Wer braucht Hochmodul-Kohle?

Yeti

User
Moin zusammen,

habe gerade mit den eta-Flügelbauern telefoniert. Sie wollen für die Wölbklappen und Querruder ein +/-45° Gelege aus Hochmodulfasern M-46J aus einem 6K-Faden bestellen (Flächengewicht ca. 95g/m²). Im Gegensatz zu dem bei der Flügelschale verwendeten Gelege mit 174 g/m² ist das dann ja wohl auch für den Modellbau interessant, insbesondere für F3B, F5B, o.ä.

Achtung: So ein Gelege ist sonst nirgends erhältlich, es wird speziell für diese Bestellung aufgelegt, so dass die einmalige Chance besteht, sich in diese Bestellung einzuklinken! Bei Interesse kann ich gerne den Kontakt herstellen.

Mit dieser HM-Faser ist gegenüber HT-Fasern eine etwa doppelt so hohe Steifigkeit erreichbar bei nur geringfügig kleinerer Festigkeit. Es handelt sich um Gelege-Bänder (geradere Faserorientierung gegenüber Gewebe) mit einer Faserorientierung von +/-45° von der Rolle. Die Bänder können in Breiten ab 11cm gefertigt werden (je nachdem, wieviele Interessenten sich melden, sind auch andere Breiten möglich). Die Lagerfähigkeit beträgt 2 Jahre. Und der Preis? Ähem, kommt darauf an, wieviel letztendlich bestellt werden kann. Wird aber vermutlich in der Größenordnung 80,- EUR/m² liegen, also ca. 9,-EUR/m :eek:

Gruß Yeti

P.S.: Ich will euch nichts verkaufen. Das einzige Interesse besteht darin, dass bei größerer Abnahmemenge der Preis sinkt.

[ 13. September 2002, 11:36: Beitrag editiert von: Yeti ]
 

Yeti

User
Ich nochmal,

da ich gerade eine Anfrage bekommen habe: Das Material ist nicht geeignet für Holmgurte (wegen +/-45° Faserorientierung) und nicht für Holmstege (zu steif), aber dafür für extrem steife Ruder und/oder Flügelschalen. Da das Material mit der passenden Faserorientierung gleich von der Rolle kommt, sind keine diagonalen Zuschnitte und keine Überlappungen erforderlich.

Gruß Yeti
 
Nähere Informationen sind hier zu finden:

HM Kohlegelege Bestellung (aerodesign.de)

HM Kohlegelege Bestellung (f3b.de)


Es handelt sich um dieselbe Bezugsquelle bei beiden Links, ich habe auf meiner Seite lediglich den Einsatzbereich ausführlicher erläutert.

Da die Zeit wie immer drängt, suchen wir möglichst schnell möglichst viele Interessenten! :) Die ersten 100m scheinen gesichert. Diese Spezialanfertigung ist absolut einzigartig und nirgendwo sonst erhältlich! Also wenn dann müßt ihr jetzt zuschlagen!
Siggi
 

Yeti

User
Moin Siggi,

es freut mich, dass du dich in die Organisation mit eingeklinkt hast. Aus dem braunschweiger Raum haben sich mittlerweile auch einige Interessenten gefunden, die Verteilung/den Versand können wir hier also auch bündeln.

Über mögliche Anwendungsbereiche hat Siggi unter dem oben geposteten Link ja auch schon einiges gesagt. Das Material wird in der Flügelschale und in den Wölbklappen/Querrudern unseres "Kleinteils" eingesetzt, bei dem es wegen des extrem schlanken Flügels (Streckung 51) auf ein Maximum an Torsionssteifigkeit ankommt. Wurde beim Prototypen noch ein Gewebe aus der HM-Faser M40J verwendet, konnte bei der Werknummer 2 durch das nochmals steifere Gelege aus M46J die Torsionssteifigkeit nochmals deutlich erhöht werden. Außerdem hat der Einsatz dieser Faser maßgeblich zu der deutlichen Gewichtsersparnis von 35kg pro Flügel beigetragen. Das Flugzeug ist jetzt rechnerisch bis knapp 400km/h flatterfrei! Infos dazu findet man unter http://www.leichtwerk.de/eta/de/technologie/m40j.html sowie unter http://www.leichtwerk.de/eta/de/no2/aender_v2.html

Im Modellbau bietet sich die Faser insbesondere an für Wettbewerbsmodelle, die im Speedflug hohen Torsionsbelastungen standhalten müssen. Die Torsionsverformung und eine negative Beeinflussung der Auftriebsverteilung (induzierter Widerstand) kann damit deutlich kleiner gehalten werden. Außerdem ist die Faser interessant für Scale-Nachbauten von Segelflugmodellen mit großer Flügelstreckung und natürlich für gepfeilte Nurflügel, bei denen eine Kopplung zwischen Biege- und Torsionsbelastung besteht. Die SB-13 der Akaflieg Braunschweig war das erste Segelflugzeug, bei dem aus diesem Grund HM-Fasern in der Flügelschale eingesetzt wurden. Auch der Flatterneigung kann durch die steifere Bauweise bei gleichem Gewicht wirkungsvoll entgegengewirkt werden.

Die nächste Bestellung dieses Geleges mit dem Flächengewicht von 95 g/m² wird vorraussichtlich erst wieder in knapp zwei Jahren erfolgen, also nutzt diese Möglichkeit, wenn ihr entsprechendes vorhabt!

Aber auch daran sollte man denken: Gleiche Festigkeit bei doppelter Steifigkeit bedeutet, dass die Bruchdehnung nur halb so groß ist. Das Material muss also mit Verstand eingesetzt werden. Für die sogenannten "Kohleverstärkungen" ist das nix! Wo bisher Kohlegewebe fehl am Platz war, ist es dieses Material erst recht. Das gilt auch für die Stoß- und Schlagempfindlichkeit, die bei CfK sowieso größer ist als bei GfK oder Aramid. Achtet auf ausreichend dimensionierte Klebungen (keine Microballons!). Je steifer ein Gewebe/Gelege in Faserrichtung ist, desto größer ist die Querkontraktion, die innerhalb des Bauteils zu Spannungen führt, insbesondere dort, wo verschiedene Faserorientierungen auftreten (Gurt, Steg, Flügelschale).
Auch die Drapierbarkeit dieses Geleges ist recht bescheiden. Die Anwendung beschränkt sich daher auf flächige Bauteile (Flügelschalen). Für Rümpfe mit kleinen Radien oder andere stark gekrümmte Bauteile kann man das Gelege nicht verwenden, es ist auch schon bei der Verarbeitung deutlich steifer. Auch bei der Tränkung des sehr dichten Geleges ist mit äußerster Sorgfalt vorzugehen. Das Vakuumverfahren halte ich für unerlässlich. Wenn ihr dieses Material einsetzen wollt, bestellt euch lieber ein Stück mehr, damit ihr vorher anhand kleinerer Probestücke die Verarbeitung üben könnt. Das haben die Profis auch gemacht, bevor sie die ersten "scharfen Teile" gebaut haben.

Vielleicht sollten Interessierte sich zunächst an mich oder Siggi wenden, damit wir koordinieren können, welche Breiten des Geleges aufgelegt werden (je nach Bedarf sind maximal 3 verschiedene Breiten möglich). Bisher scheint das Interesse aus den Modellbaukreisen vor allem in Richtung 25...30cm zu gehen.

Vielen Dank an Tobias Schmidt, der diese Sammelbestellung angeregt hat.

Gruß Yeti
 

Jan

Moderator
<off topic>
...Siggi hat erzählt, dass dieses Zeuch so steif ist, dass die Sicherheit der Piloten, des Fliegers und der restlichen Welt unter dem oben bereits erwähnten hoch-innovativen Großflieger (SB 13) nicht gewährleistet ist, weil der Pilot wg. fehlender Dämpfung bzw. Elastizität durch Turbulenzen bewusstlos geschüttelt werden kann. Steifes Zeuch...
</off topic>
 
...nur bei der SB-13 haben sie das HM-Zeug für die Holmgurte verwendet, was natürlich absolut hardcore und Ursache für das Problem ist, daß der Flieger den Pilot k.o. hauen kann. Der erste Flieger, der sich gegen seinen Piloten wehren kann... :eek:
(...) So mußte für den Holm hochsteife Kohlenstoffaser (HM-Kohlefaser) eingesetzt werden.

Quelle: SB-13 Flatterproblem
Dieses HM-Gelege verwenden wir ja nur, um unsere Flieger torsionssteifer zu machen... :D
Siggi
 

Yeti

User
@Jan, Siggi: Schon mal SB-13 geflogen? :p

Dieses Gerücht, wo immer es herkommt, ist völliger Quatsch!

Yeti
 

Yeti

User
Na, ich denke mal, dass hier jemand das Stilmittel "Übertreibung" eingesetzt hat ("puh, bei der Thermik bin ich ja heute halb ohnmächtig geworden...") und der nächste das so unreflektiert weitergegeben hat. Ich kenne jedenfalls alle, die den Vogel jemals geflogen haben, persönlich (bin selbst einer davon) und meines Wissens ist niemand auch nur annähernd ohnmächtig geworden. Zugegebenermaßen ist allerdings die "Federung" bei herkömmlichen Flugzeugen etwas komfortabler eingestellt ;)

Gruß Yeti
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Mal ne Frage an die Hardcoreharzpanscherfraktion!

Welches E - Modul besitzt Hochmodulkohle? Gehört solche mit 600 GPa dazu?

Gruß Andreas
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten