Rumpf aus GFK und CFK selber bauen mit Urmodell!

Hi,

kurz zu meiner Erfahrung:
ich kann mitlerweile CFK Spinner laminieren und habe auch 2Urmodelle aus Balsa, die dann in Modelliergips abgegeibst wurden und so die Negativform entstand.
So weit so gut, Spinner sehen toll aus undalles hjat Spaß gemacht.

Mein Projekt:

ein CFK verstärkter GFK Rumpf für eine 2m Fläche möchte ich bauen.
Ich habe genügend 80er, 160er und 280er Glasgewebe. 20m CFK Rowings (alles von r+g. ein 93er CFK Gewebe kaufe ich noch.

meine Fragen:

1) Aus welchem Material ist die Negativform, geht hier auch Modelliergips?
2) Aus welchem Material vertige ich das Urmodell (Styrodut...?)
3) Mein Trennmittel ist auch leer (war der Rest von einem Freund) Welches soll ich kaufen?
4) Welches Harz eignet sich am Besten zum Laminieren für GFK und CFK?
5) wie lackiere (und womit?) ich die Form, oder den RUmpf nachher?
habt ihr auch Links mit berichten mit Bildern?

Bitte um euren Rat.

Danke und netten Gruß

Philipp
 

plinse

User
Moin,

schau mal auf meine Homepage, ich baue viel selbst, deutlich lieber als zu kaufen und anhand des Hangrumpfes/Leitwerkes vom Tokoloschi habe ich mal einen Formenbau Schritt für Schritt beschrieben. Damit du nicht so lange suchen musst, der direkte Link.

Das Urmodell muss nur formstabil sein und eine Abformung zulassen. Wenn du damit nachträglich nichts mehr vor hast, kannst du es problemlos aus Styrodur bauen, etwas feinschleifen, mit Harz bestreichen für eine etwas feste Oberflächenstruktur, etwas füllern, lackieren, ... feinschleifen, polieren.

Lackierte Oberflächen lassen sich hinterher gut entformen, Spachtel pur bleibt gerne mal hängen, den muss man wesendlich ausgiebiger trennen.

Soll das Urmodell etwas robuster sein, kannst du auf das Styrodur auch erst ein paar Lagen feines Glasgewebe auftragen, dann füllern, schleifen, lackieren, feinschleifen und polieren...

Beim Hangtokoloschirumpf war beispielsweise von vorne herein eingeplant, dass in der Leitwerksaufnahme das Urmodell wahrscheinlich wegen Hinterschneidungen kaputt gehen würde, spätere Rümpfe sind ja hohl und flexibler als eine aus Spachtel modellierte Aufnahme. Gut, es kam anders, mit etwas Gewalt entformte es sich dann doch einteilig, ich hatte den Verlust aber bei dem Urmodell eingeplant. Musst du halt wissen, ob dein Urmodell hinterher ohnehin in die Tonne wandern soll oder nicht ;) . Manchmal ist es besser sie gehen kaputt, sonst hast du noch mehr Ecken voll, weil ein heiles Urmodell kann man ja nicht wegschmeissen ;) , man braucht es aber auch nie wieder, wenn die Form gut geworden ist...

Als Trennmittel kann ich Norpol W70 wärmstens empfehlen, falls du aber Bekannte hast, die auch aus Formen bauen, liegt es nahe, die mal zu fragen was sie nehmen. Es gibt mehrere Trennmittel, die gut funktionieren, aber sie sind nicht zwangsweise kompatibel. Eine Form, die mit Trennmittel A getrennt ist und du willst jetzt mit Trennmittel B trennen, weil du dir eine Form ausgeliehen hast, ... das kann böse enden und zum reinsten Haftvermittler werden. Falls dir also vorschwebt, mal mit ein paar Kumpels Formen auszutauschen, einigt euch auf ein gemeinsames Trennmittel, bei uns in der Gruppe ist dies das Norpol W70, mit dem wir beste Erfahrungen gemacht haben.

Ansonsten schau dir mal die Beschreibung auf meiner HP durch, dann hast du sicher noch ein paar Detailfragen.

Gips für grössere Formen ist in meien Augen nicht brauchbar. Das sind ganz klar befristete Formen, da brechen gerne mal Ecken weg, wenn du Pech hast, schon beim Entformen des Urmodells, die Oberflächen werden nur mittelmässig bis schlecht, ...

Wenn du dir wirklich Arbeit beim Urmodell machen willst, dann bau auch eine gute Form. Wenn es eine Pfusch - Schweineform wird, du dir beim Urmodell eh keine Arbeit machen willst, ... dann kannst du auch Gips nehmen, aber so viele Gedanken, wie du dir machst, klingt es nicht so.

Ausserdem überleg dir noch mal ob du 93er Kohle nehmen musst. Wenn 160er auch geht, sparst du eine Menge Geld. Solche Materialien in einer Schweineform wären aber Perlen vor die Säue ;) . Dann kommt Gips eigentlich schon nicht mehr in Frage ;) .
 
Hi,

danke dir für deine Hilfe.
Ich habe leider keine Freunde in der Umgebung diemit diesem Verfahren Erfahrung haben, daher werde ich auch keine Formen ausborgen.
Wie du schon erkannt hast soll die Form öfters wiederverwendbar sein. Da ich mehrere Rümpfe bauen will. Mein Urmodell soll auf KEINEN FALL gepfuscht werden sondern mit max Präzision erfolgen, die Zeit ist finde ich wichtig und die nehme ich mir dafür.

