Laminat trennt sich von Stützstoff, was tun

Eckehard

User
Hallo zusammen,

ich habe hier eine kleine HLG Fläche, bei der sich im Bereich der Befestigung der Flächenverschraubung zum Rumpf Ablösungen der GFK Oberschicht vom Balsa Stützmaterial ziegen.
Diese Ablösungen liegen im vorderen drittel der Fläche, noch vor dem Holm.
Die Fläche erscheint nicht geschwächt.

Frage: wie kann man das stabilisieren, wieder verkleben?

Eckehard
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Eckehard,

wenn sich noch keine Blasen gebildet haben, sondern nur Ablösungen, ist man mit einem ganz kleinem Loch und Sekundenkleber mit einer Kanüle eingebracht, noch mal davon gekommen. Das Bohrloch mit Leichtspachtel abdecken und ganz vorsichtig einschleifen. Für die Optik kann mit einem wasserfestem Filzstift der Spachtel etwas eingefärbt werden.

Haben sich jedoch Blasen gebildet, die sich nicht mehr von alleine anlegen, so ist eine größere Reparatur fällig, wenn man die Optik wieder schön haben will. Wenn man keine schöne Optik haben will, kann man die Stellen öffnen, das Gewebe erneuern (einschäften) und dann alles mit Leichtspachtel wieder einglätten.

Wenn der Bereich vor dem Holm betroffen ist, solltest du es schon im Auge :cool: behalten. Die äußere Schale ist für Steifigkeit nur zu gebrauchen, wenn sie gegen Beulen durch die Stütztschicht gehalten wird.

Viele Grüße

Volker
 

plinse

User
Moin,

vor dem Holm hat man die Torsionsbox, die sollte schon taugen.

Da aber mit Spachtel beizugehen, ... halte ich für übertrieben - ein Flügel der so delaminiert ist nicht mehr top und muss auch nicht so aussehen. Vor allem an Spachtel muss man auch rumschleifen können - sonst bringt einem die ganze Übung nix und in einem HLG hat man normal 25er oder 49er Glas und da hat man nix zum Schleifen, da schadet man sich mehr als dass es was nutzt.

Ich würde die Stellen einfach mit Zacki fluten. Dazu dünnen Sekundenkleber nehmen, eine mittlere Kanüle auf die Flasche, in die Ablösung stechen und so viel rein drücken, bis sie gefüllt ist.

Schnell eine Folie drüber und andrücken, geht auch gut mit einem Taschentuchpaket (ein volles), da hat man was weiches mit Folie gleich fertig ;) . Aber erst mal testen, ob sich die Farbe mit Zacki löst und sonst eine Frischhaltefolie dazwischen.

Aber um allen Illusionen entgegenzuwirken. Ein Sandwichflügel, der anfängt zu delaminieren, hat seine besten Zeiten hinter sich - ganz besonders an dünnen Laminaten kann man nur wenig machen und wenn man was macht, verändert man die Eigenschaften massiv.
 

Eckehard

User
Hallo Volker, Hallo Eike,

Danke für Eure Meinungen....

Also, wenn ich es beschreiben sollte (muß mal eine Bild machen), wie das ausssieht, so würde ich von streifen (in Spannweitenrichtung) förmigen Ablösungen sprechen....blasen habe ich nicht entdeckt...

Zum Reperaturversuch:
ok, das mit dem Sekundenkleber hatte ich mir auch schon überlegt....wie erreiche ich, daß den Zacki nicht nur zwischen laminat und Stützbalsa fließt, sondern das Stützbalsa (ist ja innen) auch in richtung des laminats gepresst wird (von innen "pressen"). Hat dazu jemand noch eine Idee?

Danke, werde versuchen das beste draus zu machen, sonst ist seit neuem Rumpf der Flieger wieder flugbereit....

Grüße

Eckehard

[ 05. Dezember 2003, 15:46: Beitrag editiert von: Eckehard ]
 

plinse

User
Moin,

von innen pressen kannst du nicht - du musst von außen pressen - auch wenn es dir das Profil ewas versaut.

Wie gesagt - ein Flügel, der delaminiert, hat es fast hinter sich, vor allem bei so leichten Bauweisen, wo man nicht gescheit schleifen, schäften, ... kann.

Bei einem HLG-Flügel denkt man nur ans Schleifen und ist durch das Glas durch.
 

hbe

User
Hallo Eckehard,
ich selbst habe es chon mit einer Injektion aus Epoxydharz mit Schaumtreibmittelzusatz wunderbar hinbekommen. Die Einstichstellen vorher mit "gutem" Packband abkleben und das überflüssige Harz durch ein Papiertuchaufsaugen lassen. Abpressen halt von außen.
Ciao HB
 

plinse

User
Moin,

der Tip mit dem Packband ist genau so einfach wie genial, denn von Harzreparaturen an solcher Stelle habe ich bisher immer wegen der "Sauerei", abgesehen, da man es "abdrücken" muss und dünner Zacki sich selbst rein zieht. Das hat man so ja dann im Griff.

