Dünnes Sperrholz schäften

Hi
ja, wie macht man das in der Praxis, daß es später sauber aussieht, z.B. beim Beplanken von Flügeln und Rümpfen.
Danke für die Tipps
Ernie
 

Steffen

User
Hi,

Ein Schäftverhältnis von 1:3 bis 1:4 ist deutlich zu wenig, wenn die Schäftung die volle Festigkeit des Sperrholzes übertragen soll.

Für Buchen- und Birkensperrholz kenne ich Pflichtwerte von 1:15 (Jacobs/Lück, Technisches Betriebshandbuch Niedersachsen), für Modellbauzwecke würde ich vielleicht bis auf 1:10 runtergehen aber nicht weniger.

Geht es nur um Verkleidungen kann es natürlich auch weniger sein.

Ciao, Steffen
 
Hi
Geht nur mit sauberem schleifen.Baubrett mit exakter scharfer Kante und Schleifklotz mit fest eingebautem Winkel.Geht bis zu 0,4mm Sperrholz.
Ist aber ein Pfriemeljob.An meiner Klemm 25 hab ich am Rumpf geschummelt. Da kommt man ja von innen dran.Einfach innen Sperrhlozstreifen drübergeklebt. Aber an den Flächen und Leitwerken musste ich schäften.Die Schäftung sollte ca 2-3x so breit sein wie das Sperrholz dick ist.Und beide Schäftungen, die übereinander kommen,müssen unbedingt gleich sein. Darum der fest eingebaute Winkel im Schleifklotz.
Gruss Franz
 

Spunki

User
Du kannst auch beide Sperrholzteile überlappend übereinander legen, gemeinsam schneiden und verleimen ...

1108382782.gif


Grüße Spunki
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hey Spunki,

wo für soll das gut sein? Wenn du keine Festigkeit brauchst, ist es für eine schlechte Optik viel Arbeit und wenn du die volle Festigkeit brauchst, kannst das vergessen. Eine echte Spunki-Ausführung eben.

Viele Grüße

Volker
 

Spunki

User
Hallo Volker

In Zeiten von CNC-Fräse ist das derzeit die gängige Schäftungsmethode und hat bei sauberer Ausführung eine tolle Optik, siehe diverse Echtholzfurniere ...

Und festigkeitsmässig behaupte ich das Gegenteil wenns nicht wirklich 1:25 geschäftet wurde ...

Grüße Spunki

PS: bei 0.4er Sperrholz geht das sogar mit dem Messer ...
 

Steffen

User
Oh, der Strukturfachmann erzählt wieder mal wie's geht :rolleyes:

1. Dies ist eine Schäftmethode, mit denen man Möbel absolut hinreichend und artgerecht schäften kann
2. im Flugzeugbau ist diese Schäftung nicht zulässig, legt die Vermutung nahe, dass sie nicht so fest ist
3. wer den Aufwand scheuen will, muss sich der Nachteile bewusst sein
4. wenn dies in CNC-Zeiten gemacht wird, dann nicht, weil es besser ist, sondern billiger.
5. Wer mal eine richtige Schäftung gemacht hat, wird merken, dass das recht einfach ist.
6. in der Frage nach 'daß es später sauber aussieht' steckt für mich auch, dass es eine sichtbare Linie wie im Original gibt

Also zu Elektroernie:
richtig und so aussehend wie im Original? Oder schnell und einfach hauptsache zusammen?

Ciao, Steffen
 

Spunki

User
OK Jungs, Euch beiden viel Spaß beim Schäften 1:25 von 0.4er Sperrholz! :D

Ab der Hälfte könnt Ihr hindurchgucken wenns nicht vorher schon beim Schleifen ab ist ...

