dünne Endleisten

wolfen

User
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei 3-teilige Flügelurmodelle
für ein F3B Modell abzuformen und sammle dabei meine ersten Formenbauerfahrungen.

Im Endleistenbereich hatte ich beim Abformen Probleme. So wie es aussieht sind die Endleistenstärken in der Form dicker als die am Urmodell. Ich habe das Urmodell in die Trennebene eingelassen und an der Endleiste eine Vierkantleiste angebracht. Seite abgeformt -> Trennebene weggenommen -> Vierkantleiste raus und durch doppelt so große erstzt -> zweite Seite abgeformt.
Was ich mir vorstellen kann daß beim Entfernen der ersten Vierkantleiste sich im Endleistenbereich u.U. das Urmodell leicht gehoben hat und somit ein Luftspalt entstanden ist der zu einer dickeren Endleiste geführt hat.

Wie baut Ihr Euere Formen?
offen oder geschlossene Formen im Endleistenbereich?
Was muß ich beachten damit ich dünne Endleisten bekomme?

Über Anregungen wäre ich sehr dankbar

lG
Wolfen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

eine "Blutrinne" reicht. D.h. die zweite Leiste ist überflüssig. Ich habe bei den zwei Formen, die ich bisher gemacht habe die Endleistendicke mit 0,5mm angesetzt und komme mit 0,6 bis 0,7mm aus der Form.

Die Blutrinne wird dabei zukünftig nicht direkt an der gewünschten Endkante angesetzt sondern 1-2mm dahinter, damit es nichts ausmacht wenn die Kante etwas rund wird durchs polieren der Form.

Hans
 
Hallo,
ich baue meine Formen auch mit einer Blutrille mit einem Versatz von 3mm zur eigentlichen Kontur.Die Rinne soll das überschüssige Harz aufnehmen und ist für mich eine Hilfe das Gewebe abzuschneiden. Ich benutze allerdings ein halbrundes Profil,da sich eingesaugtes Gewebe besser entformen läßt.Das Vierkant ist fast ein Hinterschnitt auf jeden Fall eine Parallelität,was dazu führen kann, dass die Endleiste beim Entformen aufreißt.
MFG
Thomas
 

wolfen

User
danke erstmal für die schnellen Antworten,

ich hatte mir auch überlegt die Leiste mit etwas Abstand zur Endleiste zu plazieren. Was mir bei diesem Verfahren nicht klar ist was mit den Gewebeüberständen dann passiert. Geht die Form dann zu oder liege ich damit komplett falsch?

lG
Wolfen
 

plinse

User
Moin,

Formen, die ich für mich bisher gebaut habe, haben alle eine hinten offene Endleiste, einzige Ausnahme sind dabei Formen, die von geliehenen Urmodellen stammen, bei denen dies nicht so vorgesehen ist. Da ist die Trennebene halt bis hinten an die Endleiste ran, ohne Rinne. Denke die Rinne vereint auch nur die Nachteile einer geschlossenen Endleiste mit denen einer offenen Form.
Jede Kante ist empfindlich, muß getrennt gereinigt werden und an einer geschlossenen Form endlang die Endleiste zu versäubern, geht auch nicht, die Form muß dazu offen sein, man kann abrutschen / in die Form schneiden, die Kante beschädigen.
Bei einer hinten offenen Form hingegen schneidet man außerhalb der Form entlang, die Messerspitze ist auch außen und auf voller Formhöhe eine Macke in die Form zu schneiden - das ist nicht so einfach ;) .

Die Endleisten von Flügeln aus geschlossenen Formen versäubere ich gezwungenermaßen nach dem Entformen, was mehr Platz für Fehler läßt.

Die Endleistendicke hängt bei mir vom verbauten Material ab. Teils sind sie entsprechend scharf, deutlich unter 0,5mm aber auch entsprechend empfindlich, z. B. bei 25er Glas. Wenn in der Endleiste nur 4 Lagen (2 mal innen/außen)davon zusammen kommen, ist das halt nicht viel.
Bei dickerem Gewebe ist das entsprechend mehr.

Außerdem kann man bei einer geringfügig mißlungenen Form, die hinten offen ist, in gewissen Grenzen auch die Endleiste dünn quetschen.

