Messingrohr biegen ?

Hallo,

stehe vor dem Bau einer Haube für einen alten Segler. Wie biege ich 2 bzw. 3mm Messingrohr?

Viele Grüsse

Werner
 
Hallo Raimund,

danke für den Tipp. :)
Ich kann zwar etwas hartlöten, bin aber in der Metallbearbeitung Laie.

Viele Grüsse

Werner
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

verrate uns doch mal welche Wandstärken du hast und welche Biegeradien du erreichen mußt. Bei den kleinen Innendurchmessern ist es oft eine riesige Viehcherei, den Sand einzufüllen und zu verdichten. Einfach nur Sand rein führt selten zu einem guten Ergebnis. Beide Enden müssen fest verschlossen werden. Wenn dann auch nur etwas Feuchtigkeit im Sand ist, gehts schief und im schlimmsten Fall ins Auge. Deshalb vorsicht beim Erhitzen. Schutzbrille tragen!!!!!

Es gibt auch andere Wege, Rohr zu biegen, ohne dass es knickt. Aber dazu bitte mal Maße nennen, sonst kann ich hier noch Seitenweise schreiben.

Viele Grüße

Volker

[ 29. Mai 2004, 23:49: Beitrag editiert von: Co ]
 

Tiga

User gesperrt
Hi Werner,

meine Methode:

bei Rohren mit größerem Innendurchmesser (>3mm) wird zuerst ein Rohrende mit Lötzinn verschlossen. Danach wird mit sehr feinem Sand aufgefüllt und verdichtet, dann das andere Ende auch verschlossen. Damit konnte ich bisher jeden benötigten Radius biegen.

Bei kleinen Innendurchmessern suche ich ein Stück Lötdraht das ziemlich genau passt. Den Lötdraht in das Rohr einführen, Rohr biegen und danach versuchen, den Lötdraht wieder herauszuziehen. Falls das nicht klappt weil der Biegeradius zu eng ist erhitze ich das Rohr bis das Lötzinn herausläuft. Mit einer Entlötpumpe bzw. Entlötlitze sorgt man dafür daß relativ wenig Zinnreste im Rohr verbleiben.

Der einzige Nachteil der Lötzinnmethode ist daß ein kleiner Rest Lötzinn trotz Entlötpumpe immer im Rohr zurück bleibt und den Innendurchmesser etwas verringert, aber es ist wirklich nur eine dünne Schicht.

Grüße
Rainer
 
Hallo Werner,

bevor Du den großen Aufwand treibst (zulöten- Sand rein - verdichten ect.), versuche es folgendermaßen:

Auf eine Schraube schiebst Du
1) eine große Unterlegscheibe
2) eine Hülse, die so lang ist wie der Durchmesser des zu biegenden Rohrs(Muttern, kleine Unterlegscheiben ect. gehen auch)
3) wieder eine große Unterlegscheibe
4) eine Mutter, die alles fest zusammenhält.

Zwischen die großen U-Scheiben pass das Rohr gerade hinein. Dort wird es eingelegt und dann von Hand um die Schraube bzw. Hülse gebogen.

Wo ist der Trick?
Ganz einfach: Beim Biegen knickt das Rohr dadurch, dass es die Möglichkeit hat, seinen Querschnitt zu verändern von rund auf elliptisch auf flach - dann knick!!!
Das Biegen zwischen den U-Scheiben verhindert die Verbreiterung zur Ellipse - also kein knicken.

Viel Erfolg
Frank

[ 30. Mai 2004, 21:28: Beitrag editiert von: Frank R ]
 
Hallo,

hatte schon befürchtet, dass es etwas " mehr " wird. ;)
Vielen Dank für eure Ratschläge!

@ Volker:
Wandstärke ~ 4/10mm, die Radien: 2,5 bis 5,0 cm

Grüsse Werner
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

bei der Wandstärke und den Radien brauchst du, wenn ich mal voraussetze: die Rundheit der Rohre soll auch erhalten bleiben und die Radien immer gleich, für jeden Radius eine entsprechende innere Biegerolle, eine immer gleiche Außenrolle und eine entsprechende Vorrichtung.

Frage:
- Verfügst du über einen Zugang zu einer Drehmaschine?
- Hast du eine Ständerbohrmaschine?
- Hast du Grundkenntnisse in Metallbearbeitung?

Wenn dir es hier zu öffentlich ist, mail mich an.

Viele Grüße

Volker
 
Hallo Volker,

Ständerbohrmaschine ja, der Rest nein und Ahnung Metallverarbeitung ... etwas Löten, Bohren, Feilen. Drehen, Fräsen keine Kenntnisse.

Viele Grüsse
Werner
 

Maxkoh

User
@ Volker:

Für diejenigen welche das o.g. Equipment ihr Eigen nennen währe eine Abhandlung sehr Aufschlussreich!

