Transparente Flächenbeschichtung mit GFK

Jaro

User
Hallo!

Ich möchte eine beplankte Styrofläche mit Glasfaser beschichten und mir dabei die nervige Schleiferei sparen...

Meine Idee:
Ich streiche eine PE-Folie mit eingedicktem Harz ein und lasse es angelieren, dann lege ich dünne Glasseide auf und tränke sie mit Harz. Anschließend das ganze einfach umdrehen, auf die Fläche legen und mit Vakuum festsaugen.

Ist das eine gute Idee??? Wie sieht es mit Blasen zwischen Holz und Laminat aus???

Bin für jeden Ratschlag dankbar!!!

Viele Grüße, Jaro
 

MaBa

User
Hallo Jaro,

das geht auf jeden fall, Luftblasen gibt es keine. Du solltest im Vacuumsack etwas einlegen, Raufasertapete oder groben Stoff, dann verteilt sich das Vacuum und Blasen haben keine Chance. Ich habe auch schon nur eingefärbtes, nicht eingedicktes Harz aufgewalzt und dann jelliern lassen und Matte drauf. Ich habe auch schon von 5% Microballons gelesen. ( Gewichts oder Volumenanteil ????). Das größte Problem ist die Nasenleiste, da legt sich deine Trägerfolie nicht drum, die Krümmung ist zu stark. Praktisch ist eine gerade Flächenhinterkannte, dann kannst du die Folien für oben und unten mit Tesa in Abstand von 1mm zusammmen kleben und anschließend einfach mit der Fläche drin zusammenklappen. Vorher Farbe aufspritzen geht auch gut. Ich baue T-Höhenleitwerke für kleinere Modelle, in dem ich ein dickes leichtes Balsabrett zu NACA ??? schleift und dann beschichte. Hinten ein Steifen Abreißgewebe für das Schanier und in der Mitte ein senkrecht eingesetzter Rundstab, damit sich die Schraube nicht rein zieht.
Das Hauptproblem ist eine gescheite nicht zu dicke Trägerfolie, es gibt da was das heißt: "Hostafan", aber wo man die kaufen kann weiß ich nicht. Es gibt von VTH ein Buch " moderner Tragflächenbau", da drin ist vieles beschrieben.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen!
Gruß Mathias

Das Buch: "Moderner Tragflächenbau" in der Reihe modell-technik-berater, vth-Verlag, 1985, Autoren: Uwe Steenbuck, Christian Baron

[ 26. April 2003, 23:11: Beitrag editiert von: MaBa ]
 

AJ

User
Hi Jaro,

ich hab das zwar noch nie so gemacht, aber die Idee hatte ich auch schonmal.
Ein Problem könnte werden, wenn Du keine Negativschalen der Styro-Fläche hast. Wenn Du die Fläche nämlich so aufs Brett legst und dann Vakuumfolie drum, könnte Dir das nen ungewollten Verzug reinpressen....
Wenn keine Negativschalen vorhanden wären, wäre meine Idee dann, die zu beplankende Fläche einmal sauber mit Frischhaltefolie o.ä. zu umwickeln und mit Bauschaum aus dem Baumarkt ein "Negativ" herstellen (z.B. Schaum auf Brett spritzen und die Fläche vorsichtig drauflegen. Nach dem Aushärten abnehmen und das "Negativ" verputzen. Das gleiche dann nochmal mit der anderen Seite der Flächenhälfte...)

(Schau auch mal kurz hier )

[ 27. April 2003, 11:00: Beitrag editiert von: AJ ]
 

MaBa

User
Hallo Andreas,

wieso soll sich die Fläche verziehen? Es wird doch von beiden Seiten gleichmäßig gepresst! Ich habe schon eine einteilige 2,5m Fläche ohne jegliche Negativschalen, obwohl ich die vom Bauen hatte, beschichtet und dabei hat sich nichts verzogen. Meine HLW sind auch immer absolut gerade. Vielleicht liegt dein gedanklicher Fehler darin, daß du nicht an einen Vacuumsack denkst, der nicht mit deinem Baubrett verbunden ist.

Gruß Mathias

[ 27. April 2003, 13:14: Beitrag editiert von: MaBa ]
 

Jaro

User
Hallo!

Danke erstmal für eure Antworten!

Ich glaube die Microballons sind nur dafür gut um die "Oberflächenspannung" des Harzes zu verringern, damit es keine Tropfen auf der Folie bildet. Ich werde darauf aber verzichten, da die Oberfläche so durchsichtig sein soll wie möglich.

Ist Rollglas dafür denn zu dick??? Ich habe noch nie damit gearbeitet, aber ich denke eine 0,5er Folie bekomme ich auch nicht um die Nase 'rum und dünner sollte sie wirklich nicht sein...
Bis jetzt hatte ich mir das ganze auch so vorgestellt, dass ich die beiden Seiten getrennt beschichte. An der Nase und Endleiste ist halt etwas Nacharbeit nötig, die sich nicht vermeiden lässt.

Damit ihr euch die Flächengeometrie in etwa vorstellen könnt: Es handelt sich um eine Diamond Fläche von Simprop.

