Kohlegewebe 93 g /160 g

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Experten!

Verschiedene Quellen (aus Siggis "Bezugsquellen")bieten Kohlegewebe - Leinenbindung mit ca 93 g/m2
und 160 g/m2 an.

Das 93 g Gewebe hat 7x7 Fäden/cm und das 160 g hat
nur 4x4 Fäden /cm.

Frage: ist das 160 g Gewebe mit einem "Fliegengitter" zu vergleichen bzw. hat jemand Erfahrung mit diesem Gewebe.
Ich benötige für die Diagonalbelegung der Tragfächen eines 6 -Meter Modelles ein geeignetes
Material. (Styro-Abachi)
Auch der Preis wäre vom 160 g niedriger. (Qualität?)
 

Yeti

User
Hi Rudi,

das 93g-Gewebe ist aus einem dünneren Roving gewebt, einem 3K-Roving (3K = 3000 Einzelfilamente). Das andere Gewebe ist aus einem 6K-Roving, der in größeren Mengen produziert wird und daher billiger ist. Mit 160g-Gewebe habe ich noch nicht gearbeitet, nur mit 200g-Gewebe. Da das 160er aus dem gleichen Faden ist, müsste es etwas weniger dicht gewebt sein als das 200er.

Prinzipiell eignet sich das 93er natürlich für den Modellbau besser, da feinere Abstufungen möglich sind und sich die Gewebestruktur nicht so leicht durch den Lack abzeichnet.

In der Qualität gibt's höchstens Unterschiede beim Finish. Achte darauf, dass das Finish des Gewebes zum verwendeten Harz passt.
Die Faser dürfte bei allen Geweben die gleiche sein. In der Regel T300 von Toray oder HTA von Tenax.

Gruß Yeti

[ 17. Oktober 2002, 22:52: Beitrag editiert von: Yeti ]
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Hallo Yeti!

Herzlichen Dank für die rasche Antwort.

Wie schon gesagt, ich benötige das Gewebe als Diagonallage in einem Styro-Abachi Flügel um möglichst torsionssteif zu bauen. Da das
Furnier 1,2 mm stark ist, dürfte der dickere Faden nichts ausmachen. Ich habe bis jetzt nur mit dem KDK 8045 (Köpper - ca. 200 g) von Carbonvertrieb gearbeitet und mir fehlt für das 160 g Leinen etwas die Ein- Zuordnung. (wegen der wenigen Fäden)

Grundsätzlich denke ich, daß für den geplanten Einsatz nicht unbedingt ein dichtes, engverwobenes Gewebe notwendig ist.

[ 17. Oktober 2002, 23:29: Beitrag editiert von: Rudi T ]
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Leinenbindung sollte wegen der enger im Zick-Zack verlaufenden Einzelfäden eine etwas geringere Festigkeit haben, als z.B. 3:1 Köperbindung bei gleichem Flächengewicht.
Wahrscheinlich ist die Leinenbindung auch der Grund für das weniger dichte Gewebe, sonst wären die Rowings zu arg geknickt zwischen oben und unten durch.
Leinenbindung ist aber meist einfacher zu verarbeiten bei Diagonal-Ausrichtung, weil es sich nicht so schrecklich verziehen kann wie Köperbindung.

Also prinzipiell gehts gut für die Torsionsbekämpfung. Festigkeitsmässig müsste es in der Mitte zwischen den 93er und 200er Köper liegen. Kannste kein Datenblatt von dem Gewebe kriegen?

Gruß, Oliver
 
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