Epoxy verbindung löst sich!Absturzursache

H

Hauzen

User
Hallo zusammen und Frohe Weihnachten.
Ich habe mir den E-Hawk 1500 gekauft und gebaut.
Der erstflug verlief Problemlos, bischen austrimmen und dann flog er schön.
Gestern als ich Geflogen bin ist folgendes passiert.
Ich habe einen Rudercheck gemacht alles funktioniert.
Nach dem abwerfen reagiert das HR sehr kriminell. Und keine Reaktion auf das QR.
Ein Trudeln war die Folge und das Modell ging dann zu boden.:cry::cry::cry:
Naja passiert halt.
Habe das Modell dann im Schnee gesucht und auch gefunden.
Der Schaden ist überschaubar und wieder zu beheben.
Zu Hause habe ich dann gesehen das sich das Servobrett wo das QR Servo drauf war.
Ich habe dieses Servobrett mit Epoxy geklebt.
Haben die Minustemperaturen einfluß auf eine Epoxy Klebeverbindung?
Der Epoxy ist richtig abgeplatzt vom Rumpf.
Habt ihr auch schonmal solch eine Erfahrung gemacht?


Danke
Stefan
 
S

sualk

User
Hallo Stefan,

hast Du die Klebestelle vorher angeschliffen und entstaubt?
 
H

Hauzen

User
Also das habe ich nicht gemacht muss ich zugeben!
Kann denn solch ein kleines detail zum lösen der Verbindung führen?

Stefan
 
H

h.hoewer

User gesperrt
Ja, klar. Anschleifen, entstauben und noch mit Aceton abwaschen.
Dann noch das wirklich richtige Mischungsverhältnis mit einer Waage umsetzen. Am besten kein 5 Minuten Epoxi, sondern 24 Std Epoxidharz nehmen für solche Verbindungen.
Dann hält es bombenfest, auch bei Minusgraden.
 
Thomas Ebert

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Hallo Stefan,

-Rumpf ordentlich anschleifen (nicht das Gewebe verletzen)
-Abwischen mit Aceton oder Spiritus (oft sind Rückstände von Trennmitteln im Rumpf)
-Klebung mit Endfest oder 24-Stunden-Harz, ggf. eingedickt mit Baumwollflocken (dann eher zäh-elastisch), Thixotropiermittel (damit es nicht tropft/an der Rumpfwand abläuft). Generell kannst Du mit den Füllstoffen die Eigenschaften der Klebung beeinflussen.
-5-Min-Epoxy nur zum Heften, eben weil es sonst bei Belastung abplatzt. Das Zeug ist so zäh eingestellt, dass es in der kürze der Verarbeitungszeit einfach nicht "kriecht", in die Oberflächenstruktur eindringt. Die langsamen Harze sind in der Regel dünner eingestellt und kommen so besser z.B. in die angeschliffene Oberflächestruktur.

Gruß, Thomas
 
Engelbert Hanisch

Engelbert Hanisch

User †
Was ist eigentlich, wenn das 5Minuten-Epoxi nach dem Aufbringen auf die Klebestelle mit dem Fön erwärmt und so zum Fließen bringt? Dringt das dann ein und verbindet besser?
 
BZFrank

BZFrank

User
Hallo,

5 Min Epoxidkleber wird von selbst warm, da er Beschleuniger enthält. Da bringt der Fön auch nicht viel ausser das die Aushärtezeit noch bescheunigt und es noch spröder macht.

Es hängt aber auch viel vom Hersteller des 5-min Epoxids ab, ich habe mit UHU Schnellfest recht gute Erfahrungen gemacht, das Zeug wird auch nicht zu spröde und hält auch langfristig relativ gut (jedoch kein Vergleich zu Uhu Endfest oder echtem 24h Harz). Manche billige werden allerdings so spröde das sie gleich nahezu unbrauchbar sind - oder verwandeln sich über die Monate wieder in eine kaugummiähnliche Masse was ebenfalls der sinnvollen Verwendung deutliche Grenzen setzt.

Ansonsten kann man Servobretter auch sehr gut mit Fermacell, Belizell, PU-Max oder anderen PU-Kleber in GFK-Rümpfe kleben. Wenn man die Holzränder des Brettchens vorher nass macht schäumt das richtig gut und wird bombenfest. Leider ist die Verfügbarkeit von PU-Kleber in 2011 durch die R40 Neueinstufung etwas eingeschränkt.

Grüße

Frank
 
S

shoggun

User gesperrt
Hallo Stefan

Was die Vorredner zur Klebstoffwahl schreiben ist sicher richtig, doch ich möchte nochmals betonen dass das nicht verschleiffen der GFK Fläche der grundlegende Fehler war. Dass ist nicht ein kleines Detail wie du es nennst.
Ohne diese Vorbereitung ist der beste Kleber nichts wert.

