Staustrahltriebwerk / Ramjet

Hallo,

mein damaliger Sektionsleiter berichtete mir damals von Modellbauern welche sich mit o.g. Antriebstechnik in Modellform beschäftigten.

Es gab wohl auch "zweifelhafte" Erfolge in den 70ern. "zweifelhaft" deshalb, weil die Dinger damals wegen der Todesfälle verboten werden mussten.

Ist Euch aus heutiger Sicht was bekannt?
War das mal wieder ein Thema?
Kann man die Dinger mit der heutigen Technik in den Griff bekommen?

Die Abbildung, welche ich damals in einer uralten "Modellbau & Basteln" gesehen hatte, ähnelte eher einem Flügelgeschoss.


Zur Erklärung.... Die Teile wurden am Boden erst einmal mit einem Kompressor "heiß gemacht". D.h. Anblasen des Triebwerks, damit die nötige Anfangs-Anströmgeschwindigkeit erreicht wird. Ab einen bestimmten Punkt ist es dann ein Selbstläufer. Das war damals wohl auch das Problem. Da gabs sozusagen nur "0" oder "1" :eek: Waren also nicht oder schlecht regelbar. Es wurden wohl auch Wahnsinns-Geschwindigkeiten erreicht. Aus dem Grund auch die Todesfälle.

Die Antriebstechnik kenne ich sonst nur aus der Militärtechnik. Feststoffbooster bringen die Rakete auf Anfangsgeschwindigkeit. Dann läuft der Ramjet an und ab gehts !!!! (Stichwort: Luftabwehr)

Ist Euch so etwas aus dem Modellbaubereich bekannt?

Jet-Triebwerke waren damals noch gar kein Thema..... und heute.... :cool:


Thread evtl. verschieben. Aus meiner Sicht passte das erstmal am besten an dieser Stelle.
 

PB

User
Hi Jürgen,

...naja, bemühe mal die Suchfunktionen in google und auch hier, da findest Du genug Informationen. Diese decken sich allerdings nicht mit denen Deines Sektionsleiters!

Viele Grüße

Philip

PS.: habe selber Pulsostrahltriebwerke Ende der 80ziger, Anfang der 90ziger geflogen; und die sind und waren im Vergleich zu entsprechenden Modellen mit Turbinen langsam!
 

Antares

User
Staustrahlantrieb

Staustrahlantrieb

Hallo Jürgen,

du meinst vermutlich die "Pulsostrahltriebwerke". Diese dienten u.a. als Antrieb der V1. Solche Triebwerke sind auch heute noch im Einsatz,also nicht verboten.

Die Entwicklung von Staustrahltriebwerken wurde in den 30er Jahren entscheidend von Prof. Sänger geprägt und später in den USA vorangetrieben. Sie funktionieren nicht am Boden,sondern nur,wenn ein "RAM-Effekt" vorliegt. Dazu muss sich der Flugkörper aber bereits bewegen.

"Da die Luft ausreichend verdichtet werden muss, funktioniert ein Staustrahltriebwerk erst ab einer gewissen Geschwindigkeit. Daher bietet sich prinzipiell folgendes Konzept an: Bei Geschwindigkeiten bis zu etwa 3-facher Schallgeschwindigkeit wird das Luftfahrzeug von Turbostrahltriebwerken angetrieben, wie sie heutige Düsenflugzeuge benutzen. Sie verdichten die eintretende Luft in Kompressorturbinen und leiten sie in die Brennkammer. Bei höheren Geschwindigkeiten wird durch verstellbare Klappen auf Staustrahlantrieb umgeschaltet, indem die verdichtete Luft direkt in die Brennkammer geleitet wird. Alternativ wird der Ramjet oder Scramjet durch eine Rakete auf seine Arbeitsgeschwindigkeit beschleunigt" (aus http://www.erkenntnishorizont.de/raumfahrt/antriebe)

Gruß,
Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Euch beiden.

@PB

Wenn die Antriebstechnik im Modellbaubereich salonfähig geworden ist, schön! :)

Wie gesagt, meine Infos stammen aus den 70ern.... oder noch früher? Vielleicht finde ich das Heft noch ;)

Die waren langsam?! Hmmm.... Ich habe das so in Erinnerung, dass sie zur damaligen Zeit halt nicht steuerbar waren und im Vergleich zum Propellerantrieb schon bedeutend schnell waren. Wie gesagt, Turbine war zu der Zeit noch kein Thema. ;)

Waren denn Deine Modelle steuerbar? Auch vom Schub her?

Auf der Skizze, welche ich im Hinterkopf habe, sah man ein Rohr.... vorn dicker hinten dünner und an den Seiten waren nur Stummelflügel wie an einem Marschflugkörper. Leitwerk..... war auch sehr klein. Ich kann mir vorstellen, dass nicht nur der technologische Fortschritt (was den Modellbau) in den 70ern angeht an den Unglücksfällen Schuld waren sondern auch die Tatsache, dass man die Antriebe vielleicht nicht nur in Flugzeuge eingebaut hat, sondern auch in die von mir beschriebenen raketenähnlichen Geschosse, welche schon aus aerodynamischen Gründen schlecht steuerbar waren.



@Antares

Deshalb das mit dem Kompressor. Meine Ausführungen mit dem Kompressor bezogen sich auf das Modell. Die Ausführungen mit dem Feststoffboostern auf die real verwendeten Triebwerke. So z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/SA-4_Ganef


"Pulsostrahltriebwerke" ..... stimmt. Den Begriff habe ich auch schon einmal gehört. Danke nochmal.



Danke nochmal!

Schönes WE.
 
Pulsotriebwerk

Pulsotriebwerk

Hallo!

Da gibt es noch eine gewisse Truppe von Hartgesottenen, und die fliegen auch mit den Dingern. Jedes Jahr am Männertagswochenende treffen die sich in Rothenburg. Ist ja von Berlin nicht soweit weg. Dieses Jahr war auch wieder einer aus Brasilien da. Holland und Italien ist da sowieso vertreten.

Bilder gibt auf http://www.pulsotriebwerk.de/.

MfG

Steffen
 

PB

User
@Jürgen:

Die Triebwerke zu meiner Zeit - und auch noch heute - haben einen Brennkammerdurchmesser von 90mm bei einer Länge von ca. 1000mm. Der Schub liegt irgendwo zwischen 4,5 und 7 kg. Wer mehr hat; das möchte ich sehen! Die Geschwindigkeit ist natürlich höher als mit einem Kolbenmotor. Aber von unsteuerbar genau so weit entfernt wie ich von Markus Schenkenberg :(.

Tanks sind in den meisten Fällen Blutplasmabeutel. Damals waren Heinz Olarius, Jean Quadeflieg, Joe Koullen und Dieter Sippel am aktivsten würde ich mal sagen. Der Dieter hat lange Zeit Rohre mit 75mm Brennkammerdurchmesser und einem "komischen" Ballontanksystem geflogen.

Heute gibt es die o.g. hartgesotteten natürlich auch noch...

Viele Grüße

Philip
 

Gast_14170

User gesperrt
es gab aber auch staustrahltrirbwerke (sängerrohr) .
wurde in den 20ern entwickelt und von prof ernst sänger in den 30er -45 weiterentwickelt.
sänger war nach dem krieg in den usa mit der weiterentwicklung befasst.
ein staustrahltriebwerk hat mit einem pulso nix zu tun.

de.wikipedia.org/wiki/Staustrahltriebwerk
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten