Wer hilft mir bitte beim Selbstbau einer CNC-Fräse

Hallo zusammen,
bin ein Neuling bitte habt Verständniss,
ich möchte mir günstig eine CNC-Fräse selber bauen (wer will das nicht)! ;)

Habe mich mal ganz brav durch die vielen, vielen Links geklickt 1500-2500€ *hm* und jetzt bin ich leider nicht schlauer als vorher. :(
Vielleicht gehört das auch nicht hier her, k.A.?

Das Thema ist so Umfangreich das ich nicht weiß wo ich anfangen soll:

1.Grundgerüst+Aufbau
2.PC- Karten
3.Software.

Vorhanden ist bereits:
Computer- Modellbau- und Handwerkserfahrung,
4 neue Schrittmotoren (Schnäppchen aus Sinsheim)
(Daten liefere ich noch nach falls gewünscht),
P75 PC mit Win95 für Software
und die standart Proxon (Dremel) Maschine.

Fallt bitte nicht gleich alle über mich her....

Könnte mir von euch vielleicht (bitte, bitte) jemand helfen?
Im Vorraus besten Dank
euer Heinz
 
Hallo Franz,
erstmal danke für die schnelle und ermutigende Antwort.

Die Seiten habe ich mir alle schon angesehen und gleich mal an Bernward gemäilt. Bin mal gespannt,
die Seite von nc-step ist super, nur kann ich mom. noch nichts damit anfangen, weil ich halt nicht weiss was ich brauche. :rolleyes:
Des werd scho wern....

Zu meinen Motoren:
Da steht auf einem AEG SO26/48R
352/0.425 0 G
und auf den anderen: Temic SO26/48R
352/0.425 N J
drauf und
alle haben ein Zahnriemen-(Dings)Ritzel (oder wie Mann/Frau das auch immer nennt).
Sagt Dir das was?
Wenn ich Dir mal helfen kann, nehme mich bitte beim Wort.
Grüßle Heinz
 
Nabend Heinz!

Was willst du den mit der Fräse anstellen?
Wie groß soll die denn werden?
Und welche Kenntnisse hast du denn in CNC-Programmierung?

Das sind so Fragen über die du dir erstmal klar werden solltest.

mfg Jürgen
 
Hallo Jürgen,
danke auch Dir erstmal für die Antwort,
was soll ich als "Aahnungslosernichttechniker" jetzt schreiben?

Die Größe: zwischen 50-80cm länge und 30-50cm breite.
Können sollte die Fräse vorerst: einfache Modellbausachen, Rippen, Spannten, Rumpfteile, Ruderhörner, ich vermute im Laufe der Zeit wird sich das Entwikeln.
Zum CAD-Programm: Ich habe noch nie mit einem gearbeitet.

Mit Corel und solchen Programmen kenne ich mich aber ein wenig aus.
Also kurzum, es wird wie das Fliegen lernen sein.
Ein ergeiziges Projekt und ich denke man kann alles irgendwie lernen, oder.
Ich ahne fürchterliches, wenn ich an Deine Antwort denke.

Gruß Heinz
 
Hallo dracula_m,

du hast da mehrere Probleme.
1. Man kann sich eine Fräse bauen, das ist Feinmechanik und Schraubarbeit.
2. Man kann sich die Elektronik dazu bauen, das ist Lötarbeit.
3. Wenn die Fräse fertig ist, dann muss man irgendetwas zeichnen, um damit die Fräse zu füttern.
Also, solltest du dir nicht nur die Mechanik und Elektronik eingrenzen, sondern auch noch mit CAD beschäftigen.
Wenn du noch nie mit CAD gearbeitet hast, dann ist es schwierig. Du solltest dich parallel zum Aufbau schon mal mit einem CAD-Kurs beschäftigen.
Ich will dich hier nicht entmutigen. Wie du schon geschrieben hast, es ist alles erlernbar, wenn man es nur will!

Grüße Franz

[ 19. März 2003, 15:51: Beitrag editiert von: alpenpower ]
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
HI!!