Einen vorhandenen Rumpf möchte ich nach deinem Verfahren abformen. Du hast 200er Kohlegewebe verwendet und einige Glaslagen.
1) Welche Glas/Kohlestärken sind von vorteil für die Abformung und wieviele Schichten jeweils.
2) Ich habe beschlossen neue Gewebe zu kaufen, daher benötige ich für mein Vorhaben:

Glasgewebe
Kohlegewebe
Trennmittel
Baunmwollflocken
welches Laminarharz?

zu den Stärken der Gewebe habe ich oben die Frage gestellt, da ich sie noch nicht weiß.
falls ich etwas vergessen habe bitte sei so freundlich und sags mir.

Unabhängig vom Urmodell:

a) Wie wird das Modell dann lakiert ?in Form?
b) Was füre Gewebestärke und Lagenanzahl (Kohle und Glas) brauch ich für einen 110cm langen Rumpf für ein F3F Modell?

Da ich auf meinem ArbeitsPC eine schlechte gafikkarte habe kann ich erst wenn ich alle Bilder von dir genau angesehen habe meine Detailfragen stellen.

Bitte pline sei so freundlich und versuche alle meine Fragen zu beantworten :)
Danke für deine tolle Hilfe!

mfg

Philipp
 

plinse

User
Ui, alle Fragen ;) , ich schreibe mal zwischen die Zeilen...

Original erstellt von flight 86:
Hi,

danke dir für deine Hilfe.
Ich habe leider keine Freunde in der Umgebung diemit diesem Verfahren Erfahrung haben, daher werde ich auch keine Formen ausborgen.
Gut, dann steht dir die Wahl beim Trennmittel offen, wie gesagt, empfehlen kann ich aus eigener Erfahrung Norpol W70, gibt es beispielsweise bei Carboplast, Lange und Ritter, ... Bei Empfindlichen Teilen (also kein F3F-Rumpf) kann es von Vorteil sein, zusätzlich mit PVA zu trennen, das wird dann auf den fertigen Wachsauftrag mit einem feinen Schwamm aufgetragen und hinterlässt einen folienartigen Plastikfilm.


Wie du schon erkannt hast soll die Form öfters wiederverwendbar sein. Da ich mehrere Rümpfe bauen will. Mein Urmodell soll auf KEINEN FALL gepfuscht werden sondern mit max Präzision erfolgen, die Zeit ist finde ich wichtig und die nehme ich mir dafür.

Guter und löblicher Ansatz, schliesslich bearbeitet man jeden Mangel aus der Form an jedem gebauten Modell nach, dann lieber ein mal richtig und später in der Form lackieren können und perfekte Teile entformen können. Der Mehraufwand ist bei vielen Sachen nur gering, die Freude an guten Teilen rechtfertigt das locker. Man kann dann auch in der Form lackieren und muss nicht bei jedem Teil erneut schleifen, lackieren, eventuell gibt es einen Läufer, ... und beim Lackieren in der Form ist das fast egal... die Oberfläche wird immer gut - so gut wie die Form.



Einen vorhandenen Rumpf möchte ich nach deinem Verfahren abformen. Du hast 200er Kohlegewebe verwendet und einige Glaslagen.
1) Welche Glas/Kohlestärken sind von vorteil für die Abformung und wieviele Schichten jeweils.
2) Ich habe beschlossen neue Gewebe zu kaufen, daher benötige ich für mein Vorhaben:

Glasgewebe
Kohlegewebe
Trennmittel
Baunmwollflocken
welches Laminarharz?

In der Form vom Hangtokoloschirumpf/Leitwerk habe ich keine Kohle verbaut, es kann auch Sinn machen, aber bei so einem Rumpf nicht wirklich. Bei so kleinen Formen nehme ich auch als Füllstoff Quarzsand, ist billig und robust. Bei grossen Formen kannst du das nicht mehr tun, die kannst du dann nicht mehr heben. Meine Tokoloschi-Flächenform ist bleischwer, fast 10kg für eine Form, wo ein 98cm Flügel raus kommt. Bei einer Hotlinerflächenform wäre das etwa Faktor 4, man will sowas aber alleine schliessen und hantieren können, ohne vor Gewicht zu zittern und sich den Rücken rund zu machen ;) . Meine Hotlinerform für einen F5B baue ich gerade mit Kohlegelege auf, da ist ein Bretterrand um das Urmodell, Formenharz, Kupplungsschicht aus Baumwollflocken, 2 Lagen 80er Glas, man kann auch 160er nehmen nur 80er habe ich ne 100m Rolle stehen ;) . Dahinter immer noch etwas Baumwollmatsche und dann Biaxialkohlegelege. Wichtig bei Kohlegelege ist die Faserrichtung. Keine Kohlefaser in Spannweitenrichtung, dann kann sich die Form beim tempern verziehen, da hat ein Kumpel mal Formen doppelt gebaut, genau wegen dieses Problems, die wurden beim Tempern wunderbar krumm ;) . Je nach Materialstärke braucht man von dem Gelege teils nur 1-2 Lagen, ich bin da durch Glück an 1160er Biaxial (+/-45°) gekommen, 2 Lagen sind brüllhart. Diese bilden ein Kastenprofil zwischen den Brettern, die um das Urmodell stehen, das ganze habe ich mit Poraver hinterfüllt und als Abschluss noch 1-2 Lagen Kohle dahinter, Malerfolie drüber und mit Brettern das ganze auf Kontur komprimiert, so dass die Form hinten plan ist. Für einen Rumpf würde ich sie aber nicht unbedingt hinterfüllen, das muss nicht. Die Trennebene am Rand einzurahmen und die Form um die Ecke hochzuziehen, ist aber für eine gewisse Langlebigkeit sehr vorteilhaft, dann bröselst du die Form beim Öffnen nicht aussen so schnell weg. Das siehst du ja auch bei den Hangtokoloschiformen.

Vorschlag für eine Rumpfform:

Formenharz, Kupplungsschicht aus Baumwollflocken, 2 Lagen 160er Glas, 2-3 Lagen ~300er, wenn du willst zwischen die 2 Lagen noch eine 600er Rovinggewebe, 2 Lagen 160er und gut. Den Gewebeaufbau symmetrisch halten, das verbessert die Tempereigenschaften und nach Möglichkeit keine kräftigen Lagen mit Faserrichtung entlang der Form, am besten 45°. Grobe Gewebe brauchen einen Übergang, sonst hast du eine grobe Struktur, die auf einer feinen liegt, evt. Hohlräume bildet... das zieht ewig Harz, bei meiner Hangtokoloschiform habe ich das teilweise gemacht, aber dann hatte ich nennenswert Quarzsand im Harz und habe das damit aufgefüllt, ist so ein bischen "quick and dirty" , ergibt sehr feste Formen, macht sie aber sehr schwer. Zu grobe unverfüllte Übergänge können sich durchprägen, ... Deshalb kann man ja auch nicht mit dem groben Gewebe direkt hinter das Formenharz gehen.

Wie viel man in eine Form legt, ist jedem selbst überlassen. Ich habe auch schon wesendlich leichtere Aufbauten gesehen, wenn man es dann aber beispielsweise in der Poraverhinterfüllung knirschen hört, wenn man die Form poliert, wird mir persönlich übel - meine Einstellung. Ich habe auch schon gehört, dass man die Poraverhinterfüllung als Festigkeitsfaktor betrachtet aber was schrieb da mal einer in EZone - er habe sich seine Flächenform zerstört, weil er die Stege mit Übermaß eingepresst hat - Mist sowas. Da darf eine Form einfach nicht zugehen, wenn sie dann nachgibt und zu geht, ist das für mich ein am falschen Ende gespart zu haben. Was da nachgegeben hatte, war die Poraverhinterfüllung. Die habe ich nur drinne, damit beim Absaugen die Form hinten plan ist und nicht auf dem Tisch kippelt, wenn ich drinne arbeite. Die Stabilität kommt bei mir immer aus dem Laminat, schliesslich baue ich nicht aus einer Form, wenn mir das Profil egal ist. Dann kann ich auch positiv bauen ;) . Das sieht aber jeder anders.

Man muss aber aufpassen, für Formenbau immer langen Härter nehmen. Ich arbeite mit L285 und H286. Wenn das Laminat schon ein paar mm Dicke hat, dann lasse ich die Form erst aushärten und hinterfülle am nächsten Tag, maximal 3-4cm, sonst werden die Schichten zu heiss. Wenn das ganze handwarm wird - na gut. Aber am liebsten ist es mir, wenn ich da nichts merke. Wenn man derartige Schichtdicken hat, auch nie sofort tempern, dann geht dir sowas hoch. Aushärten lassen und dann am Tag drauf erst tempern.



zu den Stärken der Gewebe habe ich oben die Frage gestellt, da ich sie noch nicht weiß.
falls ich etwas vergessen habe bitte sei so freundlich und sags mir.

Unabhängig vom Urmodell:

a) Wie wird das Modell dann lakiert ?in Form?
b) Was füre Gewebestärke und Lagenanzahl (Kohle und Glas) brauch ich für einen 110cm langen Rumpf für ein F3F Modell?

Du trennst die Form und dann lackierst du hinein. Jetzt ist die Frage womit. Ich habe alte Lackreste von Glasurit (Restbestand aus einer Autolackiererei, alles 2K Lack). Die Lacke sind verhältnismässig unkritisch, ich lackiere in die Form und wenn der Lack angezogen hat, kann ich ab etwa 3-4h später laminieren und gut. Wenn ich mir länger Zeit lasse, beispielsweise 1 Woche, wische ich mit einem Atzelappen durch die Form, damit der Lack auf dem Laminat haftet und es klappt bei mir hervorragend. Einige Farben fehlen aber - wie das so bei Restbeständen halt ist - und ich habe beispielsweise weiss mal nachgekauft - Glasurit, der damals aktuelle 2K Lack. Auch wenn ich sehr schnell gearbeitet habe, konnte ich den hinterher vom fertigen Modell abziehen, habe keinen gescheiten Weg gefunden, den gut zu verarbeiten, die Hausmarke unseres lokalen Lackhändlers funktioniert hingegen gut. Das musst du ausprobieren oder du nimmst Vorgelat. Das Vorgelat ist unproblematisch, sollte gut durchhärten und man kann es problemlos einige Tage/Wochen liegen lassen. Würde es nicht so nach Polyester stinken, würde ich es dir uneingeschränkt empfehlen ;) .

Material für einen F3F-Rumpf, denke da bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich müsste da erst mal einen Testrumpf bauen, aber das musst du eh einkalkulieren. Aus einer neuen Form baut man schnell mal einen für die Tonne.

Für einen Rumpf würde ich keine Kohle nehmen wegen der Störungsanfälligkeit, das sehen verschiedene Leute anders, natürlich wird ein Kohlerumpf bei gleicher Steifigkeit leichter. Ich baue primär Elektroflieger und da ist die Störanfälligkeit wesendlich ausgeprägter als bei reinen Seglern. Willst du Wettbewerbe fliegen? Kommt es dir da 100% auf das Gewicht an? Den ersten Testrumpf würde ich aus Glas bauen. Als Anhaltspunkt 2 Lagen 160er Glas, Verstärkungen in der Flächenauflage und im Rumpfboot eine dritte. Dazu ein paar Rovings oben und unten in den Leitwerksträger auf Biegung, da bieten sich natürlich Kohlerovings an.

Wenn du die Möglichkeit hast die Form abzusaugen kann man auch gut Aramid nehmen, das Gewebe ist aber bei gleichem Flächengewicht dicker und zieht mehr Harz, absaugen ist da vorteilhaft.

Aber für die Dimensionierung des Rumpfes frag lieber noch mal ein paar F3B/F Leute wie Arne - Hallo Arne, liest du mit??

Bei meinen Elektrorümpfen ist teils schon bei 2 Lagen 60er Aramid und ein paar wohlplatzieren Aramidrovings Schluss ;) , 2 Lagen 80er Glas reichen da dann auch oft schon, aber das sind andere Welten.
 

plinse

User
Ich wurde gerade angemailt wegen des Formenharzes welches ich benutze. Ich stelle die Antwort einfach als Kopie hier mal mit rein, vielleicht stellen sich andere die gleiche Frage: ...

Unterschiedliches, ganz nach dem was ich will.

Ich baue gerade eine Hotlinerflächenform von sehr guten Urmodellen. Da nehme ich das blaue, koruntgefüllte Formenharz von Araldit, da kannst du später mit dem Stemmeisen durch die Form, da passiert nichts, Macken rausschleifen, ... alles Fehlanzeige, Diamantwerkzeug oder nichts, nachträgliches Aufpolieren entfällt wegen ist nicht. Dementsprechend gut MUSS das Urmodell sein.

Bei dem Vorgang auf der Page habe ich das glaube F200 von EMC Vega genommen, hatte gerade keines stehen und ein Kumpel hatte das noch. Kann man schleifen und nachpolieren, für handgemachte Urmodelle manchmal ganz empfehlenswert, ich würde es aber nicht gezielt kaufen, da es mir zu dünnflüssig und im Endergebnis zu spröde ist. Persönlich gefällt mir dann das F225 von Carboplast/Lange und Ritter besser, fliesst nicht so weg und ist nicht ganz so spröde. Wenn ich schleifbares Formenharz bestelle, dann das. In diesem speziellen Fall wollte ich dafür aber nicht eine extra Bestellung lostreten ;) .

Anmerkung: Natürlich römert man trotzdem nicht mit einem Stemmeisen durch die Form, leichte Kratzer würde es schon hinterlassen, egal welches Formenharz, nur bei ausdrücklich schleif/polierbarem Formenharz würde man die Formenharzdecke locker durchstossen und man poliert auf die Dauer die Ecken rund, der Übergang Trennebene/Nutzfläche wird mit der Zeit rund. Für Hobbieformen ist das aber meistens unerheblich, bei uns tritt das nur bei ein paar wenig Formen auf, die in unserer Gruppe durch diverse Hände gegangen sind, ... alleine erreicht man das kaum, da sind dann sicher mal 40 Teile gebaut worden, bis man das merkt. Wenn das Urmodell aber top ist, lohnt sich trotzdem hartes Formenharz, gleiche Kosten, gleiche Arbeit aber die Standfestigkeit beispielsweise der Ecken in meinen Tokoloschiformen ist hervorragend, am Übergang Trennebene-Rumpfform habe ich mich als sie neu waren mal geschnitten, sie sind immer noch sehr eckig, wenn auch nicht mehr scharf. Die Naht am Rumpf ist aber nachwievor super dünn.
Und wenn man schon solche guten Urmodelle ausleiht, ... dann richtig.

In der Trennebene waren die Urmodelle um die Passstifte und an den Aussenrändern etwas angemackelt, daraus resultierende Erhebungen bekommt man schon noch weg, solche Schleifstellen bleiben aber sichtbar, polieren aussichtslos, die Nutzfläche muss bereits am Urmodell top sein. Feine Bearbeitung ist nicht. Bei den Urmodellen war wohl beim Abformen aus der Urform etwas PVA drüber gelaufen?? Irgendwas halt, keine Ahnung. Wenn man auf dem Bild hier genau oben rechts in die obere Form guckt, unterhalb des roten Randbogens vom Flügel sieht man im Randbogen einen matten Schleier:

fluegel_unten.jpg


Da musse ich doch glatt ausprobieren, ob die Ansage seitens Araldit/Weissgerber zutrifft, dass man das Formenharz nur mit Diamantwerkzeug nachbearbeiten könne ;) . Die Kontur des Tropfens habe ich nur minimal mit Sandpapier verringern können, der matte Schleier lässt sich nicht weg polieren - egal - tut den Modellen keinen Abbruch und mit dem Diamantfräser in die Form hinterliesse mehr Schäden als Nutzen, so schlimm ist die Stelle bei weitem nicht. Eine matte Lackstelle - etwas Autopolitur und weg ist sie.

Als Antwort erhielt ich noch seine Empfehlung für das alugefüllte Formenharz von R&G, ich habe mal eine Form gebraucht gekauft, die damit gebaut ist, wie er auch sagt, schleifbar aber nicht so gut. Polieren war aber mit viel Ausdauer nachträglich möglich. Ich selbst habe es aber nie verarbeitet, weiss nicht wie dünnflüssig oder nicht es ist, ... und entweder ich will mehr in der Form nacharbeiten (dann F225) oder ich arbeite die Urmodelle so weit auf, dass ich das harte Araldit nehme, noch mehr Abstufungen brauch ich persönlich nicht ;) .

[ 24. September 2004, 16:33: Beitrag editiert von: plinse ]
 
Hi,

die Infoquellen:

http://www.rc-network.de/magazin/artikel...04-0020-01.html

http://www.speed-mania.de/hangloschi.html

http://download.r-g.de/formenbau.pdf

http://www.swiss-composite.ch/scs3/d/documentation.html

http://www.r-g.de/

und Eikes toller HP!!! http://www.speed-mania.de/

Ich habe nun alle Anleitungen, Berichte, Tipps und Infos durchgelesen, und möchte mich kurz noch vergewissern ob ich alles richtig verstanden habe.
So, ich gehe mein Vorhaben nocheimal schritt für schritt durch:

1. Urmodell:

Aus welchem Material würdest du Eike den Ur Rumpf bauen, damit er stabil, für mind. 20xabformen, und recht preisgünstig ist?
Ich würde styrodur nehmen und dann ordentlich mit Glasmatten belegen!

Vorgehensweise:
Schleifen dann füllern und schleifen dann feinschleifen dann lackieren und pollieren. Dann mit Trennwachs 6mal einstreichen.
Aus einer Harfaserplatte wird der Rand geschnitten dann noch einmal mit Trennwachs alles bestrichen.

Dann wird das Formenharz aufgetragen -> dann ins noch feuchte Formenharz werden die Baumwollflocken und oder Glasschnittzel hineingestreunt und die Ecken werden gefüllt.
Dann wird eine feine Glasmatte gelegt und anschließend dann eine größere und dann noch 4Lagen 160er immer Winkel von 45grad weitergedreht. Dann kommt noch Quarzsand zum Einsatz um das Volumen im groben Gewebe zu füllen.
Zuletzt wird noch einmal schwarzes Formenharz gepinselt.
Nach dieser Methode wird die zweite Urform der Rumpfwand gebaut

2. Mit dem Lack 2K Autolack von Glasurit wird in die Form lakiert, und dann wenn der Lack noch nicht ganz fest ist wird die erste dünnere Glassmattenlage verlegt. Anschließend dann noch 3x 160er Glasmatten und mit ein paar Kpohlerowings die wichtigen Stellen verstärkt.Dann noch 1Lage 160er bei der die Glasmatte am Rand 2cm stehen gelassen wird um die 2Rumpfteile zu verbinden (siehe r+g Formenbauanleitung).

Einkaufsliste:

100x60cm Hartfaserplatte = 5Euro
4m 5x5 Rechteck Buchenholz als Rahmen der Form =5Euro
1m² 49g Glasmatte (Leinen, Finish FK800) = 7Euro
5m² 160er Glasmatte (Körper , Finish Silan) = 22Euro
poxyd Laminarharz L 1kg =22Euro
Formenharz P : 1kg =24Euro
1 Lirte Baumwollflocken =8Euro
1000g Quarzsand =5Euro
Lack 2K Autolack von Glasurit. =30Euro
------------------------
128euro
und sagen wir mal 20Euro fürs trennmittel =150Euro

Was ich nicht finde in Österreich ist: Trennmittel Norpol W70
Wo bekommt man dies?

Vorhanden sind :
10m Glasrowings
10m Kohlerowings
1m²280er Glasmatte
Glasfaserschnitzel

Fragen:

1. Womit soll ich die Form lackieren (auch 2K Autolack) und wie polieren?
2. Muss ich unbedingt tempern (Stimmt das, dass dies das Erwäremen der Urform ist?)?
3. Wo sind die Passstifte und Passdübel, wie werden diese eingebaut? Sind sie notwendig?
4. Ist bei meinem Projekt das Trennmittel alleine ausreichend?Oberfläche sollte recht schön sein und stabil. (Hangflug)
5. Wenn du dir wirklich Arbeit beim Urmodell machen willst, dann bau auch eine gute Form. Meine Frage; woraus?
6. Beim Lakerieren empfiehlst du Vorgelat, was ist das und wo ist es erhältlich?

Danke für eure HILFE!!!!!
Besonderns an Eike!

Mit freundlichen Grüßen

Philipp
 
Was mich auch noch sehr interessiert,
wie bekomme ich bei so einer Voll GFK/CFK/... Fläche saubere Ruder hin. Das muss doch jetzt irgend wie raus gefräst werden, oder???

Gruß...

[ 27. September 2004, 18:59: Beitrag editiert von: Markus B. ]
 

plinse

User
Moin Markus,

Beim Bau legt man im Bereich des späteren Scharniers eine Lage 60er Aramid oder einen Streifen Abreissgewebe ein. Dann schneidet man links und rechts von den Rudern ein, durchschneidet auf der "Nichtscharnierseite" die Schale und ritzt die Gewebelagen auf der "Scharnierseite" ein, so dass das zähe Aramid oder das aus Nylon bestehende Abreissgewebe als Scharnier dienen. Die Kunst ist es, so weit einzuritzen, dass man ohne Beschädigungen das Scharnier losbrechen kann und trotzdem nicht zu tief zu ritzen, um die Scharnierlagen nicht zu beschädigen. Ist Übungssache, entweder es steht einer beim ersten Ruder daneben oder man sollte es an einem kleinen Leitwerk üben, wo es nicht weh tut es neu zu bauen.
 

plinse

User
Moin Philipp,

bin gerade dabei, eine Form für ein IOM-Schwert zu bauen (Segelboot). Da wir zu mehreren an dem Projekt arbeiten, besteht bis jetzt eine recht lückenlose Bilddokumentation, die ich in den nächsten Tagen zu einem Baubericht verwursten werde ;) . Ist man alleine in der Werkstatt, ist das immer so eine Hemmschwelle Bilder zu machen, da es jedes Mal neue Handschuhe kostet. Übrigens dringender Tip, kalkulier noch mal etwa 7€ für einen 100er Pack Handschuhe ein. Epoxy ist allergen und eine Harzallergie ist ja das letzte was man will ;) .

