Baunummer 17 - online (Bildbericht, lange Ladezeit)

Hallo.

Das Thema: Onlinebau einer Sukhoi nach Thomas Maier (Bildbericht) möchte ich mal als bekannt voraussetzen. Interessant und man informiert sich regelmäßig über den Fortschritt der Arbeit. Da kann man noch eine Menge lernen. Obwohl man so etwas wohl nie bauen wird, wenigstens nicht in dieser Vollendung. Ich bevorzuge nun mal eher die „Massivholzbauweise“, habe nicht die Geduld und die Nerven und die Zeit ein Flugzeug aus einigen hundert Holzstäbchen zusammenzusetzen. Habe mit Fliegern die aus einem Minimum an Einzelteilen bestehen die besseren Erfahrungen gesammelt, muß ganz einfach wissen daß mir so ein Teil in der Luft nicht zerbrechen kann. Eine robuste, leicht zu reparierende Flugzeugzelle ist mir ganz einfach wichtiger als eine absolut minimale Startmasse. Das und eine etwas höhere Flächenbelastung nehme ich einfach in Kauf.

Um Missverständnisse von vorneherein auszuräumen: Das ist kein Konkurrenzprojekt und ich will auch nicht eine von mir nicht bevorzugte Bauweise oder irgend etwas anderes schlecht machen. Ich möchte einfach nur mal die von mir bevorzugte Bauweise vorstellen.

Das Modell soll bei einer Rumpflänge von ca. 80 cm und einer Spannweite von ca.110 cm eine max. Startmasse von 1500 Gramm bei einer Flächenbelastung von ca. 65 g/dm² haben. Als Antrieb ist ein Speed 700 direkt mit 10 Zellen vorgesehen.

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Die Seitenteile bestehen vom Motorspant bis zum Rumpfspant (es gibt nur einen) aus 3 mm Balsasperrholz, im Bereich der Profilanformung mit 0,6 mm Birkensperrholz verstärkt um ein Einreißen bei schlechten Landungen zu vermeiden. Das Heck ist mit einer 18 mm breiten Naht angeschäftet und besteht aus 1,5 mm Balsa.

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Größenvergleich mit einer etwas älteren 12er Baunummer, die als Vorbild dient. Ein robustes, zuverlässiges Modell mit guten Flugeigenschaften. Der Neubau ist mit 80 cm Länge um etwas mehr als 10 % größer. Die Beplankung wird gewässert, noch feucht aufgezogen, verklebt, fixiert und trocknet so aus. Was einen Nachteil mit sich bringt, die Teile verziehen sich leicht. Viel besser ist das Biegen der Teile auf einem bereits fertigen, baugleichen Rumpf. Aber der muß erst einmal zur Verfügung stehen.

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Aus dem Heck wird durch Ober- und Unterteil ein stabiler, verdrehfreier Kasten. In Bezug auf Festigkeit und Gewicht wäre der Rumpfrücken und die Kabinenhaube völlig überflüssig, aber das Modell würde einfach unmöglich aussehen.

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Das Loch im Oberteil, knapp hinter dem Spant dient zum Durchfädeln der Kabel. Empfänger und MS-Failsave-Decoder befinden sich im Rumpfrücken, oberhalb der Servos für Höhe und Seite. Und damit recht weit weg vom Elektroantrieb. Ein Reststück von einem alten Rumpf dient als Form, darauf wird das gut gewässerte Holz für den hinteren Rumpfrücken zum Trocknen mit ein paar Gummiringen fixiert.

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Da ist nun eine Menge Platz im Rumpf der früher nicht da war, da habe ich die Rümpfe gerade so groß gebaut daß alle Komponenten gerade so hineingepasst haben. Da werden zwei Abstandshalter für den 8 oder 10 zelligen Akku gebraucht. Acht Einzelteile und ein Gramm Gewicht.

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Und so liegt dann später der Akku im Rumpf, knapp über der Fläche. Er kann um etwa eine Zellenlänge verschoben werden um den Schwerpunkt einzustellen.

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Nun werden die Akkuhalter und die hintere Flächenbefestigung positioniert und eingeklebt. Die Öffnung ist gerade groß genug um bequem den Akku wechseln zu können. Daß zu diesem Zweck die Fläche abgenommen werden muß wird in Kauf genommen. Eine extra Akkuluke würde die Struktur schwächen (und erfordert zusätzlichen Arbeitsaufwand).

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Gewohnheitmäßig werden immer zwei Rümpfe mehr oder weniger parallel aufgebaut. Das liegt unter anderem daran daß früher oder später ohnehin ein zweiter Rumpf dringend benötigt wird, hat aber auch damit zu tun daß sich der Holzzuschnitt so einfacher gestaltet ...

[ 21. Januar 2005, 12:07: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo. Hier die editierte Version :

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... man kann die Fehler, die man bei Teil eins gemacht hat beim zweiten Teil vermeiden, weil alles noch frisch im Gedächtnis ist ...

Nachtrag : Zugegeben, manchmal funktioniert es nicht so richtig. Aus diesem Grund führe ich ein Protokollbuch in dem alles, also wirklich alles und ganz besonders die Fehler festgehalten werden.

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... und erhält eine dreidimensionale Vorlage, mit der man das eine oder andere Einzelteil problemlos in Form bringen kann, beim zweiten Rumpf besteht die vordere, obere Beplankung nur noch aus einem 40 cm langen Stück.

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Gewichtskontrolle, wird laufend durchgeführt. 118 Gramm für diesen Rohbau, das ist ganz klar am Ziel vorbeigeschossen. Ich wollte einen Wert von etwa 100 Gramm erreichen. Ein Teil von dem Übergewicht steckt in der vorderen, oberen Beplankung, da hat sich das zu leichte und zu dünne Material verzogen und mußte durch dickes Holz ersetzt werden.

