Anfertigen einer leichten CFK-Kabinenhaube

Anfertigen einer leichten CFK-Kabinenhaube

Magazinbeitrag dazu mit vielen Bildern

>>Magazinbeitrag<<

Diese Kabinenhaube (Länge ca. 38cm, Breite ca. 16 cm, Höhe ca. 15 cm) von Jamara mit einer Masse von 68 g dient als Form für die Herstellung der CFK-Kabinenhaube für eine >>>Sukhoi 31; Baubericht<<<

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Anfertigen von Papier- und Stoffschablonen für die Glas - und Kohlematten. Diese Arbeit ist besonders wichtig, damit die Matten ohne Faltenwurf in die Form eingelegt werden können.

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Probieren, ob die Form und Größe passt.

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Auftragen von Folientrennmittel auf der Innenseite der Originalkabinenhaube.

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Verkleben der Aussenseite der Originalkabinenhaube. Diese wird für eine andere Sukhoi noch benötigt.

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Ausschneiden der Glas- (49 g) und Kohlematten (93g) mit einer Spezialschere.

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Schichtaufbau:

>>Folientrennmittel PVA<<

In die Form >>Glasfilamentgewebe 49 g/m^2<< legen. Diese durchsichtige Glasgewebeschicht ergibt eine hochglänzende Oberfläche des fertigen CFK-Teils.

Mit 24 Stunden Epoxydharz das Glasgewebe fast nässend einstreichen.

>>Kohlegewebe 93 g/m^2<< einlegen und nicht nässend mit Harz einstreichen.

Die fertig laminierte Haube hat eine Masse von ca. 40 g.
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Das Aushärten geschieht über Nacht. Dann wird sich zeigen, ob das Harz ausgehärtet ist, überall Trennmittel aufgetragen worden ist, die Oberfläche glatt ist und die Originalhaube unbeschädigt ist.

Magazinbeitrag dazu mit vielen Bildern

>>Magazinbeitrag<<

[ 28. Februar 2004, 09:13: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 

RD

User †
Ei, habt Ihr wieder etwas gezaubert ;)
habt Ihr keine Probleme mit Lunkern an der Verstrebung?
Gruß an Micha!
RD
 
Hallo Ralf

Bei dem Bügelgab es nur 2 kleine Lufteinschlüsse, die leicht zu beheben waren.

Michaelhat mir seine Haube ausgeliehen. Sie wird nicht mehr gefertigt. Hier Michaels

>>>Kommentar<< :

" Ich bin auch gespannt, ob das geklappt hat! Sonst ist meine Maschine erst mal ein Kabrio, also Gehard, mach keinen Sch......! Ich hab mir über meine Kabinenhaube keine Gedanken gemacht, aber wenn Du hier jetzt schreibst, daß sich erst noch zeigen wird, ob die Originalhaube unbeschädigt ist, dann stellen sich meine Nackenhaare!! Die Haube gibt's nimmer!!!! Und ich will kein großes schwarzes CfK-Monster als Kabinenhaube, sondern dieses schöne durchsichtige Jamara-Teil. Sonst sieht man mein Instrument-Panel nicht!!!

Happy ent-forming

Michael

und weietr:

bin auch erleichtert, daß es mit deinem ersten CfK Teil so gut funktioniert hat! Der Schweiß auf meiner Stirn trocknet ab, der Säurewert meines Magens geht auf Normalwert zurück (ich kann jetzt wieder Weihnachtsplätzchen geniessen, anstatt Fingernägel zu kauen) und Blutdruck und Puls entfernen sich aus der Roten Zone!!

Schön auch, daß Deine Haube so leicht ist, das erkaufst Du Dir aber für einen hohen Preis: Dein Pilot ständig sitzt im Dunkeln und kriegt Depressionen und der Flieger sieht aus, als würde er in Tucson im "Pima Air Museum" stehen. Dort haben die meisten Flieger auch schwarz angemalte Kabinenhauben bzw Cockpitscheiben. Das sieht traurig aus. Kannst Du das CfK Teil nicht dazu verwenden, eine klare Haube zu ziehen?

Happy landings

Michael "

Werde die Grüße an Michael weiterleiten.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Gerhard,

wirklich gut gelungen und vor allem schön dokumentiert.
Eine Frage hätte ich noch. Deine CFK-Haube müßte jetzt um die Materialstärke der Ur-Haube veringert sein?

Guten Rutsch - bis nächstes Jahr

Claus
 
@Hartmut, ich verpacks und schicks an Eckhard, auf dass Ihm die Arbeit nicht ausgeht.

@Claus, Du hast recht, die Haube ist etwas kleiner. Dürfte aber bei ähnlichen Anwendungen keine Rolle spielen.

Guten Rutsch ins Jahr 2003
 

RD

User †
hi,
noch ein Tip, falls mal mit CFK-Kabinenhauben was schiefgeht: ich lackiere mit Acryl-Klarlack in die Form, dann Kohle drauflaminieren. Falls Lunker entstehen: mit Harz mit Entlüfter auffüllen, getempert aushärten, schleifen, mit 1000er naß beischleifen und mit Polyglanz nachpolieren, allerdings die Polierpaste vorher mit Uni-Farbpaste schwarz vorher einfärben. Sieht man absolut NIX und wird hochglänzend!
Gruß, RD
www.rd-jets.de
 
Hallo Ralf
Wird auf die Form vor dem Ausspritzen mit Klarlack Folientrennmittel aufgetragen?
Arbeitest Du nur mit einer Schicht CFK ?
Wegen dem Klarlack wird vermutlich deshalb die Oberfläche glatt.
Mit dieser Methode könnte die Haube ja noch leichter werden, da statt mit 2 Schichten nur mit einer gearbeitet wird !
Muß gleich mal Michael fragen, was er dazu meint ....
 
Hallo ihr Harzpanscher!

ich spiele zur Zeit mit dem Gedanken mir für meine ASH26 eine CfK Kabinenhaube herzustellen. Hierfür wollte ich einen Gipsabdruck vom Original machen. Den Abdruck hätte ich dann als Form verwendet. Hat diese Vorgehensweise schon mal jemand ausprobiert?

Matthias
 
Hallo Gerhard,

vielen Dank für den Tip. So ähnlich hat ich mir´s gedacht. Vielleicht dokumentier ich die Herstellung auch mit Bilder und stell sie hier ein. Das wäre ein Grund mich endlich mal um ne eigen Homepage bemühen zu müssen(und das als Informatiker :peinlich peinlich).

Matthias
 

Jan

Moderator
...so ne Frechheit!! :D :D :D :D Straußenei!! Sieht doch jeder, dass das Ding mit Hilfe einer Alabastergipsform erstellt wurde...
 
Hallo Gerhard,
auf einem der oberen Bilder ist zu sehen, wie das CFK in die Haube gelegt wird. Dabei entstehen "ausgefranste" Ränder. Wie bekommt man diese weg? Im nächsten Bild ist dann alles schon schön glatt!?

Gruß
Heiko
 
Hi
ist schon lustig, daß verschiedene Leute auf die gleichen Ideen kommen. Ich habe auf exakt die gleiche Art vor 2 Jahren eine Haube für meine MPX ASH 26 laminiert. Zusätzlich habe ich direkt auf dem Rumpf einen Rahmen aus Rovings geformt und nach Bearbeitung mit der Haube verklebt. Natürlich Saugpassung, edles Aussehen und 80 gr Gesamtgewicht (Original ohne Cockpitausbau 350 gr). Ursprünglicher Hintergrund: da ich die Maschine elektrifizieren wollte (und auch habe), wollte ich irgenwo etwas Gewicht sparen, was bei einem Fertigmodell natürlich nicht einfach ist.
CU
Ernie
 
Original erstellt von Kebmo:
Hallo Gerhard,
auf einem der oberen Bilder ist zu sehen, wie das CFK in die Haube gelegt wird. Dabei entstehen "ausgefranste" Ränder. Wie bekommt man diese weg? Im nächsten Bild ist dann alles schon schön glatt!?

Gruß
Heiko
Sorry, Heiko, habe ich übersehen.

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Das überstehende Kohlegewebe wird nach dem Aushärten und dem Entformen mit einer gewöhnlichen Schere abgeschnitten. Anschließend noch etwas nachgeschliffen.

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Diese Bilder stammen von einer gerade geharzten CFK-Haube. Sie hat eine Masse von 44 g. Die erste Haube war etwas leichter.
 

