Die "richtige" Anlage.....

Hallo Kunstflugfreunde!

Da jeder Modellflieger so seine Vorliebe für eine bestimmte Anlage hat, würde mich mal interessieren, ob es tatsächlich was bringt, ein bestimmtes Fabrikat als Fernsteuersender einzusetzen, welches das eigene Können positiv beeinflusst?

Ist die Steuertechnik bestimmter Marken ausschlaggebend für guten Erfolg?

Ich selber schwöre seit vielen Jahren auf MPX, aber diese Anlagen werden eher seltener auf Kunstflugwettbewerben eingesetzt, als z.B. die der fernöstlichen Konkurrenz.

Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich?

Ich für meinen Teil bin mit meiner MPX 3030 immer noch voll zufrieden.

Oder sind die in Mode gekommenen Handsender das Nonplusultra?

Wie sind Eure Meinungen dazu?

Grüße von Kai :)
 

Gast_2482

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Hallo Kai,

meiner Meinung nach spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob man Hand- oder Pultsender, Stickmode 1 oder 2 fliegt. Schlussendlich ist es eine Frage der Gewöhnung und der persönlichen Präferenz.

Ich persönliche fliege die Futaba PCM 1024 9ZA WCII als Handsender im Stickmode 2 und bin damit sehr zufrieden. Die Sticks sind bei mir relativ kurz, da ich mit den Daumen steure. Die Expoanteil habe ich beim F3A-Fliegen relativ hoch gewählt.

Gruss
Jean-Claude
 

PW

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Hallo,

die beste Fernsteuerung ist die, die funktioniert !!!

MPX wird im Bereich Kunstflug sehr wenig geflogen, was aber zum Teil daran liegt, dass das PCM System absolut überaltert ist und noch mit 256 bzw. 512 Schritten arbeitet. Ferner ist die Software "antiquarisch" für Kunstflug.

Damit ist kein präzises Fliegen möglich. Diejenigen, die MPX im Kunstflug fliegen, verwenden nicht PCM, sondern FM. Damit kann man leben, aber der Einsatz von FM ist heute kaum noch angesagt.

Ansonsten sind Futaba und Graupner/JR absolut marktführend. Bei beiden Systemen wird mit 1024 Schritten gearbeitet und die Software wird ständig in Zusammenarbeitet mit Spitzenpiloten verbessert.

Im Rahmen von Treffen mit diesen Spitzenpiloten werden zukünftige Entwicklungen besprochen.

Pult oder Handsender sind für fliegerische Erfolge unerheblich.

Gruss

PW
 

Milan

User
Guten Morgen,

PW hat eine interessante Betrachtungsweise, die ich so noch gar nicht hatte.

Bisher dachte ich immer, es liegt am Sponsoring, welches Fernsteuerfabrikat verwendet wird.

Ich selbst komme nicht aus der Kunstflugecke, möglicherweise kommt man in anderen Sparten mit 512 Schritten weniger mindestens genau so gut aus......

mfG

Harry
 

Gerald Lehr

Vereinsmitglied
Teammitglied
Kann mir jemand das mit den Schritten erklären bitte?
Ich stehe gerade auf dem Schlauch.
 

Gast_2482

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Hallo glehr,

unter den Schritten wird die Auflösung der Signalübertragung (oder so ähnlich; bin nur Jura-Student... :D ) verstanden. Umso mehr Schritte, umso höher die Auflösung und umso präsziser der übertragene Steuerbefehl.

@ PW: Wie ich gehört habe, soll in naher Zukunft von Futaba die 2024-Technologie erhältlich sein.

Gruss
Jean-Claude

PS: Noch zur 1024-Technlogie im F3A-Kunstflug: Diese bringt nichts, wenn man nicht hochwertige Servos einsetzt und die Anlenkung mechanisch so ausführt, dass kein Spiel, kein Klemmen, etc. auftritt. Dann ist auch noch wichtig, dass das Servo nicht permanent senderseitig auf 60% Ausschlag begrenzt wird, da dadurch Präzision im genutzten Bereich verlorengeht; d.h. möglichst 100% des Servoausschlages durch geeignetes Hebelverhältnis nutzen.
 
Hallo Glehr,

wenn Du unmittelbar hintereinander dasselbe Modell mit MPX-PCM und PPM fliegst wirst Du merken, daß sich mit MPX-PCM das Modell irgendwie "weicher" anfühlt, nicht so exakt.

Für die "normale" Fliegerei (ohne Kunstflug-Wettbewerbsambitionen) ist das kein Problem, man gewöhnt sich schnell an das Verhalten des Modells.

Mir ist das vor Jahren mal aufgefallen als ich bei meiner damaligen Ellipse 1 den Empfänger tauschen mußte.

Bei Futaba PCM oder Graupner SPCM wirst Du keinen Unterschied zu PPM merken.

Gruß
Reinhold

[ 11. Juni 2003, 12:57: Beitrag editiert von: Reinhold Krischke ]
 

Spunki

User
>>Bei Futaba PCM oder Graupner SPCM wirst Du keinen Unterschied zu PPM merken<<

Angeblich doch! ... ein Freund der seinen ersten futaba-PCM in einer Kunstflugmaschine testete sagte nach dem Erstflug "spritziger", "exakter", "anders eben" ... das kann [wird?] aber wohl nur ein rein subjektiver Eindruck gewesen sein ... und falls doch nicht kann ichs mir nur schwer erklären ...

Grüße Spunki
 
Hi,

es ist immer wieder toll (auch für nicht Kunstflugpiloten) von dem Wissen der "alten Hasen" zu profiteren. Was hat es mich gefreut, dass meine kl. Computerfernsteuerung eine Servowegbegrenzung eingebaut hat! Ich hab mich bloß immer gewundert, warum nach der Minimierung des Servoweges das Servo in "Schritten" hüpft und nicht wie vorher gleichmäßig durchläuft. Manchmal ist man aber auch vernagelt.

DANKE FÜR DEN HINWEIS Jean-Claude!!!
 

PW

User gesperrt
Hallo Leute,

finde immer das Argument toll:

Die Spitzenpiloten fliegen dass, wass sie umsonst bekommen !!

Hier wird folgendes übersehen:

1. Erstens erhält man nicht alles umsonst und erst recht nicht, wenn man anfängt Wettbewerbe zu fliegen. Die ersten Jahren muss selber gezahlt werden. Erst wenn die Erfolge kommen, besteht die Möglichkeit, unterstützt zu werden.

2. Es gibt auf der Welt vielleicht max. 10 F 3A Piloten (Somenzini, Matt, CLPR etc.), die voll gesponsort werden, also alles umsonst bekommen. Hier herrschen völlig falsche Vorstellungen beim "Normalpiloten" ! Modellflug ist nicht Formel 1.

Dass sogar WM Teilnehmer nicht alles umsonst bekommen, klingt nicht vorstellbar, ist aber zum Teil so.

Ich selber bin nun seit 30 Jahren (!!) bei Graupner; also dienstältester Pilot im Hause Graupner.

Dass hier eine besondere, sehr persönliche und menschliche Beziehung in dieser Zeit gewachsen ist, dürfte sich von alleine verstehen. Hierfür bin ich Herrn Graupner sehr dankbar. Ich hatte zu meiner Top-Zeit auch Angebote von anderen Firmen, bin aber immer Graupner und OS treu geblieben, da ich keine Probleme hatte. Klar ist auch bei mir mal eine Anlage ausgestiegen, aber das ist in 30 Jahren vielleicht 4 mal passiert. Diese Quote ist o.k. bei ca. 300 Flügen pro Jahr.

Aber die ersten Jahre (ich war 11 Jahre alt), hat mein Vater alles bezahlt. Da gab es nichts umsonst. Und ein heutiges F 3A Wochenende kostet mindestens 250 EURO an Reisekosten/Hotelkosten/Essen/Stratgeld. Zwei voll ausgerüstete F 3A Modelle kosten heute auch ca. Stück 2.500 EURO.

3. Die meisten Piloten erhalten die Sachen zu Teilpreisen und sind hierfür den Firmen sehr dankbar.

4. Selbst wenn man Sachen umsonst bekäme, würden diese nicht geflogen, wenn sie nichts taugen würden.

Auch ein CLPR oder Matt hat zu Beginn nicht alles umsonst bekommen; sondern erst nach Erbringung von Leistung.

Dass sie unterstützt werden ist völlig o.k.; so ist zBsp. W. Matt seit Jahren linientreu zu den Firmen 3W, Futaba, Yamada oder Pl Prod. Dieses finde ich einfach vorbildlich.

Es gibt aber auch Piloten, die von einem Pferd auf das nächste springen. Dadurch werden nur die Firmen vergreult. Welche Firma läßst sich schon "verar.....en".