Das Reparaturergebnis ist natürlich besser als mit Zacki.

Ein Trick hier, einer da - man lernt nie aus.
 

Eckehard

User
Hallo nocheinmal,

vielen Dank für diese Disskusion, habe ne Menge gelernt, fein, was hier alles rüberkommt.....

Danke

Grüße

Eckehard
 
Packband? Meins klebt viel zu fest und verliert dann gerne die braune Kleberschicht. Wie sieht es mit Maskierfolie aus dem Airbrushbereich aus? Die pappt so wenig dass zwar nichts drunter kann aber sie delaminiert nicht beim abziehen. Dass man im spitzen Winkel abzieht und nicht senkrecht sollte nur nebenbei erwähnt werden ( gilt aber überall wo abgeklebt worden ist).
 
der Tip mit dem Packband...
Hinweis: Das "durchsichtige" 50mm Packband (wirklich nur Original TESA verwenden! Die Rolle sieht goldgelb aus, gibt es in jedem Baumarkt) geht für die beschriebene Reparatur einwandfrei, "braunes" Packband zerlegt sich abhängig vom Hersteller. Meines Wissens ist auch hier nur das TESA Packband relativ sicher geeignet. Mit dem braunen hatte ich früher einmal Probleme, so dass ich nur noch das "durchsichtige" Packband verwende. Nicht zu verwechseln mit dem "glasklaren" TESA Film! Bei dem ist unter Umständen viel Pularbeit angesagt, abhängig von der gerade verwendeten aktuellen Kunststoff- und Klebermischung und da kann man nur viel Spaß wünschen - wenn man Pech hat! Der aktuelle glaskare Film hinterlässt die Hälfte seines Klebers auf dem Epoxy und lässt sich kaum abziehen, daher kann ich wirklich nur das o.g. Packband wirklich empfehlen!

Den vorgeschlagenen Maskierfilm (Airbrush etc.) verwende ich bei solchen Reparaturen nur bei superleichten Flügeln, weil die Klebkraft fast schon zu gering ist, um die Reparatur sicher und ohne Aufschwimmen des Maskierfilms durchführen zu können. Bei allen normalharten GFK Oberflächen (F3J Flügel aufwärts) ist das durchsichtige TESA-Packband die beste und sicherste Lösung, die ich kenne.

Übrigens: Das "durchsichtige" lässt sich mit einer Airgun (1500W) traumhaft schrumpfen und mit Hilfe einer Spiralwicklung dieses Tapes bekommt man eine traumhafte Reperatur auch bei längeren/mehreren Bruchstellen am Leitwerksträger hin. Aber das sei nur als Tipp am Rande erwähnt. ;)
Siggi

[ 01. Januar 2004, 19:58: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]
 

plinse

User
Original erstellt von Hartmut Siegmann:

...

Übrigens: Das "durchsichtige" lässt sich mit einer Airgun (1500W) traumhaft schrumpfen und mit Hilfe einer Spiralwicklung dieses Tapes bekommt man eine traumhafte Reperatur auch bei längeren/mehreren Bruchstellen am Leitwerksträger hin. Aber das sei nur als Tipp am Rande erwähnt. ;)
Siggi[/QB]
Mensch Siggi - du reparierst Leitwerksträger ;) ??? *duck*
 

Yeti

User
Original erstellt von plinse:
Mensch Siggi - du reparierst Leitwerksträger ;) ??? *duck*
Er meint genaugenommen wahrscheinlich Seitenleitwerksträger :D

nochtieferduckundnochschnellerwegrenn

Gruß Yeti
 
Keiner nimmt mich hier mehr ernst...
smiley4.gif
 

hbe

User
Hallo,
mit Packband meine ich nur die besseren. Untauglich sind alle PP-Billigbänder wegen der billigen Kleber. Tauglich sind nur PVC-Bänder mit Kautschuk-Kleber. Diese Haften enorm und lassen sich auch wieder sauber ablösen. Dazu gehören die Bänder von Tesa mit der Typennr. 4124 oder von SUPRA mit der Nr. 124 egal ob in "transparent" oder braun. Wegen der besseren Reiss- und Klebekraft verwende ich diese trotz der höheren Preise (ca. 2 Euro in der Metro, sonst bis zu 4 Euro)ausschließlich, was mir schon viel Ärger im Versand erspart hat. Ansonsten hilft bei hartnäckigen Klebern der Fön. Kurz erwärmen und auch kein hartnäckiger Billigkleber hält mehr.
So nun laminiert mal weiter, auch Leidwärgsdräger.
Ciao HB

[ 03. Januar 2004, 13:37: Beitrag editiert von: hbe ]
 
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