Elektrisch beheizte Formen?

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Formenbauer,

hat schon jemand eine elektrisch beheizte Form gebaut und könnte mir ein paar Tipps geben?
Meine Form wird ca. 2,6 m lang und bis zu 75 cm breit. Ich hätte diese aus bestimmten Gründen gerne beheizt. Als Heizquelle hätte ich Rowingbänder oder Rowings vorgesehen. Als Stromquelle steht ein 20V/25 A Netzteil zur Verfügung oder eben 220 V. Die maximal ereichbare Temperatur soll bei 40 Grad liegen. Der Aufbau der Form könnte mit Formenharz und Laminierkeramik erfolgen. Wird aber auf Grund der Größe der Form etwas schwer. Kann man auch klassisch gebaute Formen mit symetrischem Lagenaufbau beheizen? Einschlägige Ausbildung/Erfahrung im Umgang mit elektrischen Geräten ist vorhanden. Freue mich über jeden Tipp.
 
Hallo Claus, ich bin zwar fast ein Leichtfugzeugbauer, aber wir arbeiten ohne beheizte Formen...
Aber am Montag treffe ich KOllegen einer anderen Firma, die jeden Tag amit zu tun haben! Ich werd mir mal alles aufschreiben (wie es gemacht wird) und dir dann zusenden! Okay? Musst dich nur noch ein wenig gedulden ;)

Also, bis dann, Christian
 
Hi,
wenn du in deinem Keller Platz hast unter der Werkbank, dann mach dir doch dort einen Temperschacht. Unter meiner Werkbank der Schacht hat 3,5m länge ist 1,0m tief und knappe 0,9m hoch. 2-stufig beheizt, digitale Temperaturüberwachung (Steuerung) bei 50 Grad. :D

Sowas könntest du dann für alle deine Projekte verwenden und ist im Gegensatz zur Formenheizung reperaturfähig, wenn mal was wäre..!

Ein Kollege von mir temperiert seine Formen mit Wasser (Heizschlangen in der Form und Wasserkreislauf)
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Danke für die ersten Antworten.
@Christian
Ich warte einfach mal auf Deine Antworten. Der Formenbau wird wohl erst in drei Wochen beginnen. Momentan muß ich das Urmodell noch schleifen.

@Hans Joerg
Ich habe auch einen "Heizschacht" unter meiner Werkbank. Leider ist der nur 1,90 m x 0,4m x 0,4m unter einem Teil der Werkbank, mehr Platz habe ich momentan nicht. Der Kasten hat ebenfalls digitale Temperaturüberwachung bis 40 Grad (Treibhaussteuerung aus dem Gartencenter) Die Idee mit der Wasserheizung klingt auch nicht schlecht.

Ein Grund warum ich eine beheizbare Form möchte liegt darin, dass beim Vakuumabsaugen warmes Harz fließfähiger ist und somit überschüssiges Harz besser vom Vlies aufgenommen wird. Auf Grund der Größe der Form hilft mir angewärmtes Harz nichts. Und eine vor dem laminieren beheizte Form verkürzt die Zeit bis zum Angelieren. Mein Gedanke ist also: Großflächiges Aufheizen der Form in möglichst kurzer Zeit, erst wenn die Absaugpumpe läuft. Ich hoffe, dass ich da nicht auf dem Holzweg bin.
 

Thommy

User †
Hallo Claus,
ich kenne jemand der seine Formen durch eine Lage Kohlegewebe in der Form elektrisch beheizt.
Näheres zur Leitfähigkeit findest Du bei
http://www.swiss-composite.ch/
Der Chef treibt sich seit heute auch hier rum unter dem Decknamen Giotto (Herzlich wilkommen Rolf :D ).
Der weiß sicher auch was zu dem Thema, vielleicht läßt es ja die Zeit zu ;)
Gruß
Thommy
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas,

danke das war ein "heißer" Tipp. Vor allem bestätigt er ungefähr meine Messung, die ich inzwischen an einem 1 Meter langen 3600 tex Rowing gemacht habe.
Nebenbei habe ich unter dem Link noch die Lösung für das Kabinenhaubenziehen gefunden. Nicht das ich den Vorgang und die notwendigen Apparaturen nicht kennen würde. Aber der Tipp mit dem Gasgrill ist geradezu genial, vor allem wenn man so einen greifbar hat :)
So jetzt gehe ich vors Haus und werde mit einem Gummi meinen HLG in die Luft schießen. An Bord natürlich: das picolario. Funktioniert wirklich prima. Ab 30. Mai ist es dann für vier Tage im Dauertest auf der Gerlitzen im Einsatz...
Nochmals Danke und ciao

Claus
 

Thommy

User †
Hallo Claus,
freut mich mal wieder geholfen zu haben.
Die Tips bei Swiss-composite sind immer einen Download wert. Noch besser ist es natürlich wenn Rolf Sutter zum Thema einen Vortrag hält, der Mann ist einfach kompetent ;)
Gruß
Thommy
 
Hallo Claus...

sorry, wurde doch was später aber wie ich sehe, bräuchte ich meine Tips gar nimmer abgeben :)
Bist ja schon bestens versorgt!
Aber jetzt will ichs trozdem loswerden...
also, im Flugzeugbau machen wir´s so:
Bevor die letzte Gewebeschicht in die Form kommt,
werden Kohle/Kevlar UD-Bänder längs aufgelegt. Alle gaaanz dicht an dicht! so,die Enden, die etwas länger als die Form gelassen wurden, werden jetzt einzeln mit Quetschülsen zusammengepresst. Dann werden an jeder Seite alle Hülsen miteinander verlötet.-->Anschlüsse für Strom legen!
So, ist das geschafft, wird alles auflaminiert und die letzte Lage für die Form kommt drüber...Dann halt noch Lack...etc...

