Selbstentladung bei LiPo Akku

Maggoo

User
Hallo RC-Freunde,

ich dacht bis Heute das LiPo´s sich quasi nicht selbst entladen... :confused:
Ich habe einen kleinen 2 Zeller mit 600mAh von AHA der jetzt schon eine ganze Weile nur im Keller gelegen hat. Wollte ihn jetzt wieder einsetzen,
und hab ihn mal ans Ladegrät gehängt incl. Balancer natürlich. Das war schon seltsam, denn die eine Zelle wurde permanent "gebalanced" während die LED für die andere Zelle nicht einmal aufleutete...
Lange Rede kurzer Sinn... nach mehreren Ladevorgängen der einzelnen Zellen ergab sich folgendes Ergebnis:
Eine Zelle verhält sich völlig normal während die andere in etwa 8 Stunden knapp 100mAh verliert wenn der Akku vollgeladen einfach nur da liegt...(~17%)
Zum Vergleich ließen sich nach etwa 8 Stunden in die "gute" Zelle 3mAh laden.
Die Zelle ist ganz offensichtlich kaputt. Hat von Euch jemand mit derartigem Verhalten von LiPo Zellen Erfahrung?
Ich vermute das die lange Lagerzeit der Zelle stark geschadet hat, denn ich hab den Akku voll geladen liegen lassen... :-(
 
Hallo,

wie schon öfter hier im Forum beschrieben, Lipos sind besonders in den Grenzbereichen, Tiefentladung bzw bei Vollladung sehr sehr empfindlich. Der Grund dafür ist die jeweils unstabile Chemie im LiPo bei normalen Temperaturen.
Für eine längere Lagerung des Lipos bietet sich daher eine niedrige Lagertemperatur in Verbindung mit einer 50% bis 75 % Ladung des Akkus an.

Grüße
Franz-Josef
 

MeiT

User
... Hat von Euch jemand mit derartigem Verhalten von LiPo Zellen Erfahrung?..

Hallo,

ich hab hier lipos liegen, die über ein jahr, fast zwei jahre nicht beachtet wurden. (nicht geladen, nicht benutzt)
die zellen sind alle bei 3,8V mit ca 0,03V drift zwischen den zellen.

Ich kann nur sagen, Lipos die (in kurzer Zeit) schneller die spannung verlieren als seine kollegen, die sind nicht mehr 100%.

das heist nicht, dass die ganz kaputt sind, aber das die einen schaden haben.

100mAh in 8 stunden bei einem 600mAh akku sind allerdings schon sehr viel.
der hat mit sicherheit einen schaden ;)

grüße
 
Hallo,

ich bin letztes Wochenende auch mal in den Keller gegangen und habe mal nach meinen mehr oder weniger ausrangierten Lipos geschaut. Unter anderem auch ein Kokam 2400 3s 30C (damals gekauft als die Kokam 30C Zellen erstmalig zu kaufen waren, das war im Mai 2007). Ich habe den Akku im Frühjahr das letzte mal am Lader vermessen und musste schon eine deutliche Kapazitätsabnahme feststellen, es waren nur noch ca. 1400mAh nutzbar, der Lipo hat ca. 90 Zyklen drauf.

Ich habe dann alle Zellen auf 3,85V geladen und dann ab in die Munitionskiste im Keller (ca. 15°C).

Dieses Wochenende musste ich dann feststellen, dass die mittlere Zelle des Kokam Packs über 5cm aufgerissen war und eine weiße/beige Masse ausgetreten ist. Es hat nichts gebrannt oder sonst was schlimmes passiert. Die Zelle hat nun 0V, die eine Zelle sieht noch ganz in Ordnung aus und die dritte Zelle ist ordentlich aufgebläht, die Spannungen der beiden nicht kaputten Zellen ist immer noch >3,8V.

Wieso sich die Zellen aufgebläht haben und wieso die eine Zelle aufgerissen ist, KEINE AHNUNG...

Vielleicht hatte die aufgerissene Zelle eine hohe Selbstentladung und hat sich deshalb aufgebläht und ist dann geplatzt? Ich weiß es nicht...


Piotre
 

Maggoo

User
...wie schon öfter hier im Forum beschrieben, Lipos sind besonders in den Grenzbereichen, Tiefentladung bzw bei Vollladung sehr sehr empfindlich. Der Grund dafür ist die jeweils unstabile Chemie im LiPo bei normalen Temperaturen.

Diese Tatsache ist mir bekannt. Aber LiPo´s die durch Grenzbereichüberschreitung chemisch reagieren, blähen sich auf, platzen, brennen oder explodieren im schlimmsten Fall.
Oder einzelne Zellen sind einfach tot; hatte ich auch schon. Ähnlich wie das Piotre225 schrieb: Zelle 0V.
Aber das sich ein LiPo selbst entlädt, mit einer Rate die jeden NiMH Akku in den Schatten stellt :eek: ist für mich völlig neu.
Irgendwo muss der Strom ja fließen... Ich hab den Akku mal seines Schrumpfschlauches entledigt und die Lötstellen begutachtet.
Der Akku ist augenscheinlich i.O.
Es bleibt also nur ein Schluss; um es mit banalen Worten auszudrücken:
die Isolierschicht zwischen Anode und Kathode in der Zelle hat ein "Leck" ;)
Auf jeden Fall werd ich den Akku bei meinem Modellbauladen zum Sondermüll geben, hat ja so keinen Zweck.

Danke für Eure Beiträge

Grüße
 

Crizz

User
nein, es muß kein Strom fließen. Wenn du ne Zelle auf eine bestimmte Spannung lädst, die Chemie aber diese nicht mehr erreichen kann, fällt die Spannung ab. Und ab dieser Spannung hast du deine Nutzkapazität. In einem anderen Forum hat ein Kollege berichtet, ein Freund habe einen Heli samt Zubehör und Akkus 3 Jahre in der Garage gelagert - alles neu, unbenutzt. Die Kokams hatten auch noch schön die Lagerspannung, es ließen sich aber aus dem Akku ( ich glaube es waren 2200er ) nur 600 mAh entnehmen, nach Volladung.

Die Dinger sind dann einfach kaputtgelagert, die Chemie arbeitet eben, und das können wir nciht stoppen. Leider.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
(...)
Aber das sich ein LiPo selbst entlädt, mit einer Rate die jeden NiMH Akku in den Schatten stellt :eek: ist für mich völlig neu.(...)

Danke für Eure Beiträge

Grüße

Moin,
Du ahnst scheinbar nicht wievielt Zellen ich davon schon hatte bzw. noch erhalten werde!;)

Hintergrund: Fast alle LiPos werden händisch gefertigt. Wo Finger im Spiel sind gibt es Fehler.
Fehler können sein wie z.B. ungleich aufeinander gestapelte Schichten (Anode/Kathode) ... die Folge,
es fließen Kriechströme die die Zelle teilw. bis auf 0V von ganz alleine ... auch später, es reicht u.U. ein
leichter Druck auf diese Stelle, allmählich abkippen lassen!:cry:

... das ist nur ein Beispiel von vielen Möglichkeiten und da muss man noch unterscheiden ob es Einzelzellen
oder das Pack betrifft!

Derartige Fehler sind aber KEINE Erfindung von LiPos - datt gibbet überall in der Fertigung! :p
 
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