Wie definiert Ihr eigentlich "Voll-GfK"?

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Sind damit nur hohle Flügel gemeint, die einen Stützstoff haben, der jeweils innen und außen mit Glasfaser verstärkt ist. Gilt das auch für jene, die innen aus „Voll-Styropor“ und außen mit GfK-Platten beplankt sind. Was ist eigentlich z.B. mit Styro-Abachi Flügeln die eine aufwendige GfK-Oberfläche haben?
An welche Bauweise denkt Ihr, wenn von "Voll-GfK" die Rede ist?

Übrigens ein Flügel voll GfK würde nicht fliegen ;)
 
Ich hatte mich schon 1985 bei meinem ersten Buch über Tragflächen in Negativformen (MTB14)darüber in der Einleitung ausgelassen, das dies eine falsche und irreführende Bezeichnung ist. Ich habe es wohl versäumt, als einer der ersten die über diese Bauweise geschrieben haben, dafür auch einen korrekten Begriff einzuführen.

Ich würde statt "Voll-GFK" eher "Negativbauweise" oder "aus Formen" sagen. Flächen in der Sandwichbauweise, auch wenn sie mit GFK oder CFK-Laminaten beplankt sind, sind besser als "Positivbauweise" zu bezeichnen.
Noch schlimmer finde ich die Bezeichnung "Voll-GFK" bei Herstellern, die F3B-Modelle herstellen und in den Modellen überwiegend CFK und AFK verarbeiten. :)

Vielleicht fängt ja mal ein Hersteller damit an und bezeichnet seine Herstellweise mit "aus Negativformen gebaut".

Gruß
Christian

[ 22. Februar 2003, 16:20: Beitrag editiert von: Christian Baron ]
 

plinse

User
Moin,

tja, diese Bezeichnung ist nun eingeschliffen und keiner, der Geld verdienen will, wird sich dagegen wenden, denn was der Bauer nicht kennt, das frißt er nicht und jedem Kunden dann zu erklären, daß man kein Exot ist...

Für mich ist die "Definition" etwa die, daß bei dem Flieger die Faserverbundbauweise die tragende Struktur ergibt. Ich spreche hierbei auch ganz gerne mal von Faserverbundbauweise, denn es ist schön unpräzise und somit auch wohl kaum falsch ;) . Man legt sich auf keine Faser und keine Bauweise fest :-P .

Positivgebaute Flieger gehören für mich genau so dazu wie aus Formen gebaute, nur wenn einer einen Holzflieger mit dünnem Glas belegt und dann lackiert, geht die Festigkeit weiterhin vom Holz aus und der Flieger würde auch ohne die Faserschicht ausreichend mechanisch fest sein, genau so bei einer Styro-Balsa-Fläche, die man genau so gut bebügeln könnte.

Wie der Flieger jetzt aber aufgebaut ist, ist eine andere Frage. Man kann ja auch aus Formen mit Vollkern bauen oder aber mit Schale, hat beides seine Vor-/ Nachteile. In beiden Fällen ist aber die Faser das tragende Material und nur der Stützstoff und die Verarbeitung sind anders.
 

speed

Vereinsmitglied
Hallo Claus,

das ist eine gute Frage. Ich schliese mich der Meinung von C. Baron an.
Voll GFK ist Quatsch wird aber als in Formen gebaut interpretiert!!
Wenn die Form nicht genau ist, Pech gehabt.

Der qualitative Unterschied liegt zwischen Flügeln unterschiedlicher Bauweise und gleicher Statik nur noch in der Profiltreue und der Oberflächenbeschaffenheit.

In der AKAMODELL Stuttgart haben 1980 Seubert und Felske einen positiv gebügelten Flügel mit einem mit polierter GfK Oberfläche verglichen. Vielleicht gelingt es noch Siggi die Daten mal auf seine Page zu packen. Obwohl der Folienflügel optisch von seinem Gegenspieler nicht zu unterscheiden war, hatte er mehr Widerstand und eine schlechtere Profilgleit/ Steigzahl!
Ich trete hier mal wieder in ein Wespennest und viele Leute wollen es nach wie vor nicht wahr haben, aber
Profil numerisch optimieren, Flügelform oder Urmodell numerisch fräsen (lassen), Lastannahmen und Statik abstimmen, in der Form bauen, Material dort hinpacken wo es hingehört------>> ein leistungsmässig gutes Flugmodell.

Otto
 
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