Arne

User
Moin Gerhard!

Vielleicht interessiert dich als unseren Gewichtsfetischisten Nr. 1 ;) noch, wie ich meine ähnlich großen Wildstyle-Kabinenhauben inzwischen auf 22 g bekomme.
Es kommt nur eine Lage 93er Kohle zum Einsatz. Damit wären sie allerdings zu labberig. Deshalb lege ich noch einige 12000er HM-Rovings als verstärkung quer zur Flugrichtung ein.
Die so gemachten Hauben sind gerade ausreichend stabil und superleicht.
Allerdings ist eine 93er als einzige und damit oberste Lage immer etwas porig. Da ich die Form zuerst mit 2K UP-Vorgelat lackiere, ist das nicht schlimm. Alternativ kann man das Harz mit etwas Thixotropiermittel vesetzten, was für eine bessere Oberfläche sorgt. Das machen wir z.B. bei unseren Schalenfliegern, wenn auf eine 25er Glasfeinschicht verzichtet und die Kohle direkt eingelegt wird.

Gruß Arne
 
Hallo Arne

Dnke für den Titel.

Steht "12000er HM-Rovings" für Kohlerowings ?

Zitat:"Alternativ kann man das Harz mit etwas Thixotropiermittel vesetzten, was für eine bessere Oberfläche sorgt."

Wird die Oberfläche dann wirklich besser.Thixotropiermittel macht das Harz zäher, wird dann nicht mehr Harz verwendet ?
Fließt das Harz dann noch durch das Gewebe hindurch ?

Ohne Glasgewebe hab ich noch keine Hauben gemacht.
Wie ist denn der Unterschied zwischen:
1. mit Glasgewebe
2.ohne Glasgewebe ?
 

Arne

User
Hallo Gerhard!

Steht "12000er HM-Rovings" für Kohlerowings ?
Ja, Rovings mit 1200 Filamenten (das sind relativ "dünne") in der Materialqualität "Hochmodul", sprich mit einem rel. hohen E-Modul.
Jeder andere Kohleroving funktioniert aber für den Zweck genauso.

Wird die Oberfläche dann wirklich besser.Thixotropiermittel macht das Harz zäher, wird dann nicht mehr Harz verwendet ?
Fließt das Harz dann noch durch das Gewebe hindurch ?
Ja, die Oberfläche wird definitiv besser. Anscheinend werden die Poren besser gefüllt. Das Thixo ändert die Schergeschwindigkeit des Harzes, es fließt nicht mehr so leicht ab. Man nimmt für den Zweck auch nur wenig Thixo, so das das Harz noch brauchbar fließt und das Gewebe problemlos und gut durchtränkt wird. Der Anteil ist erfahrungssache und so nur schwer vermittelbar. Wie gesagt wenig, das harz bleibt recht flüssig. Bei nur einer Lage 93er Kohle kannst du ansonsten eh nicht wer weiß wie trocken arbeiten.

Ohne Glasgewebe hab ich noch keine Hauben gemacht.
Wie ist denn der Unterschied zwischen:
1. mit Glasgewebe
2.ohne Glasgewebe ?
Die feine Glaslage wird hauptsächlich aufgrund der besseren Oberfläche eingesetzt. Der Anteil an Statik, die sie bringt ist gegenüber der Kohle gering. Auch wenn die Statik einer solchen Haube durch die größere Wandstärke mit der zusätzlichen Glaslage etwas (Beul-)Festigkeit gewinnt.
Beim Einsatz einer auschließlichen Lage Kohle kann man die Obrfläche mit dem "Thixo-Trick" gut hinbekommen. Eine lackierte Form erleichtert das zugegebenerweise.
Damit die Haube mit der einen Lage nicht zu weich und labberig wird, wird die Festigkeit und Beulsteifigkeit mit den Rovings erhöht. Das bringt mehr als die Lage Glas und wiegt weniger.

Nach meiner Erfahrung von inzwischen etlichen Hauben ist meine genannte Methode die geeignetste, um eine ausreichend steife Haube bei minimalem Gewicht zu bauen. Sie benötigt ein wenig mehr Zeit beim Bauen.

Gruß Arne
 
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