Wie Stahldraht löten?

Moin!
Ich muß jetzt bei meinem Flieger Stahldraht (Fahrwerk) verlöten. Was nimmt man denn zum Umwickeln der beiden Fahrwerksstahldrähte und was nimmt man zum Löten? Einen "Kartuschenlöter" habe ich bereits. Normales Lötzinn wird man wohl nicht nehmen können...

Gruß
Heiko
 

Gast_0063

User gesperrt
Das ist eigendlich recht simpel...

Du brauchst:
>> Lötlampe (hast Du..)
>> Lötzinn (ganz nomales...)
>> Lötfett (gibt's im Baumarkt..)
>> blanken Kupferdraht ca. 1,5 mm Durchmesser (Kabel aus der Wand reissen und die Isolierung abmachen...)
>> etwas Schmirgelleinen, Korn 120

Als erstes den Fahrwerksdraht so biegen, das er im Bereich der Lötstelle auf einer Länge von etwa 5xDuchmesser parallel verläuft.

Dann die Lötstellen mechanisch reinigen. (abschmirgeln..)

Den Kupferdraht dicht neben dicht drum wickeln, eine Lage reicht. Mit Zange andrücken.

Etwas Lötfett drauf, und mit der Flamme erwärmen, das fängt dann an zu brutzeln.
Weiter erwärmen, bis das Lot schmilzt/fliesst, Achtung! nicht zu heiss werden lassen, das Lot verbrennt sonst und der Stahldraht glüht aus...

Wenn das Lot überall gut 'rumgelaufen ist, kommt der Trick: Einen Baumwolllappen nehmen, die Lötlampe kurz in's Lötfet halten, damit es oben flüssig wird, und mit dem Lappen aufnehmen, als wenn Du Schuhe putzen wolltest.
Dann die Lötstelle evtl. noch mal etwas erwärmen und mit dem flussmittelgetränkten Lappen über die eben noch flüssige Lötstelle wischen.
Ergibt eine tadellos hochglänzende Verbindung, die vermutlich das Modell überlebt...
Nicht vergessen:
Die Flussmittelreste hinterher mit Warmwasser und Bürste entfernen, der Kram ist recht aggressiv..
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo Kebmo

Wenn der Stahldraht nicht zu dick ist kannst du ihn natürlich weichlöten, bis 4mm ist das mit einem 100 Watt Lötkolben kein großes Problem.
  • Stahldraht gut anschmirgeln und entfetten, die vorbereiteten Stellen nicht wieder mit den Fingern angrabbeln
  • die Drähte zunächst einzeln verzinnen
  • die Drähte dann an den zu verlötenden Stellen aneinander fixieren zB. mit
  • "blankem", dünnem Draht (z.B. Bindedraht für Röschen)oder
  • einem übergeschobenem Messingrohr
  • die fixierte Stelle sorgfältig verlöten
  • Lötstellen ruhig abkühlen lassen, es darf keine "kalte" Lötstelle entstehen
  • überschüssiges Lötzinn vorsichtig entfernen
Solche Fahrwerke halten bei pfleglicher Behandlung und modellgerechter Belastung einiges aus.

[ 17. Mai 2002, 14:11: Beitrag editiert von: FlyHein ]
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Hi!,

den Anleitungen der beiden Vorredner ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Aber nochmal:

Doch, du kannst "normales" Lötzinn nehmen, Also Elektroniklot tuts, weil man Federstahldraht nur WEICHLÖTEN darf. Nicht hartlöten mit Silberlot oder sowas, weil der Federstahl dabei ausgeglüht würde und unwiederbringlich seine Federeigenschaft verliert.

Die Verwendung von Lötfett oder Lötwasser ist bei Stahldraht ideal.

Meiner Meinung nach ist es besser, einen starken Lötkolben statt eine Brennerflamme zu benutzen, weil die Möglichkeit des Überhitzens des Drahtes damit quasi ausgeschlossen ist.

Umwickeln oder Messingrohr als mechanische Verstärkung der Verbindungsstelel ist wie oben geschrieben obligatorisch. Kannste jeden Draht nehmen, der sich gut mit dem Lot verbindet, also Messing, Kupfer, blanker Blumendraht.....

Gruß, Oliver
 
Moin!
So, mitterweile ist's verlötet. Ich hab' die Stahldrähte mit Kupferdraht umwickelt (einfach 0.75^2 abisoliert und die feinen Kupferdrähte genommen) und mit Lötzinn versehen. Ich habe allerdings nicht das Gefühl, daß die Stahldrähte das Zinn angeneommen haben. Diese scheinen lediglich durch die Kupferdrähte fixiert zu sein. Hält das trotzdem? Es macht jedenfalls keinen schlechten Eindruck.
Mehrfach habe ich versucht dem Stahldraht das Annehmen von lötzinn beizubringen, leider ohne Erfolg. Dieser Stahldraht ist irgendwie schwarz "eloxiert" oder so... Da kann man noch soviel anrauen und schleifen und mit Brenner oder Lötkolben probieren, der nimmt nix an :(
So wie es momentan aussieht, scheint das fahrwerk gut zu halten. Den Kupferdraht habe ich auf einer Länge von etwa 3cm komplett um beide Stäbe gewickelt und mit Zinn getränkt.

Gruß
Heiko
 

FlyHein

Vereinsmitglied
Hallo Kebmo

Stahldraht "eloxiert" ist mir neu, meines wissens nach sind Aluoberfächen zur veredelung eloxiert. Wenn du die scharze Beschichtung deiner Stahldrähte vollständig abschleifst, müsste der blanke Stahldraht das Zinn annehmen.
 
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