Schweissgerät

Hallo zusammen

Ich suche ein Schweissgerät mit dem ich Stahlrohre mit bis zu ca. 8cm Durchmesser schweissen kann. Genauer möchte ich mir ein Liegefahrrad zusammenschweissen.

Kann mir jemand weiterhelfen, 1. mit welcher Schweissmethode ich mich am ehesten befassen soll, und 2. welche Schweissgeräte in Frage kommen.

Ich habe eine eigene Werkstatt, jedoch ohne Schweissecken... Schweisserfahrung habe ich nur geringe, hatte vor einigen Wochen mein Fahrrad mit einem Elektrodenschweissgerät repariert. Ein bisschen Erfahrung habe ich im Aluminium Hartlöten.

Ich danke sehr für eure Meinungen!!

Timothy Habermacher
 

Matl

User
Beim Schweißen ist weniger der Durchmesser der Rohre als vielmehr die Wandstärke interessant. Dazu ist zu klären, welches Material du verwendest. Sind es reine Stahlrohre, wird die Sache vom Gewicht ziemlich schwer. Schweissen lässt sich das wunderbar mit Sauerstoff und Acetylen. Aber das macht man nicht einfach mal so. Ein bisschen Übung gehört schon dazu. Bei Rohren kommt die Schwierigkeit dazu, dass du nicht immer schön von oben draufschauen kannst. Wenn du irgendwelche Edelstahlrohre schweißen willst, brauchst du spezielles Gas (da bin ich überfragt, aber das ist noch schwieriger).
Mit einem normalen Schutzgasschweißgerät, das für Autobleche benutzt wird, bringst du wahrscheinlich nicht die nötige Power her, um die Rohre durch und durch zu verschweißen. Mit einem einfachen Elektroschweißgerät bekommst du keine saubere Naht hin; mit der Folge dass Dir bald alles wieder zusammenrostet.
 

AchimS

User
Die Power ist mir einem "normalen" Schutzgasschweißgerät sicher nicht das Problem! Ich habe ein 160A (Industrie-) Gerät, damit sieht man auch bei 5-6mm Stahl die Schweißnaht auf der Rückseite.

Wenn es wirklich Stahlrohre sein sollen, ist es kein Problem, die entweder MIG (inert, Argon Mischgas) oder MAG (aktiv, CO2) zu schweißen.
Ich schweiße immer MAG, das ist etwas heißer und eigentlich auch haltbarer. Vorteil: das Gas ist günstig, bzw. für lau, wenn Du von einem Gastwirt die fast leere Flasche der Zapfanlage ausleihen kannst. Nachteil hier: das CO2 für Getränke ist feuchter und spritzt beim Schweißen mehr.

Wenn Du Alu schweißen willst, wäre wohl ein WIG Gerät sinnvoll, das ist aber nochmal eine andere Preisklasse. Damit habe ich keine Erfahrung.

Woher willst Du eigentlich die Rohre nehmen? Ich habe ein ähnliches Projekt, aber bisher keine Quelle für richtig dünnwandige, große Rohre aus hochwertigem Stahl gefunden.

Achim
 
bisschen Erfahrung habe ich im Aluminium Hartlöten

Warum denn nicht Hartlöten ? Das hält alle mal so gut wie eine Schweissnaht. Viele Motorradgitterrohrrahmen ( Rennmotorräder ) wurden vor 20 Jahren gelötet.

Und da du ja dünnwandige Rohre hast finde ich das Ideal. Beim Schweissen
( besonders beim Elektrodenschweissen) hast du schnell ein Loch drin wenn du nicht aufpasst.

Ansonsten liegt bei Schweissautomaten mit Drahtzufuhr meisten die einlagige Nahtstärke bei max. 6mm.
 
Ich würde dir auch zu "WIG" oder" Wolfram inert Gas" raten....allerdings kommst du bei guter Ausstattung des Gerätes auch auf ca 1000 Euro.