In Österreich kenne ich mich mit Einkaufsquellen nicht aus. Einige Preise, die du da so nennst, kommen mir allerdings deutlich überhöht vor.

Schau mal bei Carboplast:

160er Glas: 3,90€/m²
49er Glas: 3,90€/m²

des weiteren habe ich mir gerade einen 10Liter Eimer Baumwollflocken dort gekauft, der war deutlich unter 20€ und nicht 8€ für einen Liter. Naja das könnte ich so fortsetzen, bei www.Carboplast.de gibt es auch Norpol W70 und was man sonst so braucht. Harz würde ich dir L285 mit Härter H286 empfehlen, ... und mit einem kilo Harz kommst du nicht weit.

Wie gesagt, ich werde die nächsten Tage noch das neue Bildmaterial zu einem Bericht verarbeiten und das dann auf meine Page laden. Schritt für Schritt, deutlich präziser als beim Hangtokoloschi, etwas mehr Text ;) .

Zum Urmodell: Wenn du dieses auf Styrodurbasis aufbaust und dem Styrodur eine Form gibst, willst du da nicht mehr einiges an Glasfaser draufpappen. Man nimmt dafür erst mal wenige dünne Lagen. Wenn alles gut trennt, fällt das einfach nur auseinander. Wenn man Pech hat, halten die wenigen Lagen Glas dem Entformen nicht stand, man schleift an ihnen ja auch noch rum, ... normalerweise sollten sie es aber.
Wenn du ein Urmodell für 20 Entformungen haben willst (Planst du das als Leihurmodell?), dann bau leber einen robusten Rumpf aus der fertigen Form. Da fällt es leichter, ordentlich Material reinzuhauen, ohne die Kontur nacharbeiten zu müssen.

Mit dem aktuellen Glasuritlack habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, bezüglich Haftung auf dem späteren Bauteil, wenn man in der Form lackiert. Für positives Lackieren vom Urmodell geht er natürlich, später für das Lackieren in der Negativform würde ich eher Vorgelat empfehlen.

Der Bericht wird im Rahmen des Bauberichts unserer IOM-Boote kommen, ein Teil ist jetzt schon online, die Form ist aber erst zur Hälfte fertig und der Bericht kann ja nur hinterher hinken. Der Bericht wird mehrere Unterseiten bekommen, einige dürften für dich interessant sein. Teilweise stehen für mich aber noch Kommentare drinne, die Seite ist noch nicht ganz fertig.

[ 27. September 2004, 21:00: Beitrag editiert von: plinse ]
 
Hi,

Ich freu mich schon auf deinen Bericht, wirklich klasse von dir!!!!! :)
die Preis sind vom Österreichischen Vertrieb für r+g.
Du hast mich überzeugt ich bau gleich ein tolles Urmodell und nicht ein kleineres als Versuchs/Übungsprojekt.

Carboplast gefällt mir da viel besser!!!

Einkaufsliste:
3m Glasgewebe 49 g/m² = 13Euro
8m Glasgewebe 163 g/m² = 32Euro
Norpol W 70 = 19Euro
1Liter Microballons = 4Euro
1Liter Baumwollflocken = 4Euro
Hohlglaskugeln 1Liter = 4Euro
Epoxydharz L285 1,25kg = 15,5Euro
H 286 0,5kg = 8,5Euro
handschuhe 100er Pack = 7Euro
--------------------------------
insgesammt: 107Euro
+20Euro Formenharz und 20Euro Lack =

wenn ich doch noch kurz meine Fragen unterbringen darf ;) :

1) auf der hp finde ich kein Formenharz P, wo steht dies Eike?
2) Wie ergibig ist das norpol, wie oft kann ich die Form wachsen, brauch ich auch einen Schwamm?
3) Deine Andeutung mit dem lack habe ich nicht so ganz verstanden, welchen Lack sollte ich verwenden, der nicht zu teuer ist und gut haftet?
4) Wozu dient vorgelat, soll ich es verwenden?
5) Was ist tempern, ist dies erforderlich?
6) Brauch ich also keine Passstifte und Passdübel, wenn ich eine ordentliche Form baue.
7) Ist bei meinem Projekt das Trennmittel alleine ausreichend?Oberfläche sollte recht schön sein und stabil. (Hangflug)
8) Ich habe meinen ja von meinem F3F modell einen super geilen Rumpf, wird dieser mit Kratzern ect beschädigt wenn ich den als Urmodell nehme?

würde mich über eine beantwortung RIESIG :) :) :) freuen :)

PS:
Vorhanden sind :
1kg Laminarharz von r+g
10m Glasrowings
10m Kohlerowings
1m²280er Glasmatte
viele Glasfaserschnitzel
 
Hi,

die info von carboplast: Versand nach Österreich bis 5kg= 16,5Euro!
alles in allem wird mein Projekt recht teuer...

mfg

philipp
 
Hallo Philipp,

ein paar Anmerkungen zu deiner Einkaufsliste:

Oft lohnt es sicht beim Glasgewebe auf 5m bzw. 10m Rollen zu gehen da die Staffelpreise normalerweise bei diesen Mengen günstiger sind und wahrscheinlich brauchst Du sowieso irgendwann mehr Material.

Auch beim Harz liegst Du wahrscheinlich zu knapp. Ein Gewichtsverhältnis von Gewebe zu Harz/Härtergemisch von 1:1 erreichst Du normalerweise beim Laminieren von Bauteilen kaum.

Beim Formenbau würde ich eher 1:2 rechnen da Du ja auch für die Kupplungschicht usw. noch Harz brauchst. Wenn Du das Glasgewebe wie beschrieben kaufst plus dem Gewebe das Du schon hast liegst Du bei ca. 1750g Gewebe, d.h Du brauchst meiner Meinung nach mindestens 3,5kg Harz/Härtergemisch

Für den Formenbau kannst Du auch den noch langsameren Härter 287 nehmen, da wird auch bei sehr dicken Schichten nichts warm. Das ist der Vorteil des Harzsystemes L285, es kann mit den Härtern H500, H285, H286 und H287 kombiniert werden. Wir verwenden beim Formenbau für F3B-Modelle ausschließlich den Härter 287 und laminieren die Modell dann mit dem Härter 286.

Vorgelat kannst Du statt Farbe für die Oberflächenschicht nehmen, es ist farblos mit der Möglichkeit des Einfärbens durch Einfärbpasten oder in weiß erhältlich.

Paßdübel benötigst Du um die beiden Formhälften beim Schließen der Form exakt zu positionieren.

Durch Tempern kann die Festigkeit des Rumpfes erhöht werden, bei kalt(an)härtenden Epoxidharzsystemen wie dem L285 ist dies nicht unbedingt notwendig. Beim Tempern wird das Bauteil bzw. die Form bei erhöhter Temperatur längere Zeit gelagert (z.B. 12h bei 40°C) Dafür muß die Form aber ausgelegt sein bzw. beim Tempern von fertigen Bauteilen diese so gelagert werden das kein Verzug entstehen kann.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei deinem Projekt.

Gruß
Reinhold

[ 28. September 2004, 08:11: Beitrag editiert von: Reinhold Krischke ]
 

plinse

User
Moin Philipp,

je länger der Härter, desto wichtiger ist das tempern. Für L285 gibt es Härter wie Reinhold schon geschrieben hat vom H500 (15min Topfzeit) H285 ( glaube 45min) , H286 , H287 . Die letzten 3 kann man auch mischen, die Topfzeit ergibt sich dann anteilig.

Beim H287 wird vom Entformen ohne Temperung abgeraten, nur bei H500 wird es als aushärtend ohne Temperung bezeichnet, mit H285/286 wird eine Nachbearbeitung ohne Temperung angegeben, d.h. entformen kann man auch so, das Problem ist aber dass das Harz seine angegebenen Eigenschaften erst nach einer Temperung erhält. Ausserdem kann sich dein Modell dann im warmen Auto leichter zerziehen, ... wenn es nicht getempert wurde, diese ist schon zu empfehlen.

Bei Carboplast habe ich auch noch kein Formenharz auf der Page gefunden, leider, aber ansonsten sind die Preise dermassen günstiger, dass sich mehrere Bestellungen lohnen, du siehst ja, dass du deutlich mehr Material bereits eingeplant hast und trotzdem günstiger kommst.
Ausserdem halte ich es wie Reinhold. Lieber ein mal im Jahr der saure Apfel und eine ordentliche Menge Material kaufen, als 5 mal 2 Meter Gewebe ;) . Ich baue gerade den einen oder anderen IOM-Rumpf. Mit Verschnitt gehen da etwa 2-2,5m in einen Rumpf - schwups ist es weg...
Material hat die Eigenschaft zu verdunsten ;) .

So eine Dose Norpol hält ewig. Du trägst es dünn auf, so dass es einen leichten Schleier ergibt, polierst es und das mehrere Male. Viel hilft viel gilt hier nicht, der Schleier muss deckend und gründlich eingerieben sein, trägst du zu dick auf, musst du nur mehr weg polieren.

Der Lack - tja,m der muss chemisch sich mit dem harz verbinden, manche Systeme tun das, manche kannst du hinterher vom gebauten Modell wieder abziehen. Den neuen Glasurit konnte ich abziehen, den alten nicht. Wenn man aber etwas anschleift und dann lackiert (machst du in der Form aber nicht) dann ist er problemlos. Nimm statt dessen Vorgelat und du hast keine Sorgen mit haftung, auch wenn es vollkommen ausgehärtet ist, das macht das Arbeiten einfacher. Aber Vorgelat stinkt halt - ist auf Polyesterbasis.

Passstifte sind schon sinnig aber da kannste zum lokalen Eisenwarenhändler gehen, dir ein paar lose kaufen und umlaminieren, das siehst du auch bei meinem Bericht. Fassungen in der Form brauchst du nicht, das sind nur Hobbieformen und solch ein umlaminierter Passstift ist auch passgenau und hält im Hobbiegebrauch locker mit.

