Frage: Profielverlauf Endleiste

Hallo Ihr,

ich möchte eine Tragfläche mit relativ dicker Endleiste bauen. Ist ein Experiment, Depron Schalenflügel mit Kohleholm, evtl. Glas auf der Endleiste, ca. 4m Spannweite. Ziel dieses Experiments ist ein sehr leichter Flügel mit sehr geringem Bauaufwand. Festigkeit ist erstmal zweitrangig. Nur eine Sache ist mir nicht ganz klar:

Eine Endleiste kann nur auf eine endliche Dicke auslaufen. Besonders aufgefallen ist mir das bei einem Radian (Schaumwaffel) mit einer Endleiste von ca. 4mm Dicke. Ich frage mich schon wie sowas überhaupt fliegen kann, seltsamerweise fliegt das Teil aber hervorragend.

Auch eine GFK bzw. CFK Endleiste kann nur auf eine endliche Dicke von vieleicht 1mm bis 0,5mm auslaufen, noch schmaler zerbröselt zu schnell.

Frage: was passiert nun mit dem Profiel am Ende. Wird das Profil einfach abgeschnitten (es ist also kürzer als der theoretische Verlauf), dickt Ihr die Enleiste einfach auf oder ist diese Frage uninteressant, weil sowieso nicht so genau gebaut werden kann ?

Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt und warte gespannt auf Antwort.
 
Ich weiß zwar, dass viele Leute da anderer Meinung sind: Aber ich denke, bei den meisten Projekten wird dem Profil und seiner Ausführung mehr Bedeutung beigemessen, als es letztlich Auswirkungen haben wird. Viele praktische Beispiele zeigen doch, dass es relativ wurscht ist, welches Profil verwendet wird und ob die Endleiste nun 1 oder 3 mm dick ist. Die Modelle fliegen trotzdem...

Na klar reden wir hier nicht über Hochleistungsmodelle! Aber normale Alltagsflieger werden beim normalen Durchschnittspiloten nur so geringe Unterschiede zeigen, dass die schlicht nicht wahrgenommen werden.

Aber wie gesagt, die richtigen Experten werden natürlich genau das Gegenteil beschreiben und auch fachlich untermauern. Und fliegen wirds trotzdem...

Gruß Mirko
 

FamZim

User
Moin

Ich mache da nichts kürzer , lasse die Rippen kurz vor dem Ende aufhören, (5mm).
Schleife die untere Beplankung mit der Oberkante Rippe schräg, und klebe die Oberbeplankung da drauf .
Da ist dann genug Klebefläche.
Die Kannten dann ein bischen runden !!

Gruß Aloys.
 

b2spirit

User
Endleiste

Endleiste

Praktisch kann man auch messerscharfe Endleisten herstellen, kein Problem in Voll Gfk alles schon gemacht worden.

Wie nun aufdicken?

Man kann das Originalprofil ein wenig länger machen und dann bei der gewünschten Dicke die Musterrippe kürzen. Fällt keinem auf....Dickenänderung vernachlässigbar klein.

Das Profil im CAD am Schnittpunkt des Nasenradius mit der Profilsehne trennen und dann um diesen Punkt Oberseite oder Unterseite, rotieren, meist reicht da schon ein Rotationswinkel von 00.1Grad um die Dicke hinten wesentlich zu erhöhen.

Allle sich ergebenden Ungenauigkeiten sind vernachlässigbar gering. Baust ja kein Windkanalmodell.

Kannst auch das Originalprofil nehmen und die Beplankung dazu rechnen dann haste auch mehr Dicke der Endleiste.

Wie die Vorredner schon anmerkten....Der phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Setze einfach den Aufwand ins Verhältnis zum Ziel was du erreichen willst.

Schleifst du alles sowie so mit 80er Papier zum Schluss, sind alle Genauigkeiten relativ.;)
 
Wenn Du die Endleiste mit Glas belegst, kannst Du sie auch relativ dünn auslaufen lassen. Bei "Depron" bin ich vesucht zu sagen: "Ach komm, kommt nicht so drauf an!" Also dicke Endleiste. Bei "4 m" dann wieder eher nicht. Da aber "Festigkeit zweitrangig", willst Du wohl auch nicht schnell fliegen, was wieder für die dicke Endleiste spricht.

Aufdicken würde ich das Profil oben und unten, also nicht einfach kürzen. Letzteres geht bei Profilen mit geringer "aft loading" also wenig Wölbung der Endleiste zwar auch, dann änderst Du aber die Wölbung und damit den Nullauftriebswinkel ziemlich deutlich. Fliegen wird es immer noch, vermutlich auch ganz gut, aber gefundene Werte für EWD und SP sind evtl nicht auf eine "definitive Ausführung" mit scharfer Endleiste übertragbar.

Die Kannten dann ein bischen runden !!
Nyet. Da kommt die Strömung im Nachlauf in den Clinch, in welche Richtung sie jetzt gehen soll. Für stabile Strömungsverhältnisse ist eine scharfe Kante besser. (Dafür ist die gerundete Kante mechanisch robuster; jetzt kannst Du Dirs aussuchen...)
 
Danke für die Tipps !

Ich werde es wohl so versuchen, dass ich das Profiel im letzten Drittel aufdicke. Dadurch verändere ich nicht den aerodynamisch wichtigen vorderen Teil des Flügels.
Mir ist bewust, dass ich dadurch die Wölbung im hinteren Teil des Flügels verkleinere, aber alle anderen Vorschläge sehe ich als zu starken Eingriff in den Profilverlauf. Vieleich verkleinert diese Maßnahme sogar eine Ablösungsblase und verringert die Gefahr des Strömungsabrisses (weniger Wölbung = weil weniger Druckanstieg) und mit dem kleineren ca werde ich leben müssen :)

MfG
Jörg
 
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