Leitragende sind dann die nachfolgenden Piloten, denn die Firma ziehen aus negativen Sponsoringerfahrungen auch ihre Lehren.

Gruss

PW
 
Hallo Zusammen!

@Peter!
Danke für deine ehrlichen Worte.

@All!
Ich denke das Thema "Profi" wird oft falsch rübergebracht. Die ganze Arbeit, die in die Profi-Modellfliegerei eingebracht wird, ist nicht zu unterschätzen. Wer von uns macht schon 300 Flüge, um perfekten Kunstflug zu üben. Dabei steht wohl immer der Spaß an vorderster Stelle. Ohne die Kunstflug-Experten würde keiner von uns mit diesen fantatischen Fernsteuerungen fliegen können.

Ihr Profis, seit immer mit Herz und Seele dabei, um uns hier und auch auf dem Platz zu unterstützen. Peter Wessels ist dafür das beste Beispiel.

Man Anfang des Threads habe ich gefragt, ob eine bestimmte Anlage das eigene Können unterstützt. Von den Profis erhalte ich die richtige Antwort. Danke an Jean-Claude und PW und alle anderen, die versuchen etwas zu unserem Hobby beizutragen.

Ich hätte nicht gedacht, dass all die Erfahrung der Profis, so stark mit in die Konstruktion einer Fernsteuerung einfliesst. Wie gesagt, meine MPX 3030 ist schon gut, aber um präziser Fliegen zu können, werde ich eine Anlage, die mich bei meinem Vorhaben, präziser fliegen zu können auswählen.

Noch mal Danke für die Antworten auf meine gestellte Frage. Ich und Ihr habt wieder was dazugelernt.

In dem Sinne, viel Spaß hier in der Kunstflug-Rubrik wünscht,

Kai Jansen :)
 

Gernot Steenblock

Moderator
Teammitglied
Hi @ll,
nochmal zurück zum Thema.

Hat auch die neue MPX Evo noch die 512 Schritte?
Oder hat MPX bei den neueren Produkten nachgelegt?
 
Hi

Nochwas zu den MPX-Anlagen:

Was mir persönlich an denen auch nicht gefällt sind die Knüppelagregate. Hier habe ich irgendwie einfach die die Möglichkeit so prezise zu steuern wie mit Graupner oder Futaba. Das Gilt sowohl für die Pult- wie auch die Handsender.

Mag sein, dass das auch Gewöhnungs- bzw. Geschmacksache ist, aber in meinem Bekanntenkreis gibt es auch noch andere, denen das aufgefallen ist.

Achso: Ob Hand- oder Pultsender ist m.M. nach reine Gewöhnungssache. Einige sagen, mit Handsender steuert man schneller. Allerdings sage ich dann immer, dass es Toppiloten gibt, die Handsender fliegen und solche die Pultsender fliegen.
Also kann das keinen gravierenden Einfluss auf den fliegerischen Erfolg haben.

Soderle, hoffe geholfen zu haben,
 
Nachtrag, da der Fred noch nicht da war, als ich geschrieben habe:

@Gernot: Meines Wissens gibt es bei Multiplex keine PCM-Empfänger mehr. Dadurch würde es keinen Sinn machen die Senderseitigen PCM-Möglichkeiten zu verbessern. Ich gehe also davon aus, dass sich bei der Evo nichts verändert hat. Wissen tu ich es allerdings nicht. Weiß da jemand 100% bescheid ? Würde mich nämlich auch interessieren...
 
Hallo Peter und alle
als nicht RCA-Crack, aber früher ebenfalls eifriger Teilnehmer an RCA Meisterschaften (regionale Meristerschaften in der Schweiz) hier meine Meinung:

Zitat 1 von PW: MPX wird im Bereich Kunstflug sehr wenig geflogen, was aber zum Teil daran liegt, dass das PCM System absolut überaltert ist und noch mit 256 bzw. 512 Schritten arbeitet.
Hier kann und will ich Dir (als MPX-Pilot ) zu 100% zustimmen. Leider hat MPX die Weiterentwicklung von PCM fallen gelassen , was vermutlich ein kapitaler Fehler dieser Firma ist und war.

[/QUOTE] Zitat 2 von PW: Ferner ist die Software "antiquarisch" für Kunstflug.
Damit ist kein präzises Fliegen möglich. [/QUOTE]

Und hier muss ich Dir zu 150% widersprechen, denn vermutlich kannst Du mit keiner anderen Anlage so viele Servos so individuell und unabhängig voneinander Mischen und ansteuern, wie mit der MC4000, hier hast Du ganz klar eine erhebliche Bildungslücke.