Ich habe quasi den gleichen Werdegang beschrieben, den Heinz jetzt gehen will.

Und wie man an mir sieht, es dauert zwar, aber es geht auf jeden Fall.

Den weg den ich gegangen bin, würde ich so wieder beschreiten und möchte deswegen mal kurz einige Punkte durchgehen nach denen Heinz gefragt hat:

Grundkonstruktion:

Dazu mal ein Bild:
fraese1.jpg


ICh hoffe hier erkennt man die Konstrukion.

Im folgenden musste überlegt werden wie man zum einen die Maschine möglichst verwindungssteif und zum anderen möglichst einfach gestaltet, um den Eigenbau möglich zu machen.
Es wurde das Prinzip der Portalfräse mit beweglichem Tisch gewählt. Wie man auf dem Bild (hoffentlich) erkennt, ist der ganze Tisch samt Werkstück in X-Achse beweglich. Das hat den Vorteil, dass man das Portal der Y- und Z-Achse wesentlich stabiler bauen kann, da dieses Portal direkt an dem Grundrahmen befestigt ist und dort somit schonmal kein Spiel entstehen kann. Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass der Tisch nach aussen hin natürlich weiter geführt werden muss und somit die Führung der X-Achse doppelt so lang sein muss (also 2000mm). Das bringt doch gewisse Transportprobleme mit sich, aber da man eigentlich selten so eine Fräse durch die Gegend fährt, denke ich überwiegt der Vorteil doch gewaltig. Zudem wird die Masse die Bewegt wird größer, was nicht vorteilhaft für die Geschwindigkeiten ist, welche maximal gefahren werden können.
Der Grundrahmen wie auch das Portal sind aus 40mm Vierkantrohr hergestellt. Dies sichert die Verwindungsteifigkeit und somit die Genauigkeit der Fräse. Auf diesem Grundrahmen werden nun alle weiteren Auf- und Anbauten vorgenommen.

Linearführungen:

fraese8.jpg


Da der Eigenbau ja auch recht günstig bleiben soll (musste man sich etwas bei den Linearführungen einfallen lassen, da diese Linearführungen sonst könnte man sich gleich eine fertige CNC-Fräse kaufen) gekauft, sehr teuer sind. Linearführungen sind eigentlich die wichtigsten Teile die zur Spielfreiheit beitragen.
Wie auf dem Bild zu erkennen ist habe ich dazu zwei Aluminiumbleche so gebogen, dass zwischen dass sie im 120 Grad Winkel an eine 20mm Stahlwelle greifen. Die Kugellager sind mit Exzenterschrauben befestigt, so dass der Abstand zur Welle (und somit Spiel und Leichtgängigkeit) eingestellt werden kann. Ein großer Vorteil dieser Führung ist, dass sie nach unten hin offen ist, so dass durch abstützen auf den Grundrahmen, die Welle nicht durchhängt oder anfangen kann zu schwingen. Die Abstützung sollte ungefähr alle 20cm erfolgen.
So hat man mit ganz einfachen Mitteln und äußerst günstig eine spielfreie Linearführung hergestellt.

Ich denke das sind die grundlegenden Sachen die ich im Eigenbau wichtig finde, wenn man zum einen den Eigenbau günstig halten will (Linearführungen) und trotztdem recht stabil. Wie gesagt, würde wieder so bauen.

Nun zur PC Karte:

Dort verwende ich die Karte von NC-Step. Wer ein wenig mit dem Lötkolben umgehen kann, sollte den Aufbau eigentlich ohne Probleme beherrschen (nur beim Widerstandsarray aufpassen, das hat eine Polung :) ) Die Karte ist günstig und funktionierte auf Anhieb sehr gut. Empfehlenswert meiner Meinung nach. Auch diese würde ich wieder verwenden.

Software:

Zum ansteuern der Maschine verwende ich PCNC von Lewetz. Meiner Meinung nach ein Programm für den Hobbyanwender der nebenbei noch kostenbewusst ist :) .

