Flächen verdrehen - Tips ???

Hallo zusammen,

habt ihr Tips und Tricks zum Flächen verdrehen???
z.B. steht bei einer meiner Maschinen das linke Querruder 3-4 mm nach unten und das rechte 3-4mm nach oben.
Um die Maschine "sauber" zu bewegen macht es doch sicher Sinn, dies durch Verdrehen der Tragflächen auszugleichen - oder ???

Nun geht allerdings dir Fragerei los:
- welche Fläche dreht man - oder beide?
- wieviel dreht man (ich geh mal davon aus, dass ein Verdrehen der ganzen Fläche um obige 3-4mm sich viel stärker auswirkt als der Querruderausschlag..!???)
- wie macht ihr das - dremeln und dann von innen mit exakt gebohrten Sperrholz gegenkleben - oder habt ihr andere Vorschläge?

Ich hoffe auf eure tatkräftige Unterstützung - ich denke vor allem Cracks wie PW mit jahrelanger Erfahrung haben da sicher Erfahrungswerte - nicht wahr??!!

Servus KLaus
 

MalteS

User
Warum?
3-4mm bei nem Kunstflugmodell sind welten.
Ich würde von hinten mal peilen und anhand der sichtbaren Flächen auf Ober- und Unterseite sehen warum du so stark trimmen musst. Solltest folgendes checken
Anstellwinkel beider flächenhälften gleich?
QR verzogen?
Anstellwinkel beider HR-Hälften gleich?

Steht das SR gerade?

Gruß
Malte
 
Hallo Klaus,
der Enrico Richter bietet ein ganz einfaches und geniales System zur Einstellung der Flächen an.

Es wird ein Alustück in den Rumpf geklebt. Der Bolzen, der in den Flügel ragt, ist nach oben und unten beweglich und wird mit einer Schraube gehalten.
Einfach Schraube lockern, Bolzen etwas verrücken, Schraube anziehen und fertig.
Das ganze wiegt fast nischt und kostet nicht die Welt.
Kontaktadresse: EnniRichter@aol.com

Grüße
Ralph
 
Hallo Ralph,

danke für den Tip - habe 2 Sätze bei Enrico geordert...

@all

Anhaltspunkte, wieviel und welcher Flügel zu drehen ist???

Servus kLAus

[ 03. Mai 2005, 00:18: Beitrag editiert von: Klaus Spindler ]
 
Hallo Klaus,

Ruderklappen sind wirksamer als man aufgrund des geringen Anteils an der Flächentiefe (gewöhnlich in der Nähe von 25%) auf den ersten Blick vermuten möchte. Das liegt in der "doppelten" Wirksamkeit:
  • Eine nach unten ausgeschlagene Klappe erhöht den Anstellwinkel des ganzen Profiles, und
  • ebenso vergößert die nach unten ausgeschlagene Klappe die Profilwölbung, was den Nullauftriebswinkel verringert, den effektiven Anstellwinkel also weiter erhöht.
Bei nach oben ausgeschlagenen Klappen gilt alles entsprechend umgekehrt.
Es gibt eine Graphik in etlichen aerodramatischen Büchern, die die Wirksamkeit eines Klappenausschlages (in ° gemessen) auf eine entsprechende Änderung des Anstellwinkels des ganzen Profiles "umrechnet":
vtgcfeff.gif

Die theoretische Linie wurde an gewölbten Platten ausgerechnet (ohne Berücksichtigung der Reibung), die gemessenen Zahlen im schraffierten Bereich ("Data") berücksichtigen die Verluste. Ich habe einmal Messungen von Althaus an einem HQ-Profil nachgerechnet und bin auf geringfügig kleinere Werte gekommen (bei einer 22%igen Klappe), was ich auf die erhöhten Verluste bei kleinen Re-Zahlen zurückführe.
Die Graphik ist so zu lesen: Abszisse: Relative Klappentiefe, z.B. 25%; ein Ausschlagwinkel an der Klappe würde also, entsprechend der gemessenen Werte, etwa einer halb so großen Vergrößerung des Anstellwinkels des ganzen Profiles (k=ca. 0.53) entsprechen.
Da Du nur 3..4mm Trimm-Ausschlag, nicht aber die Flächen- und Klappentiefe angegeben hast, mußt Du die Winkel nun selber ausrechnen.

Da Du ja ein ungewolltes Rollen kompensieren willst mußt Du noch berücksichtigen, dass aufgrund des Hebelarmes eine QR-Trimmung bzw. Verdrehung aussen mehr wirkt als eine Verdrehung innen.
Wenn Du den ganzen Flügel verdrehst so wie oben ausgerechnet, dann wirst Du den Fehler überkompensieren, wenn nicht das QR über die ganze Spannweite geht. In Deinem Profil lese ich Dipl.Ing.(FH), ich sehe Dich also irgendein Mathe-Packet rauskramen und ein blitzsauberes Integral des zu kompensierenden Fehlers über die Halbspannweite ausrechnen...
Oder machst Du es wie ich es machen würde? Rechten Daumen in Augeshöhe etwa eine halbe Armlänge vor die Nasenspitze halten, ein Auge zukneifen und an der gegenüberliegenden Wand die plötzlich erscheinenden Zahlen ablesen:
70% der Verdreheung bei 50% QR-Klappe (über die Spannweite) und 80% der Verdreheung bei 60% QR-Klappe... Solche Eingebungen haben halt den Nachteil, dass man nie den Kopf dafür hinhalten möchte (Bitte betrachte dies als Disclaimer)... aber es geht ja nur um ein Flugmodell und, wie ich gelesen habe, baust Du ja eh eine justierbare Flächenbefestigung ein?

Wenn Du nur eine Fläche verdrehst änderst Du die EWD (und ich rate mal, es kommt etwa ein Grad raus bei jeder Fläche), also beide verdrehen.

Wie schon gesagt: Da Du nur 3..4mm angegeben hast und sonst keinerlei Maß, darfst Du nun selber rechnen... Viel Spaß und Guten Erfolg!

Schöne Grüße, Helmut
 
Hallo zusammen,

hab die von Enrico Richter bestellten Sachen gestern gekriegt - sieht sehr gut und einfach aus.

Außerdem echt zahlbar - ich hab gleich 2 Paare geordert - hat inkl. Versand 18 Euro gekostet!

Servus kLaus
 

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Klaus, mach doch bitte mal ein Bild und stell es hier rein.
 
Hallo Gerald,

leider ist das Bild nicht allzu scharf...

Auf dem Bild ist stehend ein "Flächendübel" (nicht Nübel) zusammengebaut und daneben liegend die Bestandteile eines anderen zu sehen.
Die ganze Einheit wird Anstelle des hinteren Flächendübels in die Fläche gepflanzt.

Im der Rumpfseitenwand steckt dann nur der dünnere Teil - man muß also am Rumpf praktisch nix machen - in meinem Fall ein wenig aufbohren - und kann aber, falls es nicht ganz paßt, einfach durch Lockern der Schraube den Flächendübel (dünner Teil in alle Richtungen um ca. 2mm im größeren Teil verschieben - und dann wieder festziehen...

Hoffe es ist so klar geworden!

Servus kLAus

1115813995.jpg
 
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