Antriebsauslegung 1,4m Giles für Nachwuchspiloten

onki

User
Hallo

Einer unserer Nachwuchspiloten hat von einem Vereinskollegen eine Staufenbiel Giles (1,4m) geschenkt bekommen. Das Modell ist noch nicht fertig gebaut und hat nur einen leichten Schaden an der Fläche (Delle) der aber problemlos repariert werden kann.

Nun geht es ab den Antrieb. Das Schülerbudget ist natürlich überschaubar, daher kommen Hacker & Co. preislich nicht in Frage. Trotzdem sollte es an Bums nicht fehlen.
Hier mal so meine Grundgedanken:

Motor Torcster Gold 4120/7-530 (Axi Klon vemutlich)
70A Regler
6s Lipo 4400-5000mAh (vielleicht 2x3s damit man die 3s im Segler noch einsetzen kann)
Latte 13x6 APC E (14 Zoll wäre etwa das Maximum wg. Bodenfreiheit)

Da ich nur Segler fliege, hab ich von dem Kunstflug Zeug nicht so die Peilung. Das Modell wiegt leer etwa 1500g. sollte mit RC-Einbau also auf etwa1750g kommen. Damit wäre das Abfluggewicht so um die 3kg.

Reicht der Schub (laut Drivecalc etwa 4300g) für jede Art von Kunstflug?
Ist die Vopt von 78km/h zu hoch?
11000 Drehzahl bei Vollgas - geht das bei so einem Modell?

Hat jemand eine bessere Antriebslösung die im gleichen Preisbereich liegt?

Gruß

Onki
 
Moin,
sechs Zellen (erst recht welche mit über 4 Ah) sind in einem Flieger mit 1,4 m Spannweite etwas übertrieben. Ein Fünfzeller tut es da allemal und wenn es unbedingt sechs Zellen sein sollen, müssen die deutlich kleiner sein (2,5...3 Ah). Auch wären 3 kg Abfluggewicht für so einen kleinen Flieger viel zu viel. Bei 1,5 kg Leergewicht, wird das Gewicht mit RC bei reichlich 1.800 g landen. Ich würde einen 5S mit 3 Ah an einem Dymond AL-5055 und einer 15x8 APC E empfehlen. Damit liegt das Abfluggewicht bei immer noch ziemlich hohen 2,6 kg und der Standschub beträgt 3,6 kg (reicht also). Dazu irgendeinen passablen Steller mit 60 A Dauerstrom (z.B. Turnigy Plush 60).

Bei dem hohen Leergewicht würde ich übrigens empfehlen, leichte 16 mm Servos zu verwenden, damit lassen sich schnell bis zu 150 g sparen, was dem Vogel sehr gut tun dürfte.

mfg Der Baron
 
Ups, stimmt, das hab ich sogar gelesen, aber beim Spielen in DC nicht bedacht. Neuer Vorschlag: Dymond AL-4260. Immer noch mit fünf Zellen, aber mit einer 14x7 APC E. Gleicher Standschub, etwas weniger Strom und gleiches Gewicht. Drei Zellen dürften deutlich zu wenig sein, damit bekommt man bei vernünftigen Strömen nicht genug Leistung umgesetzt. Der AL-3548 erzeugt damit z.B. nicht mal 2 kg. Zum Fliegen wirds reichen, Aber das Gewicht läge mit diesem Antrieb bei min. 2,2 kg. Richtig spritzig wäre das nicht... Mit der 14x7 kommt zwar gerade so genug Schub raus, aber der Motor arbeitet an seiner Leistungsgrenze und der Wirkungsgrad wird auf knapp 70 % abgewürgt. Mit dem AL-4260 wirds zwar etwas schwerer, aber dafür steigt der WG auf 80 % und es steht genug Leistungsüberschuss zur Verfügung.

mfg Der Baron
 

Nice

User
Ich bin nicht vom Dauervollgas ausgegangen, sondern von ab und an mal Vollgas.
Zum normalen Fliegen und auch normen Kunstflug würde es reichen.

Es gibt aber auch noch andere Motoren die günstig sind.

Mal anders gefragt, was sind für Akkus vorhanden und was soll der Flieger können?
 

onki

User
Hallo

Also der "Nachwuchspilot" bewegt eine Funjet schon gefechtsmäßig. Also vergesst das mit dem normalen Kunstflug. Da ist Vollgas quasi Normalzustand.
So sind die Kids halt - waren wir damals anders ?

Wie hoch sollte der Schub denn sein, damit man mit dem Teil notfalls auch torquen könnte.

Euren Aussagen entnehme ich also das 5s für die Kiste in Ordnung sind.