Nachtrag : In der Zwischenzeit gibt es einige Exel - Tabellen zur "Gewichtskontrolle" der Einzelteile und der bereits zusammengeklebten Stücke. Es hat sich herausgestellt daß ein Rumpf mit einem Holz-Rohbaugewicht von weniger als 100 Gramm nicht stabil genug für ein langes Flugzeugleben ist. Etwa 120 Gramm, bei überlegter Materialauswahl, bezogen auf diese Modellgröße, das scheint nahe am Optimum zu liegen.

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Die Teile für Rumpf zwei, 48 Gramm für die Seitenteile, 12 Gramm die Formstücke, 46 Gramm für die Spanten und den Rest. Die Fahrwerkbefestigung mit vorderer Flächenbefestigung ist mit 18 Gramm ein besonders schweres Einzelteil. Das muß aber so sein, es muß den Landestoß aushalten.

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Die Einzelteile werden der Reihe nach zusammengesteckt, verklebt und fixiert. Eine Helling ist nicht notwendig. Einzige Hilfmittel: eine gerade Unterlage und ein rechter Winkel. Das ist möglich weil jede wichtige Klebestelle eine passgenaue Nut oder Fuge findet.

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Insgesamt erfordert die Vorbereitung der Einzelteile zwei oder drei Tage, der Zusammenbau ist an einem Tag problemlos möglich.

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Einmal bevor die vorgebogene Beplankung verklebt wird und einmal nach dem Kleben wird auf Verzüge kontrolliert. Danach ist es nicht mehr notwendig, denn aus nur 14 bis 16 Einzelteilen ist ein verdreh- und biegesteifes Ganzes geworden.

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Die Rümpfe sind fast fertig. Was fehlt noch? Steuerung und Antrieb, Leitwerk und Fahrwerk. Und eine Kabinenhaube.

Siehe Teil zwei in einigen Wochen.

Nachtrag : Sorry, die Bilder sind nicht in der richtigen Reihenfolge, aber besser kriege ich es nicht mehr hin.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 21. Januar 2005, 12:34: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo Jens
Solche Beiträge machen unser Forum abwechslungs - und lehrreich. Werde hier regelmäßig vorbeischauen. Mit DSL ist das Laden der Seiten kein Problem.
Bin gespannt wie es weitergeht.
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Hallo.

Weiter geht es dann nächstes Jahr.

Zwischen Weihnachten und Neujahr gehört meine ganze Zeit der Familie.

Also denn, frohes Fest und guten Rutsch.

mfG Warp seven
 
Hallo. Weiter im Text.

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Als Antrieb ist ein Speed 700 BBT 8,4 Volt vorgesehen. Er leistet an 10 Zellen und mit einer 9 x 5 Zoll KSL bis zu 230 Watt an der Welle. Geteilt durch die voraussichtliche Startmasse ergibt sich eine Leistungszahl von 15,3 oder 153 Watt Wellenleistung pro Kilogramm Fluggewicht.
Das Teil ist mit etwa 360 Gramm nicht gerade leicht, aus diesem Grund wird das Gewicht am hinteren Ende mit einem 6 mm Buchenrundholz abgefangen.

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Einen Motor in den Rumpf schrauben, also damit will ich ja nun wirklich keinen langweilen. Aber die Kühlung, die muß stimmen. Der günstigste Wirkungsgrad für den Motor liegt bei ca. 72 % und wird natürlich im Direktantrieb nicht erreicht. Daher ist unter voller Last mit etwa 90 Watt Verlußtleistung zu rechnen. Der Motor hat ein intgriertes Lüfterrad. Ein Teil der Luft geht durch den sichelförmigen Lufteinlaß unter dem Spinner, durch das Lagerschild, Kollektor, Gebläse und durch vier Öffnungen wieder heraus.

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Sorry, falsches Bild, aber am Anfang war ein 650er vorgesehen. Eingebaut wurde aber ein 700er.

Zwei Ausblasöffungen sind mit sogerzeugenden Lufthutzen versehen. Deren Querschnitt ist etwa die Hälfte vom Lufteinlaß. Die restliche Luft passiert zumindest teilweise den Akku und entweicht durch die niemals 100 % ig passende Profilanformung. Ich habe auch unter ungünstigen Bedingungen nie mehr als 82 Grad Celsius am Motor gemessen. Es ist nicht optimal, aber einfach gelöst und für einen Ferritmotor ausreichend. Für Neodym wird es vielleicht schon ein wenig zu heiß. Der SUN-4000 Drehzahlsteller wird bei den zu erwartenden 30 Ampere Motorstrom nur mäßig warm.

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Die vergleichsweise kleine Luftschraube verrät es, es ist ein hochdrehender Antrieb mit etwa 12000 U/min, für eine Fluggeschwindigkeit so um die 17 bis 22 m/s. Im Vergleich zum Modell ist das ein wenig überangepßt. Die Erfahrung zeigt aber daß zu einem großen Teil gedrosselt geflogen wird, also fällt auch dieser scheinbare Nachteil nicht so sehr ins Gewicht. Es gibt einen guten Artikel über 700er Motoren in der Elektromodell 96/1 ab Seite 4.
Natürlich weiß ich daß es eine Menge Motoren gibt, mit oder ohne Getriebe, die kleiner, leichter und/oder leistungsfähiger sind. Allerdings sind diese Motoren/Getriebe auch zum Teil erheblich teurer.

