Ab wann Metallgetriebe- / stärkere Servos?

Hiho, ich hätte da mal eine Frage:

Ich habe hier mal bzgl. einer Extra 300 (160cm) mit 15ccm Zweitakter von Graupner gefragt, da wurden Standardservos als ausreichend bewertet.

Jetzt baue ich eine Maschine mit 180cm Spannweite ca. 4-5kg und 20ccm Viertakter.

Gehen da auch noch Standardservos oder brauche ich da stärkere? Metallgetriebe? Worauf muss man achten, was würdet Ihr empfehlen?

Oder andersrum gefragt.... Woran mache ich das fest welche Servos wo rein müssen/sollten?

Sorry für die vielen Fragen, ich lerne noch :)

Viele Grüße, Micha
 
Jetzt baue ich eine Maschine mit 180cm Spannweite ca. 4-5kg und 20ccm Viertakter.

Gehen da auch noch Standardservos oder brauche ich da stärkere? Metallgetriebe? Worauf muss man achten, was würdet Ihr empfehlen?

Hallo Micha,
um da eine Aussage zu treffen braucht man schon etwas mehr als Spannweite und Gewicht. Entscheidend ist die Art des Flugzeuges (z.B. Kunstflugmodell, Warbird,...) und die Größe der Ruderflächen.

Es gibt Leute die nun die Theorie bemühen http://www.rc-network.de/magazin/artikel_05/art_05-013/art_013-01.html.

Mir persönlich ist das zu aufwändig - zumal man bei einem typischen Fertigmodell die notwendigen Daten Ausgangsdaten gar nicht erst hat.

Viel einfacher ist es daher, sich bei Kollegen, Testberichten oder ggf. auch Angaben in der Bauanleitung/Prospekt umzusehen was dort in ähnlich ausgelegten Modellen eingebaut wurde.

Bei einem Warbird oder "klassischem" Kunstflugmodell (d.h. mit halbwegs normalen Ruderflächen) tun es Servos mit ca. 50Ncm (entspricht 5Kg) Stellkraft auf Höhe und Quer in jedem Fall.
Bei einem für "3D" ausgelegten Kunstflugmodell sollten die Servos stärker ausgelegt sein.
Bei Kunstflugmodellen braucht man ein starkes Seitenruderservo.


Metallgetriebe - daran scheiden sich die Geister. Metall hat bzgl. Spielfreiheit nicht nur Vorteile - außerdem kommt es bei Höhenruderservos im Heck oft auf das Gewicht an.
Ich nehme daher meist für die Querruder Metall (wg. der Vibrationen der relativ großen Ruderklappen), auf Höhe Karbonite (Kunststoff), für das Seitenruder auch eher Metall - vor allem bei Seilzuganlenkungen.

Gute "Mittelklasse" Servos für diese Modellgröße sind z.B. die Hitec 5625/5645/6635 und die Graupner DES 80X-Serie. Die reissen auch alle kein allzu großes Loch in die Hobbykasse.

Gruß
Thomas
 
Hey Thomas,
viele herzlichen Dank für die ausführliche, kompetente Antwort :)

Das war mir alles nicht ganz klar, auf der Basis mach ich mich jetzt mal weiter schlau!

Bei dem Modell handelt es sich um eines für "normalen" Kunstflug, die Ruderflächen sind daher auch normal. 3D is nich ;)

Von daher denke ich, dank Deinem Rat, passen die 5kg auf jeden Fall. Wegen der verschiedenen Getriebearten usw. les ich mich mal genauer ein.

Wie gesagt, vielen Dank und noch einen schönen Rest-Sonntag :cool:
 
Ich glaube wirklich, dass heute sehr viele Modelle völlig unnötig überrüstet sind. Da werden Stellkräfte auf den Rudern eingebaut, die, wenn sie denn mal wirklich ziehen, das Ruder sofort in seine Einzelteile zerlegen würden. Andererseits sind Servos teilweise recht preiswert geworden, so dass man eher mal eine Nummer größer wählt.
Ich persönlich würde inzwischen eher auf Stellgenauigkeit und Spielfreiheit achten, als auf die reine Stellkraft. Meine Modelle sind zwar auch keine Rennmaschinen, so dass ich auch nicht die maximale Stellgeschwindigkeit bräuchte. Aber ich finde es voll nervig, wenn die Ruder ständig am Klappern und Zittern sind, weil da überall Spiel im Spiel ist ( :cool: ) und es macht fliegerisch auch keinen Spaß, wenn das Ruder immer irgendwo zum Stehen kommt, nur nicht im Neutralpunkt.
Ein Kunststoffgetriebe habe ich bisher nur einmal geknackt, bei einem kleinen Graupnerservo... Standartservos sind bisher nur bei finalen Einschlägen kaputt gegangen.

Gruß Mirko
 

Auftrieb

User
Ich glaube wirklich, dass heute sehr viele Modelle völlig unnötig überrüstet sind.
ganz meine Meinung, genausowenig brauche ich in einem Trainermodell Digitalservos.
Das wird alles völlig überschätzt.

Wenn natürlich nicht einmal Scharnierachsen fluchten, oder Bowdenzüge schon ohne Ruder aufgrund von zu engen Radien ein Losbrechmoment jenseits von Gut und Böse haben, sieht das natürlich alles anders aus.
 
Na ja, ich glaube schon, dass man zum Teil schlicht bessere Technik zu günstigen Preisen bekommt. Der technische Fortschritt rennt ja an uns Modellbauern nicht ganz spurlos vorbei. Und wenn ich für das gleiche Geld bessere Servos bekomme, dann bitteschön.
Aber deswegen muss man bestimmt nicht so tun, als ob ein schöder Trainer oder einfacher Kunstflieger mit fetten digitalen Metallgetriebeservos und 10 Kg Stellkraft ausgerüstet werden muss...
Ich habe schon eine TC-Piper mit lumpigen 3 Kg Standartservos fliegen sehen, und die flog ohne jedes Problem (natürlich nicht im Powerschlepp).
Ich denke, mann muss bestimmt nicht den totalen Minimalismus betreiben, aber die Kirche im Dorf lassen ist auch okay.

Gruß Mirko
 
Alles richtig was ihr sagt und den fortschritt sollte man sich wirklich zunutze machen.
Dennoch suggeriert uns die industrie völlig überzogene maßnahmen und macht aus
einem einfachen flieger ein hightech-gerät.

Ich brauche für meine hangfliegerei nicht ein einziges digitalservo,
ich brauche auch kein aufwendiges /teures steuersystem um meine
stromverteilung zu überwachen - das ging bisher doch auch mit einem
NCd oder NMHI 4 x 1700 - und ich fliege viel und lange.

Da werden für's Querruder 5kg Digi-Servos auf dünne ABS-Deckelchen geschraubt,
die mit winzigen Minischräubchen in der halterung sitzen und über natürlich
doppelte GfK-Ruderhörner ein Querruder ansteuern, welches nur mit einem dünnen
tesastreifen angeschlagen ist - wie war das doch mit dem schwächsten glied der kette?

Ich nehme sicher auch das servo lieber mal eine nummer größer/robuster,
aber man sollte schon die kirche im dorf lassen - es ging doch die letzten 30 jahre
auch ohne digi usw ganz ordentlich.



gruß...und immer ne handbreit luft unterm flügel
 

rkopka

User
Ich persönlich würde inzwischen eher auf Stellgenauigkeit und Spielfreiheit achten, als auf die reine Stellkraft.
Ja.
Meine Modelle sind zwar auch keine Rennmaschinen, so dass ich auch nicht die maximale Stellgeschwindigkeit bräuchte.
Gerade bei Rennmaschinen braucht man Kraft und Präzision, aber keine Geschwindigkeit.

Bei Pylonmodellen z.B. werden die QR nur sehr langsam benutzt und auch das HR muß nicht so extrem schnell sein, besonders, weil man bei hohen Geschwindigkeiten ja nur noch sehr kleine Ausschläge hat.

RK
 
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