Airbrush

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
HI Jungs!!

Möchte mir vom Weihnachtsgeld ;) ne vernünftige Pistole zum lackieren kaufen.

Kompressor ist vorhanden.

Möchte damit Modelle in der Art F16 von wemotec oder so lackieren (die Größe halt), aber nicht nur größere Flächen, sondern auch mal Motive (gern gesehen zum Beispiel dunkelblau mit Sternhimmel (Sternschnuppen ect))
Oder Flammendesign auf Depronultimates usw usw

Kann mir da einer was empfehlen??

Was für Düsengrößen sollte man nehmen??

[ 24. Dezember 2003, 20:11: Beitrag editiert von: Dennis Schulte Renger ]
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi!!

Hab gerade nochmal etwas durchs Netz gelesen.

Man liest einiges von der Sata Minijet 3.
Ist das eher eine reine Lackierpistole, oder sind da auch so Motive wie Flammendesign mit möglich??

Sonst hab ich noch von der Aztek 470 gutes gehört.
http://www.h-haider.de/3462.htm (Beschreibung der Pistole)
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3261973100&category=31128 (Angebot bei Ebay)

Mir gefällt dass man mit der Aztek von 0,15-1,02mm alle Düsen vorschrauben kann.

Lassen sich mit 1,02mm auch einigermaßen Flächen lackieren?? (will jetzt keine 3m Extra Fläche LAckieren, sondern eher 70cm Depronflächen oder mal ne Motorhaube für ne Funtana, oder nen Rumpf vom Impellerlfieger)

[ 24. Dezember 2003, 21:53: Beitrag editiert von: Dennis Schulte Renger ]
 
Hallo Dennis,

da die Experten wohl noch im verdienten Weihnachtsurlaub sind, hier mal meine unqualifizierte Meinung:

Ich hatte mir zuerst die Aztek 470 gekauft, eben weil es dafür günstig Düsen in verschiedensten Größen gibt.
Für Plastikmodelle (1:48, 1:72, ...), Computermäuse usw. ist das die richtige Pistole. Aber selbst mit der größten Düse (der gelben 1,02mm Düse) ergibt sich nur ein Rundstrahl von vielleicht 3cm Breite (sofern man den Lack deckend/flüssig auftragen möchte). Damit KANN man auch eine größere Tragfläche lackieren (ich habe auf die Art und Weise einige Tragflächen der 1,60m Klasse lackiert), aber so richtig gleichmäßig bekomme ich das z.B. bei Metallic nicht hin (bin aber auch kein Experte). Bei deckenden Farben geht es, da kommt es aber auch nicht darauf an, daß die Farbe überall gleichmäßig aufgetragen wird.

Bei Klarlack (der ja naß gespritzt wird) wird es bei größeren Flächen lustig. Da ist der Lack u.U. schon angetrocknet, wenn man mit der nächsten Schicht wieder vorbeikommt. Meistens verläuft der Lack aber trotzdem noch, ansonsten muß ich eben leicht darüberschleifen. Geht aber.

Die Hauptvorteile der Aztek aus meiner Sicht sind die schnelle Reinigung und die Möglichkeit, schnell verschiedene Düsen zu verwenden.

Der Hauptnachteil aus meiner Sicht ist, daß sich die Feder für die Düsennadel in der Farbe befindet. Speziell bei Createx-Acrylfarbe setzt sich die Feder schnell zu und die Düse verstopft. Hierfür habe ich auch noch keine richtige Lösung gefunden. Wenn ich die Farbe stärker verdünne, hat sie keine Haftung mehr und perlt von der Oberfläche wieder ab (z.B. von Plastik oder Styropor). Auch ein Verstellen des Drucks hilft da nicht viel.

Der Effekt tritt allerdings bei anderen Farben (z.B. Schmincke) nicht auf, allerdings haften diese Farben auch nicht so gut wie die Createx-Farben. Im Moment bin ich teilweise dazu übergegange, lösungsmittelhaltige Farben (Revell, Humbrol) zu verwenden, diese Farben decken gut und die Düse verstopft auch nicht. Allerdings verträgt sich das Lösungsmittel nicht mit jeder Oberfläche.

Letztes Jahr habe ich mir dann noch die MiniJet gekauft (Düse 1,0mm), weil ich wissen wollte, wie der Unterschied ist. Meiner Meinung nach spielt die Sata in einer ganz anderen Klasse. Das Lackieren von Tragflächen oder Motorrad-Helmen ist überhaupt kein Problem, mit dieser Düse kann man ca. 5-7cm breit naß und zügig lackieren, ohne daß Streß aufkommt. Auch mit der HVLP-Technik hatte ich eigentlich keine Probleme, das ist wohl nur dann problematisch, wenn man schon jahrelang das "alte" Verfahren angewendet hat.

Die Hauptvorteile der Sata liegen meiner Meinung nach ganz klar in größeren Flächen. So bis ca. Bierdeckelgröße würde ich die Aztek nehmen, danach die Sata.

