The Hype - ein PW Entwurf

Hallo zusammen

vor einiger Zeit habe ich in einem anderen Thread (amokka Rennbrett) meinen ersten Hype vorgestellt. Nun wurde der zweite fertig und ich habe versprochen einen neuen Thread dazu aufzumachen.

Der Entwurf stammt von PW, dazu nochmals sein Originaltext:

"Ich würde dazu das PW1211 verwenden,
Innen mit 7,5 bis 8% Dicke und aussen mit 7,5 bis 7 % Dicke. Wenn man die etwas dickere Variante wählst, sollte das Teil ein wenig schwerer sein, so ab 600g als mit den ganz dünnen....ist halt auch eine Frage was an Servos noch so reingeht.
Tiefe innen ist 23cm , aussen 12 cmm
Die Schränkung ist 1,5 bis 2 Grad
Spannweite 122cm
Die Nasenleiste ist um 18 Grad nach hinten gepfeilt und der Schwerpunkt, den man sehr exakt einstellen muss liegt bei ca. 12,5cm von der Nase.
Die Klappe sollte bei 15cm Spannweite von der Mitte aus gesehen beginnen. Innen sollte sie 20% tief sein und aussen so 25 bis 30%.
Oberseite ist gerade, so dass sich eine leichte V-form ergibt
Die Fläche des SLW`s ist 1,6dm2"


Den ersten habe ich klassisch aufgebaut, also mit Doppel A-Holm, Glasbeschichteten Rudern und Folienbespannung, wie von PW vorgeschladen mit zentralem SLW. Der Hype flog recht gut und hatte einen tollen Gleitwinkel.

Mittlerweile habe ich meine Bauweise etwas weiterentwickelt und den neuen Hype im Vakuum mit Mylar laminiert. Aufbau mit Doppelholm aus Kohlestäben, D-Box aus UD Gelege und 80g Glas als Decklage. Ruder mit Glasschlauch als Hohlkehle, ging wunderbar, angeschlagen mit Abreissgewebe, das ist nicht der bringer, nächstes mal nehme ich Kevlar.

Um das Modell aerodynamisch so sauber wie möglich zu machen habe ich die Ruder diagonal angelenkt, die HS82MG haben den Servohebel also nach unten, das Gestänge geht diagonal durch die Fläche und tritt oben wieder aus. Das gibt eine fast vollständig verdeckte Anlenkung (siehe Silhouette).

Als Akku habe ich vier AA Eneloop drinn. So weit vorne wie möglich, wie ich mirs von Nurflüglern gewohnt bin weil diese immer schwanzlastig waren. Nicht so dieses mal, durch ultraleichte Winglets (STFs 36) aus Depron im Vakuum mit UD Kohle und Glas beschichtet (eines wiegt nur 3g!!) bin ich hinten sehr leicht. Das erste Mal hatte ich blei auf der "falschen" Seite des SPs beim Erstflug dabei...

Das Gewicht ist so ca. 350g, also noch sehr leicht. Trotzdem ist das Modell bocksteif, ballastierung wäre von der Statik durchaus drinn, aber wohin mit dem Blei....?!

Die Ruder sind extrem dünn und steif, siehe Bild.

Heute war Erstflug, SP auf 125mmm wie PW es vorschlägt (1.25% Stabmass nach Ranis!), ich musste leicht hochtrimmen, also noch leicht Kopflastig. Es hatte null Wind, dafür genügend schnee... Der Gleitwinkel ist wie erwartet sehr gut, viel mehr kann ich noch nicht sagen. Nach ein paar Würfen hatte ich vereiste Flächen, was nicht gerade zum Flugverhalten beigetragen hat.

Zwei Fragen habe ich momentan noch.

- Ich möchte einen Flitschenhaken einbauen. Bis jetzt habe ich die immer so weit vorne wie möglich eingebaut, so gingen die Modelle sehr schnell und Flach weg. Je näher ich zum SP komme, desto steiler geht das Modell ja nach oben. Wie nahe kann ich an den SP gehen?

- Was mir schon beim letzten Hype aufgefallen ist, sollange das Modell schnell ist, fliegt es klasse, wird es jedoch langsam und ich möchte eine Kurve fliegen, wird es extrem Träge, das geht soweit das ein Ausleiten der Kurve fast nicht mehr möglich wird, ich verliere stark an Höhe und das Modell schiebt. Leitwerkler haben das nicht. Wie kriege ich das beim Nuri weg? (an der Flächenbelastung kanns nicht liegen, mit 16g/dm^2 sollte das problemlos gehen) - Turbulatoren vor den Querrudern?

Nach einigen Flügen kann ich sicher mehr zum Flugverhalten sagen.

Viele Grüsse, Patrick
 

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weitere Fotos, entschuldigt die schlechte Qualität, die neue Kamera war leider ausser Haus.
 

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Wenn ich die Bilder so anschaue sieht die Oberfläche grässlich aus...:p

Das war mein allererstes Modell in dieser Bauweise, ich habe dem Harz etwas grau zugemischt, in der Hoffnung ein deckendes grau zu erhalten...:D Mit dem violetten Untergrund und all den Notitzen auf dem Kern sieht das ganze nun ziemlich arm aus :D Aber die Oberfläche ist Top, die Optik nicht, aber das war erstmal egal :) (PS, das Minispeedbrett im anderen Thread war der zweite Versuch, schon weeesentlich besser.)

Patrick
 

UweH

User
Hallo Patrick,

das Modellkonzept gefällt mir. Wegen Optik: kann man das Mylar auch lackieren? So isses halt Prototypenoptik, auch nicht schlecht, mach noch ein paar Beschriftungen und Anrißlinien mehr drauf, dann isses ein richtiger Forschungs-Prototyp ;)

- Ich möchte einen Flitschenhaken einbauen. Bis jetzt habe ich die immer so weit vorne wie möglich eingebaut, so gingen die Modelle sehr schnell und Flach weg. Je näher ich zum SP komme, desto steiler geht das Modell ja nach oben. Wie nahe kann ich an den SP gehen?

Bei den Leitwerkern gibts die Faustregel dass der Haken für den klassischen Hochstart auf einer 15°-Linie zur Senkrechten vor dem Schwerpunkt sitzen soll. Das kann man bei Nurflügeln auch so machen, aber dann fällt es schwer zu flitschen und die Höhen bei klassischen Hochstarts sind bei Nuris auch nicht gut. Bei meiner 1,5 m Horten ist der Haken ca. 20 mm vor dem Schwerpunkt, das ergibt eine Mischung aus Hochstart und Flitschen und funktioniert sehr gut. Je mehr Belastung das Modell aushält um so weiter gehe ich mit dem Haken Richtung Nase und ziehe nach dem aushängen kurz für senkrechten Steigflug.

- Was mir schon beim letzten Hype aufgefallen ist, sollange das Modell schnell ist, fliegt es klasse, wird es jedoch langsam und ich möchte eine Kurve fliegen, wird es extrem Träge, das geht soweit das ein Ausleiten der Kurve fast nicht mehr möglich wird, ich verliere stark an Höhe und das Modell schiebt. Leitwerkler haben das nicht. Wie kriege ich das beim Nuri weg? (an der Flächenbelastung kanns nicht liegen, mit 16g/dm^2 sollte das problemlos gehen) - Turbulatoren vor den Querrudern?

Ich würde hier darauf tippen dass die Untergrenze beim Stabilitätsmaß überschritten ist. Ich hab bei meinem 2 m Schiski-Verschnitt ähnliches beobachtet, das Modell wurde mit Stabilitätsmaß nahe Null sehr träge um die Ruder, obwohl noch steuerbar war das unangenehm zu fliegen. Auch das schieben ist ein Hinweis auf zu kleines Stabilitätsmaß (oder zu kleine Seitenflächen) Bei meinem 2-Achser hatte sich als Untergrenze des Stabilitätsmaß dann etwa 2 % eingestellt.
Ich wundere mich übrigens dass Du mit Servos mit so viel Abtriebskopfspiel wie es typisch für HS 81/ HS 82 ist, so ein geringes Stabilitätsmaß fliegen kannst, oder sind die inzwischen besser geworden?

Gruß,

Uwe.
 
