Oberfläche auf Styropor

Hallo RC-Networker, ;)

Wie bringt Ihr auf ein Urmodell aus Styropor eine abformbare Oberfläche auf ? Habe nun schon einiges Probiert, aber nicht so mit Erfolg.

Hier ein Beispiel eines Urmodells meines Motordomes :
motordom.jpg


Würde mich auf ein paar Tips von euch freuen.

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steht besser bei der GFK-Technik
HWE

[ 11. Dezember 2002, 18:56: Beitrag editiert von: Heinz-Werner Eickhoff ]
 
Wenn ich dich richtig verstehe möchtest du eine Negativform von diesem oder ähnlichen Styroporteilen abformen. Das wird nicht einfach, du müsstest dafür sorgen das alle Poren verschwinden und die Oberfläche sollte auch eine gewisse Stabilität haben damit du das Urmodell auch heil und in einem Stück wieder aus der Form bekommst. Wenn keine hohen Anforderungen gestellt werden kannst du das Urmodell mit Klebefolie behandeln. Aber einfacher währe wahrscheinlich ein Material zu benutzen das keine Poren aufweist und „ polierbar“ ist Alu oder ein spezieller Kunststoff der Name fällt mir aber zur Zeit nicht ein.
Bei einfachen Formen habe ich einem GFK Überzug mit anschließender Lackierung Gute Erfahrungen gemacht aber das kommt bei dir ja nur bedingt in frage.
Gruß
Bernd
 

Kleinatze

Vereinsmitglied
Hi!

Ich hab mal gelesen, es gibt Leute, die bespannen ihr Styroflieger mit Oracover (mit niedriger Temperatur versteht sich). Vielleicht klappt das ja?
Ich würde dann auch nicht gefülltes Formenharz nehmen, welches man noch nachbearbeiten / polieren kann.

Viel Spass, Andi
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas,

da es ich um einen Motordom handelt, gehe ich davon aus das die Oberflächengüte primär nicht so wichtig ist. Sie sollte im weitesten Sinne glatt sein.
Dein Urmodell ist so geformt, dass es sich anbieten würde die Form zweiteilig auszuführen. Hier wäre die senkrechte Teilung der Form anzuwenden. Dazu müsstest Du eine Trennebene bauen, am besten aus beschichteter Spanplatte, in der Du die Hälfte des Urmodells versenkst.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Urmodell zu teilen und die jeweiligen Hälften abzuformen. Das könnte den Qualitätsansprüchen bei einem Motordom genügen.

Wenn Du eine einteilige Form verwenden willst, dann ist das auch möglich. Allerdings könnte es Probleme beim Entformen geben.

Entscheidend für die Bauweise der Form und der zu verwendenden Materialien ist in jedem Fall die Frage, wie hoch die Stückzahl der Motordome sein soll.

Wenn Du hier die Suchmaschine anwirfst (365 Tage setzen), findest Du vielleicht den einen oder anderen Tipp. Ansonsten würde ich Dir empfehlen den aktuellen Katalog von R & G zu bestellen. Der ist schon wirklich fast ein Sachbuch.

Du kannst auch hier suchen:

www.emc-vega.de
www.swiss-composite.ch
www.rg.de

[ 12. Dezember 2002, 17:57: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
So ich noch mal,

da habe ich wohl Deine Frage falsch verstanden. :rolleyes:
Du suchst ja nicht nach der Abformmethode, sondern tatsächlich nach einer Methode eine abformbare Oberfläche auf Dein Styroteil zu bringen.

Auf Deiner HP habe ich nun gesehen worum es geht. Also mir fällt da momentan nur die Methode mit dem wasserverdünnbarem Parkettlack (Baumarkt) ein.

Hier der Arbeitsablauf:
Grobe Löcher mit Molto-Leichtspachtel ausspachteln. (Kann auch ein anderer Spachtel sein, da Gewicht keine Rolle spielt. Aber er muss natürlich Styroporverträglich sein.)

Glasgewebe auflegen und mit Parkettlack einstreichen. Trocknen lassen und dann leicht anschleifen. Als nächstes eine leicht streichfähige Masse aus Parkettlack und Talkumpulver (Apotheke) aufstreichen und dann wieder schleifen. Vorteil: geruchsneutral. Nachteil: braucht etwas Zeit zum Trocknen.
Mach aber auf alle Fälle mal einen Vorversuch. Evtl. kannst Du auch Microballons anstatt Talkum verwenden.

