verhältnis rumpflänge-spannweite

ogar

User
hallo,

gibt es ein optimales verhältnis rumpflänge-spannweite? oder zumindest eine faustformel für die längen?
ich meine mal gehört zu haben, daß das hlw 5x die tragflächenwurzeltiefe hinter der fläche liegen soll.
aber wenn dann hätte ich das gerne bestätigt.

danke, fliegergruß, ogar
 

Kuban

User
...recht allgemein

...recht allgemein

Hallo Ogar,

ich bin zwar kein Crack, traue mich trotzdem mal was dazu zu schreiben.

Die Frage nach einem optimalen Verhältniss Rumpflänge/Spannweite läßt für mich den Schluß zu, daß dein Projekt kein Vorbild hat......sonst hätte sich ja die Frage erübrigt. ;) Somit wirds also ´ne Eigenkonstruktion. Motorflieger oder Segler ?
Ich laß mal Konstruktionen wie Nurflügler, Enten o.ä. außen vor.
Persönlich sehe ich keinen direkten Zusammenhang zwischen der Spannweite und der Rumpflänge eines Flugzeuges, solange die Fläche das Gewicht der Maschine auch vernünftig tragen kann.....ok, einen ästhetischen vielleicht.
Tragflächen kämen auch ohne Rümpfe und Leitwerke aus, wenn du es irgendwie hinbekommen würdest, daß sie mit dem richtigen Anstellwinkel durch die Luft fliegen.....o.k....Nuris bekommen das hin. Alle anderen brauchen den Rumpf als Leitwerks- und eventuell Antriebsträger. Allgemein könnte man vielleicht sagen, daß der Abstand zwischen Tragfläche und Leitwerk (Hebelarmlänge) die Reaktion des Fliegers auf Ruderbefehle beeinflußt. Bei langem Hebelarm (z.B.Trainer, Thermiksegler) reagiet die Maschine "langsamer" oder ruhiger auf Ruderbefehle als bei kurzem Hebelarm (z.B. Racer, Kunstflug). Natürlich spielt da auch die Rudergröße eine Rolle.
Allerdings fängt der Rumpf bei "normalen" Fliegern ja nicht erst an der Tragfläche an.....persönlich denke ich, daß jeder das Design gestalten kann, wie es ihm gefällt, wenn er dann was den Leitwerkshebel angeht mit dem Ergebnis (Reaktion auf Ruderbefehle) leben kann. Die Rumpflänge vor der Tragfläche dient in der Regel der Unterbringung des Antriebs, hier muß Gewicht rein, um das Moment durch das Leitwerk auszugleichen und den Flächenschwerpunkt richtig hinzubekommen. Wie lang dieser Teil letztendlich wird ist wohl auch eher eine Designfrage....wenn das mit dem Schwerpunkt dann noch klappt. Allgemein: je länger der Rumpf vor der Fläche wird, desto leichter sollte er gebaut werden.

Zugegeben, die Antwort ist vielleicht etwas knapp für eine so allgemeine Frage. Über das Thema sind bestimmt schon ganze Bücher geschrieben worden. Ob es ein Optimum für eine Leitwerkshebellänge gibt hängt sicher mal ganz davon ab, was der Flieger können muß, wenn er mal fertig ist.
Wenn´s denn tatsächlich eine Eigenkonstruktion werden soll kann man ja trotzdem mal bei den Großen nachmessen oder sich was abschauen.


Gruß

Kuban
 

ogar

User
hallo,

liest sich spannend. weil offensichtlich n haufen andere faktoren ne rolle spielen.

fakt ist, daß es (natürlich) nicht um irgendwas scalemäßiges geht. ich habe da eine handvoll "nacksche" rümpfe. und letztens ein paar flächen übernommen. da habe ich also die sw, flächengrundriß, profil (= mgl. einsatzzweck) schonmal vorgegeben. im speziellen fall ~2,8m sw, rechteckflächen, altes f3b-profil (E?).
die rümpfe sind auch alte f3b-stücke, also solche, die noch halbwegs nach flugzeug aussehen...;) das wollte ich freudebringend kombinieren.
meines erachtens besteht ein direkter zusammenhang zwischen sp und ewd. also selbst wenn der sp (lt. plan) im richtigen bereich liegt, dann kann ein falscher ewd alles zunichte machen. ich habe so einen fall bei einer schaumwaffel hier, da bin ich immernoch am experimentieren.
oben lese ich, und daß hatte ich bisher außer acht gelassen, daß die rudergröße auch ziemlich wichtig ist. da könnte es schon sein, daß mein bisheriges wissen nicht reicht, um was zu fertigen, was nach einem handschmiß über werferhöhe kömmt.

gabs da nicht auch mal ne software, wo man den grundriß des fliegers eingeben konnte und dann zumindest der sp ausgerechnet wurde?

danke, fliegergruß, ogar
 
Wenns nach Augapfel stimmt, ists nicht so verkehrt. Die Erfahrung, schon einige Flugzeuge angeschaut zu haben, verhindert da grobe Missgriffe.

Wesentlich ist eigentlich das Leitwerksvolumen (Leitwerksfläche mal Hebelarm), aber auch hier hängt es vom Momentenbeiwert des Flächenprofils ab, (Hochgewölbte Profile müssen mehr Moment mit dem Leitwerk kompensieren.)

Ist das Leitwerksvolumen zu klein wird das Flugzeug nicht gleich unfliegbar, der Trimmbereich (der Bereich fliegbarer Geschwindigkeiten) wird schmal. Ebenfalls eine Rolle spielt die Schwerpunktlage; da ein weit vorn liegender Schwerpunkt stabilisiert, macht er ebenfalls den Trimmbereich schmaler. Liegt er zu weit vorn, kann es sein, dass die vom ca her mögliche Mindestgeschwindigkeit nicht mehr getrimmt werden kann.

Wendigkeit ist ebenfalls ein Thema. Bei gleichem Leitwerksvolumen ist ein kurzer Rumpf mit grossem Leitwerk i.d.R. wendiger.

Eine einzige "Ideale" (optimierte) Leitwerksträgerlänge gibt es nicht; die Frage ist: optimiert wofür?
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten