Kleberproblem

Hallo Freunde,

mein oben angesprochenes Problem(chen) hat relativ wenig mit Modellbau zu tun, aber vielleicht gibts ja einen "Kleberexperten" unter uns und das zu verklebende(oder auf andere Art und Weise zusammenzufügende) Material ist ja auch nicht so unverbreitet.

Das Problem: Ich möchte an meinem (handelsüblichen)"Kunststoff"-Gartenmöbel ein abgebrochenes Teil wieder anfügen. Die Fügestelle ist mechanischen Belastungen ausgesetzt.

Frage 1: Um was für eine Kunststoffart handelt es sich?
Frage 2: Welchen Kleber benutze ich?

Im voraus schon danke :)
 
Hi Nobbi, alter Komsomolze :)

Ich hab in einem ähnlichen Fall mal erfolgreich mit dem Zeug gearbeitet, das u.a. unter der Bezeichnung Isarplast bzw. als "Kabinenhaubenkleber" im Umlauf ist.

Aber Plaste kleben und belasten ist immer so eine Sache ... :D

[ 05. Mai 2003, 13:35: Beitrag editiert von: Juergen Schrader ]
 

Jaro

User
Hallo!

Ich würde mal versuchen die Bruchstelle zu "schienen"... Entweder mit einem angeschraubten (oder genieteten) Blechstreifen oder gut anschleifen und GFK 'drauf.
Ansonsten wird das nie wieder richtig stabil.

Viele Grüße, Jaro
 
Hallo,

also Jürgen, "Komsomolze" hat mich auch noch keiner genannt... :D

Mit dem schienen ist das so ne Sache...Die Bruchstelle hat zur Versteifung auf beiden Seiten so ne Art Lamellen. geht also schwer zu machen. Und mit Harz auf dieser Art Kunststoff (ich glaube, es ist ne Art PE)geht auch nichts, da kommt keine Verbindung zustande.

Für den Kabinenhaubenkleber werd ich mich mal intressieren.

Danke erst mal. :)
 
Und ich hoffe, du fühlst dich eher geehrt als beleidigt :D (Sieht man dich eigentlich auch an Himmelfahrt?)

Mach mal Versuche. Eine Alternative könnte auch sein: UHU-Hart mit Aceton verdünnen und damit GFK-Gewebe auflegen. Aber wenn da Lamellen im Weg sind siehts natürlich schlecht aus.
 
Hallo,

tja ich habe ja schon viel gehört von diesen Kunststoffen. Darunter war auch immer die Information, das die Kunststoffe PP und PE aufgrund der geringen Polarität sehr schwer zu verkleben sind. Dazu meint uhu.de

>> Mit welchem Klebstoff kann man Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) verkleben?

Leider gibt es bis heute keinen Klebstoff, mit dem im Haushalt Polyethylen oder Polypropylen dauerhaft verklebt werden kann.

Einige auf dem Markt erhältliche "Spezialprodukte", die eine Vorbehandlung der Klebeoberfläche mit einem "Primer" vorsehen, erzielen nach Erfahrungen des UHU-Labors bei weitem keine ausreichende Klebewirkung.

Dies ist auf die spezifische, chemische und physikalische Beschaffenheit von Polyethylen und Polypropylen zurückzuführen. Diese Kunststoffe lassen sich nämlich nur schwer benetzen, d.h. der Klebstoff "findet keinen Halt" auf der glatten, wachsartigen Oberfläche. Die Moleküle im Klebstoff können keine Verbindung mit den Molekülen der Oberfläche aufbauen. Sowohl die Benetzbarkeit, als auch die Ausbildung von Haftungskräften sind Grundvoraussetzungen für eine dauerhafte Verklebung.

Im technisch-industriellen Bereich gibt es komplizierte Verfahren, die eine Verklebung von Polyethylen und Polypropylen ermöglichen (Oberflächenbehandlung mit Corona bzw. Niedertemperaturplasma).