Hallo Uwe

ja Mylar lässt sich durchaus lackieren. Vorerst gings mir aber ums laminieren und nicht ums lackieren. Aber man kann durchaus die Mylars zuerst wachsen, dann PVA und dann lackieren. Erste tests mit Spraydosen habe ich gemacht, klappt ganz gut. Besser wäre mit Airbrush, habe ich auch, aber wie gesagt, zuerst wollte ich mal die ganze Vakuumbauweise erlernen.

Das mit dem Flitschen/Hochstarthacken werde ich mal versuchen, das Modell sollte eigentlich stabil genug sein.

Das Stabimass ist in der Tat sehr klein, vielleicht muss ich etwas nach vorne gehen. Die hochstehenden Ruder sind wohl auf eine leicht falsche Auslegung aufzufassen? Weil nach Anzeichen der Ruder wäre des SP ja zu weit vorne?
Das die Seitenfläche zu klein ist denke ich eher nicht, nach STF Formel sinds 36, 42 sollte ja reichen... zumindest hats bis jetzt immer gereicht.

Die Servos (HS82MG) sind neu, und haben wirklich kaum Spiel, zudem habe ich fast eine 1:2 Hebeluntersetzung. Dann mache ich meistens eine Anlenkung mit Stahldraht (hier 0.8mm in Teflonbowdenzugröhrchen von der F3K Fraktion). Das Servo/Ruderhorn hat dann ein zu grosses Loch, welches mit Seku gefüllt wird. Jetzt härtet der Seku aus. Der Seku haftet aber auf dem Stahl nicht, aber am Servos/Ruderhorn sehr wohl. Jetzt breche ich das Gestänge durch drehen frei und habe eine Absolut spielfreie Anlenkung, die nur noch das Servospiel hat.

Patrick
 
Hallo Patrick

das Problem hat mein Hype überhaupt nicht. Die Ursache ist wohl schwierig zu finden. Vielleicht helfen folgende Fragen weiter:
Tritt es nur bei der Winglet Version auf oder an beiden?
Übrigens....wie fiegt denn die Winglet Version im Vergleich zur Zentralleitwerksversion?
Hinsichtlich Schwerpunkt denke ich, dass es sowohl an Schwerpunktvorlage, als auch an Schwerpunktrücklage liegen kann..ist bei Brettern immer recht schwierig einzustellen. Bei meinem Hype habe ich das folgendermassen gemacht:
So lange mit dem SP zurück, bis er um die Querachse kaum mehr steuerbar war, das heisst jeder noch so kleine Höhenruderbefehl wird in eine massive Bewegung umgesetzt, welche eine Art Schwingen, einige nennen das Rodeoritt, hervorruft die der Pilot nicht mehr richtig aussteuern kann. Wenn man nicht steuert ist alles ok und der Flieger fliegt stabil. aus dieser Position in 1 gramm Schritten wieder nach vorne mit dem SP. Beim meinem Hype waren es ca. 5 Gramm, dann war alles wieder im Butter. Mein Hype hatte bei Schwerpunktrücklage eine Art schwammiges Verhalten...wie deiner????...was sich aber mehr zeigte, dass er nach den Wenden stark an Durchzug verlor. 5 Gramm auf die Nase und alles war prima.
Es kann allerdings auch am Profil liegen, allerdings zeigen die Erfahrungen die ich damit habe und andre keine dieser Probleme, so dass ich vermute, dass es an etwas anderem liegt. Wenn du in dieser Richtung was probieren willst, dann solltest du versuchen einen Turbulator auf der Unterseite ca. 2cm vor der Klappe zu installieren. Gut funktionieren meiner Meinung nach Zierstreifen für Autos....dann solltest du mit 3 Stück übereinander beginnen um überhaput einen Effekt zu haben....dann auf zwei Lagen usw. bis der Effekt verschwindet um den Wíderstand nicht allzu stark zu erhöhen.

und nicht zuletzt...hier berichten :-)
 

UweH

User
Die hochstehenden Ruder sind wohl auf eine leicht falsche Auslegung aufzufassen? Weil nach Anzeichen der Ruder wäre des SP ja zu weit vorne?

Vielleicht liegt das ja an dem sehr niedrigen Gewicht. Bei kleinerer Re-Zahl sind die Nullmomente der Profile näher an Null. Wenn ich das richtig sehe dann ist das Fluggewicht des Hype von Patrick mit 350 g nur etwas mehr als halb so hoch wie von Peter mit 600 g genannt. Das wirkt sich sicher auf das Profil aus, auch bei der dünneren Variante des PW1211.
Der Nullmoment ist weniger positiv, die Ruder stehen für den normalen Geradeausflug weiter hoch.