So machen wir Leichtflugzeugbauer das :)

Tschüss, Christian
 
Bekommt man mit dieser Kohlerovingheizung auch 80 bis 90 Grad hin??
Ich will eine Depronplatte beidseitig auf diese Temperatur aufheizen um später tiefziehen zu können....
 
Wäre nicht schlecht da einige Daten zu bekommen. Habe vor so eine ARt Waffeleisen zu machen...da ich nicht vor habe für jeden Test ne beheizte Form zu machen...
Dieses Waffeleisen soll eine temp. Länge von ca. 60-70 cm haben, Breite ca. 30 - 40 Centimeter.
Am Ende soll einfach ne Depronplatte die auf nen Rahmen gespannt ist oben und unten gleichmässig erhitzt werden (so um die 80 - 90 Grad)...dann hat man ca. 10 Sekunden Zeit, die Platte mittels tiefziehen zu verformen!
Was schlagt ihr mir vor, wie ich die Platten aufbaue?? Bin für jede Hilfe dankbar, auch gerne für neue Vorschläge die Depronplatte gleichmässig´oben und unten zu erhitzen!

Danke für die INfos..
 

steve

User
Hallo,
bin auch gerde dabei eine Flächenform zu bauen und wollte dabei gerne eine Formenheizung realisieren.

Dabei möchte ich eine 100W-Heizung pro Formenhälfte einsetzen. Formfläche ca. 80qdm. Habe dazu ein Heizkissen auseinander genommen und will die Heizleitung in die Blähglashinterfüllung einbringen.
Für die Form möchte ich ein Harzsystem von R&G mit dem 161er Härter verwenden. Wenn es sachgerecht temperaturgeführt wird, sollten auch Temp-Spitzen von 110° wegegesteckt werden können.

Die Heizleitung ist von der Temp. auf 45° begrenzt - zumindest erhitzt sie sich ausserhalb des Kissens nicht höher. Isoliert im Kissen sind auch schon mal 60° drin. Ich möchte es ca. 10mm über der Formschicht in der Hinterfüllung positionieren.

Meine Sorge sind aber dennoch ungünstige die Temp.- Spitzen und Harzerweichungen z.B. wenn der Holmsteg etwas knapp bemessen wurde.

Mach ich mir da zu viel Sorgen?

Grüsse
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wenn Du nicht über die Tg des Harzes kommst, dann ist eine Erweichung nicht zu befürchten. Das Problem hier ist aber vielmehr, dass sich über kurz oder lang die Gewebestruktur an der Formoberfläche abzeichnet

Ich hab einen relativ guten Draht zu Prof. Funke, der an so etwas schon seit einiger Zeit dran ist (Stichwort: Fibretemp). Die Oberflächen der gezeigten Demoformen waren aber nie wirklich 100 % perfekt. Das verwendete Kohlegewebe zeigte sich immer noch leicht , und die äussere Deckhaut war wirklich perfekt per Vakuuminfusion gefertigt
 

Arne

User
Hi Steve,

mal anders gefragt, warum willst du denn diesen Weg? Statt einer einfachen, sicheren und bewährten Temperbox?

Gruß Arne
 

Flugass

User gesperrt
Habe dir Mail gesendet!
Dazu wäre unser patentiertes Heizvlies unserer Firma ideal. (Fa. Schirmung 2000)
Es ist flexibel, und kann im Niederspannungsbereich betrieben werden!
Temperatur bis 120 Grad möglich.Werde dir mal Muster zukommen lassen!

Daniel
 

FamZim

User
Heizleistung.

Heizleistung.

Hallo

Ich habe im Keller immer kalte Füße gehabt und mir eine Fußbodenheizung laminiert.
Bestehend aus einer 2 cm Stero-Platte mit ~ 50 m Konstantandrat, in einem nach und nach aufgebautem Laminat.
Also 50 dm² und etwa 100 W Heizleistung.
Das wurde an der Oberfläche, auf die ich mich dann stellte, nur gut Handwarm mehr nicht! (45°).

Wenn nun eine Form geheizt werden soll dauert das natürlich, da die ganze Masse ja erst warm werden muß.
Zum Schluß erreicht sie dann, der kühlenden Oberfläche entsprechen, eine Enttemperatur.
Die ist nicht grundsätzlich überall gleich, sondern an kleinerer Fläche höher als an grösserer, wenn überall die gleiche Leistung reingeht.
Und an dicken Stellen wird sie später erreicht.
So kann auch "Wärmestau" an ungünstigen Stellen entstehen. (Grade bei Elektroheizung).
So 2 W auf 1 dm² müssen schon sein!

Gruß Aloys.
 
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