Nachtrag :

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Dieser Antrieb, Speed 700 BBT (ohne Neodym), KLS 9x5 oder 9,5x5 Zoll, SUN 4000 oder SUN 4001 - Steller und 10 Zellen RC 2400 ist für dieses Modell völlig ausreichend. Damit sind Flugzeiten bis etwa 6 Minuten völlig normal. Auch mit etwa 2 Jahre alten Akkus. Ich gebe ja zu, die Strahlgeschwindigkeit ist ein wenig überangepaßt, eine etwas größere Luftschraube mit weniger Umdrehungen effektiver, aber das ist nicht weiter tragisch. Im allgemeinen benötigt man volle Leistung nur zum Start und Steigflug und fliegt ansonsten gedrosselt.

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Die Akkus sind in der Zwischenzeit modifiziert worden. Hab ich hier mal gesehen. www.wildflyer.de , glaube ich. Parallel zu jeder Zelle wird ein Widerstand und eine Diode in Durchlaßrichtung gelötet. So wird jede einzelne Zelle innerhalb von 3 Tagen langsam auf o,7 Volt entladen.

Meine vorläufige Wertung : Es hilft.

mfG Warp seven

[ 21. Januar 2005, 17:45: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo. Weiter im Text.

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Weiter geht es mit der Steuerung für Höhe und Seite, dieses Bruch-bild demonstriert präzise warum ich die Teile so und nicht anders einbaue. Der Rumpf ist an der Sollbruchstelle auseinander gegangen. Das Querruderkabel steckt sich im allgemeinen selbst ab, es ist also nur das BEC-Kabel das in einem solchen Fall reißen kann. Die teure Elektronik ist gut geschützt und bleibt in der Regel heil. Weiterhin befindet sich der Empfänger mit seiner Antenne so weit als möglich entfernt vom Motor.

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Erforderlich sind drei etwa 36 cm lange Bowdenzüge im Heck, die Steuerung für das Höhenruder ist sicherheitshalber komplett doppelt ausgelegt. Als Servo wird der Typ SES 190 BB verwendet, weiterhin 0,8 mm Stahldraht mit Löthülse und Gabelkopf am hinteren Ende, Bowdenzuginnen- und Außenrohr. Das ist ohne jeden Zweifel überdimensioniert, aber zuverlässig und haltbar. Ein Vergleich zeigt daß es manchmal recht eng zugegangen ist. Die Servos werden mit den Steuerscheiben nach unten im Schacht eingebaut und die Kabel verlaufen durch das Loch im Zwischenboden direkt zum Empfänger.

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Fertig, die Servos sind sauber eingebaut und die Bowdenzüge leichtgängig. Der Stahldraht wird leicht eingeölt. Der Innenzug ist nicht mit dem Draht verklebt und hat ein paar Millimeter Bewegungsfreiheit in Längsrichtung.

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Zum ersten Mal wird ein MS-Failsave-Decoder verwendet. Es handelt sich um einen zusätzlichen Baustein der am Empfänger angeschlossen wird und die Qualität der ankommenden Fernsteuersignale überwacht. Bei einer Verschlechterung der Signalqualität (das Modell soll zu diesem Zeitpunkt noch steuerbar sein), wird der Alarm ausgelöst. Ich habe mich dafür entschieden daß in diesem Fall der Motor abgeregelt wird. Zusätzlich wird die Spannung am Empfänger überwacht und es gibt eine Sonderfunktion als Ortungspiepser. Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu diesem Gerät sagen.
Die Dokumentation findet sich unter : http://www.flugmodellbau.de/ .

Nachtrag zum Fail-Save-Decoder : Das Teil funktioniert einwandfrei. Mit Hilfe von diesem Ding bin ich zum Beispiel einem kleinen, gemeinen Fehler auf die Schliche gekommen, der sonst unbemerkt geblieben wäre und früher oder später vielleicht einen Einschlag zur Folge gehabt hätte.

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Die Kabinenhaube ist alles andere als vorbildähnlich, kein manntragendes Flugzeug würde sich mit so einem Teil in die Luft wagen. Aber sie ist so einfach herzustellen daß dieses in Kauf genommen wird. Die Haube besteht aus thermisch leicht verformbaren Rollglas. Als Form nimmt man dem vorderen, oberen Bug, vom Motorspant bis zur breitesten Stelle.

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Das Teil wird dann einfach nur herumgedreht, an passender Stelle aufgesetzt und zugeschnitten. Es paßt einfach immer da Radius und Breite von Motorspant und Rumpfspant gleich sind. Befestigt wird die Kabinenhaube mit zwei Streifen Tesafilm, so kann man bei Bedarf leicht an Empfänger oder Decoder heran ...

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Der Rumpf wiegt mit allen Einbauten 1220 Gramm, davon entfallen allein 910 Gramm auf Motor und Akku. Bereits zu diesem Zeitpunkt läßt es sich abschätzen daß die geplante Startmasse von 1500 Gramm um mindestens 100 Gramm überschritten werden wird.
Eine Frage drängt sich vielleicht auf : Warum wird erst der Rumpf mit allen Einbauten fertiggestellt, so ganz ohne Fläche und Leitwerk ??? Es ist nichts weiter als die Macht der Gewohnheit. Mit diesem Rumpf werden in nächster Zeit auf zwei oder mehr Plätzen sorgfältige Reichweitentests durchgeführt. Ich will es ganz einfach jetzt schon wissen ob alles in Ordnung ist. Wenn dieses der Fall ist, geht es weiter mit dem Leitwerk ...

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Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 12:49: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo.

Dieser Beitrag hätte eigentlich an den Anfang gehört ... aber besser etwas spät als nie.