Grüße Spunki

PPS: nicht nur "Möbel" werden so geschäftet sondern selbst die Einzelbretter von tragenden Leimbindern für Deckenträger ... übrigens, unsere Schädelknochen genau so, die Natur braucht keine Lehrbücher um zu wissen was hält sondern baut auf millionen Jahre Erfahrung ... aber vermutlich werden unsere Schädelknochen dadurch auch billiger! *ggg*
 
Hallo
ist ja richtig lebhaft für einen Montag.
Jetzt kann ich meine Frage ja konkretisieren: Wie schleife ich ein 0,8 mm Sperrholz auf 12 mm Breite von Iststärke auf 0 runter? Eine Seite Anschlag, andere Seite Metallschiene und dann mit dem Schleifklotz ran, bis ich aufs Metall komme?
Praktiker vor!
cu
Ernie
 

Steffen

User
Ah, 1:15, gut der Mann. :)

Handwerklich ist das so eine Sache, jeder macht es anders.
Ich persönlich zeichne die Stelle an, bis zu der die Schäftung gehen muss (also 12mmm).
Auf die Rückseite Klebeband, damit es nicht franst. Sperrholz Kante auf Kante auf ein anderes Brett (Metall geht auch, ist mir aber zu teuer)

Dann die Flex mit Schleifteller (nicht zu fein!).
Mit dem richtigen Schwung in der Hand geht das gut, ein paar Übungen sind aber nötig.

Etwas einfacher aber viel zeitaufwändiger: Schleifklotz und dann eben langsam runterfideln.
Für eine Schäftung ist das ok, aber wenn man größeres baut lohnt die Übung.

Als Anlegekante nehme ich immer nur die Vorderkante, über zwei Kanten ist meiner Meinung nach unnötig.

In jedem Fall dienen die Schichtfarben als Kontrollbild für gleichmäßiges Schäften.

Und bevor der Spunk wieder mit dämlichen Praktikersprüchen kommt: ich mache das wirklich so und habe das schon mehrfach so gemacht.

Ciao, Steffen
 

Spunki

User
Hallo Ernie

Zwei dünne Metallbleche (zb. breite Stahlspachteln), eine oben etwas mehr als 12mm zurückversetzt, die andere unten und etwas hervorstehend ... und dann harten nicht biegsamen (!) Schleifklotz oder feine Holzraspel ...

Die Stahspachteln kannst Du mit ganz dünnem Teppich-Doppelklebeband beim Arbeiten am Sperrholz fixieren ...

Gutes Gelingen und Gruß

Spunki
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hey Spunki,

hast du dir schon mal das Sperrholz angeschaut, wenn du den Japanspachtel wieder ab gemacht hast? Die Oberfläche wird hübsch ausgerissen. Dies zur oberen Seite, wo das Material noch die 0,8mm hat. Am unteren Ende wird es kommentarlos brechen und auf dem Spachtel verbleiben. Wenn man das untere Ende mit Tape (das braune Packband) gegenklebt, sollte man dies erst nach dem Verkleben abziehen. Aerodux klebt nicht an dem Band, man bekommt es prima wider ab. Wenn man es vorher abzieht, kann die Kante zum Spunki gehen -- ach muß doch Teufel heißen. :D

Die Methode von Steffen ist in vielen Jahren Flugzeugbau erprobt und verfeinert worden, die funktioniert. Ach ja, mache ich auch immer so, und dies seit vielen Jahren.

Viele Grüße

Volker
 

Spunki

User
Hallo Volker!

"Freihändig" wie Ihr die Ihr das schon seit Jahren macht schaff ich das nicht ;) ... möchte aber auch nicht Eure "Berg- und Talschliffe sehen, Grüße an die Versuchskaninchen in der manntragenden Zunft! ;)

Ich habs zwar erst zweimal benötigt dafür aber gleich mit Hilfe einer einfachen "Vorrichtung" gemacht, wenn schon denn schon, absolut plan, passgenau und kaum "ausgefranst" ...

So in etwa sah das aus ... mir war grad jetzt langweilig und habs deswegen schnell skizziert:

1108399316.JPG


Also: habe nach dem Schleifen die Stahlspachtel mit der Lötlampe etwas angewärmt bis sich der Kleber vom Doppelklebeband löste und sie abfiel ... Das Klebeband blieb aber noch am Sperrholz bis die Verleimung/Verpressung mit Harz ausgehärtet war ... erst danach habe ich es abgezogen und die Reste abgerubbelt und mit Aceton restlos entfernt ...