Gruß,

Uwe.
 
Lange lag der Hype nur rum, aber heute habe ich ihm spontan einen Flitschenhaken verpasst. Also mit dem Gummi im Gepäck zum Hang.

Dort angekommen, starker Wind leicht seitlich zum Hang. Ich dachte mir ich werfe erst mal von Hand um zu schauen ob noch alles passt (SP noch gleich wie beim letzten mal). Der Hype flog recht gut aber irgendwie unruhig (Verwirbelungen durch Bäume). Also gelandet, SP nach hinten (oh wunder genau auf die von PW vorgeschlagenen 125mm ;) ) und die Ruderausschläge reduziert.

Baaaam... :D *fettes Grinsen* Mit einer Flächenbelastung von ca. 17g/dm^2 und recht steifer Brise lief der Hype wirklich ge*l, die Wenden kamen sowas von knackig, ich traute meinen Augen kaum. Der Durchzug war einfach wahnsinn...

Da stand ich also am Hang, beinahe mit tränen in den Augen das ich keine 30g/dm^2 hatte und knallte den Hype um die Ecken :) Einziges kleines manko war das wenn ich QR gegeben habe, der Hype manchmal zuerst nur langsam reagierte und plötzlich sehr stark (habe nur 15% Expo, daran liegts nicht) vieleicht war es die unruhige Luft oder die (vieleicht zu) weiche Anlenkung. Oder aber die Winglets die recht stark torrdieren an ihren langen dünnen Auslegern.

Jetzt kam das unschöne an der Geschichte, ich hatte das Blei (es war ja erst der zweite Flug) nur mit Tape auf der Unterseite befestigt gehabt (hinter dem SP wohlbemerkt) in der letzten Kurve ist wohl ein Teil des Bleis verloren gegangen, er wurde Kopflastiger und die HR Wirkung nam schlagartig ab. Leider in einer harten Wende vor einem Baum... und wenn der Wenderadius vor einem Baum schlagartig grösser wird... :rolleyes: richtig. Aber halb so wild, nur die sehr leichten und daher unstabilen Winglets hat es abgeknickt.

Ich denke die Winglets haben ein zu kleines STFs und ich bin letztes Mal zu langsam geflogen. Ich habe momentan ein STFs von 36, zwischenzeitlich habe ich einige bekannte NFs nachgerechnet (Pfeil wohlbemerkt) und die haben alle zwischen 25 und 32 (zeze2, co9, Uzza4, co5).

Mein Tipp, nachbauen.

Ich werde meinen auf jeden Fall reparieren und dabei gerade ein Ballastsystem integrieren sowie neue Winglets bauen (STFs wohl um die 29 herum). Diesmal profiliert. PW1211 auf PW1211T beide mit 0°, was meint ihr? Oder unten besser Nullauftriebswinkel?

Schade habe ich kein Video, aber ich bin meistens alleine am fliegen.

Patrick
 
Hallo zusammen

Mittlerweile fliege (flog) ich den Hype mit neuen Balsawinglets. Das Teil geht einfach nur fantastisch. Ich finde er flieg wesentlich angenehmer mit Winglets als mit Zentralleitwerk, habe dies allerdings noch nicht am selben Modell direkt getestet. (Der erste war ja eine komplett andere Bauweise und somit nicht zu vergleichen mit dem jetzigen).

Irgendwie habe ich aber das Gefühl durch die Geometrie (Starke Zuspitzung, wenig Pfeilung) werden die Winglets nicht optimal eingesetzt (er wurde ja auch für ein zentrales SLW entworfen). Ich habe nun etwas gespielt, es ging vor allem darum die Flugeigenschaften beizubehalten, aber etwas mehr für Winglets zu optimieren.

Spannweite 1200mm
TI 200mm
TA 150mm
Pfeilung 22°
PW 1211 7.5% auf PW1211 7%
Verwindung -2°
Klappen ab 150mm, innen 15% aussen 30%

Was meint ihr dazu? Im Ranis sieht es quasi aus wie das Original, aber im Flug...?!

Patrick
 
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