Ein ganz hübscher Stapel Holz, alle Tragflügel die an Rümpfe mit einer 12er oder 14er Baunummer passen. Es waren mal 11 Stück, gebaut über einen Zeitraum von ca. 3 Jahren. Übrig sind 8 Stück, ich hätte also kein Problem damit vier Doppeldecker daraus zu bauen. Dazu gehörten mal 9 Rümpfe, zum Teil mit recht unterschiedlichen Antrieben, verschieden großen Leitwerken, mit oder ohne Fahrwerk ... übrig sind noch 5 Stück, einsatzbereit nur noch drei. Man könnte von einem „Holzbaukasten“ sprechen, den ich mir da so über die Jahre zusammengebastelt habe. Ziel : Erfahrung sammeln ohne jedes Mal ein komplett neues Modell bauen zu müssen. Einfacher Austausch, wenn mal etwas zu Bruch gegangen ist. Und alle Modelle sind mit einem Sender, unter einer einzigen Grundeinstellung zu fliegen. Ein Absturz, nur weil man vergessen hat den Sender auf das aktuelle Modell einzustellen, das kann nicht passieren. So ist im Lauf von mehreren Jahren ein Modellkonzept entstanden mit dem ich recht zufrieden bin. Die Flugeigenschaften stimmen in etwa mit meinen Fähigkeiten am Knüppel überein und die Modelle fliegen auch wirklich dort hin wo ich sie hin haben will.
Nun wird es aber langsam mal Zeit für den nächsten Schritt, für etwas Neues. Doch eigentlich ist es ja nicht neu, sondern nur etwa 10 bis 12 % größer.

Diese Vorgehensweise wird also aller Voraussicht nach auch für die 17er Baunummern angewendet.

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Alle Flächen haben gemeinsam : die Spannweite von 1 Meter, die Profiltiefe an der Wurzel von 220 mm,
den Abstand vom Dübel bis zur Nylonschraube M5 und der Servostecker ist auch einheitlich. Die Flächen sind untereinander vollständig und problemlos austauschbar.

Verschieden sind : Das Profil (alles von MH-32 bis NACA-ähnlich) in diversen Dicken und Wölbungen, Flächeninhalt (von 18,3 bis 19 dm²), V-Form und Schränkung. Weiterhin wurden unterschiedliche Querruder und deren Anlenkungen ausprobiert (Zentralservo oder zwei Servos, Gestänge, Bowdenzug ...). Einmal LED-Blitzer in den Flächenenden und zwei mal integrierte Abwurfschächte.
Siehe auch : http://www.rc-network.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=11;t=000023 Verschieden sind damit aber auch die Flugeigenschaften, es gibt Flächen die urgemütlich zu fliegen sind, andere die sich besser für Kunstflug eignen und andere die etwas schneller unterwegs sind ...

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Allerdings werden es dieses Mal mit Sicherheit nicht wieder 9 Rümpfe und 11 Flächen, diese Zeit der nur gering kontrollierten Bauwut ist wohl für immer vorbei. Es wird langsam Zeit daß Quantität durch Qualität ersetzt wird. Ich denke daß zwei Rümpfe mit unterschiedlichen Antrieben und zwei oder drei Flächen völlig ausreichen werden.

Moment noch, ein Nachtrag : In den letzten zwei Jahren haben sich meine Wünsche und Ziele ein wenig verändert. "Ich denke daß zwei Rümpfe mit unterschiedlichen Antrieben und zwei oder drei Flächen völlig ausreichen werden." Wie bin ich denn nur auf diese Idee gekommen ???

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Diese Unterflügelstationen, das könnten doch später auch einmal Kamerabehälter sein, oder ?

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Winterbetrieb

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und Abschleppdienst

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So etwa könnten auch die nächsten Maschinen aussehen, aber mit unterschiedlichen Antrieben und modifizierten Flächen.

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Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 14:27: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo Sven
Bau Nr.17 ist also der erste einer größeren Serie, die sich an die kleinere Vorgängerserie anlehnt ?
Das ist ja schon toll wie Du beim Vorgänger Rümpfe und Flächen austauschen kannst.
Beschreibst Du das Fallschirmabwerfen mal etwas genauer. Hast Du auch Bilder davon.
Willst Du nicht einmal einen modernen Motor ausprobieren, auch wegen des Gewichts?

[ 08. Januar 2003, 07:17: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 

robert

User
an Warp seven
auf einen der bilder ist eine fernsteuerung
zu sehen und an den steuerknüpeln ist irgendwas
gelbes zu sehen. was ist das?

gruß robert :confused: :confused:
 
Hallo Gerhard.

Ja, es wird wohl wieder darauf hinaus laufen daß eine Serie entsteht. Vorläufig habe ich mir erst einmal fest vorgenommen „nur“ zwei Rümpfe und drei Flächen zu bauen. Aber ... da ist schon wieder die eine oder andere Idee. Zum Beispiel einen Rumpf als Schulterdecker auslegen und mit Schwimmer versehen. Ein Tiefdecker, bei dem zum Akkuwechsel die Fläche abgenommen werden muß ist als Wasserflugzeug so was von unpraktisch ... Er hat nur einen einzigen Vorteil, das ganze Spritzwasser läuft durch die nie 100 % ig passende Profilanformung gleich wieder aus dem Flugzeug. Oder mal etwas mit 2 Motoren ? (eine alte „16“ wird dieses Jahr noch auf 2 mal 400er Getriebe umgebaut) Oder mal ein Doppeldecker ? Flächen wären ja ausreichend vorhanden. Ich hoffe doch sehr dass es dieses Mal nicht wieder so ausufern wird das theoretisch 99 verschiedene Kombinationen möglich sind. In der Beschränkung auf das Sinnvolle, in der Konzentration auf das Wesentliche soll sich der Meister zeigen. Ob ich das schaffen werde ? Keine Ahnung.

Tragflügel mit 1 Meter Spannweite habe ich ja nun wirklich genug, und kalkuliert man meine jährliche Verlußtrate von ein bis zwei Maschinen mit ein, wird dieser Vorrat auch noch für eine ganze Weile ausreichen. Es ist zum Beispiel (nur bei den letzten vier Flächen) problemlos möglich das oder die Servokabel nach unten durchzufädeln, falls es unbedingt mal ein Hochdecker oder Schulterdecker sein muß. Die Beplankung ist entsprechend vorbereitet und markiert. Dann ist „nur“ noch ein neuer Rumpf fällig. Diese Austauschbarkeit ist von Anfang an volle Absicht gewesen, es spart Zeit und Geld (so sollte es eigentlich sein) und draußen auf dem Platz ist man flexibel, wenn mal etwas kaputt geht. Wenn man etwas Neues ausprobieren will nimmt man einen Flieger mit gut bekannten Eigenschaften mit raus auf den Platz und eben das neue Teil, das kann eine Fläche sein, ein neuer Rumpf oder ein alter Rumpf mit einem anderen Motor/Getriebe/Leitwerk/Fahrwerk oder was weiß ich. Man erfliegt die Unterschiede, registriert die Verbesserung/Verschlechterung/Erfolg/Fehlschlag/Einschlag oder was auch immer. So hat sich das bei mir bewährt, ich kann es nur weiterempfehlen.

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Das „Bomben abwerfen“ und das Fallschirmspringen habe ich schon mal beschrieben,

hier : http://www.rc-network.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=11;t=000007

und hier : http://www.rc-network.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=11;t=000023

und auf der Homepage.

Da läßt sich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen. Es macht Spaß, man muß lernen sich auf das Fliegen, Navigieren und Abwerfen gleichzeitig zu konzentrieren und es macht eben Spaß.

Andere, neuere, moderne Motoren werden auch noch zum Einsatz kommen. Aber erst dann wenn das vorhandene Material aufgebraucht bzw. verbraucht ist. Das Zeug hat Geld gekostet also wird es auch eingesetzt. Ich habe mir längst ausgerechnet um wie viel ein Bürstenloser mit kleinen Zellen Wirkungsgrad und Masse-Leistungsverhältnis verbessert.

Soweit für heute, ich habe mich mit der Antwort beeilt weil meine Frau heute die Festplatte austauschen will und ich bin mir nicht sicher ob der Rechner danach noch brauchbar sein wird ...

Übrigens, bitte nicht „Sven“, ich heiße Jens und mein Login lautet Warp seven

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... und das gelbe sind die Knüppelschoner, die mir meine kleine Tochter geschenkt hat. Die Dinger stammen aus Ü-Eiern. So eine Art Fingerpuppen. Damit in der Kälte der Sender nicht so frieren muß und die Knüppel nicht so sehr zittern. Ist nur so ein Spaß, zum fliegen werden die Dinger natürlich abgenommen.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 13:15: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo Jens (jetzt kann ichs)
Hab den Falschirmspringerbericht durchgelesen. Informativ und gut gemacht. Du bist ja ein richtig bauwütig.
Bin auf den Flächenbau gespannt.
 
Hallo.

Zur Zeit wird auf die Lieferung meiner Materialbestellung gewartet. Eine Untersuchung der vorhandenen Bestände hat ergeben daß damit dieses Projekt nicht in der gewünschten Form durchgezogen werden kann. Dann lieber ein oder zwei Wochen Verzögerung in Kauf nehmen.

In der Zwischenzeit habe ich mal in meinen alten Fotoalben geblättert :

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E-Segler, 1995 steht auf der Rückseite vom Foto, die Flächen waren bereits austauschbar, da habe ich das zum ersten Mal getestet. Zweimal Rechteckfläche mit Dreifachknick und zweimal Trapez mit einfachem Knick. Und die zwei jeweils etwas kürzeren Flächen hatten Querruder.

Bin ich wirklich bauwütig ?

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Diese Excel-Tabellen sind unter anderem eine Erklärung dafür, daß man bei mir nur höchst selten einen Bauplan findet. Die Handhabung ist höchst einfach. Man füllt nur die roten Felder aus und erhält alle wichtigen Maße und Abstände. So kann man anschließend die richtigen Linien auf dem Baubrett ziehen. Die Tabellen sind bereits seit längerer Zeit in Nutzung und gehören für mich bei der Planung eines neuen Modells einfach dazu.

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Es gibt verschiedene Tabellen, zum Beispiel für unterschiedliche Anordnung der Querruder, oder eine andere Anzahl der Rippen ... Man kann mit einem geeigneten Programm jede Rippe einzeln berechen wenn man das will und damit so ziemlich jeden gewünschten Profilstrak verwirklichen.

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Aber vorher braucht man erst einmal die „Rohdaten“. Diese Tabellen haben auch noch den Vorteil daß man verschiedene Flächen oder auch ganze Modelle miteinander vergleichen kann. Man benötigt nur ein Modell, das man mal schnell vermessen kann, einen Plan oder zur Not eine einfache Dreiseitenansicht. In der Zwischenzeit hat sich einiges an Zahlenmaterial angesammelt, so daß ich theoretisch in der Lage wäre jede einmal gebaute Fläche, jeden Rumpf oder ein ganzes Modell originalgetreu nachzubauen. Auch wenn das Teil schon lange nicht mehr existiert.

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Diese Tabellen kann sich jeder an ein paar verregneten Nachmittagen selbst bauen und dabei für die eigenen Bedürfnisse maßschneidern. Verkleinern ist genau so gut möglich wie Vergrößern.

