Ein Extra "schlecht-gutes" Finish......

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Ja, da kreig ich fast täglich mails von lackiergeschädigten Modellbauern. Manche haben sich diesen Frust selbst zu zuschreiben, bei einigen sind andere, die Lackierer, schuld. Einer von diesen machte sich die Mühe seinen schlechten Extra-Rumpf nach sinsheim zu schleppen, um ihn dann mir dort zu übergeben. Ich sollte bzw. soll das schlechte wieder gut machen. Und wie das so geht, zeige ich Euch in diesem Beitrag.

Das wichtigste jedoch vorweg. Diesen Flieger und alle weiteren werde nicht mehr ICH, sondern Frank lackieren. Dies betrifft jedoch nur die Auftragsarbeiten aus aller Welt, die speziellen Sachen bleiben natürlich in meiner Hand.
Fachlich ist er voll "geschult", ich lernte damals von ihm das Lacken der Autos, er jetzt von mir das Lacken der Flieger. Er hat schon etliche durchgepinselt und das von Hamburg bis Havelberg.

Hier nun mal die Bilder.

Der Rumpf wurde schon gespachtelt und mit Basislack lackiert. der Spachtel lieferte "Eierkuchen" und viele Poren. Abgeklbet wurde mit normalem Klebeband, so dass die Kanten fransig waren. Stellenweise war das weiß durch schlechtes abkleben mit blau vollgenebelt, was dann mit pinsel und weiß versucht wurde zu beseitigen. das rumpfinnere war voll blauem farbnebel. alles das musst ertsmal runter. mit verdünnung, aber bitte vorsichtig bei herex-rümpfen. und schnuffi aufsetzen!!!!

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[ 16. März 2004, 17:14: Beitrag editiert von: Ralf Schneider ]
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
und weiter gehts.

nach der verdünnungskur sah der rumpf wieder ganz gut aus. nur hatten die vorarbeiter beim schleifen der naht die halbe gelschicht weggeschliffen und zwar so, das das lamiant stellenweise auch schon sehr dünn wird. so ergaben sich dann dort einige beulen. der dort vorhandene spachtel flog auch mit der verdünnung weg. spachteln kann man solche stellen nicht, man schleift dann viel zu viel neben den spachtelstellen und eher das lamiant durch, als den spachtel plan. dort geht dann nur spritzspachtel. dieser trägt sich gleichmäßiger auf und schleift sich leichter. normalerweise ist die bearbeitete naht max. 5-10 mm breit und nicht wie hier bis zu 10 cm.

auch noch mal gut zu sehn der einsatz vom kontrollpulver, man sieht wo noch geschliffen werden muss. natürlich ist der spritzspachtel nur dort, wo das laminat offen lag. nicht der ganze flieger. es ist quasi eine neue deckschicht, dort wo sie weggeschliffen wurde.

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Hallo Ralle,

ich glaube, ich habe ein Dejavue. Die selbe Sche... wie bei meinem Raven-Rumpf. Den hat, wie Du schon geschrieben hast ein Lackierer auf dem Gewissen. 7 Stunden Arbeit mit 5 Liter Nitro in -2 Grad Kälte bis der Rumpf wieder jungfräulich war. Allerdings hat mein Lackie nichts angeschliffen. Wenigstens dies ist mir erspart geblieben.

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Und so hat sie der zweite Lackierer dann gemacht. Da kommt doch Freude auf:

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Die Reflexionen auf dem Rumpf zeigen, wie glatt der Klarlack ist.
 
Oh geil, Profis am Werk - da kann man was lernen. Super!
Ehrlich, ich finde die Beiträge von Ralle spitze!
Dickes Lob!

Ich habe dann auch gleich eine Frage (und weil ich so brav gelobt habe, bekomme ich doch auch bestimmt eine Antwort, oder? ;) ):

Die babyblaue Pampe, ist das 'eingedickte' Verdünnung oder so? Womit wird die eingedickt bzw. wo bekommt man die her?
Ich habe nämlich auch einen Rumpf von dem die Farbe runter müsste...

bis bald,
Thorsten
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
@DW,

Kontrollpulver ist ein schwarzes Pulver, welches ich mit Hilfe eines Schwamms auf eine z.B. gefüllerte Oberfläche aufbringe. Diese färbt sich dann grau. Wenn ich jetz schleife, dann kommt ja da, wo ich geschliffen habe, der helle füller zum vorschein, da wo ich noch nicht geschliffen habe, eben nicht. So kann ich immer erkennen, ob ich schon gründlich geschliffen hab, oder halt nur die kleinen Berge der Orangenhaut geköpft habe.

@Toddy,

das blaue ist dunkelblauer Basislack gemischt mit weißem Basislack und das gemischt mit normaler universialverdünng. bloß die verdunstet natürlich und übrig bleibt die dicke pampe, die natürlich gleich wieder mit verdünnung dünn gemacht wird und dann durch die schwerkraft nach unten wandert. ;)

also nur mit verdünnung einreiben, mit pinsel und vielen tüchern abwischen. ergibt ne riesensauerei und schnuffi tragen!!!! geht natürlich nur bei 1K lacken.
 

Dieter Wiegandt

Chefmoderator
Teammitglied
Wo sind dann die Bilder in den Beiträgen? Ich bekomme keine mehr angezeigt. Hochladen will er sie schon.
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
jo, es ghet weiter.

also der flieger wurde dann komplett gefüllert. Wir mussten 2K Füller verwenden, da die Oberfläche zu doll "versaut" war. Dieser wurde aber sehr dünn gamacht und mit einem elastikadditiv versetzt. nach dem schleifen war der flieger dann lackierfertig. bilder sagen mehr als worte:

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[ 03. April 2004, 18:45: Beitrag editiert von: Ralf Schneider ]
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Frank lackiert alle Modell generell mit 2 mal klarlack mit zwischenschliff. das läßt die doch entstehenden lackkanten verschwinden. Dabei ist die erste schicht aber sehr dünn. Wer Gewicht sparen möchte, kann darauf natürlich auch verzichten. Auch für nicht ganz so hochwertige Flieger reicht dann eine Schicht.

Der Wert für diese Lackierung hier liegt bei ca. 400,00 Euro. Das ist eine Stange Geld aber auch ne Menge Arbeit. Dafür aber erstklassig. Ich hoffe der Kunde (auch ein Frank) wird zufrieden sein.
 
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