DG 600 evo, Tangent

Hallo Zusammen,

seit einigen Jahren fliege ich die DG 600 evo Contest (Multiplex, Tangent, Graupner..). Bei nur etwas tragenden Bedingungen wirklich super genial...und macht wirklich Spaß!
Aber, teils werden unterschiedliche Meinungen gehört. Liegt das daran, dass die DG 600 evo wirklich zickig reagiert, wenn die Einstellungen (EWD, SP) nicht getroffen werden?! Die DG muss sehr konzentriert geflogen werden, wenn man die Leistung voll auskitzeln möchte (meine Erfahrung...)

Die Bauanleitung (Seite 4) sagt
- EWD 1,5 Grad
- SP 78 mm

Aber, dann auf Seite 13 werden Werte (erfolgen!?)
- EWD 1 Grad
- SP 100 mm
genannt, was ja doch ein gewaltiger Sprung ist...


Was ist hier die Erfahrung derer, die das Flugzeug schon länger selbst am Knüppel haben?! Vielleicht gibt Tangent selbst einen Tip ab...

Viele Grüße
Andreas
 
Würde mich auch interessieren....
 
Ich hab die selbe erfahrung mit Alpina 4001.
Da war im bau-anleitung auch so ein EWD von 1,5 grad (glaube ich, muß es wieder suchen), und ein SP auf ± 95 mm.

Ich fliege ihm heute mit SP = 110 mm, und EWD = 0.8 bis 0.9 grad.

Die falsche werte haben mich ein überziehen im landeanflug, und deswegen ein rumpfbruch gekostet. :mad:

Gruß,
Dirk.
 
Will dir nicht zunahe treten, aber deswegen hast du den Rumpf vermutlich nicht gegrätscht, da du _jetzt_ erst kritisch unterwegs bist. _Jetzt_ solltest du aufpassen. Vorher waren SP und EWD mehr oder minder unkritisch. Ganz normal eigentlich. Ich _vermute_ mal, du hast einfach überzogen. Sagtest du ja auch. Wollte nur sagen, ich sehe da die Kausalität nicht ganz. :)

Was Andreas und mich interessiert ist eine Diskrepanz der Angaben innerhalb eines Dokuments. Der SP wandert ohne Angabe von Gründen plötzlich um 22mm nach hinten und die EWD reduziert sich von den sonst üblichen 1,5°.
Welcher Wert stimmt? Welcher Wert ist überhaupt in die Flosse angeformt?

Ich persönlich fliege auch lieber mit weniger EWD als mehr, aber wieviel genau hängt auch vom Modell ab. Bei der mA z.B. kann das aufgrund der schlanken Flächen und hohen FB böse enden. Da bin ich jetzt weniger kritisch unterwegs als zu Anfang.

Die DG hat auch nicht gerade breite Flächen und dürfte auch lieber mit mehr als mit weniger FB unterwegs sein.
Sogesehen könnte hier die gleiche Problematik lauern wie bei der mA.
 
DG 600 Multiplex Tangent

DG 600 Multiplex Tangent

Fliege selbst die DG 600 .
SP:78
EWD ca.1,5
genialer Flieger,super Flugeigenschaften,super Optik in der Luft.
eines meiner besten Pferde im Stall.Kann ich nur weiterempfehlen!
 
Ja, die Standard EWD 1,5 (ca. orig. Anformung) und SP78mm gehen im Prinzip. Damit ist man wohl auf der extrem sicheren Seite...aber in der DG steckt wahrscheinlich noch deutlich mehr drin!

Ich hatte mal jemanden auf´m Berg getroffen, der nach eigenen Angaben EWD 0,9 und SP ??? fliegt. Er konnte dann sehr gut mit den Leichtwindgeiern mitkreisen und bei mäßiger Verwölbung (2-3mm) flog er damit noch recht "stabil"...auch die Wenden, Rollen ect. sahen "leichtfüßiger" als bei meiner aus.

Winterzeit ist Bastelzeit. Meine DG wurde gerade am Rumpf repariert, einige Sturmlandungen mit Ringelei und Überschlag haben dann doch mal kleinere Beulen verursacht;) Die Flächen sind mit Carbon D-Box saustabil die machen fast alles mit...
Bei der Gelegenheit werde ich mich der Vermessung mal genauer zuwenden...
Die EWD liegt jetzt bei 1,0 grad, aber beim SP werde ich noch nicht so mutig (100mm!?!?) zulangen und versuche es zunächst mit ca. 88 - 90 mm.

