GfK-Beschichtung auf Sandwichflächen // Erfahrungssammlung

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo Epoxiperten

Das Tehma ist sicherlich nicht neu, zu RCO-Zeiten habe ich den ein oder anderen Thread hierzu gelesen.
Warum sollen wir RCN nicht nutzen, um Erfahrungen zur Beschichtung von Sandwichflächen (Styro-Abachi oder Styro-Balsa) mit GfK zu sammeln.
Wenn ich mich recht entsinne gibst eine Unmenge von Verfahren um die Flächen zu beschichten:

  • GfK-Matte / Epoxi
  • GfK-Matte / Epoxi verdünnt
  • GfK-Matte / G4 Vosschemie
  • GFK-Matte / Wasserlack
  • GFK-Matte / Treppenlack
Ich selber habe erst einmal die Flächen eines drei Meter Seglers mit 49g-Matte und veerdünntem Epoxi beschichtet. Das hat noch einigermassen geklappt, an das anschließende Spachteln und Schleifen denk ich nur mit Grauen. Zum Schluß mußten die Flächen zweifarbig gespritzt werden und waren eigentlich ganz pasabel.
Gibst andere Möglichkeiten die Matte "arschglatt" auf das Holz zu bringen wie z.B.:
  • GfK/Epoxi auf Folie auftragen und gemeinsam mittels Vakuum aufbringen?
Ich würd mich freuen, wenn wir es hier zustande brächten, einen allgemeinen "Wissenspool" zum Thema zusammen zu bekommen.
Also ran an Eure Tastaturen und munter drauflos geschrieben.

[ 03. Mai 2002, 19:54: Beitrag editiert von: FlyHein ]
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo Epoxiperten

Der Link von HARU ist schon klasse und sicher ein guter Einstieg in das Thema.

Macht ihr das alle so? Das kann ich kaum glauben denn die Kreativität unter uns Modellbauern ist sicher größer.

Also listet doch hier eure persönlichen Beschichtungs-Tips.

'nen schönen VATERTAG wünsch ich

[ 08. Mai 2002, 23:18: Beitrag editiert von: FlyHein ]
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Hallo,

mehr oder weniger läufts ja immer auf dasselbe hinaus. Ich machs so:

Holzoberfläche mind. 1x mit Clou Schnellschliffgrung streichen, mit 180er oder 240er drüberschleifen, 49g/qm Gewebe trocken auflegen, mit Schaumstoffroller Laminierharz (L280, bei mir unverdünnt) dünn aufrollern. Oben und unten gleichzeitig ist schon gut. Aushärten lassen.

Wichtig ist, dass man kein "billiges" Harz nimmt. Ich hatte schon Sorten, die bei dünnen Schichten ( kleiner als 2x 80g/qm) nicht durchhärteten. Mit R&G Zeug oder Luftfahrtharz L280 ist man auf der sicheren Seite.

Nach dem Aushärten schleif ich gaaaanz leicht drüber mit 240er, um anschliessend mit nem Gummispachtel hauchdünn reines Epoxy aufzutragen. Das sollte dabei richtig schön in die Mikrolöcher gedrückt werden, die man meiner Meinung nach mit Spachtel oder Füller nur schwer zubekommt. Vorher natürlich Staub runtersaugen. Danach mit 400er nass glattschleifen, Grundierfüller spritzen, schleifen, Farbe spritzen, schleifen, schwabbeln, fertig.

Am nervigsten sind die runden Löchlein (Gewebezwischenräume ohne genug Harz zwischen), in die Farbe beim Spritzen niemels reinläuft, sondern aufgrund der Oberflächenspannung immer schöne Krater drumrum aufbaut :) Die sollten vorm Spritzen auf jedenfall zugespachtelt sein, denn durch die Lakierung gehen die nie weg.

Jetzt dürfen die Parkettlack-Anhänger die Alternative schreiben.