Gruss Mathias
 
fliegerassel

fliegerassel

User
Ich muss mal eine doofe Frage stellen, weil sich hier einige Ansichten widersprechen, zumindest für meinen gesunden Menschenverstand.

Für eine gute verklebung soll ich 24-h Harz nehmen, weil es länger Zeit hat, in die Strukturen einzudringen. Wenn ich dieses Harz aber mit Füllstoffen und vor allem Thixotropiermittel andicke, damit es nicht an der Wand herunterläuft, wie kann es dann noch in irgendwelche Strukturen eindringen? Es soll doch nicht mehr weglaufen können...
Vielleicht kann das mal jemand genauer erläutern.

Gruß Mirko
 
G

Gast_3969

Gast
Stells dir am besten vor wie ein Gel, das an der Oberfläche noch schön flüssig ist.
Im Gegensatz z.B. mit Microballons eingedickte "trockene Pampe".

Ich glaube die Bilder kommen dem am nächsten.
 
Thomas Ebert

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
Hallo,
das ist wie Kaffesatz im Kaffee:D:
Füllstoffe wie Baumwollfasern oder Microballons verändern nicht das Harz selbst, sondern bilden eine Art "Schüttelmixtur" oder Emulsion. Das Harz um diese Partikel herum bleibt genauso dünnflüssig, wie es ohne die Füllstoffe ist. Durch die Füllstoffe sinkt aber der Harzanteil je Volumeneinheit der Mischung, ausserdem hält das Harz sich an der Oberfläche der Füllstoffe auch fest (war das jetzt Kohäsion oder Adhäsion?;)), was beides dazu führt, dass die Tropfenbildung geringer ist.

Gruß, Thomas
 
X

x-molich

User
Hallo,

je nach Verdickungsstoff und Menge kann es schon sein, daß die Bentzung schlechter ist.
Ich mache es bei kritischen Verklebungen immer so, daß die Verbindungsflächen mit unverdicktem Epoxi gestrichen werden und dann erst das verdickte drauf kommt. Insbesondere bei Holz bringt das m.M. viel.

Außerdem sind Laminierharze viel dünnflüssiger als 5 min Epoxi.

Viele Grüße

Sascha
 
M

micbu

User
5 Minuten Epoxy klebt generell nicht sehr gut.
Wenn Epoxy, dann Langzeitharz, der hält dann auch.
5 Minuten Epoxy habe ich vollständig aus meinem Materialfundus verbannt.

Viele Grüße, Michael
 
P

Pesi5

User
Servus

jetzt muss ich mal eine Lanze für 5 min Epoxy brechen.

Ja - die meisten Kleber taugen nichts

Ja - es gibt sehr wohl 5 min Epoxy, die sehr gut sind und mit 24h Harz durchaus mithalten können. Die, wenn man sie warm macht, flüssiger werden wie Wasser und die Topfzeit trotzdem 4-5 Min beträgt. Vorrausgesetz die Bedingungen zum Verkleben werden wie bei jeder Harzverklebung vorrausgesetzt.

Ich kenne aber nur 1 Produkt das diese Eigenschaft erfüllt und auch von Composite Firmen benutzt werden, die die Formel 1 Chasis von bestimmten Rennställen bauen.

Dieses Teufelszeug nennt sich DEFCON (USA) und wird unter anderem sogar von Graupner vertrieben.

http://www.ms-oil.ch/media/files/epoxy/0121803_04.pdf

Meine Erfahrung: Ich wollte aus einem Rumpf ein verklebtes Teil (5cm Kleberaute) entfernen und habe bei der Gewaltanwendung den Rumpf beschädigt. Nur die Klebeverbindung war heile. Musste es dann ausfräsen.

Gruß der Peter
 
M

modelldidi

User
Was alles Dauerhaft für immer und Ewig verbindet, ist:

"Stabilit Express" von Pattex.

Das zeug ist unerreichbar auch mal eben für eine Schnellrep auf dem Acker.
Epoxi hat den Gesundheitlichen Nachchteil der Alergie förderung.

Gruß klaus
 
rubberduck

rubberduck

User gesperrt
Und ..
das gute alte Uhu Plus Endfest 300 ..

Wenn man den Rumpf vorher innen anschleift und reinigt...das hält.

---------

Apropo, was ich nicht genau weiss sind Unterschiede bei verschiedenen Arbeitsraumtemperaturen im Bastelkeller. Wenn es da momentan nur 12 Grad sind ??? ist das eigentlich nicht die beste Temperatur für Epoxi. Aber bei der kleinen Menge ..
Grössere Reperaturen lege ich deswegen 1 Tag in den Heizungskeller zum Aushärten.

gruss
jürgen
 
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