UweH
User
Hallo Leute,
ich möchte hier mal einen Flieger vorstellen der mir ein bisschen ein Rätsel ist. Der Erstflug ist schon ein paar Wochen her und seitdem machte mir das Modell doch einige Schwierigkeiten. beim Nurflügeltreffen auf der Wasserkuppe hab ich 2 Flitschenstarts gemacht und dabei war zu sehen dass einiges noch nicht paßte und das hat mir seitdem Schwierigkeiten gemacht:
Das Steuerverhalten war schwammig mit ausgeprägtem nachpendeln bei Kurvenwechseln, die Trimmbarkeit war äußerst schwierig, der Schwerpunkt nie exakt einzustellen. In Kurven tauchte der Flieger oft unvermittelt Richtung Kreismittelpunkt ab und bei einem Abriß fiel diese Midi-Elli mehrmals in einen Taumelsturz, aus dem es bis zum Einschlag kein entrinnen gab und nur die stabile Sperrholzbauweise verhinderte den Totalbruch. So sieht das Modell aus:
In diesem Video vom Erstflugtag kann man die Schwierigkeiten etwas erahnen:
http://vimeo.com/12306514
Bei dem kleinen Treffen bei Bernd "Melchy" und Michael "paulpanter82" hab ich auch einen Flitschstart mit geänderter Mischung der 4 Außenklappen gemacht. Dabei war die Wendigkeit zwar verbessert, aber der Rest der Probleme bestand weiterhin und ein Abriß in der Landekurve endete zum Glück glimpflich im hohen Gras.
Das ganze Verhalten deutete auf ein Profilproblem mit dem über etwa 2/3 der Halbspannweite eingebauten S7012 oder mit dem Strak des Außenflügels hin.
Das konnte ich mir aber nicht so recht erklären, denn schließlich hab ich doch mit dem S7012 ein bei Leitwerkern als durchaus fliegbar bekanntes Profil eingebaut...O.K...das ist ein Leitwerker-F3B-Profil und deshalb vielleicht für Horten nicht so ganz geeignet
Naja, jedenfalls sollen gegen Profilprobleme am Pfeilflügel Grenzschichtzäune oder besser Potentialwände ziemlich wirksam sein und nachdem ich letztes Wochenende vom größten Verfechter des reinen Flügels bei Hortens Elektroralf die Zustimmung bekommen habe, dass Grenzschichtzäune keine Seitenleitwerke sind hab ich das heute mal ausprobiert.
So sah das dann aus, je eine Potentialwand von 5 mm Höhe am Ruderanfang der Innenklappe:
Der Erfolg war kaum zu glauben. Das Steuerverhalten entspricht der Horti, die Wendigkeit ist einwandfrei, es kann ganz eng gekreist werden und das nachpendeln bei Steuerausschlägen ist komplett verschwunden. Die Trimmbarkeit ist wie von konventionell ausgelegten Nurflügeln gewohnt, der Schwerpunkttrimm läßt sich anhand des Flug- und Steuerverhaltens auf 5 Gramm genau bestimmen. Der Abriß kommt gutmütig und kündigt sich mit weich werdenden Rudern rechtzeitig an um nachdrücken zu können bevor etwas passiert. Die vergleichsweise winzigen Potentialwände haben ein anderes Flugzeug aus der Midi-Elli gemacht.
Es war heute sehr ruhig, kaum Thermik und Wind und das fliegen mit dem größeren Modell aus Flitschenstarts auf ca. 80 m Höhe hat endlich Spaß gemacht. Die beiden anderen Lieblingsmodelle von mir hab ich deshalb heute vergleichsweise wenig bewegt.
Die technischen Daten der Midi-Elli-Horten:
Spannweite 2,5 m
Profil S7012-Strak
Schränkung 5,5° (nicht linear!)
Flügelfläche: 52,7 dm²
Pfeilung Nase 30°
Auslegungs-cA Programm Ranis: 0,374
Fluggewicht derzeit ca. 1965 Gramm
Streckung: 11,9
Flächenbelastung: 37,3 g/dm²
Bauweise: Rippen Pappelsperrholz 3 mm, Teilbeplankung Birkensperrholz 0,6 mm, Holme Kohle-Fertigprofile 3 x 1 mm gestaffelt zusammengesetzt
Übrigens: auf dem 1. Bild ganz oben sind die Grenzschichtzäune schon montiert, wem ist das aufgefallen?
Ich bin kein Fan davon Grenzschichtzäune bei einem Entwurf von vorn herein einzukalkulieren, ganz im Gegensatz zu Turbulatoren, aber ich habe heute gelernt dass man mit Krücken manchmal sogar rennen kann
Bei böigem Wetter werde ich weiter testen und mal schauen ob ich auf Höhe der Trennung zwischen Innen- und Außenklappe noch je eine Potentialwand anbringe um die Steuerbarkeit auch bei turbulenten Bedingungen verbessern zu können. Die Test-Plastikteile auf der jetztigen Position werden jedenfalls bald durch stabile und gerade (!) Sperrholzteile ersetzt.
Gruß,
Uwe.
ich möchte hier mal einen Flieger vorstellen der mir ein bisschen ein Rätsel ist. Der Erstflug ist schon ein paar Wochen her und seitdem machte mir das Modell doch einige Schwierigkeiten. beim Nurflügeltreffen auf der Wasserkuppe hab ich 2 Flitschenstarts gemacht und dabei war zu sehen dass einiges noch nicht paßte und das hat mir seitdem Schwierigkeiten gemacht:
Das Steuerverhalten war schwammig mit ausgeprägtem nachpendeln bei Kurvenwechseln, die Trimmbarkeit war äußerst schwierig, der Schwerpunkt nie exakt einzustellen. In Kurven tauchte der Flieger oft unvermittelt Richtung Kreismittelpunkt ab und bei einem Abriß fiel diese Midi-Elli mehrmals in einen Taumelsturz, aus dem es bis zum Einschlag kein entrinnen gab und nur die stabile Sperrholzbauweise verhinderte den Totalbruch. So sieht das Modell aus:
In diesem Video vom Erstflugtag kann man die Schwierigkeiten etwas erahnen:
http://vimeo.com/12306514
Bei dem kleinen Treffen bei Bernd "Melchy" und Michael "paulpanter82" hab ich auch einen Flitschstart mit geänderter Mischung der 4 Außenklappen gemacht. Dabei war die Wendigkeit zwar verbessert, aber der Rest der Probleme bestand weiterhin und ein Abriß in der Landekurve endete zum Glück glimpflich im hohen Gras.
Das ganze Verhalten deutete auf ein Profilproblem mit dem über etwa 2/3 der Halbspannweite eingebauten S7012 oder mit dem Strak des Außenflügels hin.
Das konnte ich mir aber nicht so recht erklären, denn schließlich hab ich doch mit dem S7012 ein bei Leitwerkern als durchaus fliegbar bekanntes Profil eingebaut...O.K...das ist ein Leitwerker-F3B-Profil und deshalb vielleicht für Horten nicht so ganz geeignet
Naja, jedenfalls sollen gegen Profilprobleme am Pfeilflügel Grenzschichtzäune oder besser Potentialwände ziemlich wirksam sein und nachdem ich letztes Wochenende vom größten Verfechter des reinen Flügels bei Hortens Elektroralf die Zustimmung bekommen habe, dass Grenzschichtzäune keine Seitenleitwerke sind hab ich das heute mal ausprobiert.
So sah das dann aus, je eine Potentialwand von 5 mm Höhe am Ruderanfang der Innenklappe:
Der Erfolg war kaum zu glauben. Das Steuerverhalten entspricht der Horti, die Wendigkeit ist einwandfrei, es kann ganz eng gekreist werden und das nachpendeln bei Steuerausschlägen ist komplett verschwunden. Die Trimmbarkeit ist wie von konventionell ausgelegten Nurflügeln gewohnt, der Schwerpunkttrimm läßt sich anhand des Flug- und Steuerverhaltens auf 5 Gramm genau bestimmen. Der Abriß kommt gutmütig und kündigt sich mit weich werdenden Rudern rechtzeitig an um nachdrücken zu können bevor etwas passiert. Die vergleichsweise winzigen Potentialwände haben ein anderes Flugzeug aus der Midi-Elli gemacht.
Es war heute sehr ruhig, kaum Thermik und Wind und das fliegen mit dem größeren Modell aus Flitschenstarts auf ca. 80 m Höhe hat endlich Spaß gemacht. Die beiden anderen Lieblingsmodelle von mir hab ich deshalb heute vergleichsweise wenig bewegt.
Die technischen Daten der Midi-Elli-Horten:
Spannweite 2,5 m
Profil S7012-Strak
Schränkung 5,5° (nicht linear!)
Flügelfläche: 52,7 dm²
Pfeilung Nase 30°
Auslegungs-cA Programm Ranis: 0,374
Fluggewicht derzeit ca. 1965 Gramm
Streckung: 11,9
Flächenbelastung: 37,3 g/dm²
Bauweise: Rippen Pappelsperrholz 3 mm, Teilbeplankung Birkensperrholz 0,6 mm, Holme Kohle-Fertigprofile 3 x 1 mm gestaffelt zusammengesetzt
Übrigens: auf dem 1. Bild ganz oben sind die Grenzschichtzäune schon montiert, wem ist das aufgefallen?
Ich bin kein Fan davon Grenzschichtzäune bei einem Entwurf von vorn herein einzukalkulieren, ganz im Gegensatz zu Turbulatoren, aber ich habe heute gelernt dass man mit Krücken manchmal sogar rennen kann
Bei böigem Wetter werde ich weiter testen und mal schauen ob ich auf Höhe der Trennung zwischen Innen- und Außenklappe noch je eine Potentialwand anbringe um die Steuerbarkeit auch bei turbulenten Bedingungen verbessern zu können. Die Test-Plastikteile auf der jetztigen Position werden jedenfalls bald durch stabile und gerade (!) Sperrholzteile ersetzt.
Gruß,
Uwe.