Grüße Spunki

PS: Und Volker, ich weiß nicht worüber Du Dich künstlich aufregst?, von Steffen bin ich´s ja schon lange gewöhnt, prinzipiell, aber nun auch Du Volker? *ggg* ;)
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo lieber Spunki :) ,

fangen wir mal unten an:

Ich will doch nur, das die "jungen" Leute sich nicht die schlechten Gewohnheiten der "alten" Säcke angewöhnen. Du schreibst immer sehr bestimmt und dominant, aber es gilt auch immer der Satz: Viele Wege führen nach Rom (nur ist der eine länger und der andere kürzer).

Zum Werkzeug: Ich weis ja nicht wie in Österreich die Werkzeugbezeichnungen sind, aber hier in Deutschland ist eine Raspel folgendes:
Werkzeug zum groben Bearbeiten des Holzes. Raspeln bestehen aus Blatt, Angel und Heft.
Sie haben verschiedene Formen: flach, halbrund oder rund. Auf dem Blatt sind Zähne eingehauen oder eingefräst.
Raspeln werden zum Vorarbeiten runder und geschweifter Teile verwendet.

Um 0,8mm Sperrholz zu bearbeiten ist eine Raspel gänzlich ungeeignet.

Nun, die Spachtel mit dem Fön warm machen, bis sie abgehen, ist ein guter Tip, - wenn man vorsichtig ist. Nicht alle Kleber im Sperrholz sind hitzebeständig.

Viele Grüße

Volker
 

Steffen

User
Ach Spunki...

Was Du unter 'künstlich' aufregen verstehst hat damit zu tun, dass Du technisch totalen Schwachsinn erzählst, so tust als ob DU der total erfahrene bist (der ja schon ganze zweimal Holz geschäftet hast), während Du mit zwei langjährigen Werkstattleitern über Schäftmethoden diskutierst.

Wenn Du glaubst, dass man diesen Unsinn einfach stehen lässt und andere dadurch den Unsinn glauben lässt, dann träumst Du.

Du sprichst hier nämlich mit zwei erfahrenen Praktikern in der Wartung und Reparatur von Segelflugzeugen, also denk mal darüber nach, ob Du nicht total über das Ziel hinausschiesst mein Lieber. Dass Du nicht glaubst, dass man so schäftet, zeigt auch, dass DU keine Ahnung davon hast.

Davon abgesehen kann man mit einem Spachtel wohl kaum eine Schäftung machen, mit der man mehr als kleine Fitzelschäftungen macht, oder hast Du Spachtel breiter als 15 oder 20 cm?

Aber wenn Du eine Raspel benutzt und meinst, dass das dann eine Schäftung ist, dann ist Dir auch sowieso nicht zu helfen.

Du kannst ja zum SBF kommen, dann zeige ich Dir, wie man das macht.

Steffen
 

Spunki

User
Hallo Volker

Bei uns in Österreich bezeichnet man in einigen Gegenden "Raspel" im Volksmund als speziell für Holz hergestellte Feilen ... setzen sich nicht so zu wie Feilen für Stahl und sind i.A. auch nicht ganz so hart sodaß es die harte Japan-Spachtel eher überlebt ... gibts bis ganz fein runter, also ähnlich einer feinen scharfen flachen Schlichtfeile für Metall nur mit etwas anderer "Verzahnung" ...

Natürlich führen viele Wege nach Rom, wie meist, ich hab auch hier die klassische Schäftungsmethode nicht schlechtgeredet sondern zusätzlich eine weitere in anderen Bereichen heute meist übliche Schäftungsmethode aufgezeigt ... und bitte bedenkt immer wir sind hier in der Sparte "Modellbau" und nicht in der Zentralanstalt für Materialprüfungen, ein bisschen "Verhältnismässigkeit" sollte schon gewahrt bleiben ...

Grüße Spunki

PS: siehste, er regt sich schon wieder auf, prinzipiell *ggg* ...
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten