Man kann dem ganzen Team der WSG Geldern nicht genug danken für diese beispielhafte Internationale DM der 10rater. Alles, einfach alles, war super und dazu noch Wind und total krautfreies Wasser. Hoffentlich gibt das der WSG den Auftrieb, um dort noch viele weitere Wettbewerbe durchzuführen. Alle, die ich gehört habe, hoffen das und würden gerne wieder kommen.
Wer die Ergebnisliste studiert, wird feststellen, dass die ersten 7 Boote alle unterschiedliche Designs waren. Kann es "farbiger" zugehen? Gewonnen hat Peter Wiles mit seiner Tension. Er startete stets mit der zum Gewinn notwendigen Härte und Cleverness, sein Boot und sein seglerisches Können erledigten souverän den Rest.
Ich überlegte lange, ob ich die bewährte Viry Easy nehmen sollte oder die relativ neue Diamond. Zur Sicherheit ließ ich bei beiden die LWL vermessen und takelte auch die Swingriggs auf. Schließlich entschied ich mich für die in- und auswendig mir bekannte Uralt-Viry-Easy, da der Wind doch recht kräftig war und ich weiß, dass diese "Kiste" bei den Bedingungen gut läuft. Der 2. Platz bestätigte mein Vorgehen, obwohl am 2. Tag der Wind schwächer war und es nicht mehr ganz so einfach war, die vorderen Plätze einzufahren. "Unglücklicherweise" lag meine aufgetakelte Diamond noch herum, als Nigel mit seinem Hoffnungsträger Crazy Tube Schiffbruch anmeldete und prompt seine Steuerhand nach der Diamond ausstreckte. Ich gab sie ihm "gern" als er mir fest versprach, vorsichtig zu segeln (was er für seine Verhältnisse auch tat, denn sonst hätte ich wohl 10 Schleifspuren am Rumpf und nicht nur 5). Unterm Strich war es eine super Sache, denn so hatten wir einen guten Vergleich zwischen den beiden Booten, gesteuert von zwei - glaube ich- ebenbürtigen Skippern. Es war dann auch so, dass die V.E. bei mehr Wind einen Tick besser war und die Diamond bei bei weniger Wind, ohne allerdings bei auffrischender Brise schlecht zu sein. Auf jeden Fall hat Nigel einen super Job gemacht, nach anfangs mit seiner Crazy Tube 5 oder 6 ausgefallenen Läufen. Unter diesen Umständen noch auf Platz 3 zu kommen.....Respekt!!!
Noch ein paar Worten zu den folgenden Booten (Namen s. Tabelle)
4. = Grafito, ein Diamond-Nachfolge-Design von Graham Bantock, nach Plan gebaut aber dabei noch um einige cm verlängert von K.-P. Schmidt. Das Boot ist relativ neu und der Skipper hat vielleicht noch nicht die letzte Sicherheit mit dem Boot in allen Details. Das wird mit jedem Wettkampf besser und wir alle müssen uns dann "warm anziehen". Beobachter meinten, das Boot hätte etwas Schwierigkeiten, seine volle Länge in Wasserlinie umzusetzen und würde bei Welle leicht auflaufen. Eine Frage des Gewichtstrimms???
5. ein M-Boot !!!, aber halt die Starkers von Yogi. Er segelte recht gleichmäßig gut, die längeren "echten" 10er konnten aber bei dem stärken Wind ihre Vorteile auf längere Sicht aber doch ausspielen. Trotzdem, unter diesen Umständen ist ein 5. Platz aller Ehren wert.
6.= ein 10 nach Eberhard-Schuch-Design, etwas kürzer mit knapp 150 cm als die meisten übrigen 10er, aber auch schmäler, etwas wie eine verlängerte Starkers im Unterschiff. Henning wird mit seinem Platz nicht ganz zufrieden sein, nachdem er das Boot bei früheren Regatten schon so gesteuert hat, dass er sich hinter keiner Diamond oder Viry Easy zu verstecken brauchte.
7. = Karneol 2, designt und gesteuert von Gerd Mentges. Das Boot war praktisch das erste Mal im Wasser und keinen Deut langsamer als die weiter vorn platzierten Boote. Gerd kommt aber viel zu selten zu Regatten und so fehlte nicht nur die Erfahrung mit dem neuen Boot, sondern auch das Training. Manche von ihm gemachten crash habe ich aus früheren gemeinsamen Regatten so nicht Erinnerung. Das Boot ist sichtbar breiter als die schon beschriebenen Boote, Gerd als Schiffsarchitekt hat sich sicher aber viel dabei gedacht, es wäre interessant da mal Näheres zu erfahren, zumal es der dumme Zufall so wollte, dass ich von jetzt auf gleich eine Rumpfschale im Auto hatte.
8. = die erste normal getakelte Diamond, die später in die Schweiz wechselte, da Herbert Midy zukünftig eine Grafito made in Germany steuern wird.
9. der erste Partner von Helmut Krahforst gesegelt.
10. = Dieter Junker mit seiner sehr neuen Diamond. Dieter hat sich in den letzten Wochen aber intensiv mit den Vorbereitungen der DM befasst und damit den Kopf sicher nicht frei und auch nicht im Vorfeld genügend Zeit und Gelegenheit, sich mit dem neuen Boot intensiver zu befassen. Das wird aber schon......hat er mir geschworen!!!
GER61hard