 
wenn das timing zu hoch ist, will er drehen wie verrückt und zieht jede menge zu viel strom.
das könnte also wirklich schon des pudels kern sein. :)

vg
ralph
 

Michael Schöttner

Vereinsmitglied
Hallo Jürgen,
wenn wir dem DriveCalc glauben, verheizt der Motor, wenn er läuft, 100W.

Wenn Du Dir den Motor mal vereinfacht als 255g schweren Eisenklotz vorstellst, dann würden 100W Heizleistung den Klotz in 30s ohne Kühlung um ca. 25K erwärmen.

Das wäre schon eine absolute Temperatur von 53°C nach einem Steigflug. Da fängt es bei manchen, die keine Hornhaut vom Wickeln an den Fingern haben an, weh zu tun.

Die Frage ist, auf welche Temperatur der Motor abkühlen kann, bevor er wieder mit 3000 J (1J = 1 Ws) aufgeladen wird.

@Gerd,

"3. Stator entmagnetisiert.
-> Hilft nur noch einschicken"
war ich zu lange im Urlaub oder baut Kontronik jetzt auch Magnete in den Stator?

Gruß,
Michael
 
Nachdem ich Motordefekt fast ausschließen kann, da der gerade bei Kontronik zu Reperatur am Rotor (wurde meines Wissens getauscht) war, werde ich mich mal über das eingestellte Timing schlau machen.

Leider hat der Besitzer die Prog Card2 wieder weggegeben und die Parameter über Knüppel einzustellen ist ein Graussssss :D

Wer weiß, vielleicht kommt ja der HongKong Regler (Turnigy Plush 60) bald :) . Der hat wenigstens ne stinknormale Progcard ohne viel Einstellfirlefanz, den mein Kumpel gar nicht braucht/nutzt.

Kann mir für die Zukunft jemand ein gutes/Preisgünstiges Strommessgerät empfehlen? Nicht so teuer, wie ein SM-Logger aber kleiner als z.B. der Wattmeter von Staufenbiehl. Gern auch von den HongKong-nesen :D

Kann meine Setup´s ja nicht ewig pie-mal-Schnauze einstellen ;). Wobei ich seit Jahren keine Probleme mit meinem Material hab (liegt vielleicht daran, dass man beim Hotti fliegen gewohnt ist, penibel auf die Einschaltzeiten zu achten :D)

Da ich kein Elektriker oder Elektroniker bin wär mal ganz interresant, was 1J=1Ws bedeutet. Meinst Du 1Joule=1Watt/Sek? Wenn ja, wie ist das Verhältinis von J zu W?

Vielen Dank erstmal für die vielen Tips (so lernt man hier nie aus)
 
1Ws = 1 watt für eine sekunde. also energie mal zeit.

100Ws können also z.b. 1W für 100sek oder 100W für 1sek sein.

die umrechnungen findest du bei wikipedia.

vg
ralph
 

kay

User
ich würde so nicht weiterfliegen.
Hatte mehrere Jahre einen Fun500-27 mit 6,7:1 und Kühlkörper am Jazz80 im Einsatz, von heute auf morgen war er entmagnetisiert. Ursache nie gefunden. Auf Verdacht Kühlluftführung gebaut. Der Motor kam mit neuem Rotor und Lagern vom Hersteller zurück. Kurzer Test in der Werkstatt war ohne Auffälligkeiten. Eingebaut im Modell lief er ca. 2min dann blieb er im Flug stehen und die LS ruckte nur kurz hin und her. Der Motor läuft nicht mehr an, versucht man es trotzdem, erwärmt er sich sehr schnell und deutlich und ruckt nur hin und her.
Die Reparatur hätte ich mir echt schenken können...
Viele Grüße
 

jmsaf

User
Fun500-27 an 65A

Fun500-27 an 65A

Ich habe einen Fun500-27/6,7 an 5S4800 im 5kg Volcano.Strom, mit 16x10 Freudentaler am 48er Mittelstück und Reisennauer Turbospinner,65A.Die Steigrate liegt bei 11m/s. Unter 15°Grad Aussentemperatur bei Einschaltzeiten von 25s kein Problem.Bei 30° siehts schon anders aus nach einem Steigflug auf 300m,abheizen und Paniklandung läßt sich der Motor nur noch kurzzeitig (fest) anfassen. Ich lege dann nach dem folgenden Steigflug eine längere Abgleitphase ein damit sich der Motor abkühlen kann,was durch den Turbospinner und einen entsprechend gelöcherten Motorspant recht wirkungsvoll funzt.
Wie weiter oben angesprochen spielt eben der "Umgang" eine große Rolle.

Gruß Jochen
 
So, jetzt waren wir heute wieder auf dem Flugplatz mit dem Antrieb. Haben ne Aeronaut 14*8 Luftschraube montiert. Wurde nach 2 Steigflügen a ca. 15 Sekunden und dazwischen so 4-5 Min. Segelflug nach der Landung gut Handwarm und anfassbar.