Gruß, Oliver
 
hallo!

noch eine variante:

orapaint eks-klarlack und die oberfläche versiegeln. dann gewebe auflegen und nochmal mit orapaint-eks-klarlack (1-2-anstriche) aufpinseln. danach mit 240er papier zwischenschliff. dann fillern. mit dem besagten lack und microballoons läßt sich ein prima filler herstellen leicht im gewicht und leicht zu verarbeiten, prima zu schleifen. 1-2 schichten filler, jeweils mit 400er papaier naß zwischen geschliffen, dann endlackierung womit wohl? eks-lack entweder pistole, pinsel oder roller. der eks-lack hat die besonderheit, daß es viele verschiedene mischlacke dafür gibt (neuerdings als paste). damit kann die komplette prozedur von anfang an bereits in der gewünschten grundfarbe eingefärbt werden, was für die decklackierung am schluß entsprechend farbe spart. ich habe das an meiner cap 231 zum ersten mal eine gewebebeschichtung so gemacht. da ergebnis war klasse, die schleiferei bleibt einem zwar nicht erspart, aber der lack läßt sich wesentlich besser verschleifen als harz.

gruß

marko
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo headhunter

Mit Orapaint hab ich bisher nur einen Rumpf lackiert.
Wenn ich dich richtig verstehe grundierst du die Holzoberfläche zunächst mit dem EKS-Klarlack.
Frage: kann auch mit normalem Porenfüller (zB. CLOU Schnellschliffgrund) grundiert werden? Ist billiger.
Die Matte bringst du nach dem Zwischenschliff dann auch mit dem EKS-Lack auf.
Frage: Hat der Lack eine ausreichende Klebkraft, um das Gewebe auch um shärische Formen zu laminieren?
Nach dem Aushärten des EKS-Lacks (Zeit?) schleifst du zwischen und fillerst dann. Du schreibst, daß der Filler aus EKS-Lack und Microballons entsteht.
Frage: welche Konsistenz hat dein Filler? kannst du ihn mit dem Pinsel/Schaumstoffrolle auftragen oder spachtelst du ihn auf? In diesem Beitrag (http://www.swiss-composite.ch/scs3/d/hobbytip.html) wird gespachtelt.
nächste Frage: Hast Du Ausschnitte (Querruder, Servoschächte) erst nach der Beschichtung/Schleifen rausgetrennt oder vorher?

[ 16. Mai 2002, 10:38: Beitrag editiert von: FlyHein ]
 
Hallo Flyhein!

also die vorherige grundierung mit einem anderen lack (z.B. clou) ist dann kein problem, wenn sich die lacksorten vertragen. das müsste im einzelfall getestet werden. Clou-Lacke habe ich noch nicht verarbeitet. der eks-lack hat eine ausreichende klebekraft um 27g-gewebe auch am randbogen zu verkleben. die konsistenz des fillers kannst du selbst einstellen. du rührst den lack an und gibst dann entsprechend die microballons hinzu. ich habe die konstitenz so eingestellt, daß ich das fillermaterial mit einem pinsel aufbringen konnte. zwischengeschliffen habe ich dann mit dem korkklotz und naßschleifpapier. Die querruder habe ich zuvor ausgetrennt und die ausschnitte bearbeitet. die scharniere habe ich erst vor dem letzten lackiergang angeschlagen und das ganze dann mit der pistole gespritzt. auf www.orapaint.de kann man sich eine "lackierfibel" downloaden. die enthält prima tipps zur verarbeitung der lacke (auch von anderen herstellern natürlich", spezielle tipps zum aufbringen von gewebe mittels eks-lack, etc. das ding sit wirklich prima, da es auch ganz allgemeine hinweise zur verarbeitung von 1- oder 2-komponenten-lacken enthält und aber im speziellen die verarbeitung der orapaint-systeme erläutert. ich habe mich strikt daran gehalten und eine super oberfläche erzielt, ohne daß ich vorher jemals erfahrungen mit solchen dingen gemacht hatte. bei mir wird keine styro-balsa-fläche mehr gebügelt. zumindest nicht mehr an motormodellen.

gruß
marko
 

AJ

User
Hallo,

hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Beschichten von Tragflächen ?
Habt Ihr auch schon mal nachgewogen, wie schwer diese Beschichtung pro dm² war?

Weil mich das derzeit (mal wieder) stark interessiert hab ich mal angefangen
ein paar Testbeschichtungen zu machen, auch um zu sehen, in wie weit das Absperren von Balsa mit z.B. Clou Schnellschliffgrund was bringt.

Da ich nur Epoxidharz im Haus hab liegt der Schwerpunkt ca. 75mm hinter der Nasenl... äh...
also auf dem Beschichten mit Epoxidharz.

Andere Gewichte (EKS-Klarlack, Parkettlack etc) würden mich aber auch stark interessieren !

Für die Tests hab ich einfach von einem Balsabrett 10cm-Stücke abgeschnitten und wie folgt behandelt :

Test-Objekt 1:
Balsa 2mm, 10x10cm
roh : 1,8g
Bebügelt mit Oracover-Folie weiß : 2,6g
„Beschichtungs“-Gewicht : 0,8 g/dm²
Es mag an meiner Abneigung gegen Bügelfolien liegen oder daran dass ich weiss wie toll beschichtete Flächen aussehen können, aber so richtig überzeugt hat mich die Folie nicht.
Erstens sieht man noch etwas das Holzrelief und zweitens wenn man genau hinsieht (naja ok, nur dann) sieht man auch noch durch das Weiss das Holz durchschimmern. Und so richtig glatt isses auch nich. Bäääh.
Ich schätze mal, es gibt dickere und deckendere Folien. Aber die sind ja dann auch wieder schwerer. Vielleicht hat da ja auch jemand ein paar Zahlen.

Test-Objekt 2:
Balsa 2mm, 10x10cm
Roh : 1,6g
Nach einmaligem Anstrich mit Clou Schnellschliffgrund : 1,8g
Nach Beschichten mit 48g/m²-Glasgewebe und und R&G Epoxidharz L/Härter SF: 2,8g
Da nach dem Aushärten noch sehr deutlich die Gewebestruktur zu sehen war, hab ich das Testbrettchen, wie im R&G-Ratgeber „Tragflächenbeschichtung“ beschrieben, mit Epoxid-Harz gespachtelt (nicht getixt, aber rot eingefärbt).
Gewicht nach diesem Spachteln : 2,9g
Nach dem Aushärten und beschleifen war die Gewebestruktur immer noch sehr deutlich zu erkennen :mad:
Darum hab ich einfach mal Spritzfüller aus dem Autozubehör(Baumarkt) draufgesprüht (der stand hier noch so rum).
Gewicht : 3,0g.
Nach dem Trocknen des Füllers war stellenweise IMMERNOCH die Gewebestruktur zu erkennen :mad: , ausserdem waren noch ein paar Mikrolöcher zu sehen. Also diese mit Molto-Schnellspachtel gestopft und auch über die Stellen gegangen, wo die Gewebestruktur noch durchkam.
Gewicht : 3,7g
Nach dem Härten wurde das Stück erst mal mit 400er nass geschliffen. Soweit ich das sehen
konnte war die Oberfläche jetzt ganz annehmbar und nach weiteren Feinschliffen (bis 600 oder 800?) wäre diese Oberfläche wohl bereit zum lackieren (was ich wohl auch noch tun werde)
Gewicht bis hierhin : 3,3g
Macht also ohne Lack ein Gewicht nur für die Beschichtung von 1,7g/dm².

Test-Objekt 3:
Balsa 2mm, 10x10cm
roh : 1,7g
kein Clou-Schnellschliffgrund
nach Beschichtung mit o.g. Gewebe und Harz : 3,0g
Hier zeigt sich schonmal am Gewicht dass das Clou-Zeugs tatsächlich was zu bringen scheint. Zwar nicht viel, aber immerhin.
Da es beim verwendeten Harz um eins mit recht kurzer Topfzeit handelt ( 15min ) schätze
ich kommt der Vorteil bei Langzeit-Harz noch stärker zum tragen, weil dieses dann ja viel mehr Zeit hat, um lustig ins Holz einzuziehen.
Nach dem Aushärten wurde kurz übergeschliffen und wie bei Objekt 2 mit rot eingefärbten,
nicht getixtem Harz das ganze abgezogen. Hier zeigte sich auch optisch, dass im Vergleich zu Objekt 2 deutlich mehr Harz zum Spachteln gebraucht wurde was darauf schließen lässt dass etwas Harz ins Holz „abgewandert“ ist anstatt, wie es sich gehört, die Lücken im Gewebe zu füllen.
Gewicht bis hier her : 3,2g

Tja, und wieder das gleiche Problem : die Gewebestruktur war immer noch deutlich zu erkennen :mad:
Also diesmal NOCHMAL mit Harz abgezogen, diesmal mit eingedicktem (Talkum vom Reifenhändler, daher SCHWARZ)..... scheint aber nicht viel gebracht zu haben, denn neben
einem nicht messbaren Gewichtszuwachs ( immer noch 3,2g ) ist die Gewebestruktur immer noch zu erkennen :mad:
Aber erst mal schleifen und dann weiterschauen, man weiss ja nie...

Zu guter letzt bin ich gerade dabei, das 4. Objekt vorzubereiten:

Test-Objekt 4 :
Balsa 2mm, 10x10cm
roh : 1,7g
nach 2x Clou Schnellschliffgrund : 1,9g

Was jetzt noch kommt ist wieder das Beschichten.
Wenn das ausgehärtet ist, werde ich diesmal was anderes ausprobieren :
Ich werde mit dem Harzansatz erst mal das Gewebe abziehen um die Mikrolöcher
zu stopfen ( so gut es geht ) und dann das Harz verdünnen (Aceton oder Alkohol) und
mit einem Pinsel eine dünne Schicht aufbringen, die hoffentlich aufgrund der niedrigen Viskosität gut verläuft, vor allem in die kleinen Vertiefungen im Gewebe. Dort soll sie sich sammeln und diese Vertiefungen ausfüllen. Als Ergebnis erhoffe ich mir eine möglichst glatte Oberfläche, die nicht mehr so schweisstreibend zu verschleifen ist.
Nach dem Aushärten wird das dann überschliffen, und dann beim anschließenden wiegen werde ich sehr gespannt sein.

Ich habe schonmal viel Lehrgeld bezahlt beim Beschichten von einem Paar Seglerflächen.
War eine scheiss Arbeit, und vieles würd ich heute anders machen. Aber na ja, irgendwann
fängt man ja mal an
Die Flächen sind aber dennoch recht hübsch geworden. Hübsch schwer. Aber trotzdem, die Oberfläche war nach dem Lackieren schon ziemlich Voll-Gfk-like.
Eine Fläche hatte ca. 21 dm², und da es doof wäre nur die Ober- oder Unterseite zu beschichten, betrug die ganze zu beschichtene Fläche also ca. 42dm² pro Hälfte.

402 g wog die Fläche ohne Folie, 600 gr mit allem. Schluck. 402gLeerfläche + 17g(Servo) + ca.20g(Kabel, geschätzt) = 439g. Oh mann. Ich hab es bisher immer vermieden genau nachzurechnen. Satte 160g schwerer war die fertige Flächenhälfte, das entspräche einem Gewicht von ca. 3,8g/dm² für Glas, Harz, Füller + Lack :eek:
Im Vergleich dazu noch mal die Oracover-Folie : 0,8g/dm² !! Ich werde nachdenklich.
Allein das Tragflächenfinish hat meinen Flieger um 320g schwerer gemacht, wichtig ist aber noch zu erwähnen dass ich Depp damals wohl 80g/dm²-Glasgewebe genommen hab und nat. KEIN Clou vorgestrichen hab :mad:
(„Nur das Beste für meinen neuen Flieger!“) Naja. Den Flächensatz hab ich dann erst mal als Mahnung in eine Ecke gestellt und mir sicherheitshalber neue Flächen geordert :)
Damit liege ich laut R&G auch weit ausserhalb des „Üblichen“ von 1,2g/dm² bis 3g/dm³.
Außerdem steht da ja noch dass, wenn man das Beschichten erst mal raushat, dies wohl jeder noch so guten Folie vorzieht.
Hm.
So.
Ich würde meine nächste Fläche, sollte mich wirklich dieser Teufel nochmal reiten, übrigens mit 48g/dm²-Glas beschichten, 25g/dm² erscheint mir recht dünn und die Angaben und das schlechte Handling kann ich recht gut nachvollziehen.
Oder gibts jemanden der lieber 25g/dm² nimmt ?

[ 27. August 2002, 20:45: Beitrag editiert von: AJ ]
 
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