Der Nachteil der Sata liegt in der deutlich längeren Reinigungszeit und in dem "Mindest"-Farbverbrauch. Während man bei der Aztek durchaus 3-10 Tropfen Farbe anrühren und verarbeiten kann, verschwindet in der Sata schon mehr Farbe, bis allein die Pistole gefüllt ist. Für kleinere Arbeiten (Computermaus) ist die Pistole meiner Meinung nach (zumindest mit der 1,0mm Düse) nicht sonderlich geeignet.

Was das Flammendesign/Sternschnuppen angeht: Flammen/Sterne werden doch meistens sowieso mit Schablonen aufgetragen, das sollte dann mit jeder Pistole (mehr oder weniger gut) gehen.

Für Freihandairbrush: Mit der Sata 1,0 schaffe ich als kleinsten Punkt/Strich so ca. 1-2cm Durchmesser - mit der Aztek 0.3 so ca. 1mm... Allerdings gibt es die Sata auch mit verschiedenen Düsen ab 0,3 mm.

Zusammenfassung des Romans:
Für kleinere Flächen (bis ca. Bierdeckel oder so) ist die Aztek sicher die bessere Wahl, größere Flächen (Tragflächen bis 2,0m) gehen mit Einschränkungen (wird leicht ungleichmäßig).
Für größere Flächen/Tragflächen ist sicher die Sata mit einer großen Düse die bessere Wahl, hier sind "feinere" Airbrusharbeiten kompliziert.

Viele Grüße
Frank
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
...perfecter kann man nicht antworten. In allen Punkten die Richtige Antwort für unseren DSR.

Benutzt Du für Airbrushmotive Schablonen, würd ich die Sata empfehlen, da Du damit dann auch mal ne F-16 lacken kannst. Willste aber mal freihand brushen, geht die nicht auch wenn mit 0,3er düse ein dünner feiner strahl rauskommt. Aber sie ist auch halt vom handling her kein "Füller" oder Kugelschreiber. dann die kleine, aber was ist dann mit der F-16? Beide kaufen geht auch, kostet aber geld. Und nu????

Losen????
 
Hi,

@Ralle:
Vielen Dank für das "...perfecter kann man nicht antworten. In allen Punkten die Richtige Antwort". Das freut mich ziemlich, eine solche Antwort vom Fachmann zu hören.

@Dennis:
Das mit dem Bierdeckel als Grenze (siehe auch Dein Thread in www.rclineforum.de ist nicht so bierernst gemeint. Das ist so ungefähr *mein* Umschaltpunkt, ab dem sich die Sata lohnt.

Für Dich stellt sich meiner Meinung nach die Frage nach Deinen Einsatzgrenzen und Ansprüchen.

z.B.:
Freihand: ja (Airbrush)/nein; kleinste benötigte Linienbreite?
Elektro (dünner "Nebel"-Farbauftrag ohne Klarlack geht auch mit der Airbrush noch einigermaßen gut bei 1,4m Styro/Depron-Flächen) oder Verbrenner/Scale (gleichmäßig deckende Farben, evtl. Metallic, naß mit Klarlack überzogen ist eher mit der Lackierpistole möglich)

Bei der Lackierpistole fällt mir übrigens noch ein, daß Dein "Kompressor ist vorhanden" hoffentlich einen Baumarktkompressor o.ä. meint. Mit einem Airbrushkompressor funktioniert die Sata nämlich nicht (zu wenig Luft).

Ein wesentlicher Unterschied zwischen der Airbrush und der Sata ist außerdem die Möglichkeit, bei der Sata einen Breitstrahl einstellen zu können; während eine Airbrush immer einen Rundstrahl erzeugt. Bei einem Rundstrahl ist es natürlich viel schwieriger, eine Fläche gleichmäßig zu lackieren, ohne daß man "Striche" vom Rundstrahl sieht. Wenn Du Zeit hast, kannst Du auch mal das Sata-Forum www.sata.de nach MiniJet und Dekor2000 (Airbrushpistole von Sata) durchsuchen. Da wirst Du auch einige Informationen finden.

Viele Grüße
Frank
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
HI!!

Vielen Dank für eure Hilfe!!

Ich weiß momentan noch nicht wirklich was ich holen soll. Liegt anfach daran dass ich eigentlich was genau dazwischen suche. Aber das liegt ja eher an Mir als an euch :D

Als Kompressor hab ich einen aus der Firma meines Vaters. Bis 10bar über Druckminderer genau einstellbar (für Airbrush wohl rund 2-3bar wie ich gelesen habe). Förderleistung bei 10bar Druck 108 l/min und bei 7 Bar 150 l/min. Das Ganze mit rund 20 Liter Luftkessel und Öler und Wasserabscheider.

Hoffe das reicht.

Bei der Pistole muss ich mal schaun. Wenn die Sata nicht so schweineteuer wäre.
 

Steffen

User
Hi Dennis,

ehrlich gesagt würde ich beides kaufen (naja, hab ich selbst ja auch gemacht :) )

Die Aufgabe sind einfach zu unterschiedlich.

Die SATA Minijet HVLP 3 gibt es bei eBay regelmäßig als Sofortkauf für 129 Euro, neu auch für ca. 100-110 Euro.