Aber es sollte dir klar sein, das Runde Stahlrohre nicht das Optimum sind. Ovale Alurohre wären die bessere Wahl

Sven
 

oetzi9

User
Hi

Das Wig schweißen (Wolfram inert Gas) ist schon eine feine Sache, jedoch anders wie hier schon erwähnt die Warscheinlichste schwerst Variante, da du beide Hände im Verbund brauchst :confused: eine für den Brenner eine für das Zusatzmaterial beides im zusammwenspiel und noch runde Rohre.
Für Edelstahlrohre (preiswertere geräte) für Alumminium sind die Geräte teurer.
Bei Stahlrohren würd ein MIG/MAG Gerät reichen.
Da du jedoch wenig Erfahrung im Schweißen hast, würd ich dies einem Fachmann überlassen, denn nicht alles was gut aussieht ist auch gut ;).
Auch den Verzug kann ein sehr guter Schweißer auf ein minimum reduzieren, was gerade beim Fahrrad von großer Bedeutung sein sollte. Denk auch an den Sicherheitsaspekt, gerissene Schweißnaht an Vorderbau kann böse enden.
du kannst ja die Vorbereitungen machen. Ach ja man sollte auch auf Spannungsrisskorrosion achten, und die Rohre von innen Formieren (begasen) was den sogenannten Blumenkohl verhindert (Lochfraß von innen).

Gruß und gutes gelingen

chris
 

Witty

User
Also Chris ,weißt überhaupt was du da schreibst ? Ich war 20 Jahre Leiter in einer Schweißtechnikfirma aber so einen Blödsinn habe ich noch nie gehört .
Gruß Reinhard
 

oetzi9

User
Hallo Reinhard

was soll da nicht stimmen :confused:, soso Leiter in einer Schweißtechnikfirma, dann kannst du ja einen wertvollen Beitrag dazu beitragen.Bin gepannt.
Gruß Chris
 

Witty

User
hallo Chris, was ist eine Spannungsrisskorossion.Ich habe schon hunderte rahre schweißen lassen aber begast haben wir noch keines . außer bei edelstahl aber das ist ein ganz anderes schweißverfahrenund
Gruß Reinhard.
 

UweH

User
was soll da nicht stimmen :confused:,

...naja Chris, ein paar Sachen die Du schreibst sind schon richtig, aber z.B. formieren (von innen begasen) muß man weder normale Stahlrohre noch Aluminium und Blumenkohl nannten wir in meinen Schweißerzeiten das was innen im Rohr zu sehen ist wenn das Schweißbad wegen zu großer Hitze ins Rohrinnere durchgelaufen und oxidiert ist, mit Lochfraß hat das nix zu tun.
Schwirig ist WIG-Schweißen eigentlich auch nicht wegen der Koordination von Brenner und Draht, denn das ist ganz einfach wie beim Autogen (Acetylen-Sauerstoff) nach links schweißen. Der Draht wird einfach gleichmäßig ins Schmelzbad getupft oder ablaufen lassen wenn mans besser kann. Schwieriger ist das korrekte einstellen des Stroms um Einbrandkerben und Bindefehler zu verhindern........

Ganz richtig hast Du geschrieben dass man das Schweißen von Fahrradrahmen auf die sich jemand drauf setzt einem Fachmann überlassen sollte ;)

Gruß,

Uwe.
 