@AJ: Wenn ich den Foliensack nur um die Fläche mache, habe ich mit Verzug kein Problem! Aber danke für den Link und die Idee mit dem Bauschaum! Ist sicher gut zu gebrauchen wenn einem die Negative fehlen.

Viele Grüße, Jaro
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
Hi,

über solch eine Beschichtung habe ich auch schon mal drüber nachgedacht, aber bislang noch keine Zeit und noch keine Möglichkeit gefunden.

Es kann sich aber ein Problem ergeben. Bedingt durch den nicht so gleichmäßigen Harzauftrag werden sich unter der Folie Bereiche mit mehr oder weniger Harz bilden. Dieses wird zwar bedingt durch die Oberfläche der Folie zu einer glatten, aber nicht zu einer ebenen Oberfläche führen. Die oberfläche wird warscheinlich sehr wellig sein. Nur wenige micro reichen, um diese Wellen zu erzeugen.

Aber, auch wenn man herkömmlich füllert und schleift (wenn man nicht grad ne Schleiflatte benutzt) enstehen diese Wellen. Also probierts bitte mal aus, das ergebnis würde mich interessieren.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

wie Ralle befürchtet hat man meines Wissens die Wahl zwischen eine hinreichend flexiblen Folie und Wellen (speziell bei PE-Folie sind die nicht zu vermeiden) oder einer zu starren Folie (Rollglas >=0,8mm) und wenig Wellen.

Den besten Kompromiß zwischen Wellen und Biegsamkeit habe ich persönlich bisher mit GFK-Platten von EMC-Vega gemacht. Die sind ca 0,3mm dick und haben leider eine ganz, ganz leichte Oberflächenstruktur die man entweder vorher zufüllern oder hinterher mit 1000er Papier wegschleifen muss. Die gab es mal in 2m Länge. Ob es sie noch gibt weiß ich nicht. An der Nase habe ich die Platten in Spannweitenrichtung mit dem Messer mehrmals auf der Aussenseite eingeritzt, dann gingen sie besser um den Radius (ganz reichte aber immer noch nicht, allerdings war die Profilierung mit 9% Dicke und nur 90 mm Profiltiefe auch eine Aufgabe).
 

MaBa

User
Hallo zusammen,

die von euch beschriebene welligkeit habe ich nicht feststellen können. Für meine HLW nehme ich eine dünne Folie ( Glasichtdeckel für spiralgebunden Broschüren aus dem Copyshop ) und habe überhaupt keine Wellen. Vielleicht liegt es daran, ich spritze erst Autolack, dann eine Schicht Harz mit der Schaumstoffwalze, die man durch den farbigen Untergrund ganz gut erkennen kann. Diese Deckschicht dicke ich nie ein, muß aber unbedingt angellieren. Anschließend eine 44er Matte mit frischem Harz und ab in den Sack. Das wir glatt wie ein Kinderpopo. Wenn das ganze fertig ist, wird der Übergang an der Nase verschliffen. Da ich faul bin und den Rest nicht versauen will, spritze ich den Autolack in den Deckel der Spraydose und streiche mit einem kleinem Pinsel die Nasenleiste.

Gruß Mathias

[ 27. April 2003, 23:40: Beitrag editiert von: MaBa ]
 

Jaro

User
Hallo Leute!

Die Idee mit einer Dechschicht aus Lack ist interessant! Damit könnte ich mir ja auch dann die erste Schicht Harz sparen und somit die Welligkeit eingrenzen... Ich denke man bekommt den Lack recht gleichmäßig 'drauf, oder???
Was nimmt man den da am besten??? normalen 2k-Lack oder UP-Vorgelat (kann man ja auch spritzen)?
Wenn man dann auf den ausgehärteten Lack (oder Vorgelat) direkt das Gewebe laminiert müsste man ja auch wieder die Dicke recht gleichmäßig hinbekommen. (@MaBa: Wieso muss die erste Schicht unbedingt angelieren? Das Bilden von Pinholes hat man doch schon mit der Lackschicht vermieden!?)

Das einzige Problem, dass der Lack machen könnte, wäre zu "brechen" wenn man die Schicht um die Fläche biegt. Ist dir das schonmal passiert MaBa? Oder ist der Lack elastisch genug?

Bis dann, Jaro
 

MaBa

User
Hallo Jaro,

vergesse doch endlich mal deine sch... Wellen, das ist kein Problem. Die Sache mit dem angelieren hat den Sinn, daß sich die Gewebestruktur nicht abzeichnet. Ich spritze ganz normale Autolack aus der Dose, ganz dünn, geradeso deckend. Da bei sparsamen Umgang mit dem Harz die Gefahr besteht, daß die Matte alles auf saugen tut. Es würden kleine "Hohlräume" zwischen den "Gewebetälern" und dem Lack entstehen. Dies soll die gelierte Schicht verhindern. Wenn natürlich alles in in unmengen Harz schwimmt, brauchst du warscheinlich die Gelierschicht nicht. Dies wird aber dann genauso wie dein 2K-Lack oder UP-Vorgelat viel zu schwer!!!!! Pinholes gab es bei mir auch noch nicht. Brechen kann da nichts, denn die ganze Beschichtung ist ja nur Papier dick.

Gruß Mathias

[ 28. April 2003, 20:55: Beitrag editiert von: MaBa ]
 
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