DFS Luftbremsen beim Reiher III

Hallo Oldiefreunde,

schwenkt die obere DFS-Luftbremse beim Reiher III tatsächlich nach hinten, wie in meinem Plan ?

dfslb.jpg


Bisher habe ich immer Luftbremsen gesehen, bei denen die Bremse an der Oberseite nach vorne klappte.
Ist mein Plan (Draheim) falsch, oder klappt die obere Luftbremse tatsächlich nach hinten ?

Danke für eure Aufklärung ;)

Oldie-Grüße
Stefan
 
Hallo Oldiefreunde,

schwenkt die obere DFS-Luftbremse beim Reiher III tatsächlich nach hinten, wie in meinem Plan ?

Oldie-Grüße
Stefan

Hi Stefan

Wusste gar nicht, das der Reiher sowas hatte:confused::confused::confused:...... kannte die Dinger vor allem im Zusammenhang mit Spatzen und Bergfalken.....

DFS -Sturzflugbremsen arbeiten normalerweise um eine gemeinsame Drehachse, die gleichzeitg auch den Antrieb (Torsionsanlenkung) darstellt.

Guckst Du im Wiki.

Insofern geht dein Plan schon in Ordnung.......
 

Obelix

User
Hallo Stefan,
ja, es ist schon richtig. Die Klappen müssen so liegen da die obere von der unteren unterstützt wird und umgekehrt.(Also gemeinsame Drehachse)
Ausgefahren sollten beide in der Nähe zur 35% Linie liegen
Dazu ein Ausschnitt aus einem Werksplan für die DFS-Weihe

Gruß
Obelix
 

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Hallo Stefan,

Dazu ein Ausschnitt aus einem Werksplan für die DFS-Weihe

Gruß
Obelix

Dürfte bei der engen Verwandschaft von Reiher und Weihe ziemlich genau hinkommen......

Was auch oft übersehen wird-- die DFS Klappen schliessen im ausgefahrenen Zustand nicht bündig zum Profil ab, sondern es ist ein beträchtlicher Spalt zwischen Klappe und Flügel. Also zumindes bei den Scheibe-Fliegern ist das so, und ich glaube mich zu erinnern, das es bei der Weihe 50 auch so war.
 
Hallo

und danke für euere Antworten.

Wobei ich wieder bei der Ausgangsfrage wäre: Klappt die obere Bremse wirklich nach hinten ?
Wenn ich mir den Plan der Weihe anschaue, ist es doch genau umgekehrt. Die obere Klappe klappt nach vorne...

Kennt vielleicht jemand das Bremssystem des Original-Reihers ?

Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan,
die obere klappt nach vorne und die untere nach hinten.
Die Zeichnung der Weihe zeigt das so richtig. Die Zeichnung von dir ist aus dem Draheim Reiher-Plan und die ist diesbezüglich nicht korrekt.
Ich habe auf meiner Homepage die Bremsklappen des Rhönbussard's so gebaut, schau mal nach.
 

quirli

User
Hallo Stefan,

beim Original-Reiher ist es so, wie Christian beschrieben hat. Bei den Nachbauten des OSC-Wasserkuppe und OVL-Achmer sind Schempp-Hirth-Bremsen eingebaut (da, soweit ich weis, DFS-Klappen für Neubauten nicht mehr zulässig sind).

Gruß Klaus
 

quirli

User
Hallo,

als Nachtrag noch eine Funktionsskizze der DFS-Klappen aus zeitgenössischer Literatur (Eine gemeinsame Drehachse ist möglich aber nicht notwendig).

Gruß Klaus
 

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hallo klaus,

ich klinke mich aus interesse an diese stelle kurz ein:
wieso sind dfs-klappen nich zulässig? fehleranfällig? kannst du da was zu sagen?

gruß, sven
 

quirli

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Hallo Sven,

leider kenne ich den Grund nicht (oder nicht mehr).

Ich habe vor Jahren mit Hr. Lorenz (der die Original-"Reiher"-Pläne rekonstruiert hat) gesprochen und der sagte mir, dass die ursprünglichen DFS-Klappen wegen Vorgaben des LBA nicht mehr verwendet wurden.

Gruß Klaus.
 

documa

User
Die untere Klappe wird "mitwind" ausgefahren. Ein Einfahren ginge nur gegen den vollen Staudruck der Klappe.
Also volle Last um die Klappe wieder einzufahren auf der gesamten Mechanik. Nicht so toll. Vielleicht deshalb keine LBA-Zulassung mehr.

Im Modell mag das gehen aber im Original würde ich das auch bemängeln.

Ich baue den gleichen Reiher und da fällt mir im Plan (Draheim) auf, das die untere Klappe länger ist als die obere Klappe.
Bei mechanischer Kopplung treten dann unterschiedliche Lastverhältnisse auf. Vielleicht ändere
ich meinen Plan und mache beide Klappen gleich groß.

Gruß documa
 
hallo documa,

danke für deine antwort. das wäre ein denkbarer grund. die untere klappe wäre dann im problemfall wie verriegelt.
das aber könnte man bautechnisch doch relativ leicht lösen...
aber nur als gedankenspiel, weil wie du schon sagst, bei unseren modellen geht das.

gruß, sven
 
Ich baue den gleichen Reiher und da fällt mir im Plan (Draheim) auf, das die untere Klappe länger ist als die obere Klappe.
Bei mechanischer Kopplung treten dann unterschiedliche Lastverhältnisse auf. Vielleicht ändere
Ich nehme an, das hat seinen Grund in den erwähnten Luftkräften. Die untere Klappe auf der langsameren Druckseite fährt gegen den Luftstrom aus und ist grösser als die obere, die vom schnellen Luftstrom auf der Saugseite aufgezogen wird. Ich nehme an, die Kräfte waren so balanciert, dass immer noch eine positive Handkraft übrig blieb, resp. dass sich ein schliessendes Restmoment ergab.
 

documa

User
@ MarkusN

Ich nehme an, das hat seinen Grund in den erwähnten Luftkräften. Die untere Klappe auf der langsameren Druckseite fährt gegen den Luftstrom aus und ist grösser als die obere, die vom schnellen Luftstrom auf der Saugseite aufgezogen wird. Ich nehme an, die Kräfte waren so balanciert, dass immer noch eine positive Handkraft übrig blieb, resp. dass sich ein schliessendes Restmoment ergab.

Du hast die Sache weitergedacht. Das Puzzleteil hat in meinen Überlegungen noch gefehlt. DANKE!

Gruß documa
 

quirli

User
Hallo,

in den Bremsklappen ("Sturzflugklappen") steckt eine ganze Menge an Versuchen und wissenschaftlichen Auswertungen, so dass ich glaube, dass wir hier die ganze Thematik nicht überblicken werden, außer wir haben Spezialisten hier. ;)

Soweit ich aus der mir zur Verfügung stehenden Literatur von damals bzw. einigen Patentschriften entnehmen kann, hat die DFS-Klappe insbesondere folgende Eigenschaften:

- Durch den entstehenden Spalt zwischen Klappe und Fläche reißt die Strömung auch im Bereich der Bremsklappe nicht ab. Vorteil hierbei ist auch, dass sich der Druckpunkt kaum verändert und deshalb auch kein massives Nachtrimmen erforderlich ist. Konsequenz ist aber auch, dass man - will man nicht sehr viel Platz verbrauchen - die Klappen mit getrennten Wellen lagern muss, die über Gestänge gekuppelt sind.

- Durch die Kuppelung von unterer und oberer Klappe (und geometrischer Anpassung) kann ein sehr guter Kraftausgleich erzielt werden.

- Durch eine Profilierung der Klappen (innenseitig) wird auch schon bei geringer Öffnung eine bleibende Umströmung des Profils gewährleistet und außerdem wirkt sich diese auf einen besonders gleichmäßigen Kräfteverlauf beim Öffnen der Klappen aus.

- Die DFS-Klappen waren nicht (nur) zum Landen gedacht, sondern sie sollten vor allen Dingen auch das schnelle Abtauchen aus großen Höhen ermöglichen, wie es z. b. bei Gewitter erforderlich war. Bevor es die Klappen gab, haben einige Segler bei dieser Gelegenheit abmontiert, so dass man eben für eine entsprechende Lösung des Problems suchte.

Gruß Klaus.
 
.....ich nehme an, die Kräfte waren so balanciert, dass immer noch eine positive Handkraft übrig blieb, resp. dass sich ein schliessendes Restmoment ergab.


Na so hätte es zumindest sein sollen ---- bei den Spatzen und bei den Bergfalken II und III war es so, dass die Klappen herausgesogen wurden und bei erhöhter Geschwindigkeit z.T. eine recht beträchtliche Kraft in Richtung "öffnen" hatten...

War also nicht ganz ungefährlich, sie im "Schnellflug" ab 130-140 zu entriegeln, da sie einem z.T. aus der Hand gerissen wurden....
Das schlagartige öffnen war gefährlich und es gab Unfälle...... ich hab mal einen B-Spatzen in Bodennähe abmontieren sehen:(.


Und so dolle Wirksam wie es die grosse Oberfläche vermuten lässt, waren sie auch nicht--- bei der Weihe 50 noch weniger als bei den Scheibe-Fliegern.
Das lag wohl an dem Durchströmungs-Spalt.

Wir nannten sie deshalb damals auch Landeabsichts-Anzeiger.

Slipen war damals notwendiger Standard und ein 180° Kurvenslip aus dem Gegenanflug wurde zumindest bei meiner Scheinprüfung in den 1970ern noch gefordert. Heute sieht man das nur noch bei den Kunstfliegern mit ihren Lo100.

ASK13, Ka6 und Ka8 hatten da weit bessere Klappen....... und spätestens bei den Kunsstsofffliegern verschwanden allmählich die beidseitigen Klappen.

Dennoch sind die heutigen einseitigen Schempp-Hirth-Klappen ungleich wirksamer und erzeugen weit geringere Handkräfte.
 

abus

User
Reiher Nachbau

Reiher Nachbau



Hallo,

in Achmer gibt es ein Nachbau eines Reihers III, der hat oben und unten
Schempp Hirth Klappen. Beide sind so wohl als auch gleich groß.

[/QUOTE]Und so dolle Wirksam wie es die grosse Oberfläche vermuten lässt, waren sie auch nicht--- bei der Weihe 50 noch weniger als bei den Scheibe-Fliegern.
Das lag bei der Weihe eher daran, das die Klappen zu klein ausgelegt waren.

Gruß Matthias
 
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