F3b/F3f Einstellungsfragen

Hallo zusammen,

habe einen F3b/F3f Flieger erstanden (Spannweite ca 2,80 Gewicht 2000g dünnes Profil - wohl MH-32 verdünnt, CfK-Fläche). Der Vorbesitzer hat mir keine Einstelldaten hinterlassen. So habe ich das Modell dann grob eingestellt und an der Winde dann gestartet (ist für mich die sicherste Startart bei einem neuen Modell.)

Alle Klappen im Strak: Flieger unterschneidet beim Abfangbogen.

- Frage: Soll ich jetzt eher mehr Blei in die Rumpfspitze geben (SP nach vorne) oder eher die EWD vergrößern ? Oder beides ? (Allerdings ist die EWD bauartbedingt kaum zu verändern.)

Wie würdet ihr weitermachen beim Einstellen des Modells ?
Einsatz ist am Hang und kein F3b Einsatz

Grüße
Klaus-Peter
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hallo Klaus-Peter,

zunächst einmal mußt Du die EWD vergessen - diese kompensierst Du mit trimmen des Modelles auf gleichmäßiges Gleiten.

Wenn Du nun einen Abfangbogen fliegst und das Modell unterschneidet mußt Du den Schwerpunkt mit zusätzlichem Blei in der Nase nach vorne nehmen.

Nun trimmst Du wieder Dein Modell sauber aus (nun mußt du vermutlich etwas höhe trimmen) und machst einen erneuten Abfangbogentest...


Wenn Der Abfangbogen so aussieht wie Du es Dir vorgestellst wirf einen Blick auf Dein Leitwerk.
Ist dies ein Gedämpftes Leitwerk und Du hast nun einen großen Ausschlag (bspw. auf höhe) kannst Du durch unterlegen der Leitwerksgrundfläche die EWD anpassen udn wieder von ganz vorne anfangen bis Du zufrieden bist ;)

Noch ein Tipp: Viele F3B-Modelle benötigen bei Klappen im Strak etwas höhe auf dem Leitwerk. In Speedstellung (entwölbte Fläche) steht das Leitwerk im Strak ;)

Viel erfolg
Tobi

P.S.: Bitte nur in kleinen schritten Änderungen durchführen und gewissenhaft überprüfen und einstellen bevor Du das nächste änderst.
Niemals mehr als eine Sache gleichzeitig verändern !
 
Hallo Tobias,

danke für deine Tipps.

Werde das bei nächster Gelegenheit ausprobieren (wenn das Wetter mitspielt).
Etwas Höhe im Normalflug (alle Klappen im Strak) habe ich mit 1 Grad schon einkalkuliert.
Ja, das Modell hat ein gedämpftes V-Leitwerk.

Wenn ich dich richtig verstehe, schaue ich mir nach den Abfangbogentests + Austrimmen meine Höhe-Klappe an. Wenn sie deutlich mehr als +1 Grad steht, sollte ich dann die EWD versuchen zu verändern.

Grüße
Jürgen
 
Hallo Arie,

den Namen kenne ich nicht. Ist ein Eigenbau, den ich übernommen habe.
Ist aber ein typisches aktuelles F3f Design

Grüße
Klaus-Peter
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Wenn ich dich richtig verstehe, schaue ich mir nach den Abfangbogentests + Austrimmen meine Höhe-Klappe an. Wenn sie deutlich mehr als +1 Grad steht, sollte ich dann die EWD versuchen zu verändern.

Grüße
Jürgen
Eben nicht !

Daher
zunächst einmal mußt Du die EWD vergessen

Zuerst mußt Du den Schwerpunkt so wählen, daß das Modell sauber abfängt.

Wenn Du das hast, UND ERST DANN, schaust Du dir die Stellung des HLW`s an, optimierst die EWD in einem kleinen Schritt und beschäftigst Dich wieder ausschließlich mit dem Schwerpunkt...

Tobi
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
2 Stühle, eine Meinung ;)

Da ich es leider schon zu oft gesehen habe schreibe ich immer mehrfach, daß die EWD ignoriert werden soll und das HLW nur getrimmt werden soll.
Wenn die Leute lesen, daß sie den Schwerpunkt einstellen sollen und dann die EWD am HLW anpassen sollen fangen viele sofort mit Aktionismus am am HLW zu unterlegen, was meist am Ziel vorbei führt...

Tobi
 

andreO

User
Erklärt mir das doch bitte mal anhand eines Pendelleitwerkes. Da verändere ich ja unmittelbar durch die Trimmung die EWD.