Übrigens, schöne Fräsarbeiten auf Deiner HP, Respekt. :)

[ 12. Dezember 2002, 23:45: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

ich würde auch mal Styrofoam ausprobieren. Die Vorteile sehe ich in der feinen Struktur und der höheren Druckfestigkeit.

Nachteile sind der höhere Preis und evt. Schwierigkeiten bei dicke Plattenstärken zu bekommen. Ich führe mittlerweile alle Schneidarbeiten, bei denen es nicht auf geringestes Gewicht ankommt mit Styrofoam bzw. einem etwas leichteren, aber sonst identischen Schaum aus (müsste zuhause nachschauen wir der heißt).

Da man keine Löcher zuspachteln muss, kann man gleich mit dem Füller wie oben beschrieben loslegen. Mehr als eine Abformung ist aber nicht drin. Spätestens dann hat man irgenwie eine Delle reingedrückt.

Hans

[ 13. Dezember 2002, 08:32: Beitrag editiert von: haru ]
 

Steffen

User
Hi,

Wie bringt Ihr auf ein Urmodell aus Styropor eine abformbare Oberfläche auf ? Habe nun schon einiges Probiert, aber nicht so mit Erfolg.
Ich würde den Arbeitsablauf etwas abändern. Nicht in Styropor fräsen, sondern gleich die Negativform in Uriol.

Wenn einem das zu teuer und/oder zu zeitaufwändig ist, einen festeren Schaumstoff als Gerüst (zB Rohazell mit höherem Raumgewicht). Das ganze auf ein Untermaß fräsen (räumen reicht), eine Deckschicht aufbringen (je nach gewünschter Standzeit zB Harz/Microballons) und dann endgültig fräsen.

Ciao, Steffen
 
Frank,
das ist eigentlich eine gute Idee!!!

Wenn die Größe stimmt, dann überzieh doch das Styropor mit einem Kondom und saug den dann mit der Vakuumpumpe ab! Müßte dann überall richtig gut anliegen und wirft keine Falten... :)

Würde ich wirklich probieren, denn hochflexibles Latex- oder Silikontuch ist sauteuer. Das wird industriell für solche Zwecke verwendet.
Siggi
 

Yeti

User
Hallo Thomas,

ich beantworte dir damit zwar nicht die Frage, wie du die Oberfläche behandeln musst, aber ich kann dir vielleicht noch eine Idee liefern, bei der weniger Ansprüche an die Oberfläche deines Urmodells gestellt werden. Glatt muss sie immer noch werden, aber das Urmodell wird beim Abformen der Negativform nur wenig beansprucht, so dass es reichen wird, das Styropor zu füllern und einmal überzuschleifen.

Ich habe mal folgendes gebaut: Urmodell aus Styrodur mit einer Lage Glasgewebe (wäre vermutlich nicht erforderlich gewesen) und das ganze noch einmal gespachtelt und geschliffen. Dieses Urmodell habe ich dann auf einen Rest einer beschichteten Spanplatte geklebt und mir einen Quarkbecher gesucht, in den das ganze reinpasst. In den Quarkbecher habe ich dann Gießsilikon gefüllt und das Urmodell verkehrt herum in die Suppe gestülpt. Nachdem das Silikon ausgehärtet war, konnte man das Urmodell herausnehmen und hatte eine flexible Negativform. Lag das ganze in seinem Quarkbecher, hatte das ganze auch schon ausreichende Stabilität, wobei ich dir in deinem Fall empfehlen würde, einen etwas stabileren Behälter zu nehmen, bzw. den Behälter von außen zu verstärken.

Der Vortel der ganzen Sache ist, dass man keine Trennebene braucht, weil die Form so zerknautscht werden kann, dass man selbst bei kleinen Hinterschneidungen keine Probleme mit dem Entformen hat. Und solange du keine Großserie herstellen willst, ist die Standzeit einer solchen Form völlig ausreichend.

Bilder:
zusammen.jpg

Negativform und Urmodell zusammen, man erkennt noch die Form des Quarkbechers.

negpos.jpg

links die Negativform, rechts das Urmodell

neg.jpg

hieraus bekommt man alles entformt (auch ein labiles Urmodell)

Gruß Yeti
 
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