Norpol W70 reicht alleie aus, aber trenn lieber 10 mal. Deinem Rumpf (ist ja ein robustes Bauteil) sollte nichts passieren, wenn es keine Hinterschneidungen hat, das harz nirgendswo reinlaufen kann, du also alle Öffnungen abdichtest, du sehr sorsam trennst, lieber ein paar mal mehr als zu wenigt. Ich habe gerade eine Leitwerksform gebaut, da lag das Urmodell in der Werkstatt, ich wollte für das Kleinteil aber keine Formenharzdose aufreissen, habe es also mehrere Monate einfach immer mal mitgetrennt, wenn ich mal daran gedacht habe (effektiv wohl so 10-15mal) und als ich dann nach dem Bau die Umrandung abgenommen, den Überstand abgeflext und die 3 Passstifte rausgeschlagen hatte, fiel es einfach auseinenader Ich hatte mich gerade geärgert, keine Entformungskante in die Trennebene gelegt zu haben und grübelte, welche Ecke ich mit dem Beitel "attackieren" solle und die Form entschied sich zum aufgehen ohne Krafteinwirkung. Trennen ist die Lebensversicherung für dein Urmodell, mach es gewissenhaft, die zeit ist gut angelegt, bei der neuen Form des gleichen noch mal!!!
Wenn alles glatt geht, bekommt dein Urmodell nichts ab. Bekommst du aber eine Hinterschneidung am Rumpfausschnitt, weil du den nicht richtig dicht bekommen hast oder so, kannst du es aber auch zerreissen.
 

Yeti

User
Original erstellt von plinse:
Für L285 gibt es Härter wie Reinhold schon geschrieben hat vom H500 (15min Topfzeit) H285 ( glaube 45min) , H286 , H287 . Die letzten 3 kann man auch mischen, die Topfzeit ergibt sich dann anteilig.
Moin zusammen!

Noch eine Anmerkung dazu: H286 ist eine 50:50 Mischung aus H285 und H287. Wenn man also den Härter H285 und H287 hat, kann man sich da quasi beliebige Mischungen selbst brauen. Da sowohl H285 als auch H287 im Verhältnis 100:40 (Gewichtsteile Harz : Härter) gemischt wird, besitzt auch jede Mischung aus H285 und H287 das Mischungsverhältnis 100:40.

Wie Eike schon sagte: Je 287 desto Topfzeit, aber auch: Je 287 desto temper. L285/H287 wird zwar auch ohne Temperung hart, aber das Laminat bleibt spröder, wenn es nicht getempert ist. Außerdem besteht das Risiko, dass sich das fertige Teil bei höheren Temperaturen und schlechter Lagerung verzieht (z.B. wenn man das Modell im Auo liegen hat).

Toller Thread übrigens :)

Gruß Yeti
 
Hi,

danke für die weiteren infos, dann werde ich mehr Harz und auch vorgelat dazunehmen.

Toller Thread übrigens ;)
ich bedanke mich bei euch für die tolle Hilfestellung!

Eike, sag bitte hier bescheid wenn dein Bericht fertig ist. Danke dir! :cool:

mfg

Philipp
 
Hi,

diese sehr wichtige Frage hat leider keine Beantwortung erhalten, würde mich freuen wenn jemand diese MIT ERFAHRUNG beantworten könnte:

a) Ich habe meinen ja von meinem F3F modell einen super geilen Rumpf, wird dieser mit Kratzern ect beschädigt wenn ich den als Urmodell nehme?

Thanks :)

mfg

Philipp
 

plinse

User
Original erstellt von plinse:


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Norpol W70 reicht alleie aus, aber trenn lieber 10 mal. Deinem Rumpf (ist ja ein robustes Bauteil) sollte nichts passieren, wenn es keine Hinterschneidungen hat, das Harz nirgendswo reinlaufen kann, du also alle Öffnungen abdichtest, du sehr sorsam trennst, lieber ein paar mal mehr als zu wenigt. Ich habe gerade eine Leitwerksform gebaut, da lag das Urmodell in der Werkstatt, ich wollte für das Kleinteil aber keine Formenharzdose aufreissen, habe es also mehrere Monate einfach immer mal mitgetrennt, wenn ich mal daran gedacht habe (effektiv wohl so 10-15mal) und als ich dann nach dem Bau die Umrandung abgenommen, den Überstand abgeflext und die 3 Passstifte rausgeschlagen hatte, fiel es einfach auseinenader Ich hatte mich gerade geärgert, keine Entformungskante in die Trennebene gelegt zu haben und grübelte, welche Ecke ich mit dem Beitel "attackieren" solle und die Form entschied sich zum aufgehen ohne Krafteinwirkung. Trennen ist die Lebensversicherung für dein Urmodell, mach es gewissenhaft, die zeit ist gut angelegt, bei der neuen Form des gleichen noch mal!!!
Wenn alles glatt geht, bekommt dein Urmodell nichts ab. Bekommst du aber eine Hinterschneidung am Rumpfausschnitt, weil du den nicht richtig dicht bekommen hast oder so, kannst du es aber auch zerreissen.
Damit hatte ich das eigentlich beantwortet, eine Garantie kann dir keiner geben, ich habe aber bereits mehrere Rümpfe abgeformt, die das ohne Spuren überstanden haben, ein mal ist etwas Formenharz in den Ausschnitt unter der Fläche reingelaufen und da hat es den Rumpf beim Entformen auf etwa 1 cm eingerissen, bis das reingelaufene Formenharz sich rausgezogen hatte, auf solche Kleinigkeiten kommt es halt an.
Du kannst solche Öffnungen natürlich auch dick und breit dicht tapen, aber dann hast du diese dicken, breiten Spuren in der Form...

Übrigens ist die eine Schwertformenhälfte für das IOM jetzt von der Trennebene runter und der zweite Formenbau ist mit dem ersten praktisch identisch. Bis der startet, wird jetzt erst mal wieder ausgiebig gewachst.

Kannst dir den bisherigen Bericht schon mal anschauen, wenn du willst:

http://www.speed-mania.de/Projekt_IOM_schwert.html
 
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