Deckschichtharz polieren?

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Hallo,

eben war ein Vereinskollge bei mir und der hatte ein wirklich gute neue Form bei sich. Leider hatten sich zwei kleine Lunker eingeschlichen, die er mit harz füllte und schliff. Nun wollte ich diese beiden Fehlstellen polieren. das Deckschichtharz wollte einfach nicht glänzen, so wie der Rest. eine spiegelglatte oberfläche war nicht hinzukriegen. wäre über alle infos diesbezüglich dankbar.
 
Ralf,
zum Aufpolieren von Formen/Epoxykram verwende ich den Lackreiniger von "1z" (einszett). Wenn der nicht geht, dann hilft nichts! Fast nichts, denn es gibt andere Wege...

Eine ausgeschliffene Form kann man austricksen:
  • Wachs verwenden, das stark aufträgt. Mit einem solchen Wachs kann ich sogar geschliffene Formen mit Stahlfüllung so wachsen, daß es kaum auffällt! Die Poren werden vom Wachs gefüllt. Etwa 5-10 Wachsgänge, die voll durchhärten müssen sind der Trick. Durch das Aushärten löst die nächste Wachsschicht die vorherige nur an, aber nicht auf.
  • Grundierwachs + PVA. Der PVA (Folientrennmittel, Polyvinylalkohol) füllt die Poren, somit ist das Ergebnis spiegelblank! Einziger Nachteil sind die minimal sichtbaren Staubpartikel im PVA. Dennoch: Sicherlich die Variante mit dem geringsten Aufwand!
  • Form lokal lackieren funktioniert nicht, da sie dann lokal zu glatt wird. Evt. mit Grundierung testen, keinesfalls mit normalem Lack. Nach meine Erfahrung wird aber auch eine einfache Grundierung zu glatt im Vergleich zur umgebenden Oberfläche. Dennoch ist es einen Test wert! Vielleicht findet Du eine passende Grundierung in Deinem Lackschrank?!
  • Hinweis: Uralte Formen mit mehrfach reparierter Oberfläche lackiere ich komplett mit Autolack aus. Das Oberflächenergebnis ist perfekter als es je mit irgendeinem Formenharz dieser Erde erzeugt werden könnte. :)
Ich bin wegen des überaus perfekten Polierergebnisses dieser auslackierten Formen fast so weit, bei Gelegenheit mal eine Form gleich bei der Herstellung mit einer solchen Lackschicht als Oberfläche auszustatten. Bei Vakuum Formen hat sich der Lack als grenzwertig weich herausgestellt, übrigens das polierbare Formenharz auch! Wer Vakuum saugt, sollte von polierbarem Formenharz die Finger lassen. So eine Form ist nach wenigen Vakuumentformungen regelrecht fertig. Man poliert vor jedem neuen Vakuumgang! Das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Dagegen ist die Autolack/Form Variante regelrecht hart und benötigt nur jede 3. Vakuumentformung eine leichte Politur.
So viel zu den Grenzen der unterschiedlichen Varianten.
Siggi

[ 23. Januar 2003, 16:00: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Ralle,

es gibt sowohl schleifbares als auch nicht schleif-/polierbares Deckschichtformenharz.

Nachlesen kannst Du hier was dazu:
http://www.mgs-online.com/german/ordner/ordner.htm

Es ist übrigens brutal, wie kleinste Fehler des Urmodells in der Form durchschlagen. In meiner letzten Form sieht man zwei Tropfen Verdünner des Füllers, der mir auf die Füllerschicht getropft war. Ich habe danach das Urmodell mit 1000er Papier überschliffen, so daß die Tropfen nur bei einem bestimmten Lichteinfallswinkel noch zu sehen waren. Dachte den Rest macht das Formentrennwachs und das gepritzte PVA. Denkste. Die Tropfen sind in der Negativform wunderbar zu sehen, viel besser als auf dem Urmodell :D .

Hans
 
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