[/QUOTE] Zitat 3 von PW: Diejenigen, die MPX im Kunstflug fliegen, verwenden nicht PCM, sondern FM. Damit kann man leben, aber der Einsatz von FM ist heute kaum noch angesagt.[/QUOTE]

So ist es, aber in Niefern werden oder wurden vermutlich andere Ziele und ein anderes Käuferpublikum als die Kunstflugpiloten focussiert, was meiner Meinung nach falsch ist, denn Vieles sowie das Renommee einer Steuerung läuft nun mal über die Kunstflugszene.

Gruss

Kurt
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Nachdem ich mich nun auch eine Zeitlang mit der MC-4000 auseinandergesetzt habe, kann ich dazu nur einen Kommentar abgeben:

In puncto Programmiermöglichkeiten schlägt diese Anlage jede, der zur Zeit auf dem Markt befindliche Anlagen, um längen!!!

Dies ist aber bitte nicht gleichzusetzen mit Bedien- oder Programmierfreundlichkeit. Hier sehe ich einiges im Argen.
Will heissen: Ein Pilot, der sich mit dieser Anlage nicht detailliert auseinandersetzt, wird die Möglichkeiten dieser Anlage nur zu einem Bruchteil ausnützen können. (trifft übrigens auch für die gleichrangigen Wettbewerbsprodukte zu, bei der 4000er ist das allerdings sehr prägnant)

Das fehlende PCM-System ist allerdings der Grund, warum diese Anlage in Bezug auf die Eigangsfrage dieses Threads mit Abstand den letzten Platz belegt, dass sehe ich genau so, wie anderen auch.

In diesem Zusammenhang mal eine direkte Frage an PW oder andere Wettbewerbspiloten:

Die MC-24 bietet u.a. fertige Akro-Programme an, d.h. auf Knopfdruck laufen etliche Servos in bestimmte Positionen. Ich persönlich halte das für absoluten Schnickschnack oder täusche ich mich da?
Werden solche elektronischen Hilfe in der Wettbewerbsszene verwendet?
 

Gast_2482

User gesperrt
Hallo Kurt,

ich kenne die MC-4000 nicht. Was kann diese Steuerung, was die Futaba 9Z nicht kann? (ausser vielleicht dem Frequenzscanner...)

Gruss
Jean-Claude
 

PW

User gesperrt
Hallo Arno,

bzgl. der sog. "Fertigprogramme":

Ich selber habe diese im Bereich meiner aktiven Tätigkeit nicht eingesetzt; ich habe alles "geknüppelt".

Im Bereich Motorkunstflug gibt es aber zig Piloten, die z.Bsp. die sog. Figurenautomatik verwenden:

Dieses insbesondere bei gerissenen Rollen, die dann über einen Taster laufen.

Es besteht hier die Möglichkeit, vier Arten zu programieren:

- gerissene Rolle rechts oder links
- gestossene Rolle rechts oder links

Je nachdem, welche Snapfigur gefordert ist und von wo der Wind kommt, werden die Schalter umgelegt.

Es besteht hier der Vorteil, dass ich dann völlig andere Ausschläge für gerissene Rollen einstellen kann als ich eigentlich beim normalen Fliegen habe.

Zur MPX 4000:

Sicherlich keine schlechte Anlage; aber bei mir wäre es schon so, dass mich die drei kleinen Schalter über den Knüppelagregaten stören. So wie ich meine Steuerknüppel anfassen, würde ich jedesmal bei Betätigung des Querruderknüppels mit diesen Schaltern in Kollison geraten.

Fakt ist, dass die PCM mit 512 Schritten Auflösung "hinterwäldlich" ist.

Ich weiss aber auch, dass z.Bsp. viele Grossseglerflieger MPX 4000 verwenden und hier wohl die Einstellarbeiten (gerade bei vielen Flächenklappen) recht gut sein soll.

Aber für F 3A geht das MPX PCM System nicht gescheit. B. Beschorner fliegt nun die EVO von MPX, allerdings FM, ist hat den ersten Wettbewerb im Kader gewonnen.

Daraus erkennt man, dass im Bereich Kunstflug immer noch die Finger entscheidend sind. Und das ist auch gut so.

Gruss

PW
 

Jan

Moderator
@Peter (und alle, die es vielleicht auch wissen)
...was für einen Empfänger fliegt Herr Beschorner?
 
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