Big Stick 40 Great Planes

Hallo zusammen,

ich würde gerne wissen ob jemand den Big Stick 40 von Great Planes fliegt, wenn ja welche RC Komponenten und welchen Antrieb.
Ich habe mir das Modell zugelegt und überlege einen 5055 von Dymond zu verwenden.
Gibt es beim "Bau" irgend etwas spezielles zu beachten?
Ich würde mich freuen wenn irgendjemand ein paar Info s für mich hat.
Die SF hat nichts ergeben :)
Gruß Nico
 
Bautipps für deinen Big Stick 40

Bautipps für deinen Big Stick 40

:):)Moin Nico,

ich habe im Mai diesen Jahres einen Big Stick 60 gebaut, und ihn auch ein paar mal geflogen. Gebaut habe ich die Kiste eigentlich nur aus sentimentalen Gründen. In grauer Vorzeit, in den frühen 70-igern, bin ich mit so einem Ding nämlich in die Geheimnisse des Fliegens, mit Verbrennungsmotoren, eingeweiht worden.
Deswegen treibt mein Fliegerchen natürlich wieder ein Zerknalltreibling, der Methanolzunft, an. Ich hatte noch einen arbeitslosen 15 cm³-Methanoler in einer Schublade liegen, der hervorragend zu dem großen Big Stick passt. Ich dachte, so ein Ding mußt du dir noch einmal bauen, und fliegen natürlich auch, damit für mich so ein richtiges Retrogefühl aufkommt.
Damals hießen die Dinger noch Ugly Stick, entsprachen der größe deines Big Sticks´, wurden mit 6,5 cm³-Methanolern geflogen, und wenn es hoch kam, und man die Kohle dafür auftreiben konnte, gab es sogenannte Schnellbaukästen. Ansonsten wurde nach Bauplan gebaut und an der Zelle wirklich alles selbst angefertigt. Tja, da wurde es im Winter nicht langweilig und man war Stammgast in der Werkstatt, wo noch wirklich richtig gebaut wurde, anstatt seine Abende vor dem Computer zu verbringen, um irgentwelche langweiligen Beiträge in einem Forum zu schreiben, die sowieso keiner lesen will.

Trotzdem, nun zum Bau:
Mein Flieger ist eine Nummer größer als deiner, aber von der Bautechnik her fast identisch. Daher hier ein kleiner Bericht über einige Bauphasen.

Das Fliegerchen kam als ARF-Modell zu mir, in meine Werkstatt geflogen, und blieb dort auch einen geschlagenen Monat. Denn ich habe den ganzen verregneten Mai, dieses Jahres, gebraucht, um aus diesem Ding, ein, für meine Begriffe brauchbares Fluggerät zu machen. Ich hab einige Umbauten getätigt, die nicht hätten sein müssen, aber für eine langes Fliegerleben, meines Erachtens, unumgänglich sind und die Funktionalität eines Fliegers erheblich steigern. Hinzu kam noch das mein Sticky in der Bauausführung doch einen ziemlich schlampigen Eindruck auf mich gemacht hatte. Aber der Reihe nach:

Rumpf:
Aus dem serienmäßigen Dreibeinfahrwerk ist ein Zweibeinfahrwek, mit angelengtem Spornrad geworden. Das Hauptfahrwerk, aus einteiligem, 6 mm Stahldraht ist am Rumpf mit nur einer Schraube zu lösen (wichtig bei Fahrwerksschäden). Das Hauptfahrwek ist ein sogenanntes Nachläuferfahrwerk, wobei, nicht, wie sonst üblich das Fahrwerk geschoben, sondern, wie der Name es schon sagt, das Fahrwerk, beim Rollen, vom Modell, nach vorne gezogen wird. Die Radachsen, auf denen 120er Oldtimerräder stecken, haben eine positive Vorspur von 5°. Dies zusammen, reduziert das seitliche Ausbrechen beim Rollen deutlich, und eine stabile Geradeausfahrt wird erreicht.
Dem Motorspant habe ich eine Lage 100 g/m² Kohlefasermatte, zur größeren Festigkeit spendiert. Der Motor ist 90° nach Rechts liegend eingebaut, habe ihm noch ein Sprit-Abstellhahn spendiert, einen Eigenbaukrümmer angefertigt, damit der Originaldämpfer um 90° gedreht werden konnte und quer zu Längsachse, unter dem Motor, seinen Platz einnehmen konnte.
Der Tankraum, den du für die Aufnahme des Motorstellers und für eine Flugakkurutsche benutzen könntest, habe ich von oben mit einem abnehmbaren Deckel versehen, um so besser an die Tanktechnik zu gelangen. Wenn du diese Rumpöffnung bei dir auch einbauen würdest, bräuchest du bei einem Akkuwechsel den Flügel nicht abbauen, was die ganze Sache doch erheblich vereinfachen würde. Die weiteren Umbauten am Rumpf brauch ich nicht zu erwähnen, da sie für dich nicht relevant sind. Es sei denn du bekommst Schwerpunktprobleme und dein Vogel wird Kopflastig durch den schweren Flugakku. Abhilfe: die Servos, für Höhe und Seite, und den Empfänger, in den hinteren Teil des Rumpfes verlegen. Ich hatte, wegen meines großen, schweren Motors auch dieses Problem. Meine Servos werkeln jetzt direkt vor Ort, im hinteren Rumpf, direkt vor dem Leitwerk. Und der Empfängerakku verschwindet unter einer Klappe im hinteren Rumpf.

Flügel und Leitwerk:
Der Flügel kam zweiteilig aus dem Kasten und sollte mit ein kleinen 8 cm langen Birkensperrholz-Verbinder, an den Wurzelrippen, mit 5-Minuten-Epoxy, freihändig zusammen geklebt werden. Die V-Form würde sich von selbst einstellen. So steht es zumindest in der beiligenden, amerikanischen Baubeschreibung. Dies alles war ein großer Witz, und so zu fliegen, wäre richtig fahrlässig gewesen. Es sei denn, man findet gefallen daran, unbeteiligte Zuschauer, mit unfreiwilligem Kunstflug, in Grasnarbenhöhe zu unterhalten. Zum einem wären die Flügelhälften, nie richtig gerade zu einander ausgerichtet gewesen, von der Richtigen V-Form ganz zu schweigen. Und man bräuchte sich nicht wundern, das beim Fliegen das Teil durch die Gegend schlingert, jedenfalls, wäre die Mühle auf keinen Geardeausflug zu bringen. Vielleicht hätte man dazu aber auch gar keine Zeit, denn spätestens beim ersten Abschwung, würde der Flügel, an der so fahrlässig geklebten Flügelmitte, an den Wurzelrippen auseinanderbrechen. -- Schade, das Model würde sich dann augenblicklich an den Ausgangspunkt seines Lebens wieder angleichen, nämlich, dem der einzelnen Bauteilesammlung, auf der Werkbank, des Montörs, in China.
Also, ich habe die Flügelhälften mit zwei, 300 mm langen Kohlefaserstäben, die einen Durchmesser von 10 mm besitzen, mit 40-Minuten-Epoxy verbunden. Das ganze passierte auf dem Baubrett, wo der Flügel fest auf einer Helling, mittels Gummibänder fixiert wurde. Mit der Helling wird die richtige V-Form auf den Flügel übertragen. In dem Bereich der Kohlefaserstifte habe ich die Folie vom Unter u.-Oberflügel entfernt, und den Flügel, umlaufend und abstufend mit 4x 80 g/m² Glasfasermatte laminiert. Nach 24 Stunden Aushärtung, wurde der Bereich glatt geschliffen, vom Schleifstaub entfernt und mit roter Oracoverfolie bebügelt. Apropro bügeln. Der ganze Vogel ist mit Monocote-Folie bebügelt. Die Amerikaner, schwören darauf, aber nur, weil sie wahrscheinlich keine Oracoer-Folie kennen. Nun im Ernst. Diese Folie ist sehr dünn uind bei sich lösenden Teilen wieder schwer aufzubügeln. Ich habe die besten Ergebenisse mit einem Heisluftfön, eingestellt auf 150°C, und gleichzeitiges Andrücken mit einem weichen Tuch, errecht. Vorsicht bei Verwendung eines Bügeleisens. Ab 160-170 Grad fängt diese Folie an zu schmelzen. Das gibt dann so hässliche Löcher in der Bespannung. Also aufpassen, der Schmelzpunkt liegt bei Monocote etwa 50°C niedriger, als bei Oracoverfolien. Ich mußte bei meinem Vogel große Teile des Rumpfes und der Flügel, sowie des Leitwerks nachbügeln. Dies ist aber normal, denn die Vögel werden in China gefertigt, nach USA verschifft, dort verkauft, und kommen dann so zu uns nach Europa. Auf dieser langen Reise treten doch große Unterschiede im Luftdruck und in der Luftfeuchtigkeit auf. Diese Luftdruck u.-Luftfeuchtigkeitsunterschiede sind der Grund für die Ablösung der Folien von ihrem Untergrund. Man bügelt sie halt einfach wieder an. Leider ist das bei der Monocote-Folie nicht so einfach. Man muß schon ein wenig gedult haben bis die Folie wieder richtig anliegt. An manchen stellen ist mir dies nicht gelungen, sodass Sekundenkleber zum Einsatz kam. Das Schaft, und die Folie saß endlich da, wo sie hin gehört.
Für die Querruder waren kleine Textilscharniere vorgesehen. Für den Elektro-Flug mag das ja gehen, aber bei einem großen, schüttelnden Zweitakter, habe ich es nach alter Väter Sitte gemacht. Zum Einsatz kamen die großen Kunststoff-Scharniere von Kavan. Die Scharnierstifte habe ich an den Enden rechtwinklig umgebogen, um bei Beschädigungen das Querruder ausbauen zu können (Scharnierstift an diesem umgebodenem Ende herausziehen und Scharnier teilen). Die Scharniere habe ich dann mit Holzleim, in die vorher geschlitzten Endleisten des Flügels, und der Querruder eingeleimt. Außerdem sind die Scharniere von der Flügeloberseite her, mit jeweils zwei Schrauben auf jeder Seite gesichert. Solch ein Scharnier kann sich nie wieder lösen, es sei denn, man versucht mit Vollgas aus 200 m Höhe senkrecht zu landen. Dann ist dies aber auch das kleinste Problem.
Sämtliche Ruderanlenkungen sind aus 2 mm Stahldraht, und am Servo u.-Ruderhebel mit Kugelgelenken versehen.

Leitwerk:
Der Aufbau des Leitwerkes geschieht analog des Flügels.

Enstellungen:
EWD: Die EWD steht immer im Verhältniss zum Schwerpunkt. D.h.,
Schwerpunkt weiter vorn => EWD vergrößern.
Schwerpunkt weiter hinten => EWD verkleinern

Ich fliege den Big Stick mit 1,0° EWD, was für Schulterdecker ein guter Wert ist, und einem Schwerpunkt, der Relativ weit forne liegt. Vorteil: Die Strömung um den Flügel reißt bei langsamer Fahrt, vor allem in Kurven, nicht so schnell ab, und vor allem nicht so schlagartig, der Flieger kündigt es mit leichtem schlieren und slippen an. Man kann auch sagen, das Modell spricht zu einem und man kann dadurch den völligen Strömungsabriss verhindern, indem man in diesem Augenblick wieder etwas fahrt aufnimmt.

Die V-Form, des Flügels, beträgt in der Summe 1,5°. Gemessen von der Wurzelrippe bis zur Aussenkannte Flügel. D.h. das auf jeder Seite des Flügels, eine V-Form von 0,75°, gegenüber der Waagerechten, besteht. Für einen Schulterdecker mit Kunstflugabitionen ist dies eine gute Einstellung. Möchte man, dass das Modell um die Längsachse eignestabiler wird, so kann man die V-Form beim Zusammenbau bis auf 4-5° erhöhen. Das Modell wird dadurch viel eigenstabiler und reagiert um die Hochachse viel intensiver, und man könnte das Miodell, jetzt nur noch mit dem Seitenruder fliegen. Die Querruder wären nicht mehr nötig. Dann haben wir aber nicht mehr einen Kunstflugtrainer, sondern eine Modell zum lernen, oder um einen Käserundflug zu starten, was auch manchmal schön ist. Dies wollte ich aber alles nicht, denn das Ding sollte schon gut abgehen. Deshalb die obige Einstellung.

Fliegen:
Geflogen habe ich die Kiste nur fünf mal. Im Prinzip war dies nur die grobe Einflugphase. Mit der obigen Einstellung, und den hier vorgestellten statischen Verstärkungen und dem kräftigen Motor, mit einem Fluggewicht, von gerade mal ein bißchen mehr als 3,5 kg, geht das Teil richtig gut durch alle gängigen Flugfiguren. Der Pilot setzt hierbei die Grenzen und nicht das Modell. Durch das Verhältnmismäßig geringe Gewicht, sind langsame Landungen kein Problem, wobei man die Querruder, zur Stabilisierung und Höhenabbau, gar nicht hoch stellen muß. Dies ist ncht notwendig, weil die Landungen auch so gut gelingen. Wie es halt in den alten Zeiten so üblich war.

Nun fliege ich aber sonst gar nicht mehr Modelle mit Methanolern, sondern Motormodelle mit E-Antrieb, oder große Koffer mit Benzinern und im Segelflug, ob nun pur, oder E-Variante, am Hang oder in der Ebene im F-Schlepp.
Meine Sentimentale Retrophase ist mit diesen paar Flügen, die ich, mit dem Big Stick, gemacht habe gesätigt, sodass ich den Big Stick zum Verkauf anbiete. Wie gesagt, das Modell ist jetzt in einem 1a-Zustand, neuwertig und eingeflogen, und weit über die Serienfassung hinaus, bereit für ein langes Modellflugzeugleben.
Wenn du interesse hast, oder jemanden kennst für den das was wäre, dann kannst du denen ja einen Geheimtip geben.
Aber deswegen schreibe ich hier ja gar nicht diesen kleinen Bericht. Ich wollte dir ja nur ein paar kleine Tipps, für deinen Flieger, mit auf den Weg geben.

Antriebskonfiguration:
Den Antrieb den du hier aufführst, kenne ich leider nicht und kann darüber nichst sagen. Eine Alternative für mich wäre aber:
Motor: Hacker A40L (lange Versio), mit 10-14 Windungen, den dazugehörigen
Motorsteller aus der Masterserie, Masterbasic 55SB, und einem oder zwei Antriebakkus: Top Fuel LiPo 20C 3800mAh 3S
Luftschraube: APC 13x8" oder 14x7", thin electric
Voraussichtlicher Anfangsstrom bei Volllast: ca. 45-50 A
Dies ist kein Billigantrieb, schätze der Preis liegt so bei ca.270,-€ . Dies ist nur eine ungefäre Einschätzung des Antriebes, da ich mal eben auf die Schnelle dies nicht ausrechnen kann. Wenn du aber lange spaß an deinem Big Stick haben willst, wäre dies eine mögliche Antriebkonfiguration. Am Besten rufst du mal direkt bei Hacker an, und verlangst nach Herrn Korfmann. Das ist ein sehr umgänglicher Mann, der sich für die Kunden Zeit nimmt. Außerdem arbeitet er gut mit der technischen Leitung zusammen, wo der Herr Neesen sitzt, und alle Antriebskonfigurationen berechnet, und per E-Mail zuschickt. Ist dies nicht ein toller Tipp, gell. Tel. 0871 - 9536280

Servos: Bei den Servos reichen analoge Servos der unteren Mittelklasse. Wichtig ist nicht so sehr die Schnelligkeit und das Drehmoment, sondern die Haltekraft und die Rückstellgenauigkeit, die von den meisten Anbietern gar nicht angegben wird. Denn nichts ist ärgerlicher, wenn ein Servo, nach einem Ausschlag, nicht geanu in seine Ausgangsstellung zurück kehrt, oder diese aus unerfindlichen Gründen pötzlich ändert (meistens sind dann defekte Potis der Grund). Die Haltekraft der Servos, bei deinem Flieger, sollte bei ca. 3-4 kg liegen. Mehr brauch es gar nicht zu sein. Aber auch nicht weniger.

Ich werde dir in der Anlage noch ein Bilder zukommen lassen, damit du den Krempel hier auch nachvollziehen kannst.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar anregende Tipps geben,und
wünsche dir viel Spaß beim Bauen deines Big Stick´s,
Holm und Rippenbruch vom rc-shorty.
 

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Vielen Dank für den ausführlichen Bericht!!!

Ich bin mir noch nicht schlüssig was ich für einen Antrieb verwenden soll.
Ich habe den bereits genannten AL-5055 von Dymond zur Verfügung

http://modellhobby.de/Motoren/E-Mot...=article&ProdNr=03121441C&t=130&c=3258&p=3258

Gewicht der Antriebseinheit liegt inkl zc-3200 4 Zellen bei 750 Gr. im Vergleich zu dem 10ner 4Takter mit 600 Gr. und 260 ml Sprit, ca. identisch.

Die Leistung laut DC mit dem og. Akku einer 16 x 10 ner Luftschraube liegt bei:

Strom 45 A
Abgabeleistung 440 Watt
Vpitsch 84 KM/h
Standschub 2760 gr.
Flugzeit unter Vollgas knappe 4 min.

würdet Ihr sagen, das ist ausreichend für 2,5 kg Gewicht?

Gruß Nico
 
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