Hallo Ralf,
ähnlich wie von Christian beschrieben arbeite ich ebenfalls bei der Herstellung von Voll-Carbon Platten bzw. von Sandwich-Platten.
Die wesentlichen Unterschiede in der Vorgehensweise sind folgende:
- wie Christian schon beschrieben hat ist es nicht zwingend erforderlich das Rollglas bzw. das Astralon mit einem Trennmittel vorzubehandeln. Ich trenne grundsätzlich mit PVA, dass mit einem Mikroschwämmchen aufgetragen wird. Nach Fertigstellung ist diese Trennschicht von der Platte oder dem Sandwich einfach mit warmen Wasser abzuwaschen.
- für den ersten Harzaufstrich auf das Rollglas oder Astralon verwende ich ein schnell härtendes Harzsystem mit einer Topfzeit von 15 Minuten, das wie von Christian beschrieben mit Thixotropiermittel angedickt wird. Dieses schnell härtende Harz hat den Vorteil, dass die erste Oberfläche schon weitgehend ausgehärtet ist,
wenn das Kohlegewebe aufgelegt wird und so die Fasern des Gewebes nicht auf das Astralon durchgedrückt werden können
- das Kohlegewebe wird mit einem Harzsystem, dass 60min. Topfzeit hat dann aufgelegt und nicht zu sparsam mit Harz getränkt (ich verarbeite ca. das 1,5 fache Gewicht des Gewebes an Harzzugabe). Um Lufteinschlüsse in der Oberfläche wirksam zu vermeiden wird dann mit einem Rillenroller gearbeitet, der die Luft unterhalb des eingelegten Gewebes nach oben drückt und entlüftet. Die häufig vorkommenden Mikro-Poren werden damit wirkungsvoll verhindert.
- Anders als von Christian beschrieben, lassen ich das Kohlegewebe nicht vollständig aushärten und schleife dann die Oberfläche an, sondern arbeite bei Sandwich-Platten nass-in-nass der besseren Verklebung willens. Sobald die Oberflächenbeschaffenheit des Harzes angeliert ist, wird die Wabe aufgelegt.
- Beim Auflegen der Wabe arbeite ich ebenfalls etwas anders als von Christian beschrieben. Die Wabe als als solches wird nicht mit Harz getränkt, ich streiche auf das Kohlegewebe dann allerdings Harz auf, dass mit Schaumtreibmittel versetzt worden ist - dies hat den Vorteil, dass bei Aushärtung dieses Harzes aufgrund des Schaumtreibmittels ein sehr inniger Verbund mit der Wabe erreicht wird, durch aufquellen des Harzes. Die Verbindung dringt in die Wabenstruktur ein und bleibt nicht nur an der schmalen Kante der Wabe
- Ich arbeite grundsätzlich im Vakuum mit einem Unterdruck von ca. 0,3 bis 0,4 bar. Falls die Platten oder ähnliches nicht zu gross nutze ich eine Temperkiste mit Temperaturregulierung.
Gruss
Don