Strom haben wir jetzt auch mal gemessen. War im Stand mit der 14*8 bei 44 Ampere!
Was meint ihr zu dem Wert? Wundert mich ein bisschen bei der relativ kleinen Luftschraube.

Motor hat sich gut angehört und lief problemlos.

Bei einem 2. Start mit kürzere Pause zwischen den Anschaltzeiten wurde er doch wieder sehr viel wärmer (also nicht mehr anzufassen).

Weiß jetzt auch nicht ob´s so ok is oder nicht.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin,

ich tippe ganz klar auf eine leichte Rotorentmagnetisierung - siehe #5/3 von mir.;)
(oder einfach nur ein Exemplar mit höher Serienstreuung)

Annahme:
Auch wenn er zur Reparatur/Überprüfung war kann es bei der Montage vorkommen,
dass die Magnet-Rotorscheiben ... hat glaube ich drei ... verdreht zueinander montiert
wurden = gleicher Effekt, oder sich danach wegen mangelhafter Fixierung verdreht haben!)
(Hatte ich mal'n beim Lehner - allerdings nach&nach bis es nicht mehr ging wegen viel zu
hoher Ströme und zu "heißem" Motor -> schlechte Verklebung!)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Oli_L

Vereinsmitglied
Hallo Jürgen!

Haben ne Aeronaut 14*8 Luftschraube montiert. Wurde nach 2 Steigflügen a ca. 15 Sekunden und dazwischen so 4-5 Min. Segelflug nach der Landung gut Handwarm und anfassbar.
Strom haben wir jetzt auch mal gemessen. War im Stand mit der 14*8 bei 44 Ampere!
Was meint ihr zu dem Wert? Wundert mich ein bisschen bei der relativ kleinen Luftschraube.

Die Werte stimmen doch recht exakt mit DriveCalc überein, wenn der Lipo gut ist und ca. 14,5-14,8V hält während der Messzeit. Wirkungsgrad laut DC: 84% bei 640W Eingang, da bleiben genau 100W zum Heizen.

Zwischen 14x8 und 15x8 gibt es nur marginale Unterschiede, was ich aus Erfahrung bestätigen kann, und was auch in der N100-Tabelle von Aeronaut deutlich wird.

Also hat sich euer Setup kaum verändert. Mit ein bischen Kühlluft und seglertypischem Betrieb sollte das doch im grünen Bereich sein. 5000er Zellen sind natürlich von der potentiellen Laufzeit her schon grenzwertig. Die Fun-Motoren basieren - glaub ich - noch auf der Annahme von 2400er Sanyos zur Angabe des "Dauerbelastungsstroms". Nicht umsonst haben die neuen KIRAs einen Lüfter drin... In der Summe der verheizten Energie kanns da schon mal zu heiß werden.

@Gerd:
Magnet-Rotorscheiben ... ... verdreht zueinander montiert wurden
Kann eigentlich nicht passieren, da der Rotor nach Montage der 3 Magnet-Rohlinge erst kurz vorm Einsetzen in den Motor bei Kontronik "am Stück" magnetisiert wird. Langsames Verdrehen bei schlechter Verklebung ist denkbar, aber sehr unwahrscheinlich, schätze ich.

Viele Grüße,
Oliver
 
@Gerd :)
Wenn Du mir jetzt noch verraten würdest, wie ich das mache und welches Equipment ich da brauche, könnte ich das tun :)

Wie gesagt, mit meinen Antrieben hatte ich solche Probleme noch nie. Beziehungsweise machte ich halt meinem Nick alle Ehre und gehe halt nach der Regel: Viel Leistung is halt auch viel Hitze :D

Nur hat mein Fliegerkollege schon Motormäßig viel Lehrgeld bezahlt und ist deshalb ein wenig vorsichtig geworden. Setzt eher auf ein langlebiges Setup den auf hohe Leistung.

Die 44 A vom Fun sind gegenüber den 58 A meines 2826/10 ja fast schon Kindergeburtstag (werde bei den hohen Temperaturen aber auch auf ne 12*6,5 wechseln.)

P.S. Nochmal zurück zu meinem angefragten Strommessequipment. Was könnt ihr da so empfehlen außer SM Unilog und den Watt´s Up. Sollte von der Größe so eher Richtung Unilog und vom Preis natürlich mehr Watt´s Up sein:D:D
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
(...)
P.S. Nochmal zurück zu meinem angefragten Strommessequipment. Was könnt ihr da so empfehlen außer SM Unilog und den Watt´s Up. Sollte von der Größe so eher Richtung Unilog und vom Preis natürlich mehr Watt´s Up sein:D:D

... hast es ja genannt - aber was Du suchst wird vermutlich erst noch "morgen" gebaut (eventuell - auch orakelt!):p;)

Äh - das schaffst nur mit Billigteilen einzeln:
100A Shunt von Conrad
Multimeter mit 100mV= Eingang und normale Spannungsmessung
Drehzahmesser, z.B von Staufenbiel.

Aber als E-Flieger sollte das schon STANDARD-Equipment sein! ;)
 
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