Formenhälften "zusammen kleben"?

Hallo zusammen,

werden zum Beispiel die beiden Rumpfhälften in der Form "zusammen geklebt",oder wird das später nach der Entformung gemacht?
Und wie ist das denn bei den Flächen?
Woher weiß man dann genau wie dick der Holm werden muss?
Oder kann man das alles nicht generell sagen?
:confused: :confused: :confused: :confused:
Gruß

Patrick

[ 21. Oktober 2003, 13:53: Beitrag editiert von: Fliegoor ]
 
Hallo Patrick

normalerweise werden Rümpfe in der Form zusammengeklebt. Dies kann z.B. Nass in Nass erfolgen, d.h. das Gewebe wird an einer Formkante bündig abgeschnitten, an der anderen Kante steht das Gewebe über. Nach dem Schließen der Form wird dann das überstehende Gewebe mit entsprechenden Werkzeugen angedrückt.

Bei Flächen oder Leitwerken in Schalenbauweise werden die Halbschalenbauweise die normalerweise mit Absaugen durch Vakuum hergestellt, dann in der Form beschnitten und zusammengeklebt. Der Holmsteg, Klappenstege und sonstige Einbauten werden in eine Schale eingeklebt und dann in der Höhe entsprechend bearbeitet sodaß die Form geschlossen werden kann.

Im Internet gibt es dazu einen Menge informationen, einfach mal eine Suchmaschine anwenden.

Gruß
reinhold
 

plinse

User
Moin,

wenn man eine Form vom Urmodell macht, baut man sich ja auch Ausrichthilfen (Paßstifte) in die Trennebene ein, um die Form präzise zusammenführen zu können und reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen.

Würde man das nicht machen, könnte man sich beispielsweise Überlegungen zu Flügelprofilen sparen.

Holmhöhen kannst du ausmessen. Von vorderer Trennebenenkante zur hinteren ein Lineal drüber legen und mit Meßschieber ausmessen wie viel Luft darunter ist. Wie präzise du arbeiten mußt, hängt von deiner Bauweise und deinen Ansprüchen ab.

Wenn du einen leichten belastbaren Steg haben willst, ist eine Möglichkeit ein Balsa-Gewebe-Sandwich, was du passend zusägst. Wenn du zu viel Untermaß hast, mußt du es mit reichlich Mumpe verkleben. Die Mumpe hat schlechtere mechanische Eigenschaften und ist schwer, also mußt du präzise arbeiten und darfst nicht zu hoch werden, sonst geht die Form nicht zu.
Bei Hangfliegern kommt es mir nicht so auf das Gewicht an. Da nehme ich Schaumstege (Styro o. ä.), wo ich Gewebeschläuche drüber ziehe. Die Steghöhe schneide ich grob zu, den Rest erledigen Schraubzwingen, die die Form überreden, zuzugehen. Entsprechende Bauweise der Form vorrausgesetzt.

Dadurch beult aber der Schlauch etwas weg und steht nicht mehr 100% senkrecht, um den Nachteil bei der Festigkeit auszugleichen, muß also mehr Gewebeschlauch verwendet werden, wie gesagt bei Hangfliegern ist mir das egal.

Alternative sind hier Vollkernflächen. Da kann der Schlauch nicht wegbeulen, da man die Freiräume für die Stege entsprechend eng zuscheiden kann, man kann also ungeniert zusammendrücken, ohne überdimensionieren zu müssen. So baue ich auch gerne, denn ich hasse Stege extrem präzise zuschneiden zu müssen.

Eine andere Möglichkeit ist es, einen Steg in die Oberschale zu kleben, einen in die Unterschale und beide auf die Trennebene zu schleifen. Geht schneller als einen Steg präzise zu schleifen und auszumessen, ..., hat aber eine Verklebung mehr, kann aber vorteilhaft sein, denn alle Verklebungen kann man dünn ausführen und hat nirgends Toleranzen auszugleichen.

Es gibt also fast so viele Bauweisen wie Modellbauer ;) . Guck dich also um wie andere es machen, denk drüber nach und paß die Bauweisen so an, dass sie dir zusagen, evt eine Kombination aus mehreren...
 
Tach auch.
Natürlich ist es tricky die Formenhälften zu schließen, wenn ein Bauteil innen zu hoch geworden ist. Neben Ausmessen der jeweiligen Höhen der Formhälften an dem entsprechenden Punkt, ist eine sicherere Methode, Kinder-Knetmasse an der fragliche Stelle zu plazieren, die Form zu schließen und dann die Höhe der Knete (=Bauteilhöhe) zu bestimmen. (Knete zwischen Folie!!)
Normal ist es doch so:
1. Form geht nicht zusammen, wieviel mm muß ich bei dem Einbauteil abnehmen?
2. Form geht zu, habe ich etwa zu niedrig gebaut/zuviel abgeschliffen? Wenn ja, wieviel, ist es tolerabel?

Eine Methode bei z.B. stabilen Stegen (Balsa o.Ä.) die über- oder untermaßigen Stellen herauszufinden, ist das Arbeiten mit Kohle- und Haushaltspapier.