Im Haushalt sind solche Verfahren nicht durchführbar.>>>

Tja, diese Aussage ist exakt die, die ich in meinen Vorlesungen mitbekommen habe. Vielleicht ist das aber aufgrund der rasenden Entwicklung der Chemie schon wieder überholt.
Grundsätzlich sieht es aber schlecht aus für deine Gartenmöbel. Diese bestehen garantiert aus gefülltem PP oder PE. Aus welchem der beiden ist aufgrund der oben gemachten Aussage wiederum egal.

Da bleibt nur Schienen oder Bandagieren bis zum erbrechen, so dass die Klebwirkung vernachlässigt werden kann und sogenannter Formschluss zur dauerhaften Verbindung führt.

vanKoch
 
Hallo.
Habe mich mal auf der Arbeit mit einem Kunstofftechnicker unterhalten.
Der meinte das man alle Kunststoffe schweißen kann.
Hält genauso gut wie das original Teil.
Man müsste vielleicht eine Scheibe erhitzen,Teile drauf halten bis sich eine kleine Wulst bildet und dann schnell zusammenfügen.
MFG
 

AJ

User
Hi,

vielleicht die Teile aufeinanderpassen, und mit nem alten Lötkolben die Bruchstelle abfahren :)

War nur mal son Gedanke :)
 
hallo Jungs,

ja, auf den Gedanken des Erhitzen/Schweißen bin ich auch schon gekommen.

Mit handelsüblichen Klebern hab ich jetzt mal dort bissel rumgepappt- da hält nichts wirklich.

Mit erhitzter Scheibe dazwischen geht nicht, da die Bruchstelle sehr unregelmäßig ist.Auf diese Weise werden ja Kunststoffrohre geschweißt.

Und mit dem Lötkolben wird es nur ne häßliche Naht, die aber nicht durchgeht durchs Material.

Ich werd es mal mit zwei Heißluftpistolen versuchen und dann die Liege mit Sicherheit auf den Sperrmüll schaffen. :D

Trotzdem Danke. Sollte mir es wider Erwarten gelingen, sag ich Euch natürlich Bescheid.
 
Norbert,
einige Kunststoffe kann man mit Aceton "kaltschweißen". Beide Seiten mit Pinsel und Aceton bestreichen - 1 min warten - Prozedur 4-5 Mal wiederholen (damit es aufweicht) und dann kräftigzusammendrücken. Dabei kurz hin- und hermatschen, dabei entsteht eine Art "Schweissnaht" durch das herausquellene Material.

So eine Reparatur hält nachher rund 50% der ursprünglichen Bruchkraft, bei sanfter Behandlung des Gartennmöbels macht so eine Reparatur 2-3 Jahre mit. Meine letzte auf diese Weise reparierte Armlehne hält immer noch, das ist inzwischen 3 Jahre her. Länger muss sie auch nicht halten, denn dieses Jahr müssen definitiv neue Gartenmöbel her! ;)

Für Hitzebehandlugn war ich immer zu ungeschickt, diese Behandlung hat immer zur finalen Entsorgung der Gartenmöbel in ziemlich kleinen Stücken geführt... :D
Siggi
 
Hallo Siggi,

Du hast Recht! Es geht. Auf diese Art wäre ich nicht gekommen.

Ich habs nun so gemacht:

Im 10-Minuten-Rhytmus beide Bruchstellen mit Aceton eingepinselt.Nach ca. 3mal, also einer halben Stunde, ist das Material so weich, als ob man es erhitzt.
Dann hab ich es "vorsichtig" :D zusammengefügt,mit den Händen für ca. 3-4 Minuten fixiert (das ist anstrengend :) )und dann einen Tag ruhen lassen.
Und siehe da: Es hält!

Ich nehme an, durch die Acetonbehandlung wird der Weichmacher in diesem Kunststoff aktiviert und die "angelösten" Kunststoffteile beider Hälften gehen eine Vebindung ähnlich dem Kleben ein.

Jedenfalls: Guter Tipp und danke :)
 
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