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Gleiches gilt für das Leitwerk,

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... und den Rumpf. Man reduziert den Zahlensalat auf das unbedingt notwendige. Das wären Breite und Höhe des Rumpfes am Motorspant, der Abstand bis zur Nasenleiste, Breite und Höhe des Rumpfes in Höhe der Nasenleiste, Profiltiefe der Fläche an der Wurzel, Breite und Höhe des Rumpfes an der Endleiste und Abstand bis zur Nasenleiste des Höhenleitwerkes, noch Breite und Höhe an dieser Stelle und der Abstand zum Scharnier des Seitenleitwerkes.

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Was man zu einer einfachen, sagen wir mal Formel, zusammenfassen kann :

Flächenformel : 242i x 176a x 1100 mm = 23,o dm² EWD : 2 Grad , Schränkung : 1 Grad

Leitwerkformel : HLW : 88 + 61i x 55 + 33a x 396 mm = 4,7 dm² = 20,4 %
SLW : 105 + 72u x 55 + 44o x 154 mm = 2,1 dm² = 9,2 %

Rumpfformel : 53 x 64 + 154 / 62 x 72 + 231 / 55 x 101 + 292 / 15 x 46 + 94 mm

Rohbau-Rumpflänge : 780 mm = 70,9 % der Spannweite

Leitwerkhebelarm : 544 mm = 287 % der mittl. Profiltiefe

Alles, was in etwa so wie ein einmotoriger Eindecker aussieht, lässt sich auf diese paar Zahlen reduzieren. Es ist natürlich grob und unvollständig, aber es ist so möglich einen Überblick zu gewinnen und verschiedene Flieger in verschiedenen Größen zahlenmäßig miteinander zu vergleichen. Und bis jetzt erwiesen sich alle auf dieser Formel basierenden Modelle als flugfähig.

Falls ich jemanden damit auf die eine oder andere Idee gebracht haben sollte, nur zu, ich habe nichts dagegen.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 13:11: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo.

Wird mal langsam Zeit, Profil zu zeigen. Die Daten stammen aus einem etwas älteren Programm mit der Bezeichnung „Profil-22“, gefunden auf den „Saugseiten“. Der Profilstrak ist NACA-ähnlich, mit 240 mm Profiltiefe, 13 % Dicke und 1 % Wölbung an der Wurzel. 180 mm Profiltiefe, 12 % Dicke und 2 % Wölbung am Randbogen. Ein Grad negative Schränkung der Fläche.

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Es ist mit Sicherheit nicht das einzige mögliche Profil für diesen Modelltyp, aber ich habe eben gute Erfahrungen damit gemacht.

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Hier zur Sicherheit noch einmal das eingescannte Blatt mit dick ausgemalter Beplankung falls das erste Blatt nicht gut rüberkommt. Alle 9 Rippen werden einzeln berechnet und ausgedruckt, ausgeschnitten und mit Klebestift auf viel zu hartes, schweres Balsa geklebt. Noch einmal sauber ausschneiden und auf Maß schleifen. Schablonen fertig. Für die Rippen ist 1,5 mm Balsa mit etwa 18 bis 20 pro Brett gut geeignet.

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Wird langsam mal Zeit für ein neues Baubrett. Die Maße werden aus der Tabelle auf das Brett übertragen. Im Fall einer Änderung kann man alles mit Alkohol wieder wegwischen.

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Das Baubrett besteht aus zwei mittig scharnierverbundenen Teilen. Das ist notwendig weil sich sonst bei einem einteiligen Schalenflügel keine V-Form einstellen läßt. Dürfte sich aber auch gut für andere Bauformen eignen. Dieser Tip stammt aus dem Buch : „Motorflugmodelle selbst konstruieren“ von Helmut Brauer.

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Unter den Büchern trocknet die zukünftige Belankung vor sich hin, zusammengeschäftet aus 5 Brettern 1,5 mm mit je 14 Gramm.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 13:23: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo.

Das Mittelstück.

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Normalerweise bestehen die Wurzelrippen aus weichem 4 mm Balsa. Dieses Mal versuche ich es mit je zwei 1,5 mm Rippen und ein paar 5 mm breiten Streifen dazwischen. Ergibt eine Auflagefläche von je 8 mm statt 4 mm.

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Die sechs Stützdreiecke sind notwendig damit sich die Rippen später, wenn die V-Form eingestellt wird, dem sanften Druck folgen und nicht etwa schräg stehen.

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Während in der Mitte der Kleber trocknet werden außen am Randbogen die Rippen eingeklebt die nichts mit dem Querruder zu tun haben.

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Ein unbestreitbarer Vorteil eines einteiligen Schalenflügels ist daß das Mittelstück durch nichts geschwächt wird. Die Holzfasern der Beplankung laufen einfach durch, ohne scharfen Knick, ohne Klebenaht. Die V-Form wird durch eine sanfte Biegung hergestellt, aus diesem Grund sind die drei Bretter in der Flächenmitte trapezförmig zugeschliffen und vorläufig nur mit der unteren Beplankung verklebt.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 13:27: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo Jens, die V-form wir raffiniert und einfach eingebaut !
1,5 mm Rippen sind für diese Arbeit gut genug.
Die nächsten Bilder zeigen alle eingebauten Rippen und dann kommt die V-form dran. Da bin ich gespannt, wie das aussieht.
Das Baubrett mit dem Klavierscharnier ist zur V-formeinstellung genial.

[ 24. Januar 2003, 22:30: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 
Hallo.

Kein Klavierband. Sondern zwei Scharniere vorne und hinten oben auf dem Brett. Aber die Idee ist wirklich gut. Bei Gelegenheit werde ich die Scharniere gegen ein Stück Klavierband zwischen den Baubrettern austauschen.

mfG Warp seven
 
Hallo.

Die Querruder.

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Es ist möglicherweise schon aufgefallen daß die Ruder nicht ganz an der Stelle sitzen wo man sie normalerweise erwartet. Sie sind um zwei Rippenfelder nach innen versetzt. Die dadurch erreichte Dämpfung paßt gut zu diesem Modelltyp wenn gleichzeitig mit einer vergleichsweise hohen V-Form so um die 3 bis 5 Grad gearbeitet wird. Hier sieht man ein Teil der Verkastung, zwei Leisten die ein unten offenes V bilden.

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Außerdem ist es in der Vergangenheit gelegentlich mal vorgekommen daß eine Fläche um ein Rippenfeld gekürzt worden ist. Zum Beispiel weil der Randbogen an einem Weidezaumpfahl hängengeblieben war und nicht mehr in Form gebracht werden konnte. Oder weil ich einfach wissen wollte wie sich ein um ca. 10 cm kürzerer Flügel in der Luft benimmt. In so einem Fall ist absolut keine Änderung an den Querrudern erforderlich. Rippen gibt es zu jeder Zeit mehr als genug, zumindest ein Teil davon entsteht „so ganz nebenbei“ aus dem sogenannten Abfallholz.

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Und nun die letzten vier Rippen nachdem ein Stück für die Verkastung ausgeschnitten wurde. So werden die Ruder schön gerade. Die Verkastung besteht aus den härtesten 2 mm Balsa das gerade greifbar ist. Weiterhin sehr wichtig ist daß der Verlauf des Ruders auf der Unterseite der Beplankung markiert wird, sonst hat man später Probleme beim Ausschneiden.

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Zwei Verstärkungen sind dann noch notwendig, einmal dort wo der Bowdenzug durch die Beplankung tritt und dort wo das Ruderhorn hinkommt. Die Anlenkung erfolgt in der Mitte des Querruders, auch dann wenn die Anlenkung nicht durch Zentralservo und Bowdenzug sondern durch zwei Servos erfolgt.

Nachtrag : die "Bombenschlösser"

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Sorry, falsches Bild. Das ist die Querruderanlenkung.

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Die Angelegenheit ist ganz einfach, in der Fläche befinden sich Schlitze, da geht ein Eisenstift quer durch und am anderen Ende des Stiftes sitzt das Servo.

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... vorläufig erst einmal für Bombenatrappen, Fallschirmspringer und Rauchpatronen, später vielleicht auch einmal für Kameragondeln.

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Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 23. Januar 2005, 18:28: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo.

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Und zwischendurch mal wieder eine Gewichtskontrolle. 56 Gramm für die Unterschale mit den Rippen und noch einmal 34 Gramm für die obere Schale ergibt ca. 90 Gramm. Fehlen noch Nasenleiste und Randbogen, also etwa 100 Gramm für das Holz. Der Rippensatz wiegt 22 Gramm, das Servo 24 Gramm, Kabel und Bodenzug so um die 8 Gramm. Ein Tragflügel mit einem Meter Spannweite wiegt in guter Qualität startklar 134 bis 136 Gramm. Diese Fläche ist 10 % größer, 136 g + 10 % = 150 Gramm, mal sehen ob ich diesen Wert halten kann.

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Die Anlenkung der Querruder erfolgt über ein zentrales Servo SES 340 2 BB und Bowdenzüge. Eine Besonderheit besteht darin daß Servo und Zubehör komplett unter der Beplankung verschwinden werden. Da ist besonders sorgfältige Arbeit gefragt, denn bei einer Änderung/Instandsetzung muß die Beplankung aufgeschnitten werden. Was im Schnitt auch bei jeder dritten Fläche der Fall ist. Nobody is perfect.

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Anschließend erfolgt ein ausgiebiger Test auf Funktionsfähigkeit im allgemeinen und auf Präzision im besonderen und ganz speziell auf Leichtgängigkeit. Die Verbindung zwischen Servo und Bodenzug ist „für die Ewigkeit“ dimensioniert. Die Steuerscheibe ist doppelt so dick (zwei Stück aufeinandergeklebt und den überzähligen Zahnkranz abgeschnitten), so hat die Graupner-Gestängebefestigung doppelt so viel Führung, kann nicht verkanten und leiert nicht aus. Auch die Servos für Höhe und Seite tragen solche dicken Scheiben. Alle Gewinde sind mit Schraubensicherungslack versehen. Der Hebelarm zwischen Servo-Achse und Befestigung beträgt 11 mm, laut meiner Erfahrung ein guter Mittelwert. Es sind maximale Querruderausschläge von + 10 / - 8 mm vorgesehen. Das sollte eine Rollrate von etwa 1 Sekunde je 360 Grad sicherstellen.

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An der Endleiste wird nun eine der gewünschten Schränkung entsprechende Leiste aus 10 mm Balsa untergelegt, mit drei Tröpfchen Klebstoff fixiert. 13 mm dick an der Wurzel und 11 mm am Randbogen, siehe die Tabelle Bild-53 Spalte 12. Ich gebe es ja zu, das bei Gerhard Hanssmann, Thomas Maier und Michael Baer verwendete Verfahren der Flächenhelling aus einer Negativ-Styro-Schablone für die Su-31 ist einfach überzeugend und wird mit Sicherheit irgendwann einmal angewendet. Nur dieses Mal hat mich meine Faulheit noch einmal zur Leiste greifen lassen.

Ideal wäre vielleicht eine Kombination aus zwei scharnierverbundenen Baubrettern, allerdings mit einem Stück Klavierband zwischen den Brettern statt wie bisher zwei einfache Scharniere vorne und hinten oben drauf. Und dann könnte man eine zweiteilige Schablone mit doppelseitigem Klebeband oder wie auch immer auf den Brettern befestigen.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 22. Januar 2005, 22:35: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo.

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Bevor das Mittelteil verklebt wird muß die Fläche ein wenig belastet werden damit sie einwandfrei auf dem Baubrett aufliegt. Nur so können V-Form und Schränkung stimmen. Sub-C Akkupacks sind an der Endkappe einheitlich 24 mm dick und immer vorhanden. Also werden auch zwei 10-zeller an den richtigen Stellen unter das Baubrett gepackt um die V-Form von 5 Grad einzustellen. Siehe noch einmal die Tabelle Bild-53 Spalte 11.

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Hier noch einmal ein wenig größer dargestellt. Das Servo ist noch nicht gesichert, da müssen rechts und links Holzklötze hin die das Ding zuverlässig festhalten. Normalerweise werden vorher die Laschen am Servo abgesägt und das Teil mit Schrumpfschlauch umhüllt. Doch es ist wie verhext, ausgerechnet jetzt fehlt mir die passende Größe. Fehlt „nur“ noch die obere Beplankung. Das Gerippe wird mit einer Sprühflasche angefeuchtet und Holzleim wird auf die Rippen gestrichen. Die obere Beplankung wird ebenfalls feucht gemacht, aufgelegt und an den Rändern fixiert. Nur so läßt sich das Holz dauerhaft in die gewünschte Form bringen. Die zusätzliche, sonst unerwünschte Feuchtigkeit im Holz verhindert daß der Leim zu schnell abbindet und ermöglicht noch ein oder zwei schnelle Korrekturen.

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Anschließend wird die Beplankung belastet und damit die Klebestellen zusammengepresst. Dazu sind noch ungeöffnete Getränkekartons ideal, sie sind unempfindlicher gegen die Feuchtigkeit als zum Beispiel Bücher und passen sich der Kontur auch deutlich besser an. Insgesamt 12 Liter, das reicht auf jeden Fall. Das ist auch der Grund warum die Rippen so dick und so schwer sind. Sie müssen diesem Druck standhalten können. Und wenn mich irgendwann mal ein Geistesblitz überkommt, wie ich die Ränder auch ohne Nadeln fixieren kann werde ich ohne zu Zögern 18 bis 21 Liter auf die Flächen packen. Je fester und gleichmäßiger der Druck, um so besser.

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Und so muß die Fläche etwa zwei Tage liegen bleiben, bis die Feuchtigkeit wieder aus dem Holz raus ist. Zugegeben, es ist etwas umständlich und gelingt nicht auf Anhieb, man braucht etwas Übung. Dafür erhält man eine Fläche die mit legalen Mitteln nicht umzubringen ist. Neben der allgemein guten Festigkeit schätze ich es ganz besonders daß sich so ein Flügel einfach nicht verzieht. In der Zwischenzeit werden die Leitwerke gebaut.

Nachtrag : Es geht auch mit Positionsbiltzern. Von der gleichen Firma wie der Fail-Save-Decoder. Allerdings möchte ich dazu raten die Kabel gleich beim Bau der Fläche zu verlegen und nicht nachträglich Kupferlackdraht mit Tesa auf der Fläche festzupappen.

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Hier zwei verschiedene Versionen :

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Meine Wertung : Es funktioniert, keine Störungen oder Reichweiteverminderung, allerdings könnten die Biltze ruhig etwas heller sein, möglicherweise sollte man da noch ein wenig mit verschiedenen, lichtstarken LED experimentieren.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

[ 23. Januar 2005, 18:15: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
Hallo.

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Drei Reihen mit Nadeln sind notwendig um die Beplankung beim Verkleben und Pressen zu fixieren. Weiterhin ist zu beachten daß sich feuchtes Holz ein wenig ausdehnt, also aufquillt und sich beim Trocknen wieder etwas zusammenzieht. Das ist ganz normal. Einen Teil der damit verbundenen Probleme umgeht man indem die obere Beplankung ca. 1 cm länger und breiter zugeschnitten wird als notwendig. Weiterhin kann man auf diesem Bild einen meiner Fehler erkennen. Was fehlt hier ?

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138 Gramm für das Holz, außer Nasenleiste und Randbögen, aber bereits mit Servo und Bowdenzügen. Das müßten ein paar Gramm weniger sein, da ist bestimmt noch etwas Feuchtigkeit im Holz.

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Für die Nasenleiste habe ich mir ein 4 mm Brett mit 80 Gramm, schön gleichmäßig gewachsen, ausgesucht. Ich mag eben keine Beulen in der Nasenleiste, darum dieses harte Holz. Es wird im Winkel der V-Form zugeschnitten und geschäftet. Es sind auch mal Methoden beschrieben worden wie man die Beplankung um die Nase herumzieht. Ist aber nicht so ganz mein Ding.

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Durch das Ankleben der Nasenleiste wird die Fläche endgültig und unwiderruflich zum verdrehsteifen Körper. Falls also noch die eine oder andere Korrektur vorgenommen werden soll ist dies unbedingt vorher zu tun. Der Leim ist mit ein wenig Wasser verdünnt, damit er schön tief in das Holz eindringen und langsam abbinden kann.

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Ein Tag Trockenzeit, ich hab das nicht eilig. In der Zwischenzeit gehe ich mit meinen Kindern eine Runde Auto fahren.
Nach der Trockenpause wird die Verklebung peinlich genau kontrolliert. Sollte sich mal ein kleiner Spalt gebildet haben wo der Leim nicht abgebunden hat muß mit dünnflüssigem Sekundenkleber nach gearbeitet werden.

Mit freundlichen Grüßen Warp seven

zu cam 173 : Das verlängerte Querruderkabel fehlt. Es steckt noch unter der Beplankung. Ich habe vergessen vor dem verkleben einen 15 mm langen Schnitt zu machen und das Kabel durchzufädeln.

[ 22. Januar 2005, 22:44: Beitrag editiert von: Warp seven ]
 
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