Gruß André
 

andreO

User
Gehen wir davon aus, dass wie bei Klaus-Peter der Flieger unterschneidet und absolut keine Einstellwerte bekannt sind. Also EWD = ?.

Zuerst mach ich den Flieger mit einem Stück Blei vorne schwerer.
Neuer Flug, mit (Pendel-) Leitwerk auf gutes Gleiten einstellen, dann Abfangbogentest. Flieger unterschneidet noch, aber weniger.

Nochmehr Blei rein
Neuer Flug, mit (Pendel-) Leitwerk auf gutes Gleiten trimmen
Abfangbogentest, Flieger fliegt jetzt einen flachen Abfangbogen

Was ist jetzt mit der EWD passiert? Woher weiß ich, dass das für meinen Flieger die optimale Einstellung ist?

Gruß André
 

andreO

User
Hallo Markus,
gücklich wäre ja mal sehr gut.

Natürlich sind das bis zu einem gewissen Grad "weiche" Daten.
Aber, da ich mich sicher nicht zu den erfahrensten Seglerpiloten zähle wüsste ich schon gerne, wie man an so eine Einstellorgie drangeht.

Welches sind denn Deine Kriterien für so einen Flieger (F3B/F3F)
Gruß André
 
So, ich melde mich nochmals.

Hatte am Wochenende ca 20 Starts gemacht und mich dabei an die Tipps von Tobias gehalten. Mit Erfolg. Der Flieger ist zwar noch nicht optimal im Sp eingestellt, aber ich kann reproduzierbar nachvollziehen, wie sich der Flieger bei welchen Änderungen verhält.
Sehr gut haben mir auch die Gedanken von Hans gefallen (#15). Das alles kommt noch auf mich zu. Da der Flieger ja hauptsächlich am Hang geflogen werden soll, kommen sicher noch einige Änderungen hinzu.
Herzlichen Dank an alle, die mir sachdienliche Hinweise geben konnten :)

Was mich doch wundert ist, dass das verwendete MH-32 Profil doch ordentlich läuft.

Grüße
Klaus-Peter
 

Peer

User
Was mich doch wundert ist, dass das verwendete MH-32 Profil doch ordentlich läuft.

Wundert mich nicht wirklich - denn wenn es ein verdünntes MH32
(Du schriebst in deinem ersten Beitrag "dünnes Profil"....) ist,
dann ist es kein MH 32 mehr und kann daher auch gut laufen ;)

Das MH32 "läuft" nur, wenn es ordentlich Flächenbelastung hat,
da habe ich Erfahrungswerte......

Hast Du deine EWD jetzt mal aktuell nachgemessen ?
Würde mich interessieren !

Gruß
Peer
 
Hallo Peer,

ja, das ist auch meine Erfahrung mit MH-32. Der Flieger wiegt unter 2kg. Deshalb auch meine Frage.

Die EWD habe ich nicht gemessen. Trau ich mir auch nicht zu bei einem VLW reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen. Vielleicht kannst du mir einen Tipp für die erfolgreiche Vermessung der EWD bei VLW geben.

Grüße
Klaus-Peter
 

Peer

User
Du brauchst einen Strich auf dem Leitwerksflügel,
der - und da wird's schwierig - parallel zur Rumpfachse
läuft. Die restliche Messung ist dann wie bei einem
Kreuz-LW.
Mit etwas Glück verlaufen die Scharnierlinien deiner
Leitwerksklappen 90° zur Rumpfachse, dann kannst
Du wiederum von den Scharnierlinien aus 90° deinen
Strich zeichnen.
1 mm Unterlegung bringt bei den üblichen VLW-Tiefen
von 120 - 140 mm 0,48 - 0,41° EWD-Änderung.

Grundsätzlich erscheint mir eine EWD von 1° eine gute
Grundlage bei unbekannten Fliegern (aus dem F3X Bereich).

Wenn Dein Gerät aber schon annehmbar fliegt - wie ich deinem
Post entnehme, würde ich mich eher auf die Feinabstimmung
verlegen, statt an theoretischen Daten rumzufummeln......
sprich: Abreissverhalten im Langsamflug, Eintauchen der Nase
beim Einfliegen in die Kurve, usw.

In der Regel bringen dabei ca. 15 gr. Blei in der Nase ~1 mm
SP-Änderung, daher habe ich immer diverse Stücke von 10-15 gr.
in meiner Kiste. Erst provisorisch aussen drauf kleben, wenn gut,
fest einbauen......

Gruß
Peer
 
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