Einer aus unserer Gruppe hat mal von den selben Urmodellen wie ein anderer eine Form erstellt, hat dabei die bestehende Form als Trennebene benutzt, dabei sind ihm aber irgendwie auch die Urmodelle verrutscht, so dass auch er eine mißlungene Form hat. Diese wollte er wieder hinschleifen (an der Trennebene). Problem des ganzen ist, dass aber das Profil bei der Form nicht stimmt und man im Vergleichsflug von 2 Fliegern erkennen kann, welcher Flügel aus welcher Form gebaut wurde. Probier mal aus, wie sehr sich das bei dir auswirkt, so du kannst im direkten Vergleich zu Fliegern aus anderen Formen, so es weitere Formen von dem Flieger gibt.

Ist ja auch die Frage, worum es dir geht. Wenn du einen guten Flieger für den Hangeinsatz o.ä. haben willst, ist es ärgerlich aber wahrscheinlich verschmerzbar. Für den Wettbewerb ist es wesendlich ärgerlicher.
 
Hallo,
Formen, die an der Endleiste offen sind ,sind meiner Meinung nach nur bei gefrästen Urmodellen
gut machbar,da bei handgemachten Urmodellen die Endleiste immer eine gewisse Dicke hat im Gegensatz zu gefrästen Teilen, die auf Null auslaufen. Wenn man bei der hinten offenen Form diese nun schließt und man am Urmodell eine Dicke von ca. 0.5mm hat kann es passieren, daß Du die Endleiste im Randbogenbereich sphärisch verformst,da die Trennebene stirnseitig zum Randbogen kontaktiert,aber die Endleiste an der Form ja die 0.5mm Dicke aufweist. Das kann zu Druckstellen am Randbogen-Endleistenbereich führen. Außerdem ist die Endleiste in der Mitte dünner als am Randbogen und an der Wurzel.
Mfg
Thomas
 

plinse

User
Moin,

bei einem Urmodell bekommt man eine ebenso dünne Endleiste hin, wie man sie später aus der Form bauen kann. Das ergibt sich vor allem durch die verwendeten Gewebestärken und die dadurch gegebenen Laminatdicken. Da das Urmodell später nur entformt werden soll, muss man ja nicht auf Flugbelastungen dimensionieren, kann also am Urmodell eher dünnere Gewebe nehmen als bei dem späteren Flieger.

Das Problem, was du ansprichst, ist mir durchaus klar, praktisch habe ich es aber bisher nicht feststellen können, auch habe ich keine Nachteile feststellen können bei Flügeln, wo die Endleiste der Form dicker ist und diese zusammengequetscht wird. Sicher kann man keine 3mm Endleiste auf 0 quetschen, ohne unschöne Effekte zu provozieren, aber über solche Schundformen reden wir denke ich auch nicht. 2-3 Zehntel kann man gut verkraften als Differenz. Da hat man an handgefertigten Urmodellen ganz andere Leichen im Keller ;) .
 

wolfen

User
Hi Eike,

du hast mich überzeugt, ich werde einen Versuch mit offenen Formen machen. Meine Überlegungen die mich zur geschlossenen Form brachten war die Vereinfachung ein Vakuum zu erzeugen. Ich dachte wenn ich am Flügelende geschlossen baue dann muß ich die Folie fürs Vakuum nur auf einer Ebene aufbringen.

Nochmals Danke an alle für die konstruktiven Beiträge.

lG
Wolfen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

als Rinne habe ich 4-Kant-Messingleisten aus dem Baumarkt genommen und auf der hinteren Seite aus Knet ein Dreieck aufgespachtelt um die Paralellität/Hinterschneidung zu vermeiden. So liesen sich die 4-Kantleisten problemlos entformen.

Hans
 

plinse

User
Moin,

gut ich weiß, es ist nicht wirklich ökonomisch, aber ich pflege meine Formen ganz einzutüten und dann ist es egal. Gerade da ich viel kleinere Modelle baue wie F5D, ist es angenehm, dann mehrere Formen in einen Sack zu stecken und gut. Vor allem da ich immer schubweise baue. Da kommt es schon mal vor, dass ich 2 Flieger gleichzeitig baue.

Andere bei uns in der Gruppe arbeiten teilweise auch mit einer Folie oben drauf, die müssen sie dann halt ein mal 90° knicken.

Generell wenn man mit einer Folie oben drauf arbeitet, muss man aber seine Form besser versäubern, es darf nix überstehen. Das mache ich in der Regel immer erst vor dem Schließen der Form und die Endleiste halt immer erst vor dem Entformen.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten