Alu schweißen

Hallo Peterk,
zum Alu schweißen benötigst Du ein Wechselstrom Schutzgasgerät (durch wechselstrom wird die Oxydschicht zerstört). Als Schutzgas brauchst Du Argon oder ein Argon Helium Gemisch, und natürlich einen Aluminium Schweißdraht. Im übrigen kann man nur nicht aushärtbare Werkstoffe schweißen. Das zu schweißende Alu darf keine Silizium oder Kupferanteile enthalten. Was willst Du schweißen? Ich habe mich bei meinem Kollegen erkundigt, er hat die entsprechenden Prüfungen.
Gruß Günter
 

peterk

User
Günter, danke für die schnelle Antwort!
Original erstellt von Günter:
Was willst Du schweißen?
Vorrangig erstmal einen Nachschalldämpfer (VARIO) aus Alu. Da würde ich gerne den Auslassbogen (geht 180° wieder nach vorne) gegen ein Rohr mit engerem Radius austauschen. Habe nun aber keinerlei Ahnung "welches" Alu das ist. Wie kann man das feststellen?

Passendes Gas und Aluschweißdraht dürfte besorgbar sein. Wechselstrom? *dummkuck* muß ich erst nachsehen ... ist´n Elektra-Beckum, habe mich ehrlich gesagt garnicht drum gekümmert. Eisen schweißt er jedenfalls ... [ ;) ]
 
Hallo Peter,
wenn Du auch schweißbares Alu hast, ist es immer noch sehr schwer das Material zu verarbeiten. Es gibt sehr schnell große Löcher, wenn Du keine Erfahrung hast. Ich werde von meinem Kollegen mal an einem alten Schalldämper eine Naht legen lassen. Mal sehen was dabei rauskommt. Über die Materialdaten wird wohl nur der Hersteller was sagen können.
Gruß Günter
 

peterk

User
Günter, danke !
Eilt aber nicht, bin den Rest der Woche auf Dienstreise und der Dämpfer hat Zeit ...

Noch eine Zusatzfrage:
Da ich evtl. öfter Alu schweißen möchte (zb. eigene Dämpfer bauen, Heli-Mechanikteile) muß ich ja sicher schon beim Rohmaterialkauf wissen welches Alu ich brauche ... kannst Du da Deinen Bekannten mal danach fragen?
Also: Welches Alu ist am besten zum Schweißen geeignet UND lässt sich auch anderweitig gut bearbeiten (spanabhebend!).

Mist, schon wieder Signatur vergessen... aber jetzt:
Servus!
Peter

[ 15. April 2002, 19:23: Beitrag editiert von: peterk ]
 

Artur

User
Hallo Peter,
wenn Du Material vom Baumarkt kaufst, kannst Du mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass es schweißbar ist. Alurohre und Profile sind in der Regel aus AlMgSi0,5 oder AlMgSi1, ergo, gut schweißbar.
Zu Beachten ist nur, dass das Material vom Baumarkt teilweise eloxiert ist, d.h. es ist einer Oberflächenbehandlung unterzogen worden. Mit der Eloxalschicht läßst sich das Alu nicht schweißen. Du kannst es indem prüfen, wenn Du mit z.B. ein Stück Küchenrolle (weiss) daran reibst. Wenn Dein Tuch nach dem daranreiben immer noch schön weiss ist, kannst Du mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es eloxiert ist. Wenn Dein Papier sich aber schwärzt ist es unbehandeltes Aluminium und Du kannst es schweißen.
Wenn Du die Teile nach dem schweißen weiterbearbeiten willst (spanend), würde ich dir obiges Material oder AlMg4,5Mn empfehlen.
Wenn Du aber Heliteile oder andere hochbeanspruchte Teile fertigen willst, vorausgesetzt, Du schweißt daran nichts, würde ich Dir zu einem Aluminium mit höherer Festigkeit raten, z.B. AlZnMgCu1,5 (ca.50kg Festigkeit) oder AlCuMgPb (sehr gut zerspanbar, ca. 35kg Festigkeit). Soviel zur Materialkunde.
Nun zu Deinem Schweißvorhaben. Mit einer MIG/MAG- Anlage, würde ich es erst garnicht versuchen.
Begründung: Wie Günter bereits erwähnt, gibt es sehr schnell Löcher. Es liegt daran, die Rohre die Du verwenden willst sind sehr dünnwandig.
Um Aluminium zu schweißen, braucht man am Anfang der Schweißnaht recht viel Wärme (Alu ist ein sehr guter Wärmeleiter) und um so länger die Schweißnaht immer weniger Wärme (Alu erwärmt sich zunehmend), das heißt: Du mußt die Wärmezufuhr (Energie) regeln können. Mit einer MIG/MAG- Anlage, hast Du entweder am Anfang soviel Wärme, das Du eine gute Verbindung hast und nach kürzester Zeit sich das Alu (bei gleicher Wärmezufuhr) so stark erwärmt, das es davonläuft (Löcher), oder mit weniger Energie, am Anfang der Schweißnaht keine richtige Verbindung sondern erst am Ende der Schweißnaht die richtige Schweißtemperatur und somit eine gute Verbindung hast.
Deswegen schweißt man Aluminium meistens mit einer WIG-Anlage + Fußpedal um die Wärmezufuhr unter dem Schweißen regeln zu können.
Alternativ gibt es auch spezielle MIG-Anlagen mit Impulssteuerung um Alu zu schweißen, was aber in Deinem Fall sicherlich nicht lohnenswert erscheint. :)
Ich würde Dir deshalb eher das Alulöten empfehlen, wenn es sich um Methanol betriebene Motoren handelt. Dies hat sich beim Krümmer- und Dämpferbau bestens bewährt.
Das Lötzeug vertreibt unter anderem z.B. Toni Clark.
Ich hoffe, dass ich Dir einwenig weiterhelfen habe können.

@Günter, MIG/MAG-Anlagen arbeiten ausschließlich mit Wechselstrom.

Mit oberbayerischen Gruß

Artur

[ 15. April 2002, 23:15: Beitrag editiert von: Artur ]
 
Hallo Peter,
Artur hat das bestens beschrieben, das kann ich nicht besser erklären. Auch der Vorschlag, es mit Löten zu versuchen, ist in Ordnung.
@Artur, war mir nicht bekannt, dass es nur Wechselstrom Maschinen gibt. Ich habe auch nur die Info meines Kollegen weitergegeben. Aber genau dafür ist ja das Forum da, man lernt Täglich dazu.
Gruß Günter
 
Hallo zusammen,
wenn ich mal was zu schweißen hatte, bin ich zu einem Fensterbauer um die Ecke gegangen. Die Fensterbauer, die Alu-Fenster und Wintergärten herstellen machen das sehr routiniert und sauber. Ich jedenfalls würde mir da mehr verbraten als zusammenschweißen :)
Gruß
Heiner
www.Modellflug-Seiten.de
 

Gast_0063

User gesperrt
Hi Folks,

bezüglich der Mig/Mag-Anlagen:
Sie arbeiten MIT Wechselstrom (aus dem Netz 230/400V)... klar,...

schweissen tun sie aber mit Gleichstrom...
... die Diodenplatte von meinem DALEX CGL 122 kostet 60,-€, ich musste sie neulich neu kaufen...
 

Maxkoh

User
Ich habe mal ganz gute Erfahrung mit sog. Schmelzschweisen gemacht. Das "Zeug" dazu wurde von Braeckman vertrieben. Es nannte sich Technoweld oder so ähnlich. Hab aber keine Ahnung ob's dass noch gibt. Es gab dazu auch mal einen Erfahrungsbericht in einer Modellbauzeitung.

MfG

Max
 
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