Wenn einem beides zu teuer ist, würde ich definitiv mit der SATA anfangen, denn damit kann man klassisch lackieren (abkleben, lackieren, nächste Farbe, etc.). Airbrushing ist einfach ein anderer Job und für die ersten Versuche eh nicht gerade erregend schön.

Ciao, Steffen
 
Hallo Dennis,
ich kann mich dem Steffen nur anschliessen, beide kaufen, aber erst die grosse Pistole. Ich habe auch erst mit einer kleinen IWATA HPB 0,2 angefangen, aber fuer Bilder und Motive, denn wenn du damit deine F16 lackieren moechtest und noch keine Uebung hast, wird sie entweder streifig oder hochdeckend schwer. Fuer die Farbe, die du da durch jagst, koenntest du dir auch eine grosse Pistole kaufen. Seit dem ich eine Sata Jet habe, benutze ich die kleinen fast nie und mein Farverbrauch ist auch drastisch zurueck gegangen. Z.B. fuer eine F16 (Kyoscho-Groesse) habe ich frueher 150-200 Gramm Farbe gebraucht,da die meiste Farbe in die Luft gegangen ist, mit der Sata (Nebelarm) brauche ich nur 50 Gramm und sie ist deckend lackiert. Mit ein bischen Uebung ( ;) Pappe und billige Farbe), kannst du Sterne und Flammen auch mit einer grossen Pistole machen und guenstiger ist es im nach hinein auch :D .
Gruss Daniel
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hi Dennis,

und schon irgendwas entdeckt? Ich habe mir vor zwei Tagen die Aztek gekauft. Da ich vorerst nur Depron-Ulti´s & Co lackiere habe ich die günstigere Wahl getroffen. Mit etwas über 70 Euro + Märchensteuer lag das im Rahmen. Die Sata Dekor hing für 243 Euro inkl. am Haken, ohne meine Prozente.

Die ersten Spritz-Versuche waren schon ganz nett. Ich habe Schriftzug-Schablonen aus ca. 0,1 mm GfK gemacht. Beim Abheben hinterläßt das aber manchmal unschöne Ränder. Muss ich da etwas länger warten bis die Farbe trockener ist oder zittere ich da etwas zu sehr? ;)

[ 18. Januar 2004, 14:30: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 
Hallo Claus,

zunächst einmal viel Spaß mit Deiner neuen Aztek.

Die Schriften werden im allgemeinen in mehreren Schichten "trocken" gespritzt, d.h. der Abstand der Airbush vom Modell und die Farbmenge wird so eingestellt, daß die Farbe bereits trocken erscheint, wenn sie auf dem Modell ankommt. Die Farbe darf also nicht verlaufen oder naß aussehen, wenn Du schräg von der Seite siehst. Je nach Untergrund und Temperatur mußt Du nach jeder Schicht noch kurz warten, bevor Du die nächste Schicht aufbringst. Dann kannst Du die Schablone abnehmen, ohne daß noch etwas verlaufen kann (die Farbe ist ja bereits trocken).

Wenn Deine Hände zu sehr zittern (oder die Schablone nicht plan aufliegt), wird die Schrift an den Rändern nur etwas unscharf. :D

Ansonsten: Die Sata Dekor ist eine reine Airbrushpistole mit Rundstrahl (aber für industriellen Einsatz). Für Modellbauer ist sie eigentlich nicht sinnvoll zu gebrauchen. Als Alternative für Lackierarbeiten wäre von Sata die Minijet interessant.

Viele Grüße
Frank
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Frank,

danke für Deine Antwort. Das werde ich in den nächsten Tagen probieren. Ich denke mit meiner Ungeduld habe ich das ganze zu nass gespritzt. Schön das Du Deinen Erfahrungsschatz geöffnet hast. :)
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Kleiner Tipp noch zum Luftdruck.
Ich stell meine Brush immer wie folgt ein:
Farbe anmischen bis die richtige Konsistenz erreicht ist (Erfahrung).
dann auf einem Teststück die Brush probieren und zwar in der Art das man den Farbmischebel nur ganz leicht zurückzieht um dünne Linien zu spritzen...
Dann den Druck soweit reduzieren, bis die Brush anfängt zu "rotzen" will heissen das die Farbe nur unregelmässig kommt...
Jetzt den Druck um 0,2 - 0,5 bar je nach Farbkonsistenz wieder erhöhen...
Das funktioniert bei mir sehr gut und so lässt sich meiner Erfahrung nach sehr gut lackieren.
 

plinse

User
Moin,

wichtig ist dass der Lack an der Stoßstelle zur Schablone nicht gleichzeitig an Schablone und Untergrund anliegt, dann läuft er auch unter die Schablone. Für sowas mache ich mir Schablonen, die mit etwas Abstand zur eigentlichen Kontur noch eine Schicht haben, so dass die eigentliche Nutzkontur minimal von der zu lackierenden Oberfläche abgehoben ist. Dann verläuft da schon mal nix und quer unter eine Schablone darf man eh nicht spritzen, sonst hilft nur abkleben mit allen Konsequenzen ;) .
 
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