Gruß
Onki
 
Moin,
also wenn man ersthaft 3D fliegen will, sollte das Schub-Gewichtsverhältnis bei 1,6...1,8 liegen, mehr ist immer besser (hab ich mir sagen lassen). Den Antrieb meines eigenen 3D-Fliegers, der mir als nächstes ins Haus kommen soll, hab ich mal auf 1,7:1 ausgelegt. Praktische Erfahrung hab ich da allerdings noch nicht, also ist das auch ein Experiment. Ich kann dir allerdings sagen, dass die Karre bei 1,4 m Spannweite und deutlich über 2,5 kg Abfluggewicht nicht mehr wirklich im 3D gehen wird. Dynamisch ja (vermutlich sogar recht gut), aber das wars dann auch. Eine 30er Sebart Maschine (ähnliche Größe) wiegt im Vergleich dazu nicht mal die Hälfte. Ansonsten ist ein Funjet nicht mit einer Kunstflugmaschine vergleichbar. Mit einem Speedmodell will man heizen, da fliege ich auch Dauervollgas (jedenfalls meistens) aber bei einer Giles sieht das etwas anders aus. Wenn man da kein Gasmanagement hat, währt der Spaß nicht lange. Wie alt ist der Nachwuchspilot eigentlich und was hat der für Vorstellungen?

mfg Der Baron
 
Hallo Onki, Baron,

Ich habe eine Edge540 mit 1,4m und da verwende ich folgenden Antrieb:
Turnigy 4260-500
Regler Plush 60A
Akku 5s 3700 (geht natürlich auch mit z.b. 5s 2600, wäre viel leichter)
Prop Metts E 15x8, eigentlich wäre der Antrieb für 16x8 ausgelegt, ging aber nicht wegen zu niedrigem Fahrwerk, hat aber mit der 15x8 auch sehr gute Leistung.

Auch im Dymond-Motorsortiment gibt es gute Motoren in dieser (Größe 4260-500) und passende Regler.

Meine Edge wiegt flugfertig 2,4kg

Den 3548 an 3s kannst Du für die Giles in jedem Fall vergessen, den fliegen wir in der sebart Su 30E mit 1,55kg Abfluggewicht und sie ist damit nicht übermotorisiert, den tauschen wir jetzt gegnen den Hacker aus.

Hoffe ich konnte helfen.

Schöne Grüße
Hannes
 
Luftschrauben mit 15 Zoll gehen wegen der Bodenfreiheit nicht und den Dymond AL-4260 hab ich in Beitrag #4 schon mal vorgeschlagen...
 

onki

User
Hallo nochmal

Danke für die Infos wegen der 3D Fliegerei. Das kann man dann also vergessen aber zumindest geht die Kiste dann Senkrecht.
Der Pilot ist 12 Jahre und das ist sein erster richtiger Flieger (Styromist ist für mich kein Flieger sondern Spielzeug das den Flugstil versaut - zu sehen bei unseren älteren Piloten).
Er möchte halt ein ordentlich motorisiertes Modell was dann auch senkrecht geht.
Das solte mit dem Antrieb ja möglich sein.

Ich hab mal einen 3600er Turnigy oder 3700er SLS 5s LiPo als Akku vorgeschlagen. Jetzt geb ich die Daten mal weiter damit er "Zuschüsse" beantragen kann :).
Mit einer 13x8 Latte hätte man etwas weniger Schub bei weniger Strom. Damit könnte man dann länger fliegen.

Gruß und Danke für die vielen Infos

Onki
 
Naja, welche Latte in ihrer Charakteristik dann am besten zum Flugstil passt, muss man eh ausprobieren. Die 13x8 setzt die Leistung halt schon zu einem relativ großen Teil in Strahlgeschwindigkeit um...

Ansonsten würde ich klar zum Turnigy raten. Die haben eine gute Qualität und sind wesentlich günstiger. Mehr als 3.000 mAh dürften übrigens nicht notwendig sein. Ich hab eine Zlin 50 (1,6 m, 3,5 kg, 6S) die bei Vollgas ebenfalls 47 A aufnimmt. Nach 7 min Kunstflug lade ich gerade mal 1.500 mAh nach und ich vermute mal, dass das bei der Giles ähnlich aussehen wird. Ich würde da nur so viel Kapazität wie unbedingt notwendig mitnehmen, um das Gewicht zu drücken.

mfg Der Baron
 

onki

User
Hallo

OK - Das hab ich als Elektroseglerflieger auch nicht so im Gefühl. Bei mir gibt es halt nur Vollgas, da ich möglichst schnell wieder mein Modell oben haben möchte.
Dann werden wir und da bezüglich der Flugzeit herantasten müssen.
Das wäre dann mal wirklich ein Fall, wo 2G4 Telemetrie sinn machen würde.
Aber der Flieger wird mit 35Mhz in die Luft gehen.

Gruß
Onki
 
Telemetrie würde dir da gar nichts bringen. Die würde ja bei Strom, Spannung usw. nur Momentanwerte liefern und die kann man höchstens ab und an mal zwischendruch ablesen, aber nicht permanent. Da würde allenfalls ein Logger helfen. Aber letzendlich brauchts dafür eigentlich gar kein Messgeraffel. Höchstens ein Ampeeremeter, um vor dem ersten Start die Stromaufnahme des Antriebs bei Volllast zu überprüfen. Der Rest hängt nur vom Fluggefühl ab und vielleicht noch von der möglichen Flugzeit (die man dann einfach anhand der Lademenge nach den ersten paar Flügen auslitert).

mfg Der Baron
 

onki

User
Hallo

Ich meinte die Möglichkeit eines 2G4 Systems das nach einem Fabelwesen in den Bergen benannt ist, das Reinhold Messner schon gesehen haben soll:).
Dort kann man offenbar eine Alarmschwelle einstellen, die eine bestimmte, entnommene Lademenge anzeigt, damit man das Signal zum landen bekommt.

Da es aber auch ohne geht sollte das kein Thema sein.

Gruß
Onki
 
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