LG

Max
 

Mooney

Vereinsmitglied
@Volker

Ja, eine Abhandlung waere sehr interessant, bei mir steht demnaechst auch der Bau eines Kabinenhaubenrahmen an.
Das angefuehrte Werkzeug ist vorhanden.

Bis denne
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Jungs,

da habe ich ja was schönes angezettelt. Werde mich morgen mal hinsetzen und was zusammenschreiben. Leider drängt bei mir die Zeit etwas, da ich am Freitagabend nach Südfrankreich abdampfe. Urlaub.

Vorweg schon mal das Prinzip:

Da das Messingrohr mit den angepeilten Wandstärken beim Biegen gestüzt werden müß, kann man dies von Innen oder von Außen machen. Nur von Innen geht sehr schlecht, nur extrem feiner Sand läßt sich noch einfüllen und verdichten. Ausgießen oder Füllen mit niedrig schmelzenden Metallen hat den Nachteil, daß man nicht immer alles wieder sauber raus bekommt.

Also bleibt nur ein Stützen von außen. Jeder kann sich vorstellen, das wenn man in einen Klotz ein Loch mit dem Außendurchmesser des Rohres bohrt und das Rohr hineinsteckt, dieses durch Biegen rechts und links vom Klotz im Klotz nicht verformt wird.
Wenn man jetzt die Länge des Klotzes sehr viel kleiner macht, wird das Rohr immer noch genau an der Stelle des Klotzes gestützt. Jedes Rohrbiegegerät geht jetzt diesen Weg. Das Rohr liegt beim Beginn des Biegens an einer Scheibe mit einer Nut, die genau den halben Querschnitt des Rohres hat. Von der anderen Seite wird jetzt eine Rolle mit ebenfalls einer Nut mit halben Querschnitt dagegengepresst. Folglich ist das Rohr an einer Stelle komplett gefaßt und gestützt. Wenn jetzt die eine Rolle über der anderen abrollt, so wird das Rohr um die innere Rolle gebogen, aber dabei immer gestützt.

Soweit das Prinzip.

Ihr solltet schon mal überlegen, wie ihr es regelt, wenn einer die Vorrichtung baut und die anderen sie sich ausleihen wollen. Vielleicht bauen ja auch mehrere zusammen die Vorrichtung, da man für jeden Biegedurchmesser eine eigene innere Rolle braucht. Die äußere Rolle ist immer die gleiche. Ach ja, und natürlich für jeden Durchmesser auch noch immer eigene Rollen.

Viele Grüße

Volker
 
Hallo Volker,

prima, dass du dich " kümmerst ". Bei mir eilt es nicht, fahr ruhig erstmal in Urlaub. :D
In der Zwischenzeit versuche ich einen Bekannten, der Dreher ist, von der Sache zu überzeugen.

Viele Grüsse
Werner
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Werner,

werde nach meinem Urlaub den Beitrag mal wieder hochziehen und mich melden.

Habe schon eine Zeichnung angefangen, leider doch nicht mehr fertigbekommen.

Viele Grüße

Volker
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Ja!

:rolleyes:

muß nur erst meinen Schreibtisch vom Müll meiner Partner freiräumen. Doch dann geht es los.

Viele Grüße

Volker
 

Maxkoh

User
...na aber so ein Tisch ist doch schnell umgeworfen, dann ist er leer. :) Oder ist er am Boden verschraubt???? :eek:

LG

Max
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Max,

klasse Idee mit dem Tischumwerfen. Jetzt geht es los.
Laßt uns noch mal die Rahmenpunkte festhalten:
2,5cm bis 5cm Biegeradius
(zur Sicherheit machen wir daraus 15 bis 60mm)

EDIT ON: es geht auch noch etwas kleiner und natürlich auch größer, aber man muß ja mal anfangen. Das Wesentliche ist nur, daß man für jeden Biegeradius eine eigene Innenrolle braucht. EDIT OFF

3mm Rohr

Jetzt die wichtigste Frage vorweg:
Habt ihr einen 3mm Rundmeissel für die Drehmaschine?
Wenn ja, einen wesentlichen Schritt weiter - wenn nein, einen kaufen oder einen machen.
Wenn kaufen, gibts zum Beispiel hier: DEUSS Katalog Seite 37 (Preissehundstöhn) - wenn machen, braucht ihr Anleitung?

Meissel muss schon passen, sonst wird das Rohr so rund ;) wie Meissel.

Ansonsten gibts ne Materialliste passend zu WILMS , benötigt werden dann noch Feile, Bohrer, Gewindeschneider, Schrauben und Kleinkram. Nenn ich aber alles.

Viele Grüße

Volker

[ 27. Juli 2004, 14:52: Beitrag editiert von: Co ]
 

Maxkoh

User
....Rundmeisel :(

Also machen :) (Hoffentlich ist die Anleitung nicht mit vom Tisch gefallen.... :eek:

LG

Max
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Na gut,

ihr habt es so gewollt. (Oder bin ich hier mit Max allein, dann können wir das auch per mail lösen).

Viele Grüße

Volker
 
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