Moin,
als jemand, der seine Brötchen mit der Herstellung von Fahrradrahmen verdient geb ich nun mal meinen Senff dazu.
In der Tat ist Wig Schweissen, das wohl geeignetste Schweissverfahren um Fahrradrahmen zu schweissen, zumindest, wenn nicht Wasserrohre verarbeitet werden.
Allerdings ist das nicht an einem ausgedehnten Nachmittag zu erlernen und Wig Geräte sind teuer.
Ich wollte persönlich auch nicht auf Fusspedal und Pulser verzichten, aber verarbeite auch durchaus Rohre mit 0,5mm Wandstärke.
Alternativ und für nur einen Rahmen evtl wirtschaftlicher ist Hartlöten mit Messinglot, oder Neusilber möglich. Allerdings sollte hier nicht nur der Spalt gefüllt werden, sondern durchaus ein sogenanntes fillet (ein kl. Radius) modelliert werden.
Wenn gut gemacht ist dies ein sicheres und bewährtes Verfahren und bei muffenlosem Fügen aus Sicherheitsgründen dem Fügen mit Silberloten vorzuziehen.
Eine alte Autogenanlage mit Azetylen und Sauerstoff bekommt man günstig oder vom Bauern um die Ecke geliehen.

Während das Lötverfahren einerseits etwas mehr Fehler verzeiht, sprich man brennt nicht so schnell Löcher, ist eine versagende Lötnaht tendeziell unangenehmer als eine Schweissnaht die versagt, weil es sehr plötzlich passieren kann.
Da Anfänger aber eher zu heiß löten, ist ein Versagen aufgrund einer kalten Lötstelle kaum zu befürchten. Eher glüht man das Rohr zu lange durch. Wenn dieses später bricht, dann ist das weniger kritisch und kündigt sich recht gut an.

Zum formieren von Stahlrohren:
Bei Edelstahl und Titan unbedingt nötig, so kann man bei Crmo etc. darauf verzichten.
Allerdings schadet es sicher nicht, wenn besonders dünnwandige Rohre mit großen Durchmessern verarbeitet werden. Hier ist das Verhältnis von Materialquerschnitt und evtl kontaminierter Oberfläche ungünstiger als bei dickwandigen Rohren mit kleinerem Durchmesser.

Schlussendlich empfiehlt es sich den vorbereiteten Rohrsatz zu jemandem zu bringen, der Erfahrung mit den Fügeverfahren hat und die entsprechende Ausrüstung.
Man kann sich schon ziemlich weh tun, wenn ein Rahmen bricht.

Viel Erfolg!
 
Hallo!

Und ich denke da hat der letzte Antworter hier vollkommen recht. Lass es machen oder mache es garnicht. Schweißen ist schwer und aufwendig.

Ich hatte das Glück nach der Arbeit in einer Firma für Kraftwerkstechnik das Wig schweißen zu lernen, und das ist nicht ohne.

In deinem Fall müssten alle Rohre richtig vorbereitet und angefast sein und absolut rostfrei. Desweiteren benötigst du wenigstens so etwas wie eine einfache Rahmenlehre. Allerdings stellt der Bau einer solchen manche schon vor eine unüberwindbare Aufgabe. Dazu benötigt man min eine Drehe und Fräse.

wie du siehst braucht man sehr viel Erfahrung...ne Menge Maschinen...Zeit und Geld.

Gruß Sven
 
zuerst zu meiner person:
seit 10jahren als schweisser im rohrleitungsbau ( atomkraftwerk , wasserkraftwerk und chemie)
seit 3 jahren selbst iws ( schweissmeister auf internationaler ebene)

also zu deinem vorhaben: schweissen kann jeder lernen.
die frage ist immer nur wieviel zeit man investieren will.
für dünnwandige rohre die du dringend brauchen wirst kommt nur wig infrage. wig schweissgeräte bekommst du bei ebay schon mit schlauchpacket und zubehör für ca 500 euro.
bei deinem vorhaben reichen welche bis 140 amp leicht aus
das wichtigste wenn du dir eines anschaffen willst ist eine hochfrequenzzündung... alles andere kannst du vergessen.
formieren benötigt man nur im lebensmittel chemie kraftwerksbau etc. überall wo es sich um tüv nähte handelt etc

das problem was ich eher sehe bei deinem vorhaben ist das problem mit dem verzug... speziell bei den tretlagern etc.

ich persönlich habe sehr viel erfahrung in sachen schweissen...
aber dieses vorhaben würde selbst ich jemand anderes machen lassen...

lg toni
 
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