Finish für Styro- Abachi Fläche

Det

User
Hallo, ich benötige mal eure kompetente Hilfe. Ich habe mich jetzt zwei Jahre lang herumgeärgert mit einem sich ständig an den Rändern ablösendem und auf der Fläche, besonders in den konkaven Bereichen ( S-Schlag Profil, da Nurflügler), Blasen bildentem Foliefinish. Sicherlich habe ich bei der Verarbeitung etwas falsch gemacht oder bei der Materialauswahl gegeizt. Meine spontane Vorstellung war Lackfinish. Da schlägt nix Blasen, das löst nix ab. Hände weg hieß es, das wird viel zu schwer und löst Dir in den meisten Fällen den Styrokern auf. Ja und nun? Seglerfläche, Allrounder, Spannweite 1,75m - Lack oder Foliefinish? Mit was müsste bei Lack vorbehandelt werden damits der Styrokern nicht übel nimmt und man trotzdem eine glatte Oberfläche bekommt bzw. wie bekommt man Folie, gerade an den Rändern und in den konkaven Bereichen ordentlich zum halten?

Det
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Hi Det,

mal in Kurzform. Sonst Fragen stellen:

1.Abachi Fläche mit Harz und Seide (25 oder 45g/qm) belegen. Überschüssoges Harz entfernen, so das sich keine Harzseen bilden.

2. Flächen schleifen mit Korn 240, sag ich mal. Aber Beshcichtung NICHT durchschleifen.

3. Flächen mit 2K Autofüller STREICHEN, so kriegste die Poren zu, vielleicht vorher mit Porenfüller von Standoy einreiben.

4. Flächen schleifen mit Korn 240 dann auf 320 wechseln, und zwar so lang, bis der Füller fast wieder rnter ist und nur noch in den "Löchern" vom Gewebe verbleiben ist.

5. das ganze eventeull noch ein mal oder

6. Eine Füllerschicht spritzen, 2K Füller oder 1K Füller. Das ganze dann schleifen, max. Korn 800, nass oder trockem, je nach Füller

7. Lacken

8. fertig

9 Freuen und sagen: NIE WIEDER!!!!!!!
 

Det

User
Hallo Ralle,

danke, werd ich probieren. Die nächsten Fragen ergeben sich sofort. In welchen Packungsgrößen ( Mindermenge) ist es sinnvoll 2K Autofüller zu besorgen? Warum beim ersten Mal den Füller streichen, aber beim zweiten Mal dann spritzen? Beim Füller deutet sich schon an, dass ich professionelle Spritztechnik brauche!? Also nix für Gelegenheitslackierer wie mich und einfaches arbeiten aus der (Sprüh-) Dose? Spühdose: Wer Lack aus der Dose drauf schlabbert muss sich mit den Vorarbeiten füllern und schleifen nicht so abplagen, denn danach siehts eh nach Dose aus!? Was ist dran an der Aussage? Ist auch mit Dose und gutem Willen, trotz mangelhafter Kenntnisse ein gutes Finish hinzubekommen?

Det

Ahhhh, jetzt habe ich erst mal mitgekriegt: Du bist der Typ aus der Nähe von Havelberg mit dem phantastischen Lackierbeitrag aus dem RCN Magazin.

[ 09. April 2003, 09:48: Beitrag editiert von: Det ]
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Det,

ich arbeite seit einem Jahr mit dem 2k-Füller von Lesonal. Gibt es im Malerbedarf in 1l + Härter-Gebinde+ Verdünner. Ist ein prima Stoff, sowohl zum Streichen als auch verdünnt zum Spritzen (mit Airbrushpistole und 0,6er Düse, alos nicht professionell. Ruhig mehr verdünnen als angegeben). Sehr gut schleifbar. Alles Sprühdosenbaumarktzeug das ich vorher verwendet habe ist Käse dagegen. Den 1K-Füller aus der Sprühdose von Lesonal habe ich noch nicht probiert, da er bei meinem Laden nicht vorrätig ist und extra bestellt werden müßte

Alles prima, nur recht teuer (1l mit Härter wenn ich mich recht entsinne um 40 EUR; sowas verdränge ich immer gerne ;) ). Der Spühdosenfüller wäre aber noch teurer, wenn man die Ergiebigkeit berücksichtigt. Bis ich den Liter verarbeitet habe wird es noch dauern.

Hans
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
haru spricht mir aus dem Herzen, da wird mir ja gleich ganz warm..... :)

streichen des füllers, damit du ihn in die poren "einmassierst". würdest du ihn spritzen, würde sich um jedes kleine "Poren" -Loch ein Krater bilden. Ein flüssiges medium läuft nicht von allein in sone pore, der füller muss dazu gezwungen werden und das geht nur mit gewalt, also mit dem pinsel halt. beim zweiten auftrag sind die poren ja schon zu, also kann man spritzen, was zu einem gleichmäßigerem auftrag führt.

professionell???? beim füllern geht jede beliebige pistole, alt oder neu, verdreckt oder sauber. beim füllern kommt es nicht sooooo drauf an.

ne ne ne, auch mit ner spraydose kann man super ergebnisse erzielen. a und o ist der untergrund, also geschliffener füller, egal ob mit 350,00 euro pistole oder spraydose farbe versprüht.

frage: kennst du havelberg????????
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

noch eine Amnmerkung. Das "einmassieren" mit dem Pinsel hat auch beim Lesonalfüller seine Grenzen bei ganz kleinen Pinholes. Bei einem gefrästen Leitwerk, bei dem die Gießmasse aus der gefäst wurde kleine Lufteinschlüsse hatte, bin ich beinahe dran verzweifelt. Erst als ich alle Löchleins mit einem 1mm Bohrer angebohrt hatte konnte ich es mit einen Hartborstenpinsel zust(o/u)pfen.

Nach dem Standox-Porenfüller konnte ich noch nicht schauen.

Hans
 

Det

User
Hallo Haru, hallo Ralle,

erste einmal vielen Dank für die Tipps. Ich werde nächste Woche mal anfangen und dann weiter sehen was sich an Fragen ergibt. Bei Unklarheiten würde ich euch dann wiederholt auf den Keks gehen.

@ Ralle
Ich war vor zwei oder drei Jahren mal in Havelberg zum Euro Starcup und habe nur angenehme Erinnerungen. Prima Flair, zugängliche Wettbewerber, freundliche Gastgeber und passend dazu ein phantastisches Wetter. Seit dem ist es leider immer nur bei der Absicht geblieben mal wieder hin zu fahren. Als ich vor einigen Wochen Deinen prima Artikel im Magazin las und feststellte das Du in der Nähe Havelberg wohnst, war sofort der Wunsch wieder da zumindest dieses Jahr einen Besuch noch mal in Angriff zu nehmen. Dabei hatte ich auch mit dem Gedanken gespielt, einfach bei Dir mal anzurufen und zu fragen ob Du rein zufällig an diesem Tag auch in H. bist.

Det
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
@ all,
ich nehme für den ersten Füllerauftrag eine Schaumstoffrolle,funzt einwandfrei und ist nicht so mühselig wie mit dem Pinsel und geht wesentlich zügiger.

Sebastian
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hmmm,

ist zwar leicht offtopic, aber mit den Schaumstoffrollern habe ich meine (wohl persönlichen) Probelme.

Eine Verbesserung der Oberflächenqualität zu einem guten Pinsel kann ich nicht feststellen, im Gegenteil, mit dem Pinsel wird es bei mir besser. Beim streichen bin ich mit dem Pinsel nur minimal langsamer, wenn ich die Schaumstoffrolle auswasche brauche ich insgesamt länger als mit dem Pinsel und jedesmal wegwerfen ist mir zu teuer.

Den einzigen Anwendungfall wo ich Roller - allerdings nicht aus Schaumstoff - einsetze ist beim Gewebetränken mit Epxoidharz. Hier verzieht mat mit dem Pinsel das Gewebe und das knappe tränken geht mit den Rollern sehr viel schneller.

Hans
 

Det

User
Hallo miteinander

und danke für die Antworten. Eine nicht unerhebliche Komponente ist das durch das Finish entstehende Mehrgewicht. Was käme bei einem Finish der oben genannten Art, also mit vorheriger Belegung Glasseide 25g/m² mehrmals Füllern und Lackauftrag, so an Gewicht pro dm² oder m² zusammen?