Bei meinen Paritech`s stimmten die Werte für´s Optimum quasi ab Werk immer bestens...deswegen wollte ich diese große Bandbreite bei der DG einmal "abfragen" und paar Kommentare von Tangent DG Fliegern abhören;)

Servus
Andreas
 
Wer den Aerofly Deluxe hat, kann bei der DG600evo recht gut testen, wie eine Rücknahme der EWD den Vogel regelrecht entfesselt. Mit den Standardwerten wird man nichtmal in die Nähe dessen kommen, was möglich ist, da decken sich meine Sim-Erfahrung und Andreas' Aussagen absolut. Ich habe erstmal kräftig an den Werten geschraubt, ehe der Vogel so ging, wie ich mir das vorstellte.
Was der Sim aber möglicherweise eben nicht hergibt: wie kritisch wird die DG dann im Grenzbereich? War ja schon das Original zu trauriger Berühmtheit gelangt....

Ich will meine später dann jedenfalls nicht im Anflug einstielen, weil die Fläche abkippt. Aber deswegen allzuviel Potential verschenken kanns auch nicht sein.
Drum interessieren mich eure Erfahrungen so sehr. :)
 
Lothar, wenn ich dich richtig verstehe, verstehst du uns falsch. ;)
Die Flugeigenschaften werden _besser_, wenn du den SP
nach hinten schiebst und die EWD verringerst.

Aber normalerweise wird der Segler dann auch "empfindlicher" bei
langsamer Fahrt. Es dauert lange, bis was passiert, aber _wenn_
dann doch was passiert (Abriss), ist es um so heftiger. Die Fläche
dreht dabei derart schnell und stark weg, dass man sehr viel Luft
unter den Flügeln haben muss, um das noch abfangen zu können.
Wenn man sich im Anflug befindet, ist das fast immer der Tod des
Modells, da man dann meist 5-15m Nase voraus gefallen ist.

Oder war dieses Verhalten mit "Verschlechterung" gemeint?
Das tritt bei 1° imho sowieso noch lange nicht so drastisch auf.

An dieser Stelle sei aus gegebenem Anlass noch gesagt, dass wir
tunlichst von einer echten EWD reden. Zu jeder EWD existiert
strenggenommen genau ein SP, bei dem das Modell noch in sanftem
Bogen abfängt. Wer nun den SP verschiebt und das Modell fängt
trotzdem wie gewünscht ab, dessen HR steht nicht im Strak.

Im Endeffekt ist das dem Modell schnuppe, aber für die Weitergabe
der EWD-Werte ist es halt wichtig, dass die Ruder wirklich im Strak
sind. Daher: HR in den Strak stellen und dann den SP einstellen,
bis das Modell wie gewünscht abfängt. Andernfalls nutzt die Angabe
von SP und EWD nicht wirklich was. Selbiges gilt freilich auch für
WK und QR.

Noch ein Punkt, von dem im Link die Rede war: Eine Verkleinerung
der EWD bewirkt keine "Verschlechterung" der Thermikleistung, aber
je weiter hinten der SP ist, desto "unbequemer" wird das Steuern,
da der Vogel immer neutraler fliegt. Ab einem bestimmten Punkt wird
das Verhalten dann vollends instabil und irgendwann wird es unfliegbar.

Aber von den Extremen mal abgesehen ist auch ein rücklägiger SP nicht
schlechter in der Thermik. Man muss nur deutlich aktiver steuern und
stützen. Dass das unbequem ist und dass das in größerer Höhe zu
vielen Fehlern führt, die weit mehr kaputt machen als man durch die
Leistungssteigerung gewann, muss auch gesagt sein.

So gesehen kann ich Lothar nur zustimmen, in der Thermik ist es besser,
der Flieger "funktioniert" möglichst simpel. Im Link wurde es bereits
gesagt erstmal abklären, wie man vorzugsweise unterwegs ist: Thermik
oder Hangflug? Wer am Hang die Thermik nur nutzt, um Höhe zu verheizen,
sollte die EWD trotzdem für den Hang optimieren.

Aber um den Kreis zu schließen: Was das Verhalten im "Krisenfall" betrifft,
da spielt auch gewähltes Profil und die Geometrie eine Rolle. Deswegen
frage ich: wie kritisch ist die DG wirklich, wenn die EWD <=1° ist?
 

loscho

User
Hallo Guido,
ich wollte sagen, dass das Flugverhalten des Modells bei SP-Verschiebung zunächst relativ tolerant ist, dh. die Veränderungen im Flug sind nicht besonders heftig. Da habe ich weit sensiblere Modelle. Du beschreibst die Reaktion bei (zu weit?) hintem liegendem SP und langsamer Fahrt sehr gut. Ist mir bei einer Landung ca. 4m über Grund passiert - sehr plötzliches/abruptes abkippen.

Gruß
Lothar
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten