Hallo Romain,
so ein Puzzle hatte ich auch mal.
Ich gehe jetzt davon aus, dass die Teile aus Ton sind, der aussen glasiert ist. Leider kann ich das auf dem Bild nicht so richtig erkennen.
(Nebenbei: Nach dem Upload des Bildes, den Link in der Antwort einfügen. Dann erscheint das Bild direkt)
Also ich habe damals die Puzzle-Teile mit Sekundenkleber zusammengefügt. Bei hoher Saugfähigkeit des Tons ist dickflüssiger Kleber besser. Mit Aktivator geht es dann relativ schnell. Beim Verkleben unbedingt auf die Spaltfreiheit achten und vor Einsatz des Aktvators auf der Außenseite überschüßigen Kleber abwischen.
Ganz wichtig: Die Teile habe ich so zusammengefügt, dass man größere Scherben hat. Also nicht gleich an die Figur pappen, sondern die Teile die direkt an die Figur gehören, zunächst mit den Scherben auf der anderen Bruchkante zusammenkleben. Gegebenenfalls kann man auch versuchen einzelne Teile an die Figur zu kleben, um eine gerade oder besser geeignetet Ansetzkante zu erhalten. Das musst Du aber selber entscheiden. Ich hoffe das ist verständlich geschrieben.
Wenn alles klappt, wirst Du größere Scherben bekommen, die Du jetzt an die Figur anlegst. Dabei ist es von Vorteil, wenn Du vorher darauf geachtet hast, dass keine Hinterschneidungen o.ä. stören.
Wenn Du soweit bist, kannst Du Deine einzelnen Scherbengebilde mit Epoxiharz und Glasgeweberesten verstärken. Ich habe damals 108g/dm³ Glasgewebe in Köperwebart genommen, da die Figur stark sphärisch gebogen war.
Solltest Du einigermaßen in Innere der Figur kommen, dann kannst Du Dir diesen Arbeitsgang sparen. Denn er ist äußerst sorgfältig auszuführen, da unter keinen Umständen Epoxiharz auf die äußeren Schnittkanten kommen darf!
Also wirklich ganz vorsichtig arbeiten und auf jeden Fall das Gewebestück kleiner als das Scherbengebilde zuschneiden. Und verwende das Harz bitte gaaaaanz sparsam. Am besten mit einem Pinsel die Tonseite dünn einstreichen und anschließend das Gewebe trocken auflegen und andrücken.
Wenn nach 24 Stunden oder auch mehr das Teil ausgehärtet ist, kannst Du die Scherben an die Figur kleben.
Mach Dich aber auf Überraschungen gefasst. Es kann durchaus sein, dass bei starken Wölbungen die Scherben nicht so einfach aneinander zu pappen sind. Sondern erst mal das ganze "trocken " zusamengesetzt werden muss, um evtl. Problemzonen zu erkennen. Manchmal muss man zum Schluß zwei Scherben ineinander "drehen" damit alles passt.
Je nachdem, hast Du anschließend die Möglichkeit von innen das ganze zusätzlich oder erstmalig mit Harz und Gewebe zu verstärken.
Das ganze ist ein wahnsinniges Geduldsspiel und erfordert viel Ruhe und Gelassenheit. Einen Holzpuzzle-Flieger bauen ist dagegen direkt erholsam.
Noch ein paar Tipps, weil Du anscheinend zum ersten Mal mit Harz arbeitest:
Achte auch auf ein sauberes und helles Arbeits-Umfeld. Lege Dir eine Rolle Papiertücher griffbereit hin und verwende bitte bei den EP-Verstärkungen Einmal-Handschuhe. Bei allen Arbeiten und besonders bei Verwendung von Aktivator und Sekundenkleber, bitte unbedingt auf gute Lüftung achten. Harz rührt man am besten im Joghurtbecher mit einem Holzspatel (Eisstiel o.ä.)an. Mit zwei Plastik-Einwegspritzen kann man die Harz-Härter-Menge dosieren. Dabei das Volumen-Mischverhältnis verwenden. Pinsel anschließend wegwerfen oder mit Aceton reinigen. Letzteres nicht im Haus
Als Werkzeug zum Zusammenfügen, könnte eine Pinzette hilfreich sein.
Ich wünsche Dir viel Glück und wenn es nicht klappen sollte, so war es wenigstens den Versuch wert.
Aber wir Modellbauer schaffen doch alles, oder?
[ 24. August 2003, 11:47: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]