Det

@ Ralle => Ich melde mich vorher per Mail.
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
je nachdem, wie doll mit harz und füller und farbe gepantscht wird.

Aber im Durchschnitt werden es so um die 200g/qm. Das Gewebe schön "trocken" auftragen und den füller fast wieder wegschleifen. dann geht vielleicht auch etwas weniger.

Einige sagen, das was man bei der 25er seide gegenüber der 45er an gewicht spart, geht an harz wieder drauf, da die 45 dichter gewebt ist und somit weniger harz aufnehmen kann. hab aber keine ahnung, ob es so ist, denn sooooo viel erfahrung hab ich leider auch net beim harzpantschen.
 

Det

User
Aha! Wie läuft das beim "Beschichten" mit Glasfaser an Rundungen wie Randbögen bzw. an den scharfen Kanten der QR- Aussparungen? Da muss doch die Glasseide theoretisch auch rum. Wie geht das oder werden solche Stellen ausgelassen? Noch naiver gefragt: Eigentlich geht es ja darum, den Styrokern der Fläche vor dem eindringen von Lösungsmittel beim Finish zu schützen. Warum mit Glasfaser arbeiten und warum nicht nur das Harz als Schutzschicht aufpinseln ( oder spritzen??) und dann mit Füller usw. weiter behandeln?

[ 15. April 2003, 15:43: Beitrag editiert von: Det ]
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
An den Randbögen musst Du etwas zaubern, wenn möglich eine Seite überlappen lassen. An der Flügelhinterkante einfach beide Lagen Glas überstehen lassen und nach dem Härten abschleifen. Servoöffnungen einfach überspannen, nach dem Härten super raustrennen (Messer, dann schleifen) Beides ergibt messerscharfe Kanten.

Warum Seide? Gute Frage. Ich sag mal, es ergibt eine höhere Festigkeit einmal bei den auftretenden Kräften beim Fliegen, zum anderen ist die Oberfläche "resistenter" gegenüber Transportschäden. (dreimal geglotzt und trotzdem haut die Fläche gegen die Türzarge)

Gewicht könnte auch ne Rolle spielen, denn bevor du die Holzmaserung weggefüllt hast, gehen ein paar Gramm Füller bzw. Epoxy drauf. Da musst man mal nen vergleich machen.

Eine gut beschichtete (und lackierte :D )Fläche ist von einer Voll-GfK-Fläche nur noch durch das Gewicht zu unterscheiden.
 

Thommy

User †
Hallo,
ersten Füller streichen oder für mich lieber rollen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Anschliessend sprühen. Mit der Dose lassen sich heutzutage sehr gute Ergebnisse erzielen. Ich verwende gerne den Faust Lack aus der Metro, diese Dosen sprühen excellent. Vor allem der Sprühfüller ist klasse.
Ach ja, ich verwende nur noch weißen Füller, da gibt es mit der Lackierung weniger Probleme mit der Deckung.
Um Zeit zu sparen habe ich auch schon nach dem Aufrollen des Füllers zusätzlich Füller gesprüht. Das Ergebnis war auch gut, aber eben mit einmal weniger schleifen.
Nicht am Schleifpapier sparen, das verliert schnell an Biss, deshalb lieber einmal mehr wechseln.
Nach meiner Erfahrung läßt sich mit 27g Matte deutlich Gewicht gegenüber der 45g Variante sparen. übrigens behandle ich die Fläche vor dem aufbringen des Gewebes mit Porenfüller, so dass das Holz praktisch kein Harz mehr aufsaugt. Dann sind zusätzliche Gewichte in der Größenordnung von weißer Folie (100g/m²) möglich.
Gruß
Thommy
 
Hallo,

ich habe jetzt schon oft bei der Beschichtung von Sandwich-Flächen über die Vorbehandlung mit Porenfüller gelesen. Worin liegt aber nun eigentlich der Sinn dieser Behandlung? Offensichtlich im Schließen der Poren um zu verhindern, daß sich die Flächen mit Harz vollsaugen. Aber wird dieser Vorteil nicht gleich wieder durch das zusätzliche Gewicht des Porenfüllers zunichte gemacht und außerdem die Gefahr einer Anlösung des Styrokerns in Kauf genommen?
Zum reinen Beschichten möchte ich noch den Tip geben, die Glasseide mit einer Walze gut durchzutränken und anschließendes Absaugen des durch die Wärme eines Föhns stark verflüssigten, überschüssigen Harz mit Küchen- oder Toilettenpapier. Mit diesem Absuagen lässt sich nach meiner Erfahrung noch einiges An Harz einsparen ohne die Gefahr einzugehen, daß an einigen Stellen zu wenig Harz ist.

Gruß,

Tobi

MFGN
 

AJ

User
Hi,

ich bin gerade "dabei" (durchs Studium erheblich verzögert :( ) mir Styro-Abachi-Flächen zu basteln. Da ich ein perfektes Finish anstrebe, hab ich mich mal ein wenig umgeguckt und folgende Idee gefunden:

Das Gewebe, welches eigentlich unter der Beplankung ist, wird beim Pressen der Beplankung einfach weggelassen.
Das weggelassende Gewebe wird dafür aussen drauflaminiert, auf den fertigen Flügel. Die Verstärkung fungiert somit auch also "Finish".
Damit dieses möglichst einfach in der Durchführung sein soll, sprich keine aufwändigen Füller-, Spachtel- und Schleifarbeiten, hab ich mir so vorgestellt, mit dicker (0,5mm) Folie zu arbeiten, auf diese nämlich erstmal eine Art Feinschicht (Harz+Microballons) aufzubringen und darauf dann das Gewebe (80er) zu legen. Dann die Folie auf die Beplankung und dann in den Sack damit (die Fläche liegt dann in der entsprechenden Negativ-Schale, wegen evt. Verzüge - die Vakuum-Folie liegt direkt auf der 0.5mm-Folie auf). So sollte sich die 0.5mm-Folie auch um die Nasenleiste legen, Überstände werden einfach verschliffen, dann das ganze mit der anderen Seite.
Das würde doch einen recht kleinen Gewichtszuwachs bedeuten, da ja kein "totes" Gewebe aufgebracht wird....

Was haltet Ihr davon ?

Das Problem für Det wäre jetzt, dass er sicher keine Negativ-Schalen für seine Flächen hat !?
(die könnte man sich evt. selber schnell herstellen !? Fläche mit Küchenfolie umwickeln, Bauschaum auf ein Brett geben und die Fläche dort vorsichtig auflegen ?! )
 
Hallo zusammen

Was haltet Ihr denn von einem Untergrund aus Papier. Ich weis, dass dies als veraltet gilt. Wir wählen diesen Untergrund seit langen Jahren mit hervorragendem Erfolg. Er ist sehr leicht und läßt sich gut grundieren.

Hier zwei Bilder (Untergrund und fertiges Produkt) zu diesem Thema. Bei Fragen helfe ich gerne weiter.

Gruß Ralf

www.modellbau-ulrich.de

ea-006.jpg


ea-007.jpg
 

AJ

User
Hi Mod-Ul,

sieht ja super aus.

Aber wie siehst Du das denn mit der Haltbarkeit der lackierten Papieroberfläche, sprich, ist es nicht so, dass so eine Oberfläche ziemlich "mackenempfindlich" ist ?
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Hi Ralf,

sieht das bei Dir immer so ordentlich aus? Ist ja wie im OP! :D Sogar die beiden blauen Schraubendreher stecken immer noch am selben Platz! :D :D

Gute Arbeit, glänzt wirklich dolle. Die Karos an der Motorhaube können beim Abkleben nerven, oder?

AJ,

gut, die Stossempfindlichkeit ist bei Papier natürlich höher. Für den Lackaufbau ist es dem Füller egal ob er auf GfK oder auf Papier aufgebracht wird. Mit Spannlack "getränktes" Papier ist ja nichts anderes, als hauchdünne nicht gewebte (Glas)(Holz)(Papier)matte. Auf Grund der Dicke (Dünne) und des Materials ansich((Glas/Epoxy) vs. (Holzfasern/Spannlack)) nur nicht halt so stabil. Auch bei der Barbeitung schwieriger, denn das Papier schleift sich schneller durch, aber wesentlich leichter.

Ich persöhnlich würde aber trotzdem ne GfK Beschichtung vorziehen, was nicht heißen soll, dass es mit Papier schlechter ist. ;)
 
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