6 mm Depronfläche verstärken

Moin, wollte mal an alle Spezialisten folgende Frage loswerden:

Bin gerade am Bau eines Doppeldeckers aus Depron. Die Flächen sollen eine gerade Platte aus 6 mm Depron sein, die im ersten Drittel gewölbt wird. Spannweite der Fläche liegt bei 208 cm, die Flächentiefe liegt bei 48 cm.
Durch die Doppeldecker typischen Baldachine und Streben bekomme ich schon eine gewisse Festigkeit zu stande, wird im Flug wahrscheinlich schon ausreichen, aber ich spiele mit dem Gedanken, die Unterseite der Fläche mit 96 g Kohlegewebe zu überziehen. Bringt dies einen Zuwachs in der Torsionssteifheit?!?Wie würdet ihr das machen, wenn es so leicht wie möglich sein soll!
Andere Bauweisen ausgeschlossen, es geht um die Nachweis, das so eine Fläche auch in größeren Modellen gute Flugeigenschaften erzielt...Bin für jeden Hinweis dankbar.
PS: Die Fläche wird im Bereich der Baldachine, Flächenverbindern und Streben mit 6 mm Sperrholz verstärkt.
Was würde sowas an Gewichtszuwachs bedeuten? Fläche die zu bearbeiten ist: 2 qm²!
Gewebe: 96 g pro qm² x 2, dann noch Harz?
Wieviel Harz wäre das so ungefähr, habe überhaupt noch keine Erfahrungswerte mit diesen Materialien, deswegen mein Post hier...

Vielen Dank für Eure Hilfe
 
So, hab mit r+g gesprochen, dort hat man mir 25 mm unidirektionale Gewebebänder empfohlen, die werde ich nach Erhalt über die Fläche kleistern...mal sehen ob es den gewünschten Effekt erzielt, ich poste hier wie es ausgeht.

Wer noch andere Vorschläge hat, kann ja trotzdem posten...
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Armin,

ohne wirklich berufen zu sein zwei Anmerkungen und ein Vorschlag:

1. CFK-Depron
CFK = hart
Depron = weich
Druckbelastung -> beulen = CFK hält nichts und knickt einfach weg
D.h. ich halte diese Materialkombi für unglücklich bzw. man muss dan mit CFK-Stäben arbeiten. Dann ist aber Depron nur noch Form- und Füllstoff.

2. Unidirektionale Bänder und Torsion
Hilft soviel wie Hosengummi ...
Ich danke der Mensch bei R&G kennt Depron nicht so genau.

Am besten wäre wohl ein Rohrholm nach Stefan Dolch, der alle Torsions- und Biegebelastungen aufnimmt und Depron somit nur als formgebener Füllstoff agiert. Ist aber aufwändig in der Herstellung und bei nur 6mm Bauhöhe auch problematisch.

Als Einfachvariante würde ich eine leichte Balsaleiste (oder zwei Balsastreifen hochkant mit 6mm Depron dawischen geklebt) nehmen, oben und unten ein paar Rovings gerade drauf und dann mit ein paar Rovings diagonal überkreuz umwickeln. Oder gleich 6mm-CFK-Stäbe kaufen.

Hans

P.S. gehe davon aus, dass das ganze ein Riesen-Slowflyer mit sehr niedrigem Abfluggewicht werden soll. Kommt aber nicht klar raus. Wenn Du noch geplantes Gewicht etc. dazuschreibst, kann man bessere Tipps geben.

[ 13. Januar 2003, 12:17: Beitrag editiert von: haru ]
 
Gewicht soll um die 2.5 bis 3 kg haben, geflogen wird er hauptsächlich langsam und senkrecht, möchte aber für evtl. Kunstflug gute Festigkeit erzielen...

Achso, ich soll die bänder im 45 Gradwinkel zur Nasenleiste auflaminieren, jeweils im Abstand von ca. 25 cm, das ganze über Kreuz, oben und unten...

Er sagte das würde in kombi mit den Baldachinen und Streben ausreichend fest...

[ 13. Januar 2003, 12:37: Beitrag editiert von: Armin ]
 

plinse

User
Moin Armin,

wichtig ist vor allem das beidseitig, dann ist das Depron vor allem zwar Stützstoff aber lieber einen halben Roving oben wie unten als einen ganzen nur auf einer Seite.

An Harz brauchst du etwa so viel wie du auch an Gewebegewicht hast, als grober Daumenwert.

Depron ist glatt, du solltest es wohl anschleifen, zumindestens bei glasbeschichteten HLG-Depronleitwerken ist das besser. Um harzarm arbeiten zu können solltest du dir überlegen, ob es eine Möglichkeit gibt, das ganze abzusaugen, aber bei Rovings und keiner flächigen Gewebelage sollte das so ok sein.
 
@plinse:

Danke für die Antwort...war gestern abend nochmal beim Kollegen, dort haben wir auch drüber diskutiert...die haben mit den 25 mm Kohlestreifen auch keine Erfahrung...
Werde auf jedenfall die ganze Fläche noch mit 6 x 6 Balsaholmen und im ersten Drittel einen durchgängigen Kiefernholm einlegen.

R+G hat mir empfohlen die Streifen beidseitig aufzulaminieren, sonst bringst es nichts, leuchtet mir auch ein...
Hoffe, das die Dinger nicht zu hoch auftragen, wollte eigentlich noch was drüberbrushen.

Na ja, zeichne heute abend erstmal die Flächenholme ein und baue , dann kann ich schon mal schauen wie "steif" es wird...dann brauch ich vielleicht nicht mehr so viel Gewebestreifen..
 

Maik

User
Hallo Armin,

meine Antwort kommt zwar ein bisschen spät, aber wir haben gute Erfahrungen bei 3mm Depron-Leitwerken und Ruderklappen mit beidseitig über Kreuz aufgebrachten Tesafilmstreifen. Die Erhöhen die Torsionssteifigkeit deutlich. Somit dürften Kohlerovings auf 6mm Depron auch einiges bewirken. Teste doch einfach mal an einer Platte, möglicherweise ist Roving mit Styro-Sekundenkleber leichter und ebenso haltbar. Eine preiswertere ALternative könnte glasfaserverstärktes Klebeband sein.

Grüße,
Maik
 
Hallo,

mit tesa oder dünner "Packfolie" klar (Hagebaumarkt) erziehlt man eine enormen Festigkeitsgewinn. Ausserdem schützt man so gegen Angriffe beim Transport, AUf/Abbau und Stroh-halmen etc.

Ich beklebe meine Rümpfe so, lohnt sich.

In meinen Rümpfen kombiniere ich GFK mit Depron, bei Tragflächen habe ich keine Erfahrung damit.

Ich würde CFK-Rohre Balsa oder Kiefer immer vorziehen, wird viel gemacht und funktioniert zumindest in der Luft zuverlässig.

Balsa kannst du dir sparen weil es nix bringt(meine Meinung) und Kiefer wiegt mindestens so viel wie CFK.

Und: CFK kann man zumindest wiederverwenden, wenn mal was schiefgeht.

Viel Erfolg
 
Hallo Armin,

Rovings oder UD-Bänder diagonal und beidseits bringt gewaltig Festigkeit, Thomas war ganz begeistert, und der kaufte Kohle tausendmarkweise für Eissegler. Ich harze die separat auf einem foliebespannten Brett ein, bin inzwischen wieder von Harz-Kohle im Verhältnis 50:50 ein wenig abgekommen, das ist zum Aufkleben arg trocken. Aufsaugen einzelner Rovings (gleichbedeutend mit "UD-Bändern" und "Einzelverstärkungen") war bei mir immer nicht soo doll, offen "aufstreicheln" klappte schlußendlich besser und zuverlässiger. Ich schleife die Oberfläche von Depron auch höchstens noch ganz zart an, zum einen möchte ich die feste Haut gern mitnehmen, zum anderen nimmt die grob angeschliffene Oberfläche viel Harz/Gewicht auf und das wollen wir doch alle nicht ;) Ich habe mir einige Stäbchen aus PE gemacht, schön rund und schmugelig ringsherum, die zupfen kein Gewebe mehr auseinander, zerfusseln auch keine Rovings. Die "leicht saftig getränkten" Rovings lassen sich damit hervorragend anstreichen, legen sich dann auch sehr schön flach auf's Grundmaterial.

Genauer? Bilder?

servus, Patrick
 
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