ICh gehe folgenden Weg:

Ich zeichne Mit Corel Draw meine Teile die ich haben will und mache dort auch sofort meine Fräserradiuskorrektur (ist klar wenn der Fräser deine Linie abfährt, dann wird dein Bauteil ja um den Fräserradius dort kleiner, deswegen muss man vorher die Linie genau um den Radius weiter nach aussen legen). Das geht in Corel alles recht komfortabel.
Dann gehe ich her und exportiere die Zeichnung in eine *.PLT Datei (HPGL). Diese kann dann die Software PCNC einlesen und fräsen.

Ich denke das reicht erstmal an Ausführungen :D . Du merkst auch meine Fräse ist immer sehr unter dem Gesichtspunkt der Kosten entstanden, was sie relativ günstig macht. Allerdings für den Hobbybereich völlig ausreichend wie ich finde.

Wenn du noch Fragen hast sag Bescheid. Könnte dir auch noch ein zwei Bilder mehr zumailen wenn du willst.

Cu
Dennis alias DSR

P.s.: Sorry für die teilweise etwas komische Art zu schreiben, aber einige Texte sollten mal ein Bericht fürs RCN Magazin werden, über den Eigenbau einer Fräse. Irgendwie habe ich mir da so einen komsichen Schreibstil angewöhnt :D
 
Nahmend Dracula!

Du hast es geahnt!

Aber es ist so wie du befürchtet hattest.

Du versuchst auf mindestens 3 Feldern gleichzeitig zur Kür anzusetzen und das ist .... hm .... schwer!

Ungefähr so wie wenn ein Modellfluganfänger damit anfängt sich die Fernsteuerung selber zusammenlöten und womöglich auch noch den Sachaltplan selber zeichnet.

Du solltest nicht zu viele Schritte auf einmal machen wäre mein Rat an dich.

Kauf dir eine gebrauchte kleine Fräse und übe dich in CAD. Wenn dir das dann genug Spass macht und du auch schon brauchbare Sachen damit anstellst kannst du auf dieser Fräse dann die Teile für deine nächste Fräse erstellen.

Wieso ich dir das vorschlage???

Weil ich das so gemacht hab und damit gut gefahren bin.
Der andere Weg, alles auf einmal und womöglich noch gleichzeitig, mag bei DSR funktioniert haben aber ich denke mal, mir wär das zu viel gewesen und hätte sicher im Frust geendet.

also dann,
mfg Jürgen
 
Hallo mal an euch alle,

jetzt muß ich mal schön alles nacheinander beantworten:

alpenpower:
Deine Antwort finde ich gar nicht entmutigend sondern sehr realistisch, Du hast in allen Punkten Recht.
CAD: nen Kurs machen ist sehr vernünftig.
Danke Franz

DSR :
Danke erstmal für Deine ausführliche Antwort mit den Bildern. Was soll ich dazu viel schreiben?
Deine Erklährungen sind klasse und die Idee mit der Linearführung auch.
Auf Deine Tips PC-Karte, Software und Corel komme ich bestimmt nochmal zurück wenn ich das alles mal verdaut habe *grins*.
Danke für das Angebot.


ddraser:
....ich wusste es... *lach*
...nein im Ernst, mir ist schon klar daß das sehr viel ist und ich will es auch nicht alles auf einmal machen, sondern Stück für Stück.
Aber ich möchte dieses eine mal (was ich sonst nie mache) Erfahrungen Tips & Tricks von anderen Personen einholen und nutzen bevor ich mal wieder ins kalte Wasser Springe. *brrrrrrrr*
Deinen Vorschlag mit der kleinen Fräse,
den finde ich super genial,
(... Du hast nicht Zufällig so eine kleine Fräse im Regal stehen oder weißt wo man "günstig" eine Gebrauchte bekommt ?).
Wenn nicht, dann bleibt mir ja nur der Sebstbau, oder?

Danke Jürgen

An euch alle schöne Grüße Heinz
 
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