Rumpfverstärkung

funkle95

User
Hallo

Möchte gerne meinen BS-1 Rumpf im Massstab 1:4 verstärken.

Habe bei R&G diese Kohlebänder gefunden:

http://shop.r-g.de/Verstaerkungsfas...Tow/TeXero-Kohlefaserband-128-g/m-HT-uni.html


Bei meinem großen ASW 24 Rumpf von Rosenthal sind auch solche Bänder verarbeitet.
Die Faserrichtung bei diesen Bändern ist diagonal.

Sind diese Bänder von R&G auch diagonal verarbeitet oder doch in Längsrichtung???



Vielleicht könnt ihr mir noch einige Tipps geben, wie ich einen Rumpf effektiv verstärken kann ????




schöne grüße aus tirol
simon
 

shoggun

User gesperrt
Sind diese Bänder von R&G auch diagonal verarbeitet oder doch in Längsrichtung???

Nö, UD = UniDirektional = alles Fasern haben die selbe Ausrichtung.

aber das passt schon - ein paar rovings sollten aber in etwa das gleiche bringen.

Gruss Mathias
 

kneubi

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45 Grad?

45 Grad?

Was willst du mit einem diagonalen Band erreichen?

Diagonal bringt "nur" Torrsionsfestigkeit. Dies wiederum ist nur möglich wenn du den zu versteifenden Körper (Rumpf, Fläche, Teil einer Fläch = D-box) als ganzes belegst.

Ansonst bringen Verstärkung mit UD-Bändern die besseren Resultate. Ueber Sinn und Unsinn von Kohleverstärkungen in einem Glasrumpf wurde auch schon häufig diskutiert. Ich persönlich verstärke Glasrümpfe ausschliesslich mit Glas.

Gruss Sigi
 

funkle95

User
hallo sigi

auf diese idee bin ich nur gekommen, weil ich das bei den rosenthal rümpfe gesehen habe.

da wurde auch bei den stark beanspruchten stellen diagonales kohlegewebe eingelegt :confused:

mfg simon
 

kneubi

User
Hallo Simon

Habe ähnliches auch schon gesehen. Nicht jede Konstruktion ist nachahmenswert. ;)

Verstärkungen mache ich immer mit demselben Material wie der Rumpf gebaut ist. UD-Bänder (Kohle oder Glas) sind dazu bestens geeignet und zudem kostengünstig.

Gruss Sigi
 
Darf ich Fragen warum?
Weil die Auslegung bei abweichenden Materialien, gerade mit eheblichen Steifigkeitsunterschieden, heikel wird.

"Verstärkung" mit einzelnen Kohlerovings ist kontraproduktiv. Die Kohle hat nicht genug Querschnitt, die ganze Last aufzunehmen, bekommt aber wegen ihrer hohen Steifigkeit den Grossteil der Last ab. (Bauteile übernehmen die Last anteilig ihrer Federkonstante, weil sie ja zwangsweise gleich gedehnt werden.) Wenn die Kohle deswegen (ihre Bruchdehnung ist ja viel geringer als die von Glas) vorzeitig versagt, kommt es zu Spannungskonzentrationen am Ort des Kohlebruches und das Glas versagt dort auch.
 
Hallo Anthony,
wenn Du das vermeiden willst was Markus beschreibt, dann mußt Du soviel Kohle in den Glasrumpf einbringen, das die Kohle alleine die gesamte Last aufnehmen kann....dann brauchst Du aber auch kein Glas mehr...:)
 

Avec

User
Okay ;)

Aber entgegen eurer Aussagen ist es ja schon relativ verbreitet, dass GFK-Rümpfe vom Werk aus mit Kohlerovings verstärkt sind.
Beispiele wären da
- Reichard Model aus Tschechien
- Mibo Modeli aus Slowenien
- und einige Flieger von Staufenbiel (z.B. Hawk F5B, Epsilon Competition)

Da frage ich mich, ob eure Ausführungen vielleicht etwas zu theoretisch sind?! Wie gesagt, ich frage mich, ich behaupte es nicht.
 
fest oder steif ?

fest oder steif ?

Mein Beispiel bezieht sich auf eine Last welche so groß ist, das es zum Strukturversagen (Bruch) kommt. Es geht dabei um Festigkeit.

Ein anderer Fall ist es wenn Du bei einem Bauteil weniger Durchbiegung haben willst bei einer Last welche nicht zum Bruch führt. Es geht dabei um Steifigkeit...hmm..oder Steifheit?

Da hilft die Kohle aufgrund ihrer geringen Dehnung (E-Modul).

Meistens wird nur von "Verstärkung" gesprochen, ob die Absicht da in Richtung steif oder fest geht, wer weiß es...:rolleyes:

Kohle verstärkter Gfk-Rumpf hört sich ja besser an als ohne Kohle, und der Mitbewerber "verstärkt" seine Glasrümpfe ja auch mit Kohle...:p
 

kneubi

User
Hallo Rolf, hallo Markus

Beides sehr gute Beschreibungen...hätte ich nicht so gut umschreiben können. Sind aber genau die Punke wieso meine Grosssegler-Rümpfe zu 100% aus Glas und die Flächen zu 100% aus Kohle bestehen (Ausnahme Oberflächenbeschichtung)

Gruss Sigi
 
Da frage ich mich, ob eure Ausführungen vielleicht etwas zu theoretisch sind?! Wie gesagt, ich frage mich, ich behaupte es nicht.
Ist wie Rolf sagt, eine Frage der Menge. Deswegen habe ich von einzelnen Rovings gesprochen. Wenn man z.B. einen Haubenausschnitt mit einem rechten Bündel verstärkt, kann das schon eine Verbesserung sein. Es muss eben genug sein, dass die Kohle den Anteil an Spannung, den sie abbekommt, auch tragen kann. Und zusammen mit Glas ist dieser Anteil schnell mal 90%.

Wenn ich allerdings höre, dass eine Rumpfröhre mit schräg geflochtenen Bändern verstärkt wird, dann geht es wirklich vor allem um das Argument, ich habe etwas schwarzes im Rumpf.
 
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