Haushaltspapier wird auf dem eingelegten Steg befestigt, Kohlepapier wird mit der schwarzen Seite auf das Haushaltspapier gelegt, 2. Formhälfte wird aufgelegt. Nach dem Öffnen sieht man (evtl.) schwarze Stellen, die vom Druck des Kohlepapieres auf das Haushaltstuch herrühren. Dort muß also nachgearbeitet werden.

Flexible Stege (Schaum im Schlauch) sind leicht gepreßt natürlich genial, da man mit wenig Mumpe (=schlechte Kraftübertragung) auskommt, man sollte aber Sicher gehen, daß sie nicht wegrutschen...

Jörn
 

M. Koch

User
Hallo Patrick!
Schau doch mal meinen Bericht bei Ezonemag.com > Discussion > High Performance > Building full molded F5B-models Eisvogel and Raketenwurm an! Dort sollte alles genau beschrieben und mit Bildern dokumentiert sein!
Rumpfhälften werden bei mir nach dem Aushärten im Vakuum mit einer Klebeleiste verklebt. Flächen mit eingedickten Harz in Nasen-und Endleiste und auf dem Holm. Der Holm wird bei mir mittels Schieblehre auf 0,1 mm genau ausgemessen und geschliffen. Die Hilfsholme werden aus Styro gefertigt und mit CFK-Schlauch überzogen!

Ciao, Marcus
 
Hallo Marcus,

hab ich das richtig verstanden, dass du alle Hälften erst komplett aushärten lässt, und dann am Ende alles zusammenklebst?
Das würde ja heißen das die Formen nicht genau "aufeinander" passen müssten, oder? :confused:

Weil ich versteh immernoch nicht wie das ansonsten in der Form zusammen halten soll, wenn die Hälften direkt in der Form geklebt werden???

Gruß

Patrick
 

Gast_1787

User gesperrt
Hallo

Bei den Rümpfen kann man erst beide Hälften aushärten lassen und dann mit einem Gewebeband zusammen kleben. Oder halt die zweite Methode nass in nass verkleben.

Flächen werden nachträglich zusammengeklebt. Mit Hilfe eine Harz Mircoballonsbemische als Harzraupe an der Nasen und Endleiste. Um ein Ablaufen zu verhindern klebe ich Fensterabdichtband um die Nasenleiste. siehe meine Homepage beim V-Leitwerk
http://home.t-online.de/home/gruszla/bilder/F3B/v2k1.jpg

Bei meinen Hilfholmen in den Leitwerken nehme ich Sangria Strohhalme und überziehe sie mit CFK oder GFK Schlauch. Das Übermass wird beim schliesen der Form runtergedrückt.
http://home.t-online.de/home/gruszla/hobbys/f3b.htm

[ 24. Oktober 2003, 09:02: Beitrag editiert von: burki ]
 

Harm

User
Hallo Burki

In dein Baubeschreibung habe ich etwas mitbekommen von ein Zauberstab, ich nehme an zum andrucken von eine Uberlappung. Kannst du diesen Stab mal erklaeren.

Gruss,
 

plinse

User
Moin Patrick,

bei Flächen ist es normal, dass man die Schalen erst aushärten läßt, ist meistens eh Sandwich.

Bei Rümpfen macht es jeder anders. Wenn es wiegen darf, laminiert man einfach naß in naß, wenn es leicht werden muß, kann man entweder die offenen Hälften absaugen und dann hinterher noch in der Form befindlich verkleben oder mit Drucksack arbeiten, wobei bei Drucksack normal naß in naß gebaut wird und dann pumpt man im Inneren einen Sack auf, das geht aber nur bei vorbereiteten Formen, die komplett geschlossen sind, die muss also speziell dafür gebaut sein und auch dem Druck stand halten. Großer Vorteil hier ist auch, dass man nicht auf das lächerliche eine bar begrenzt ist, was bei Vakuum maximal möglich ist. Man kann also mehr Gewebe in die Form legen und bekommt beim gleichen Gewicht einen festeren Rumpf, wenn man vorher am Limit war, sollte man aber nicht versuchen durch höheren Druck noch leichter zu werden, da die Wandstärken auch dünner werden und dann der Rumpf empfindlicher wird. Es ist halt mehr das Mittel der Wahl um ohne Gewichtszuwachs robuster zu werden.
 

Gast_1787

User gesperrt
Hallo

nun die Idee stammt von HB.

Es handelt sich um ein Messingrohr wo vorne eine Glühlampe befestigt ist, ein Kabel für die Lampe geht durchs Rohr der andere Pol ist das Messingrohr.
Die Glühlampe leuchtet also in der geschlossenen Rumpfform UND man kann damit das Gewebe an den Nahtstellen andrücken. Nicht überall geht er, aber er unterstützt die Hilfwerkzeuge zum andrücken der Nahtstellen. Nach der Arbeit Glühlampe abwischen und gut ist.

[ 24. Oktober 2003, 19:07: Beitrag editiert von: burki ]
 
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